Playne (PC) im Test – Meditation mit Sinn

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Meditation kann uns dabei helfen, ein gesünderes und glücklicheres Leben zu führen – doch die Herausforderung liegt nicht nur darin, eine Gewohnheit daraus zu machen und regelmäßig zu meditieren, sondern auch darin, das Meditieren selbst zu lernen. Zudem muss man die richtige Form der Meditation für sich finden – Playne versucht dieser mehr Sinn als bisherige Meditationsapps zu geben. Ich habe Playne nun rund zwei Wochen ausprobiert und verrate euch im Test, wie es mir gefällt.

Meditation schenkt Leben

Ich meditiere seit mittlerweile einem guten Jahr regelmäßig mit der App Simple Habit und habe daher einen ganz guten Vergleich, wie gut etwas für mich funktioniert. Zwischendurch habe ich auch andere Formen der Meditation ausprobiert. Für mich persönlich sind geführte Meditationen das richtige und bei einer App wie Simple Habit finde ich gut, dass man sich viele verschiedene Lehrer anhören kann. Wo Playne ansetzt und ganz recht hat: Die Apps sind meistens sehr simpel aufgebaut und bieten abgesehen von einer Anzeige, wie oft man nun schon am Stück meditiert hat sowie einer täglichen Erinnerung nicht viel Interaktives. Playne macht das besser.

Jede Meditation bringt das Playne, so heißt auch die Spielwelt im Spiel, zum Wachsen und gedeihen, zudem bewegt sich auch die Tageszeit nur mit jeder Meditation voran. Meditiert man nicht, entwickelt sich nichts weiter, ganz im Gegenteil, im Modus zur Gewohnheitsbildung geht sogar das Lagerfeuer als zentraler Anlaufpunkt in der Welt aus, sobald man die Serie auch nur einen Tag unterbricht. In einem alternativen Modus geht das Feuer nie ganz aus, wird aber im Gegenzug auch nie so groß und hell.

Jeden Tag zu meditieren ist sinnvoll und genau hier setzt Playne meisterhaft an: Es zeigt auch eine Serie im Menü an und man kann sich vielfältige tägliche Erinnerungen einrichten: Über Steam oder über Discord, ansonsten schlägt einem das Spiel einfach vor, Siri oder den Google Assistant dafür zu verwenden. Das ist eine starke Sache, doch viel besser ist eben noch, dass man eine Spielwelt aufbaut – aber eben nicht dadurch, dass man besonders viel Zeit in ihr verbringt oder dadurch, dass man intensiv Ressourcen sammelt. Nein, man baut sie allein dadurch auf, dass man jeden Tag meditiert.

So kann das Playne am Anfang aussehen – doch es wächst nach und nach.

Die Grundlagen der Meditation

Ich denke, was Playne (noch) fehlt, ist eine langsame, direkte Meditation zur Einführung und zur Vermittlung der Basics, und auf der anderen Seite, dass es über die Basis nicht hinausgeht. Ich sehe Playne als sehr gutes Programm, um in die Meditation einzusteigen, auch wenn der Einstieg vielleicht schwer fällt. Um aber wirklich tief zu meditieren und länger, fehlt mir persönlich die Vielfalt der gebotenen Meditationen – das ist aber vielleicht auch eine Typfrage.

In den üblichen Meditationsapps gibt es viele verschiedene Meditationen: Die beschäftigen sich mit simpler Entspannung, Angstzuständen, Nervosität, Angst vor der Zukunft oder vielleicht auch damit, wie man seine Träume verwirklicht oder eine bessere Führungskraft wird. Auch Playne bietet eine gute Auswahl an Meditationen, allerdings keine furchtbar große Auswahl. Das ist aber irgendwo auch Meckern auf hohem Niveau: Für ein „Videospiel“, das über Steam erhältlich ist, ist die Umsetzung ganz herausragend und ein richtig guter Einstieg. Durch die Visualisierung mit einer „Blase“ zum Atmen ist es zudem leicht, sich mit der Grundlage der Meditation vertraut zu machen: Dem Atmen.

Schön wäre noch eine Einführung, eine Art Tutorial eben, welches ein einziges Mal die Grundlagen erklärt, sodass auch Einsteiger gut klarkommen. Es gibt zwar den Fuchs, der einen begleitet und der zumindest theoretisch vieles erklärt und zudem sehr gebildet ist, eine wirklich praktische Einführung gibt es aber nicht. Jede Meditation kann individuell angepasst werden, was Vorteil und Nachteil ist: Playne empfiehlt zwar immer eine Dauer für die Meditation, verrät aber nicht, wie lang die geführte Meditation wirklich geht. Stellt man die individuelle Dauer also zu kurz ein, bricht die geführte Meditation mittendrin ab, bei den zumeist empfohlenen 20 Minuten ist aber immer auch ein großer Teil dabei, den man nur mit selbständigem Atmen verbringen soll. Hier wäre wünschenswert, dass das Spiel direkt anzeigt, wie der geführte Teil funktioniert.

Es stehen verschiedene Meditationen zur Auswahl.

