Asterigos: Curse of the Stars (PS5) im Test

()

Bevor Asterigos: Curse of the Stars vor einigen Wochen das erste Mal in meine Twitter Timeline gespült wurde, hatte ich noch nichts von diesem Action Rollenspiel aus dem Hause Acme Gamestudios gehört. Die Trailer und Ausschnitte aus dem Spiel haben mich dann jedoch neugierig gemacht und es war Grund genug, mich mit Hilda nach Aphes auf der PlayStation 5 zu begeben. Ob sich dieser Besuch für mich gelohnt hat, erfährst du in dieser Review. !B

Auf dem Bild ist ein Brunnen mit zwei Frauen in weißen Gewändern zu sehen. Sie haben Vasen in den Händen, aus denen das Wasser für den Brunnen läuft. Davor steht die Protagonistin Hilda mit roten Haaren und blauem Kampfgewand.

Wo bist du?

Ich lerne Hilda direkt am Anfang von Asterigos kennen. Sie ist meine Protagonistin und Teil der Nordwind-Legion und ihre Mission ist gar nicht mal so einfach. Während ihr Vater zuvor mit einer ganzen Truppe in das angeblich verfluchte und gefährliche Aphes geschickte wurde und dabei verschwand, wird Hilda als junge Dame nun ganz allein in diese gefährliche Gegend geschickt. Angeblich ist hier alles verflucht und von Sternenstaub abhängig. Da kann man ein Mädchen schon mal alleine hinschicken. Gut, dass wir eine solche Spielelogik nie hinterfragen, doch zurück zu Hilda.

Auf unserem Weg nach Aphes finden wir erstmal unser Waffenarsenal, lernen so ein paar Gameplaymechaniken und rennen direkt in unseren ersten Bosskampf. Und ganz ehrlich: Nach diesem Bosskampf wollte ich eigentlich nicht weiterspielen. Der Kampf war mir deutlich zu schwierig, der Gegner zu gefährlich und ich dachte, ich seh mich hier in so einem ollen Soulsverschnitt wieder. Doch da ich direkt nach dem Boss erstmal drei Stufen im Level aufgestiegen bin und es danach auf dem einfachsten Schwierigkeitsgrad auch deutlich leichter weiterging, war das vermutlich einfach nur der abschreckende Gegner vom Start. Kannste haben, kostet aber Nerven.

Asterigos: Curse of the Stars entwickelt sich danach relativ gut und stimmig weiter, auch wenn die Bossgegner, von denen es übrigens ziemlich viele gibt, teilweise im Balancing sehr unterschiedlich sind. Als Hilda und ich erstmal in Aphes angekommen sind und dort von einem ziemlich grimmig aussehenden Ritter platt gemacht wurden, reiht sich eine zweite Storyline mit ein. Denn um herauszufinden, was mit Hildas Papa und dessen Truppe geschehen ist, muss ich natürlich Minerva und dem Ritter, der uns besiegt hat, helfen. Es gibt verschiedene Unruhen in Aphes und natürlich darf sich Hilda darum kümmern.

Wenn ich ehrlich bin, hat mich diese Geschichte rund um Minerva jedoch kaum abgeholt. Sie gehört zwar irgendwie dazu, hat mich aber emotional kein Stück gepackt, sodass ich einfach nur wie eine Söldnerin das mache, was sie sagt. Emotionaler und deutlich mitreißender sind da schon alle Szenen, in denen es bewusst um Hilda und ihren Vater geht. Das hat für mich dem Spiel einen Sinn gegeben.

Ein bisschen schade ist jedoch, dass ich im Laufe des Spiels immer mal andere Charaktere treffen, die dann mit mir durch die Orte ziehen. Super sinnvoll sind die jedoch nicht und in der Regel machen doch Hilda und ich den Großteil der Arbeit, obwohl die anderen Charaktere teilweise als viel stärker und erfahrener beschrieben sind. Aber gut, auch das ist ein Punkt, über den wir am besten nicht in dieser Review diskutieren, sondern mal in einem gesonderten Artikel. !B

Auf dem Bild ist Hilda zu sehen, die nach oben zu einer Statue schaut. Ein Mann aus Stein hält eine Weltkugel auf seinen Schultern.
Atlas ist auch mit am Start.

