Hexa Trains (Steam) im Test – Von Schienen und Zügen und Schienen und Zügen

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Du liebst Züge und möchtest stets deine ganz eigenen Strecken legen? Du liebst es, wenn Schienen so gelegt sind, dass sie sinnvoll sind und Waren hervorragend zu ihrem Ziel transportiert werden können? Dann solltest du dir einmal Hexa Trains auf Steam anschauen. Mehr verrate ich dir in meinem Test zum Spiel.

Meine bunte eigene Welt

Bevor ihr in Hexa Trains loslegen könnt, absolviert ihr natürlich noch das Tutorial. Das fand ich ein wenig sehr seltsam, aber irgendwie war mir dann schon klar, worum es geht. Also schloss ich das Tutorial ab und konzentrierte mich auf das Hauptspiel. Bevor ich mir dann aber doch das Hauptspiel ansah, stöberte ich durch das Menü und fand eine Möglichkeit, meine Welt anzupassen, so wie ich sie will. Ich kann hier die Größe des Planeten festlegen und welche Farbe die Wasser- und Landelemente haben sollen. Das ist ziemlich cool, denn so konnte ich meine Welt lila und das Wasser grün machen. Etwas undurchsichtiger ist da schon der Punkt namens „Random Variant“, das, wie es der Name sagt, wohl eine Wahrscheinlichkeitsgeschichte, doch welchen Einfluss die nun auf die Welt hat, konnte ich nicht herausfinden, obwohl ich mehrfach alle durchprobiert habe. Das war ein wenig merkwürdig. Merkwürdig ist auch das Kreieren der Welt.

Ich könnte euch jetzt auch erzählen, dass Hexa Trains eine rundum runde Wirtschaftssimulation ist, in der ich mit meinen Zeugen wirklich alles ankurble, doch das ist nicht der Fall. Allein schon die Navigation auf der Welt ist sehr unübersichtlich, doch auch die Lokalisierung einzelner Haltestellen ist nicht wirklich zumutbar. Zudem ist es ein wenig arg seltsam: Das Spiel hat ein zweites Fenster, mit dem eine DOS Anwendung gezeigt wird. Lese ich die Codes dort richtig, handelt es sich dabei um den Generator der Welt und den Logfile. Seltsam ist das auf jeden Fall trotzdem, da ich das von keinem anderen Spiel so kenne.

Gevatter Zufall

Hexa Trains greift auf einen Zufallsgenerator zurück, der jedes Mal, wenn ihr ein neues Spiel beginnt, die Welt vollkommen zufällig generiert. An sich ist das ja ganz nett, weil so keine Langeweile aufkommt, dafür aber jede Menge Frust. Ich habe mir wirklich verschiedene Welten generiert, weil ich versuchen wollte, eine für mich brauchbare Welt zu schaffen. In einer Welt waren zwei meiner drei Stationen komplett zugebaut, sodass ich weder einen Zug sinnvoll hinaus oder hinein fahren lassen konnte. In einer anderen Welt hatte ich nur eine einzige Stadt, die jedoch soweit von allem Möglichen weg war, dass ich keine sinnvolle Schiene legen konnte. In wieder einer anderen gab es nicht genügend Warenhäuser, sodass das innerhalb von Minuten voll war.

Ich habe auf all diese Dinge keinen wirklichen Einfluss und war eher damit beschäftigt, neue Welten ins Leben zu rufen, in der Hoffnung, dass diese nun sinnvoll ist, statt etwas zu verlegen. Immerhin kam ich in einer Welt halbwegs gut voran, doch auch hier war ich relativ schnell am Ende meiner Möglichkeiten. Das einzig Gute am Ganzen ist, ist dass ich keinen Geldstress habe, denn das gibt es einfach nicht. Ebenso wie auch sonst alle Simulationsaspekte außer Acht gelassen sind, außer dass ich eben Ressourcen irgendwie hin und her transportiere. Das ist wirklich schade und durchaus frustrierend. Ich habe mich hier wirklich auf eine gute Zugsimulation im Hexa Stil gefreut, ein bisschen wie in Train Fever vielleicht, aber ich bekomme so gut wie keine Simulation, in der ich wirklich nur Schienen verlege, um Stationen zu verbinden und bin auf eine zufällig generierte Welt angewiesen, in der Hoffnung, dass alles so klappt wie es klappen soll.

