Bus Driving Simulator 22 (Switch) im Test – Einfach Busfahren

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Der Oktober ist ein spannender Monat für Fans von Bus Simulatoren, die ein passendes Spiel auf der Nintendo Switch suchen. Gleich zwei passende Spiele gehen ins Rennen, den Anfang macht Bus Driving Simulator 22 von Ovilex Soft. Dieses Spiel ist ein Bus Simulator ohne großen Schnickschnack – und dabei auch ein recht solider Auftritt. Die Review verrät mehr.

Du bist Busfahrer:in.

Punkt. Ja, wirklich. In Bus Driving Simulator 22 geht es um das Busfahren und nicht viel mehr: Du musst dich auf die Strecke konzentrieren, auf Verkehrszeichen, Ampeln, den Verkehr und darauf, nicht zu dolle zu bremsen. Auf das Drumherum, das viele andere Spiele bieten, musst du in Bus Driving Simulator 22 verzichten. Hier baust du kein Unternehmen auf, planst keine Strecken, hast keinen Management-Aspekt im Spiel. Es wirklich nur ums Busfahren.

Ich finde diese Art von Bus Simulator wirklich auch mal erfrischend, denn ich brauche nicht in jedem Spiel den Aufbau und das Verwalten meines eigenen Unternehmens. Daher hat mir Bus Driving Simulator 22 von seiner Struktur her wirklich viel Spaß gemacht, vor allem auf der Nintendo Switch finde ich das Konzept gut. Du kannst dir die Switch schnappen, eine Runde in einer der drei Städte fahren und dabei hoffentlich wenige Fehler machen, und gut.

Das bringt aber auch mit sich, dass der Umfang von Bus Driving Simulator 22 insgesamt recht überschaubar erscheint. Es gibt lediglich fünf Busmodelle zum Freischalten, auf lizenzierte Fahrzeuge muss man hier verzichten, jedoch sind sie grob realen Vorbildern nachempfunden. Insgesamt gibt es sechs Umgebungen im Spiel, in denen man jeweils eine Reihe von Herausforderungen absolvieren kann, mit einer von drei Medaillen, um jeweils die nächste freizuschalten. Gibt’s für die Erfüllung irgendetwas Besonderes? Nicht wirklich, außer dass man sein eigenes Level an Können weiter steigert. !B

Kühe überqueren vor dem Bus die Straße.
Auch auf solche Herausforderungen musst du vorbereitet sein.

Halbwegs realistisch

Der Fokus von Bus Driving Simulator 22 liegt voll und ganz auf der Strecke, und da gibt es einige Höhe und Tiefen. Insgesamt empfinde ich das Spiel durchaus als realistisch und es gibt Elemente, die es für mich zum stimmigsten Bus Simulator machen, den ich bisher gespielt habe. Endlich wird nämlich auch zu heftiges Bremsen ohne Parkbremse bestraft! Schwäche dabei: Die Nintendo Switch hat keine passenden Schultertasten, um das richtig umsetzen, daher muss man bei höheren Geschwindigkeiten bremsen, in dem man die Bremse immer wieder loslässt und neu drückt. Das ist für die Fahrgäste nun auch nicht angenehmer.

Ansonsten beobachtet Bus Driving Simulator 22 alle Aktionen genau: Gute Fahraktionen werden belohnt, während schlechte sofort mit XP-Abzug bestraft werden. Die wichtigsten Sachen sind Ampeln und Geschwindigkeitsbegrenzungen, aber natürlich auch das Vermeiden von Unfällen und nicht am Bordstein hängen zu bleiben. Was keine Rolle spielt: Die Position des Busses an der Haltestelle.

Selten kommt es leider vor, dass vor allem beim Setzen des Blinkers etwas falsch erkannt wird. Manchmal wird das fehlende Setzen eines rechten Blinkers abgezogen, obwohl dieses gar nicht nötig war – und bei der Einfahrt in einen Kreisverkehr in Deutschland muss man rechts oder links blinken, je nach dem, wo man hin möchte. Das ist natürlich Quatsch – bei der Ausfahrt muss man aber auch nochmal blinken. Hier ist also nicht alles ganz realitisch, was aber generell für die Orte in Bus Driving Simulator 22 gilt. !B

Schild mit Geschwindigkeitsbegrenzung 50 km/h am Straßenrand.
Auch in Los Angeles wird in km/h gedacht…

Bin ich in München?

Sagen wir es einfach so: München, Rio de Janeiro, Los Angeles und ihre jeweiligen Umgebungen sind inspiriert von ihren realen Vorbildern, aber nicht besonders originalgetreu in Bus Driving Simulator 22 abgebildet. Man erkennt schon, ob man in München oder Los Angeles ist, aber hier wurde nicht besonders realistisch nachgebaut. Es gibt auch keine echten Buslinien oder Haltestellen und auch die Orte selbst sind einfach nicht wie im Original.

