Hyperdevotion Noire (PS Vita) im Test – Ist Black Heart die bessere Protagonistin?

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In Gamarket gibt es wieder einmal ein Problem, doch dieses Mal schlüpfen wir nicht in die Rolle von Neptunia, kämpfen uns durch verschiedene Dungeons und retten die Welt der Videospiele, sondern dieses Mal sind wir in Hyperdevotion Noire: Goddess Black Heart als Noire unterwegs. Wie sich der Titel auf der PlayStation Vita spielt und was eigentlich ein weiblicher Solid Snake mit dem Ganzen zu tun hat, verraten wir euch in unserem Test zu Hyperdevotion Noire: Goddess Black Heart.

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Eine Reise nach Gamarket

Wer die Geschichte rund um Purple Heart alias Neptunia und Gamindustri schon kennt, dem brauchen wir nicht sonderlich viel vom Setting zu erklären. Für Neueinsteiger sei gesagt: Hyperdevotion Noire spielt im fiktiven Land Gamarket (anders als die Neptunia-Reihe), das in vier verschiedene Regionen aufgeteilt ist, die wiederum von den sogenannten CPU regiert werden. Und wo vier Frauen aufeinandertreffen, kommt es hin und wieder zu verschiedenen Gefechten um die Vorherrschaft. Denn auch der ewige Kampf der Videospiele spielt in Gamarket eine Rolle, immerhin heißen die vier Regionen Lastation, Planeptune, Leanbox und Lowee.

Hyperdevotion Noire setzt dem Ganzen nun jedoch einen anderen Hut auf, denn dieses Mal geht es nicht unbedingt um den Kampf untereinander, sondern darum, Gamarket wieder zu dem zu machen, was es einst war: Eine böse schrullige Tante kam nämlich auf den Gedanken, Noire zu benutzen und ihr und den anderen CPU die Macht zu rauben. Das könne Noire und ihre Freunde selbstverständlich nicht auf sich sitzen lassen.

Im Übrigen gibt es in Hyperdevotion Noire viel zum Lesen und Zuhören, ganz wie der Stil der Spiele von Compile Heart eben so ist. Zuletzt fiel uns der Stil übrigens so in Fairy Fencer F auf, denn auch dort haben die einzelnen Figuren geatmet, wenn sie gezeigt wurden. Sehr hübsch gemacht. Außerdem ist Hyperdevotion Noire, wie für NISA-Spiele üblich komplett auf Englisch, aber die Synchronisation ist ganz gut, lediglich die Abmischung spinnt ein wenig auf der Vita, sodass der an sich nicht so schöne Soundtrack hin und wieder etwas lauter als das Gesprochene ist. Aber Dank Untertiteln ist das zu verschmerzen. Im Kampf habt ihr übrigens kleine Chibifiguren, was ganz niedlich ist.

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Strategie statt Dungeons

Bei Spielen der Neptunia-Reihe war es in der Regel so, dass man verschiedene Dungeons erkunden, gegen Gegner kämpfen und Items finden konnte. Dieser Aspekt wurde jedoch in Hyperdevotion Noire entfernt und durch ein Strategiekonzept entfernt, bei dem ihr im Zuge der Missionen lediglich auf ein Schlachtfeld geschickt werdet und kämpfen müsst. Pro Runde können sich eure Figuren einmal bewegen und einmal interagieren (angreifen, Items nutzen usw.). Das ist gerade auf der PlayStation Vita nicht schlecht, da sich die Kämpfe so relativ kurz halten, auch wenn der Erkundungsaspekt der Neptunia-Spiele immer sehr schön war.