Wähle deine Waffe!

Was ich an Asterigos: Curse of the Stars ziemlich cool finde, ist die Waffenauswahl. Am Anfang startest du mit einem Schwert und einem Schild als Hauptwaffe, während deine Sekundärwaffe ein Hammer ist. Im Zuge des Tutorials findest du noch mehr Waffen, sodass du dir deinen ganz eigenen Spielstil zusammenstellen kannst. Ich bevorzuge zum Beispiel die Dolche als Hauptwaffe und den Magiestab als Sekundärwaffe. Es hat Spaß gemacht, die unterschiedlichen Waffen auszuprobieren, doch ich war mir relativ schnell sicher, was meine bevorzugte Wahl sein kann. Neben den bereits genannten gibt es noch Kampfarmbänder und einen Speer, sodass hier wirklich ein vielseitiges Gameplay möglich ist.

Im Laufe der Story von Asterigos erhältst du zusätzlich Talent- und Attributspunkte für jeden Levelaufstieg, sodass du dir Hilda so noch mehr so bauen kannst, wie du sie haben möchtest. Je weiter du spielst, desto mehr Möglichkeiten zum Aufbauen hast du. Ebenfalls habe ich das Gefühl, dass ich viel schneller im Level aufgestiegen bin, je weiter ich gespielt habe.

Wie es sich übrigens für ein gutes Action Rollenspiel gehört, konnte ich im Laufe der Story auch eine Schmiede benutzen, bei der ich meine Waffen und Zauber aufwerten, bzw. neue Accessoires schmieden kann, sofern ich genügend Rohstoffe bei mir habe. Besonders als ich das erste Mal an dieser Schmiede ankam, konnte ich vieles aufwerten, sodass die folgenden Gegner relativ einfach zu besiegen waren. Es lohnt sich also, sowohl Gegner zu besiegen als auch nach Kisten und Truhen zu suchen, denn hier winken regelmäßig Rohstoffe, mit denen du Dinge ausbauen kannst. Die Währung im Spiel gibt’s irgendwie sowieso im Übermaß, da braucht ihr euch also keine Gedanken zu machen. !B

Ausweichen. Angreifen. Wiederholen.

Asterigos: Curse of the Stars beschreibt sich selbst als Soulslike, ich würde es einfach nur als etwas schwierigeres Action Rollenspiel bezeichnen. Besonders durch die Steuerung war ich am Anfang mehr als verwirrt, wie sich was benutzen lässt. Das hat vermutlich auch dazu beigetragen, dass ich es nach dem ersten Bosskampf weglegen wollte. Ich kam damit einfach am Anfang nicht zurecht. Wer die Steuerungseinstellungen nicht mag, kann den Controller remappen und dabei auf zwei weitere vorgefertigte Vorschläge zurückgreifen. Da mich das aber noch mehr verwirrt hätte, bin ich bei dem Ursprungsmodell geblieben und habe eben das gelernt.

Am Anfang empfand ich es generell als sehr schwierig, doch als ich Hilda schon weiter ausgebaut hatte, wurde auch der Schaden, den die Gegner gemacht haben, deutlich weniger. Während ich noch mehr Schaden machen konnte. Und wenn du mehr Punkte zum Verteilen brauchst, gibt es zwei Möglichkeiten. Zu Beginn neuer Gebiete findest du häufig ein niedliches Tierchen, das dich nicht angreift. Es hat einen kleinen Beutel im Mund und wenn du es besiegst, gibt es dir einen Trank, mit dem du einen Attributspunkt geschenkt bekommst. Die zweite Möglichkeit beinhaltet Ausruhen an den Schreinen und Checkpoints. Damit werden die zuvor besiegten Gegner wieder zurückgesetzt, wodurch du ziemlich schnell Erfahrungspunkte sammeln kannst. Ich habe zwar auf einfach gespielt, doch dadurch wurde es noch ein bisschen einfacher.