Auch die Ansagen im Bus sind immer von der gleichen Sprecherin eingesprochen und klingen vor allem im Bus in München nur kläglich bemüht, da die Aussprache nicht passt. Ich denke, das Team von Ovilex, übrigens in Cluj-Napoca in Rumänien ansässig, hat sein Bestes getan, aber hier muss der Bus Driving Simulator 22 hinter manch anderem modernen Simulator deutlich zurückstecken und versprüht hier eher die Vibes eines Genrevertreters von ein paar vielen Jahren. Doch ich fand das gar nicht mal unsympathisch.

Selbiges gilt auch für die Technik: Es gibt hübschere Spiele auf der Nintendo Switch, ganz deutlich. Doch die Umsetzung an sich ist gelungen, Bus Driving Simulator 22 läuft flüssig auf Nintendos Konsole und macht vor allem durch eine Soundkulisse deutlich, dass man einen guten Grad an Realismus verfolgt. Am überzeugendsten sind die Geräusche des Busses, die können sich wirklich hören lassen. Manch anderer Soundeffekt der Umgebung passt nicht wirklich rein – und über die Ansagen im Bus hatte ich ja schon geschrieben.

Besonders hebt Ovilex die Fahrphysik von Bus Driving Simulator 22 hervor, die ich auch als solide empfinde: Unebenheiten und den Bordstein merkt man im Bus ganz deutlich. Ebenso gut gefallen haben mir die Wettereffekte, die zwar nicht mit ihrer realistischen Physik von Wassertropfen oder Ähnliches überzeugen können, aber wohl mit ihrer Atmosphäre, denn es fühlt sich durchaus so an, als ob man in einem Gewitter die Route. Schade, dass sich die Fahrgäste, ohnehin sehr, sehr häufig die gleichen Menschen, nicht mit Regenschirmen oder Ähnlichem anpassen.

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Mehr Informationen

Mehr Spielmodi = Mehr Spaß?

Neben dem Karrieremodus bietet Bus Driving Simulator 22 noch zwei weitere Spielmodi, denn es gibt die Freie Fahrt und den Multiplayer Modus. Die Freie Fahrt ist irgendwie verschenkte Chance: Hier fährt man wirklich nur frei durch die Umgebungen, ohne mögliche Aufgaben oder Ziele. Auch das Fahrverhalten wird hier nicht bewertet, doch ich hätte gern noch spontan Fahrgäste eingesammelt oder Ähnliches, was leider nicht möglich ist.

Ebenso schade: Im Multiplayer Modus habe ich bisher leider keine Mitspieler:innen gefunden, obwohl der Modus an sich cool ist. Hier fährt man einfach auch Routen an den verschiedenen Orten und sammelt Punkte, nur eben, während andere Leute auch unterwegs sind. Könnte denke ich Spaß machen, aber so viele Spieler:innen scheint Bus Driving Simulator 22 nicht zu haben.

Fazit: Ich habe Spaß beim Busfahren

Der Gamer's Palace Score zeigt eine 75 an.

Es fällt mir gar nicht so leicht, eine Wertung für Bus Driving Simulator 22 abzugeben, denn ich hatte mit dem Bus Simulator auf Nintendo Switch sehr viel Spaß – mehr als mit irgendeinem anderen Bus Simulator auf Konsolen davor. Das liegt für mich vor allem daran, dass auf Schnickschnack verzichtet wird und es hier wirklich ums Busfahren geht. Das macht Bus Driving Simulator 22 mit realistischen Bewertungen auch ziemlich gut, ich fühle mich wirklich ein bisschen wie ein Busfahrer. Doch gleichzeitig lässt das Spiel einige Dinge liegen, die die langfristige Motivation auch schmälern werden: Es gibt „nur“ fünf Busmodelle und der Modus freie Fahrt ist eine verschenkte Chance. Und grundsätzlich muss Bus Driving Simulator 22 vor allem beim Realismus der Spielwelt deutlich hinter anderen modernen Simulatoren zurückstecken, da die Orte nur grob ihrem realen Vorbild entsprechen. Für Ovilex Software aber ist dieses Spiel ein deutlicher Schritt nach vorne verglichen mit bisherigen Titeln auf der Switch – und das finde ich gut. Ich freue mich über die Entwicklung und was in Zukunft kommt.

ProContra
+ Verzicht auf Schnickschnack, Konzentration aufs Wesentliche– Selten falsche Beurteilungen von Aktionen (v.a. Blinker)
+ Realistische Beurteilungen der Fahrt– Fahrgäste häufig Klon-NPCs
+ Gelungene Fahrphysik– Beurteilung von Bremsen durch Switch-Controller eher nutzlos
+ Gute Soundkulisse im Bus– Ansagen im Bus v.a. in München nicht so gut
+ Konzept passt super auf die Switch– Orte sind dem Original nur entfernt ähnlich
+ Gelungene Wettereffekte– Freie Fahrt mit verschenkter Chance

Offenlegung

Wir haben Bus Driving Simulator 22 selbst gekauft.

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Manuel Eichhorn
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