Langzeitmotivation im Blick

Playne ist auch auf Deutsch verfügbar. Ich habe bei der Übersetzung selbst zu großen Teilen mitgewirkt und äußere mich daher nicht genauer zur Qualität der Übersetzung. Ich meine, sie ist natürlich großartig. Schade ist, dass nur die Texte übersetzt sind, die Audiodateien der geführten Meditationen werden auch weiterhin auf Englisch bleiben. Hier und da gibt es außerdem noch kleine Formatierungsprobleme, da die Texte auf Deutsch teilweise einfach länger sind als die auf Englisch.

Playne bietet neben dem Storymodus auch den Sandbox Modus, in dem man sich ein komplett eigenes Playne aufbaut – hier wachsen keine Bäume von allein, sondern man pflanzt alles selbst und sieht beim Wachsen zu. Ein Highlight, das man mit Abschluss des Story Modus freischaltet, ist der Evolve Modus: Hier gibt es eine ganze Welt, also ein fertiges Playne, zum Erkunden und man kann an jedem Ort meditieren. So hat man Erkundung und Meditation in einem.

Für jede Meditation kann man übrigens auch Parameter wie das Wetter und den Ort innerhalb der Spielwelt festlegen – hier schaltet man nach und nach mehr frei. Das ist für mich mitunter der größte Vorteil von Playne gegenüber meiner App: Ich kann mir eine Umgebung und eine Atmosphäre, die vom Ton her sehr passend untermalt wird, aussuchen und habe so nicht nur eine geführte, sondern auch eine atmosphärisch zur aktuellen Stimmung passende Meditation. So was ist immer mal mein Wunsch für die traditionellen Apps: Da gibt es immer Umgebungssounds oder eine geführte Meditation, aber ich kann nicht einfach beides kombinieren und mir eine jeweils passende Atmosphäre aussuchen.

Es bleibt noch zu sagen, dass der Entwickler Krish Shrikumar bisher eine ganze Menge Updates für Playne herausgebracht hat und sich das Spiel knapp anderthalb Jahre im Early Access befand. Auch für die Zukunft hat er noch viele Updates versprochen. Ich bin gespannt darauf.

Die Atmosphäre ist auf jeden Fall erhaben.

Fazit: Meditation, die Spaß macht

Playne möchte Meditation besser machen als die mittlerweile schon gut verbreiteten Meditationsapps: Das gelingt zu einem großen Teil, denn in Playne wird euer Fortschritt nicht nur durch eine schnöde Anzeige der Serie repräsentiert, sondern durch eine wachsende Spielwelt, die ihr selbst bepflanzt, durch das Meditieren zum Wachsen bringt und nach und nach zum Leben erwachen und gedeihen seht. Den Meditationen kommt die Atmosphäre der Spielwelt und die Möglichkeit, Umgebung und Wetter zu wählen, sehr zu gute. Im Vergleich mit den Apps lässt Playne aber eine gewisse Vielfalt vermissen: Die vorhandenen Meditationen sind gelungen, aber wenig thematisch speziell. Ich persönlich meditiere seit einem guten Jahr mit einer der genannten Apps und vermisse ebenjene Vielfalt, zudem ist es schade, dass die Zeit für die Meditation zwar ganz frei eingestellt werden kann, man dadurch aber mitunter die geführte Meditation mittendrin unterbricht. Ganz davon abgesehen ist Playne aber eine tolle Möglichkeit, den Einstieg in die Meditation zu finden, eine atmosphärische Grundlagenmeditation zu absolvieren und dabei eine Gewohnheit daraus zu machen. „Videospiele“ wie dieses wünsche ich mir für die Zukunft mehr. Für Playne wünsche ich mir, dass es weiter ausgebaut wird und nicht nur von der Spielwelt her, sondern auch durch die Meditationen lange Zeit motiviert.

ProContra
+ Sehr atmosphärisch– Geführte Meditationen nicht übersetzt
+ Eigene Gestaltung der Spielwelt– Thematische Vielfalt der Meditationen fehlt
+ Freie Gestaltung der Meditation– Meditation wird bei zu kurzer Dauer einfach abgebrochen
+ Tolle Sandbox und Evolve Modi
+ Der Fuchs ist ein gelungener „Begleiter“

Technik: 81
Grafik: 83
Sound: 90
Umfang: 82
Gameplay: 69

Spielspaß: 80

  • Story: In Playne werdet ihr auch von einem Fuchs begleitet, der nützliche Tipps gibt, Geschichten erzählt und der wirklich sehr gebildet ist.
  • Frustfaktor: Nicht vorhanden.
  • Nachhaltigkeitswert: Playne kann der perfekte Einstieg in die Meditation sein und dafür sorgen, dass man über lange Zeit regelmäßig meditiert. Wünschenswert ist das und Playne ist ein sehr nachhaltiger Titel – es fehlt jedoch (noch) an mehr unterschiedlichen Arten von Meditation. Beim Freischalten des Evolve Modus wird auch ein Baum gepflanzt.
  • Design/Stil: Atmosphärisch und gelungen.
  • Musik und Sound: Die Soundkulisse passt wunderbar.
  • Preis-Leistungs-Verhältnis: Der Preis von aktuell 12,49€ ist sehr fair.

Offenlegung

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Manuel Eichhorn
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