Ein bisschen schade finde ich, dass es sich dadurch bei diesen ganzen Soulsspielen orientiert, dass es einfach Unmengen an Bossgegnern gibt. Für jeden gibt es eine Trophäe und jede Menge Erfahrungspunkte. So gestaltet sich jede Quest relativ ähnlich: Zunächst besuchst du ein Gebiet, kämpfst dich da etwa ein bis zwei Stunden durch und stehst dann vorm Bossgegner des Gebiets, anschließend darfst du wieder zur Zuflucht zurückkehren. Das hat es für mich nun nicht unbedingt spannend gemacht und zählt dabei mit rein, dass ich die Hauptstory nicht wirklich spannend finde. Da fehlt mir die Abwechslung.

Generell kann ich sagen, dass die Gegner schon alle unterschiedlich gestaltet sind, allerdings folgen sie dem klassischen Muster von alten PS2 Bossen. In der Regel besitzen sie so drei oder vier Angriffsmuster, die ich alle relativ schnell durchschaut hatte, um dann Gegenmaßnahmen einzuleiten. Wenn du zusätzlich noch mit vielen Tränken ausgestattet bist und weißt, wie du ausweichen kannst, dann passt das alles.

Sofern die Tasten auch mitmachen. Ich hatte es häufiger, dass nicht immer auf meine Eingaben reagiert wurde. Besonders beim Stab fiel mir das auf. Der Stab hat an sich eine Dreierangriffsserie, allerdings hörte im späteren Spielverlauf häufig nach einem oder zwei Angriffen mit der Serie auf und begann wieder von vorne. Das ist dahingehend frustrierend, da auch in Asterigos der letzte Angriff einer Serie der mächtigste ist. Auch auf Ausweichen wurde nicht immer reagiert, dafür klappt es jedoch relativ gut, beide Waffentypen miteinander zu kombinieren. So konnte ich nach einem Stabangriff auch direkt einen Dolchangriff ausführen, um schnell noch einen Schlag hinten dran zu setzen. !B

Hild steht vor einer Statue, die an eine Frau erinnert, die geopfert wird. Hier sollte kurz zuvor ein gefährliches Ritual mit Menschenopfern durchgeführt werden. Hilda hat's verhindert.

Lauf doch zu deinem Ziel!

Was mich jedoch sehr zu Beginn von Asterigos: Curse of the Stars gestört hat, ist das Schnellreisesystem. Ich hatte zu Beginn gedacht, dass sich die Schreine doch super dafür eignen würden – und das tun sie auch irgendwie. Du kannst mit verschiedenen Zaubern jeweils zu dem Schrein in der Zuflucht und zu deinem zuletzt besuchten Schrein reisen. Am Ende einer Quest, bietet dir das Spiel an, dass du zurück zur Zuflucht gebracht werden kannst. Erst deutlich später im Spiel wirst du die Möglichkeit haben, eine Teleportationsfertigkeit zu erhalten, dann wird auch das Reisen deutlich einfacher. Doch bis dahin kannst du dich auf viel laufen einstellen. Auf diese Weise kannst du wenigstens noch ein paar Erfahrungspunkte mitnehmen und Hilda aufleveln.

Werfen wir mal einen Blick auf die weiteren technischen Aspekte von Asterigos. Visuell kann sich der Titel sehen lassen, hier wurde sich viel an der griechischen und römischen Kultur orientiert, sodass ihr nicht nur architektonisch abgeholt werdet, sondern auch das eine oder andere Monster aus diesem Kulturkreis wiederfindet. Auch Hilda ist daran orientiert und besonders diesen Stil mag ich sehr. Ich liebe ihren geflochtenen Zopf, der lässt sie auf der einen Seite mutig und furchtlos erscheinen, auf der anderen Seite auch wunderschön. Ebenso wie die Umgebungen. Schade nur, dass besonders nach einigen Stunden doch die einen oder anderen Grafikfehler auftauchen und Gegenstände ein- und ausploppen. Teilweise laden auch Texturen erst nach und in manchen Gebieten spielen die Lichtreflexe verrückt.

