Winnovo K147 im Test – Chinalaptop für 250€

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Wie viel Geld kann man für einen Laptop ausgeben? Nun, nach oben hin sind keine Grenzen gesetzt, vor allem dann nicht, wenn man einen Laptop fürs Gaming sucht. Umgekehrt: Wie viel muss man mindestens für einen Laptop ausgeben? Oft hört man hier, dass es unter mindestens 800, wenn nicht sogar 1.000 Euro einfach nichts Vernünftiges gibt. Doch stimmt das auch? Wir haben den Winnovo K147 getestet, ein Notebook eines chinesischen Herstellers für rund 240€. Im Test verraten wir euch, was wir von dem Laptop erwarten könnt.

Warum dieser Test?, fragt ihr euch jetzt vielleicht. Sicherlich ist ein Laptop wie dieser kein Gaminglaptop. Das stimmt. Vorweg: Es ging uns bei der Anschaffung dieses Laptops auch nicht darum, eine Gamingmaschine zu testen, sondern herauszufinden, wie günstig ein Gamingsetup sein kann, wenn man beispielsweise einen Dienst wie Shadow verwendet. Deshalb haben wir uns zunächst einmal diesen Laptop angesehen. In kommenden Artikeln verraten wir mehr.

Technische Daten des Winnovo K147

Was bekommt man für 250€? Von den etablierten Herstellern wie HP, Lenovo und Co. gibt es zu dem Preis meistens eher weniger elegante Geräte, manchmal noch mit traditioneller HDD, oft mit TN Panel, oder die Geräte sind aufs Streaming ausgelegt. Im Wesentlichen ist der Winnovo K147 eine Mischung aus alldem, wenn man ihn allerdings von der Ausstattung her auf dem Papier mit anderen Chinalaptops bei Amazon vergleicht – zum Beispiel mit denen von Chuwi oder LincPlus – erhaltet ihr mit dem Winnovo Gerät die beste Preis-Leistung.

Technische Daten

  • 14″ 16:9 IPS Display mit einer Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixeln, entspiegelt (wenn man die Schutzfolie abzieht)
  • Intel Celeron N3450 Prozessor (1,1 GHz, maximal 2,2)
  • 64 GB eMMC Speicher, erweiterbar mit einer M.2 SSD
  • 4 GB DDR3 RAM
  • Windows 10 Home
  • 2 MP Webcam
  • WLAN ac/b/g/n 2,4 und 5 GHz
  • 10.000 mAh Akku
  • Bluetooth 4.0
  • 1x USB 2.0, 1x USB 3.0
  • micro SD Slot
  • Kopfhöreranschluss
  • Fingerabdruckleser im Touchpad integriert

Als Überraschung unter der Haube entpuppte sich im Winnovo K147 das WLAN Modul, denn es handelt sich tatsächlich um ein Modul von Intel, die in der Regel sehr stabile Verbindungen bieten. Es handelt sich zwar nicht um ein High-End Modul, sondern um das Intel Wireless AC 3165, welches allerdings eine solide Leistung bietet und ausreichende Bandbreiten für fast jedes Heimnetzwerk.

Technische Daten des Winnovo K147 auf der Verpackung.

Verarbeitung des Winnovo K147

Eine der großen Überraschungen beim Winnovo K147 ist wieder einmal, wie gut die günstigen Geräte von Chinaherstellern verarbeitet sein können – zumindest auf den ersten Blick. Das vollständig aus Metall gefertigte Gehäuse lässt grundsätzlich sogar viele Gehäuse teurerer Laptops weit abgeschlagen zurück. Es wackelt und knarzt nichts und die Füße des Laptops sind beispielsweise fest eingelassene Plastikfüße anstatt der oft verwendeten angeklebten Silikonfüße, die jeder Laptop früher oder später verliert.

Das Winnovo K147 ist mit 1,4 cm Höhe sehr flach, allerdings mit 1,37 kg nicht ganz leicht – eben durch das Metallgehäuse.

Beim Öffnen des Laptops offenbart sich dann allerdings zumindest bei unserem Exemplar die erste Schwäche, denn die Scharniere sitzen so stramm, dass sich der Laptop nur schwer öffnen lässt. Dafür halten sie das Display später auch perfekt in Position und es fühlt sich nichts „wabbelig“ an, allerdings ist die Frage, wie gut ein so hoher Druck auf dem Scharnier und vielleicht auch dem Display für die Lebensdauer ist.

