Goodbye, Stadia – Es war eine schöne Zeit

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Google Stadia wandert heute auf den Google Friedhof, und das nur gut drei Jahre nach seinem Launch. „Von Anfang an klar“, sagen die einen, „spätestens seit 2021 klar“, die anderen. Dass Stadia nicht ewig leben würde, war wohl wirklich klar, und doch ist es schade, dieses Stück Videospielkultur und -geschichte heute zu verlieren.

Schon 2018 haben wir von Stadia gehört, damals noch als Project Stream bezeichnet. Google wollte das Spielestreaming in Google Chrome populär machen – aus dieser Grundlage ist später Stadia entstanden. Es ging natürlich nicht um das Streaming irgendwelcher Spiele, sondern um das Streaming von Blockbustern, welches auf jedem Gerät funktionieren sollte, unabhängig von der Leistung. Eine schnelle Internetverbindung vorausgesetzt.

Googles Fehler war wohl, bereits 2019 eine reine Cloud-Gaming-Plattform als eigene, unabhängige Plattform am Markt platzieren zu wollen. Stadia erlaubte es nicht, auf eine vorhandene Spiele-Bibliothek zuzugreifen, sondern man musste die Spiele extra kaufen, am besten noch ein Stadia Pro Abo haben, um alle Funktionen nutzen zu können.

Die Technik dahinter war dabei wirklich gut. Stadia funktionierte im Spielerlebnis schon fein, als Xbox Cloud Gaming noch in den Kinderschuhen steckte. Doch es war einfach zu früh für diese Form von Spieleplattform.

Meine eigene Erfahrung mit Stadia ging schleppend los, denn meine Stadia Founder Edition wurde von DHL an der falschen Adresse zugestellt, der Google Kund:innenservice bot keine Hilfe an. Mein eigener Start mit Stadia lief also schon sehr schleppend. Funfact: Hätte ich mein Stadia Paket damals nicht auftreiben können, würde ich nun doch noch die Erstattung für den Kauf erhalten, da Google alle Hardware- und Softwarekäufe über den Google Store bzw. den Stadia Store zurückerstattet.

Doch ich war fasziniert von dem Dienst, als ich einmal an Bord war, an einige Spiele habe ich auch wirklich gute Erinnerungen. Es war schon beeindruckend, Darksiders Genesis damals als erstes großes Spiel über die Cloud zu spielen (zum Test). Auch Wavetale hat mir richtig gut gefallen (zum Test).

Ab Mitte letzten Jahres war ich dennoch nicht mehr bei Stadia aktiv und hatte mein Pro Abo gekündigt – es passierte zwar Einiges mit der Plattform, aber es entwickelte sich nicht so, dass ich dachte, dass es wirklich eine rosige Zukunft für Stadia geben würde. Mir war klar, dass früher oder später das Einstampfen erfolgen würde.

Schade, dass Google Stadia heute geht – auch wenn ich glaube, dass in einiger Zeit niemand die Plattform vermissen wird. Vielleicht wird sie aber als Vorreiter von etwas in Erinnerung bleiben, das in Zukunft tatsächlich die Hauptplattform fürs Gaming sein wird.

Goodbye, Stadia!

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Manuel Eichhorn
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