Der Strategie-Aspekt macht allerdings auch Spaß, sofern man sich damit einmal auseinandergesetzt und die Steuerung komplett verstanden hat. Histoire erklärt euch zwar im Tutorial wie das Ganze abläuft, aber es ist doch immer etwas Anderes, wenn ihr es dann umsetzen müsst. Wir haben eine kleine Weile gebraucht, um hinter das System zu steigen und zu wissen, wann wir was genau drücken müssen. Zudem ist es bei vielen Angriffen nicht wirklich ersichtlich, wie weit der Angriff geht. Vert beispielsweise kämpft mit einer Lanze und kann somit immer zwei Felder durchstoßen, aber ersichtlich wird das eigentlich erst, wenn man mit ihr kämpft, denn wenn sie sich zum Gegner hindreht, werden zwei Felder hintereinander markiert und zwei Gegner angegriffen, sofern sie sich auf den beiden Feldern befinden. Noire hingegen hat einen Skill, der auch zwei Felder markiert, hierbei wird jedoch trotzdem nur ein Gegner angegriffen, auch wenn zwei auf einem Feld wären. Hier hätte man sich ein bisschen mehr an der großen Schwester orientieren sollen.

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Zudem gibt es noch die Möglichkeit, die Macht der CPU zu nutzen und die HDD zu aktivieren, dazu benötigt man allerdings Lily Punkte, die man wiederum nur bekommt, wenn man einen Support-Angriff macht. Einen solchen Angriff kann man allerdings nur absolvieren, wenn im aktiven Bereich der gerade aktiven Figur eine andere Figur steht. Das ist ein wenig komplizierter und verwirrt auch den Spieler ziemlich, denn auch hier ist es nicht genau ersichtlich, wann man nun diese Lily Punkte bekommt und wann nicht.

BildSammlung von Lily Punkten

Zu guter letzt müssen wir noch über den Schwierigkeitsgrad meckern, denn der ist selbst auch Einfach nicht gerade wirklich einfach. Die Gegner haben es schon auf niedrigem Level ziemlich in sich und sorgen dafür, dass wir als Spieler ziemlich leicht ins Schwitzen geraten. Aber keine Sorge, wenn man stirbt, kann man auswählen, dass man es leichter haben will. Dabei werden die Lebenspunkte der Gegner verringert, sodass ihr diese schneller besiegen könntet. An ihrer Unfairness ändert das allerdings gar nichts, ebenso an der entsprechenden Stärke. Manche Gegner sind nämlich echt ziemlich fies programmiert.

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Lid in der Kiste

Hyperdevotion Noire punktet vor allem in den vielen verschiedenen Figuren, die eine Rolle spielen, denn die Anspielen enden nicht bei Lastation oder Leanbox, sondern fangen da erst an. Zum Beispiel trifft man eine junge Frau, die eine Bandana trägt, weiße Haare hat, ein rotes Ausrufezeichen auf der Brust und eine Art Laser im linken Auge. Na? Richtig, das ist Lid und Lid ist tatsächlich eine Anspielung auf Solid Snake aus Metal Gear Solid. Und so finden sich ziemlich viele verschiedene Anspielungen. Wir listen gerade einfach mal ein paar Beispiele auf:

  • Ein All – Anspielung auf Tidus aus Final Fantasy X
  • Estelle – Anspielung auf Dragon Quest
  • Lee Fi – Anspielung auf Chun Li aus Street Fighter
  • Tsunemi – Anspielung auf Hatsune Miku
  • Lady Wac – Anspielung auf Pac-Man

Es macht Spaß, die verschiedenen Charaktere zu sehen und zu überlegen, wen sie darstellen. Vor allem Lid ist wirklich faszinierend, da sie auch entsprechend in Kisten unterwegs ist. Aber nicht nur die Figuren sind angepasst, auch die Gegner. Zum Beispiel gibt es den Frosch in der Pappkiste, ebenso wie die Geister aus Pac-Man. Videospielfans sollten auf jeden Fall mal einen Blick riskieren.

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Und weiter?

Auf der Suche nach einer Nebenbeschäftigung? In Hyperdevotion Noire gibt es davon ein paar. Ihr könnt zum Beispiel verschiedene Quests annehmen, bei denen ihr gegen verschiedene Gegner kämpft und somit Items sammelt. Die Items wiederum könnt ihr im Item Dev zu neuen Items synthetisieren und so zum Beispiel Waffen herstellen. Neben den Quests gibt es dann noch Sim Noire.