Entspannungsfaktor

Immerhin hat Hexa Trains etwas, das richtig gut ist. Es hat einen richtigen Entspannungsfaktor. Die Musik ist entspannend und ruhig und auch das Gameplay an sich ist einfach mega relaxed. Ich habe keinen Zeitdruck, keinen Geldstress, ich kann einfach meine Schienen vollkommen sinnlos in der Welt verteilen, ohne dass irgendjemand schimpft oder es Konsequenzen gibt. Das ist wirklich ein starker und wichtiger Aspekt im Spiel, so hat Hexa Trains wenigstens ein kleines Alleinstellungsmerkmal. Auch die Farben sind sehr schön, nicht zu grell, sondern schön harmonisch, auch die, die man selbst kombinieren kann. Das ist wirklich ein schöner Aspekt am Spiel.

Auch die Grafik selbst ist in Hexa Trains sehr entspannend. Die Welt selbst ist aus Hexagrammen, wodurch auch der Name des Spiels kommt. Ich mag diesen Stil wirklich sehr gerne, weil er aus der Masse hervorsticht und seinen ganz eigenen Stil an den Tag legt. Das passt super zum ruhigen Setting des Spiels.

Fazit: Ich brauche ein Ziel!

Hexa Trains ist ein Spiel, bei dem ihr über einen ganzen Planeten hinweg eure Schienen legen und Verbindungen aufbauen könnt, um sinnvoll funktionierende Wirtschaftszweige zu schaffen. So könnte es eine schöne Beschreibung sein, wenn doch nur die Realität genauso aussehen würde. In Hexa Trains habt ihr wirklich einen ganzen Planeten, und irgendwie legt ihr auch die Schienen für Produktionszweige, doch ein wirkliches Ziel gibt es nicht. Das Ziel selbst soll darin bestehen, alle Errungenschaften auf Steam zu erhalten und nicht unbedingt darin, eine ganze Stadt sinnvoll zu versorgen. Dazu spielt euch Gevatter Zufall mehrere Streiche, denn jeder Planet, jedes neue Spiel, wird randommäßig generiert, sodass es auch sein kann, dass ihr nur eine Stadt zur Verfügung habt oder dass eure Stationen komplett zugebaut sind. Das ist frustrierend und sorgt nicht unbedingt für Spielspaß. Dafür ist Hexa Trains ein wirklich beruhigendes Spiel, denn es gibt keinerlei Spieldruck, keine Zeit, die abläuft, kein Geld, das euch ausgeht. Das ist gut, aber leider auch für mich der fast einzige positive Aspekt am Spiel.

Pro Contra
+ Musikalische Untermalung schön und entspannend – Tutorial ist sehr verwirrend, Steuerung mit Pfeiltasten zunächst unlogisch
+ Sehr entspannend – Spiel in der Welt recht unübersichtlich
+ Großen Einfluss auf Design der Welt – Zufallsgenerator zu zufällig
– Sinn besteht nur darin, die Errungenschaften zu sammeln
– Seltsame DOS Anwendung im Hintergrund
– Fehlender Simulationsaspekt

Technik: 62
Grafik: 86
Sound: 85
Umfang: 40
Gameplay: 38

Spielspaß: 46

  • Story: Dir steht der ganze Planet zur Verfügung, um Schienen zu legen und Produktionszweige zu schaffen.
  • Frustfaktor: Sehr hoch für mich, aufgrund der zufällig generierten Welt und den dadurch entstehenden Schwierigkeiten im Gameplay.
  • Wiederspielwert: Für mich leider sehr gering, da es keine wirklichen Ziele gibt.
  • Design/Stil: Ein schöner und entspannender grafischer Stil, da die Welt aus Hexagrammen und schönen gedeckten Farben besteht. Ein Genuss fürs Auge.
  • Musik und Sound: Auch die musikalische Untermalung ist sehr ruhig und passend, lädt zu einer entspannten Spielrunde ein.

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Beatrice Eichhorn
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