Das Touchpad hinterlässt einen sehr guten Eindruck und steht wesentlich teureren Geräten in nichts nach. Vor allem funktioniert es zu jeder Zeit einwandfrei ohne Aussetzer Die Tastatur tippt sich gut, allerdings nicht perfekt. Beim Tippen klappert es und die Tasten haben einen recht kurzen Hub und mir kam das Tippen hier erstmals etwas schwammig vor, wenngleich ich auf der Tastatur sehr sicher getippt habe.

Der Winnovo K147 kommt mit einem deutschen Tastaturlayout (QWERTZ), welches allerdings dennoch nicht ganz gewöhnlich ist. Hier sind einfach nur die Beschriftungen richtig, das Format der Tastatur ist dennoch ein anderes und zum Beispiel die Symbole < und > sind über die Buchstabentasten X und C mit der FN Taste erreichbar.

Insgesamt hinterlässt die Verarbeitung des Winnovo K147 für den Preis einen guten Eindruck – wären die zu eng sitzenden Scharniere nicht, würde der Laptop selbst wesentlich hochpreisigere Geräte locker in den Schatten stellen. Das Design und die Verarbeitung des Laptops finde ich super elegant und es macht Spaß, den Laptop zu benutzen – ich finde ihn etwas stilsicherer als mein HP ProBook G6, das ich derzeit sonst benutze.

Tastatur des Winnovo K147 mit deutschem Layout.

Leistung des Winnovo K147

Vorab: Wir werden keine Benchmarks auswerten und Grafiken teilen, für uns zählt hier die Alltagsperformance. Die ist mit dem Winnovo K147 so wie erwartet, nicht herausragend, wenngleich eben auch nicht wirklich schlecht: Wer bei Celeron Prozessor, 4GB RAM und langsamen eMMC Speicher die Nase rümpft, sollte sich damit vertraut machen, dass alles immer auch eine Frage der Qualität der Komponenten und der Optimierung ist.

Letztlich braucht man vom Winnovo K147 keine Wunder erwarten, allerdings wird man auch nicht enttäuscht. Der Flaschenhals sind höchstwahrscheinlich die 4GB RAM. Wenn man mehrere Programme und Tabs im Chrome Browser offen hat, muss man kleinere Wartezeiten für das Nachladen der Seiten einberechnen. Multitasking verkraftet der Winnovo K147 dennoch relativ problemlos.

Das Hochfahren dauert beim Winnovo K147 kaum länger als bei einem Laptop mit SSD und schnellerem Prozessor, wohl muss man aber etwas mehr Zeit einplanen, bis alle Apps im Autostart geladen haben. Chrome und weitere Programme werden beim Start aber in ganz normaler Zeit geöffnet.

Für Officeprogramme ist die Leistung des Celeron Prozessors und der restlichen Komponenten mehr als ausreichend – beim Anschauen von Youtube Videos in 1080p sind leider immer wieder kleine Ruckler aufgetreten, oder das Video hing sich auf der Seite ganz auf, wobei hier nur ein Neuladen der Seite weiterhalf. Das ist etwas schade und trübt die sonst gute Office- und Internetperformance, die zum Beispiel für Arbeiten auf dem Palace völlig ausreichend ist.

Akkuleistung des Winnovo K147

Beim ersten Nutzen war die Akkuleistung enttäuschend, allerdings half das erstmalige komplette Aufladen sehr weiter. Seitdem sind bei normaler Nutzung im ausgewogenen Modus etwa 5 Stunden Laufzeit je nach Nutzung drin. Das ist in Ordnung.

Als Netzteil liegt dem Winnovo K147 ein billiges Steckernetzteil bei, das direkt in die Steckdose gesteckt wird. Der Ladevorgang dauert bei leerem Akku etwa 3,5 Stunden.

Winnovo Logo auf dem Deckel des Laptops.