Sim Noire ist ein kleine Minispiel, bei dem ihr Noire ein Zimmer einrichten müsst, eine Art Haustiersimulation. Wenn ihr nämlich Dinge im Shop kauft, erhaltet ihr Sim-Punkte, mit denen ihr wiederum Items für Noires Zimmer erwerben könnt, damit sie so aufsteigt. Weiterhin könnt ihr in Sim Noire verschiedene Anfragen eurer Untertanten beantworten. Je beliebter ihr seid, entscheidet ihr, in dem ihr eine von zwei Antwortmöglichkeiten wählt. Mit viel Glück ist das dann die richtige Antwort. Dann erschöpft sich aber das Ganze bereits, ihr habt nicht ganz so viel zu tun wie bei den großen Schwesterspielen, aber für die PlayStation Vita ist das ganz in Ordnung.

BildSchon jemand „Bitening“ gefunden?

Auf nach Gamarket?

Hyperdevotion Noire: Goddess Black Heart ist eine schöne Ergänzung zur Neptunia-Reihe und gerade für unterwegs ist es gut durchdacht. Schade ist nur, dass der Erkundungsaspekt aus der Neptunia-Reihe verloren gegangen ist und man lediglich jedes Mal sofort aufs Schlachtfeld teleportiert wird. Dafür gibt es unheimlich viele Anspielungen auf verschiedene Titel und Charaktere aus der Videospielindustrie, die einen immer wieder zum Schmunzeln bringen.

Leider ist im Gameplay nicht immer alles ersichtlich, es erfordert ein wenig Zeit, sich in Hyperdevotion Noire einzuarbeiten. Zudem ist der Schwierigkeitsgrad ganz schön hoch angesetzt, sodass man schon relativ am Anfang ziemlich schnell in Bedrängnis gerät. Das ist schade, spornt aber zum Trainieren an. Wer schon Spaß mit Neptunia hatte, wird auch mit Noire auf seine Kosten kommen, es sei denn, man hat Probleme mit Strategien, denn bei Hyperdevotion Noire habt ihr es mit einem Strategie-Spiel zu tun. Wir raten: Denkt lieber zweimal nach, bevor ihr einen Zug macht.

Pro Contra
+ Interessante Spin-Off-Geschichte – Stellenweise schlechte Abmischung
+ Sehr schöne Animation der Figuren – Vieles nicht ersichtlich
+ Witzige Parodie verschiedener Videospiele – Erkundungsaspekt fehlt
+ Niedliche Chibifiguren – Zum Teil unfairer Schwierigkeitsgrad und fiese Gegner
+ Einige Nebenquests – Soundtrack nicht schön, stellenweise nervig

Technik: 64

  • Grafik: 80
  • Sound: 56
  • Umfang: 85
  • Gameplay: 67
  • KI: 32

Spielspaß: 80

  • Story: Hyperdevotion Noire spielt in einer ähnlichen Welt wie Neptunia, greift aber auf die gleichen Charaktere zu. Es hat eine interessante Geschichte.
  • Frustfaktor: Dank eines sehr hohen Schwierigkeitsgrad und einer unfairen KI ist der leider relativ hoch, auch wenn man auf Einfach spielt.
  • Wiederspielwert: Wenn man Platin möchte, sollte man hin und wieder weiterspielen. Spaß macht es allemal.
  • Design/Stil: Stilistisch orientiert sich Hyperdevotion Noire im Storypart an der großen Schwester, bringt im Gameplay jedoch niedliche Chibifiguren.
  • Musik: Die Abmischung ist nicht gut und auch der Soundtrack nervt an gewissen Stellen, da er relativ schrill gehalten ist.

Information: Das Testmuster zu Hyperdevotion Noire wurde uns von NISA zur Verfügung gestellt.

Informationen zum Testgerät
Plattform: PlayStation Vita
Version: PCH-1004
Hardware: Standard, ohne ausgetauschte Hardware
Alter des Geräts zum Testzeitpunkt: 2 Jahre
Dateigröße: 1581 MB

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Beatrice Eichhorn
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