Dafür passt weitestgehend die Framerate auf der PlayStation 5. Manchmal ruckelt es jedoch dann, wenn das Spiel gerade zwischenspeichert. Und manchmal leiden die Gegner an diversen Rucklern, sodass sie nicht immer flüssig auf mich und Hilda zulaufen. Das ist bedauerlich, gerade auf der PS5. Dafür sind die Ladezeiten jedoch wirklich recht kurz gehalten und auch Menüs funktionieren flüssig.

Teilweise gut gelungen finde ich den Soundtrack. Hier wird die Stimmung der einzelnen Gebiete gut eingefangen und durch die Schrittgeräusche der Gegner kann ich mich häufig orientieren, wo sich diese gerade befinden. Allerdings finde ich die Wassergeräusche nicht gut gelungen. Häufig, besonders im ersten Gebiet in den Schwarzen Straßen, fiel mir auf, dass es sich anhört, als würde sich ein Gegner nähern. Immer, wenn ich mich dann umgesehen habe, war da aber niemand. Besonders in der Nähe von Brunnen oder Wasserfällen, kann ich die Geräusche selten zuordnen. Später, als in den Minen und den anderen Gebieten einfach weniger Wasser war, verschwand dieses Gefühl auch wieder. Im Gegensatz dazu ist das englische Voice Acting jedoch immer gut gelungen, die Texte der Story sind bereits auf Deutsch übersetzt. !B

Fazit: Gutes Action-RPG mit Wehmutstropfen

Ich dachte, bei Asterigos: Curse of the Stars zuvor an ein Action Rollenspiel und genau das habe ich bekommen. Es punktet mit einem recht großen Waffenarsenal, das ich mir so zurechtlegen und ausbauen kann, wie ich es möchte, damit es so individuell wie möglich ist. Auch wenn mich nicht immer die gesamte Story mitgenommen hat, so fühle ich mich doch teilweise wie eine mächtige Söldnerin, die Aufgaben erledigt. Aufgaben, die fast immer demselben Muster folgen und darunter leiden, dass die Tasten nicht immer das umsetzen, was sie umsetzen sollen. Hilda und ich stellten uns den Bossen und erkannten stets schnell das richtige Muster, um ihnen den Gar aus zu machen, und was sich zunächst als schwieriges Spiel für mich darstellte, entwickelte sich ziemlich schnell zu einem recht einfachen Action Rollenspiel mit Ausweichmechanik. Ziemlich gut gefallen hat mir die optische Darstellung, auch wenn die Gegner nicht immer ruckelfrei in den Kampf zogen. Asterigos ist ein gutes Action Rollenspiel mit technischen Herausforderungen und einer Schnellreisefunktion, die erst viel zu spät im Spiel aktiv wird. Wenn du kein Veteran bist, was solche Spiele angeht, empfehle ich dir den Titel auf einfach zu spielen, dann ist das Frustpotential in Ordnung und man kommt gut ans Ziel.

ProContra
+ Umfangreiches Waffenarsenal für eigenen Spielstil– Schnellreise kommt zu spät im Spiel
+ Emotionale Geschichte über Vater und Tochter– Relativ wenig Abwechslung bei den Quests und Gegnern
+ Schöne Spielwelt, inspiriert von römisch-griechischer Kultur– Teilweise poppen Dinge auf, Texturen laden nach
+ Tolles Voice Acting– Auf Steuerungseingaben wird nicht immer reagiert / Angriffsserien werden abgebrochen
+ Deutsche Texte und Erklärungen– Story teilweise belanglos, ich hab eher das Gefühl, Söldnerin zu sein

Offenlegung

Ich habe einen Key für Asterigos auf der PS5 vom Publisher erhalten.

Wie gut hat dir der Beitrag gefallen?

Durchschnittsdaumen: / 5. Bisher abgegebene Daumen:

Bis jetzt gibt es noch keine Daumen! Sei dier erste, der einen abgibt.

Du findest uns nützlich?

Dann folge uns doch in den sozialen Netzwerken!

Erzähl anderen von diesem Beitrag
Beatrice Eichhorn
Neugierig?
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Kommentare
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anzeigen