Bildschirm des Winnovo K147

Ein großer Pluspunkt ist, dass der Bildschirm entspiegelt ist – wenn man die aufgebrachte Schutzfolie entfernt hat. Daher kommt auch, dass alles allerdings etwas matt wirkt. Sicherlich kann man bei einem Laptop für 240 Euro keinen Top-Bildschirm erwarten, es handelt sich allerdings um einen IPS Screen, der alles sauber anzeigt und insgesamt dennoch eine solide Performance aufweist. Die Farbraumabdeckung ist sicher nicht die beste, im Vergleich zu meinem LG IPS Monitor am Desktop-PC wirken die Farben aber sogar etwas natürlicher bzw. ist weiß weniger „grau“.

Unschön ist das relativ starke Backlight-Bleeding an den Rändern des Bildschirms, vor allem unten, welches allerdings dann kaum noch auffällt, wenn Inhalte auf dem Bildschirm angezeigt werden.

Sonstiges zum Winnovo K147

  • Als große Überraschung hat sich der Fingerabdruckleser entpuppt. Ich hatte bisher noch bei keinem Laptop einen für mich funktionierenden Fingerabdruckscanner. Der vom Winnovo K147 funktioniert problemlos – und dennoch werden andere Finger nicht angenommen.
  • Der Sound der im Scharnier platzierten Lautsprecher ist nicht überragend, aber völlig ausreichend.
  • Während man mit der etwas geringen Systemleistung leben muss, kam es im Testzeitraum zu keinerlei Treiber- oder Hardwareproblemen oder Abstürzen. Das Winnovo K147 hat alle Aufgaben mit Bravour gemeistert.
  • Die WLAN Verbindung des Intel Moduls ist sehr stabil.
  • Grundsätzlich ist das Winnovo K147 lautlos, da es über keinen Lüfter verfügt. Spulenfiepen aus der Baseunit gibt es auch nicht – dafür pfeift offenbar die Displaybeleuchtung. Etwas ärgerlich!
  • Der Speicher von 64GB war für mich ausreichend und ich habe keine zusätzliche SSD über den Slot an der Unterseite eingebaut. Ich habe die nötigsten Apps und Dokumente installiert – alles andere nutze ich auf dem Laptop über meinen Shadow PC.
  • Die Qualität der Kamera und der eingebauten Mikrofone ist zufriedenstellend.
  • Die Hitzeentwicklung beim Gebrauch und beim gleichzeitigen Aufladen ist an der linken Seite ziemlich stark.

Fazit: Für den Preis unschlagbar

Bevor man sich für den Winnovo K147 entscheidet, muss man sich im Klaren sein, was man möchte. Wenn ihr viel Performance braucht und Videos mit dem Laptop rendern wollt: Seht euch woanders um. Wenn ihr Officeaufgaben erledigen und im Internet surfen oder arbeiten wollt: Dieses Gerät ist wie für euch gemacht. Ihr könnt 240 Euro für dieses Gerät ausgeben oder tendenziell mehr für das eines etablierten Herstellers, welches aber nicht so ein edles und schlankes Design und keine solche top Verarbeitung bieten wird – abgesehen von den zu strammen Scharnieren, die das Öffnen erschweren.

Die Performance des Winnovo K147 ist ausreichend für alltägliche Aufgaben, die Hardware erwies sich als zuverlässig und in Sachen Fingerabdruckleser und dem Intel Wireless Modul sogar als viel besser als erwartet. Auch Bildschirm und Akku machen ihre Aufgaben ordentlich, wenngleich durch starkes Backlight-Bleeding und circa 5 Stunden Laufzeit auch nicht überragend. Für mich nervig ist das Fiepen der Displaybeleuchtung, das man aber auch nur in einer ruhigen Umgebung hört. Dafür ist das K147 lüfterlos. Und wenn ihr Zocken wollt: Die Verbindung zu eurem Shadow PC oder einem anderen Streamingdienst wird stabil laufen.

ProContra
+ Edles Design– Fiepen der Bildschirmbeleuchtung
+ Sehr gute Verarbeitung…– … Öffnen des Laptops allerdings schwer
+ Herausragender Fingerabdruckleser– Starkes Backlightbleeding
+ Preis/Leistung– Starke Hitzeentwicklung beim Laden und gleichzeitiger Nutzung
+ Intel Wirelessmodul mit stabiler Verbindung– Laufzeit könnte besser sein (rund fünf Stunden)
+ Entspiegelter Bildschirm
+ Webcam und Mikrofon OK

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Manuel Eichhorn
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