Dawngrown (PC) im Test – Heilen und Frust

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Ich bin die Tage zufällig auf twitter über einen Tweet gestolpert, der ein neues Spiel vorstellte. Erschienen ist der Titel am Valentinstag bei Steam und bei itch.io und er klang viel versprechend. In Dawngrown sollte man mit Hilfe einer Heilungspistole und einem magischen Pinsel die inneren Welten verschiedener Charaktere im Spiel von ihren negativen Gedanken befreien. Ob ich damit zurechtkam und wie sich Dawngrown auf dem Laptop spielt, erfährst du in dieser Review.

Das Tutorial…

Ich habe, ehrlich gesagt, das Tutorial zweimal spielen müssen. Beim ersten Mal war mir nicht klar, dass das Spiel nicht selbstständig speichert – und da ich ohnehin nicht mitbekommen hatte, wie ich zwischen meinen beiden Werkzeugen wechselte, habe ich direkt von vorne angefangen. Dawngrown beginnt mit einer Blume namens Familiar, die dir als Frosch Azure eine Heilungskanone gibt. Damit kannst du gegen das lilafarbene Zeug in der Welt kämpfen, das für negative Gedanken steht. Hast du erst einmal in einem Gebiet alles Böse mit der Kanone weggemacht, geht es darum, das Gebiet wiederzubeleben. Dafür hast du eine Art Pinsel, den du mit der Maus steuerst.

Ich war ziemlich froh als das Tutorial endlich vorüber war. Es ging mir hart auf die Nerven, alle paar Sekunden mischt sich Familiar ein und fokussiert das Bild auf irgendwas, was das Ding gerade interessant findet – nur um mich am Ende vom Tutorial davon zu überzeugen, dass alles irgendwie eine Art Traum oder so war. Vieles im Tutorial hat auch nicht so funktioniert. Allein des Wechseln der Werkzeuge liegt auf dem Mausrad. Auf dem Mausrad! Mit dem Laptop und dem Mousepad war es somit etwas komplexer, das richtige Werkzeug zu finden.

Auch ist es in Dawngrown herausfordernd, alle negativen Gedanken in unmittelbarer Nähe zu erwischen. Hier ist viel Fingerspitzengefühl gefordert, doch dazu später noch mehr. Ich erwache nach einigen Minuten nach dem Tutorial und finde mich in einem sehr friedlichen Dorf ohne negativen Gedanken wieder. Jemand schenkt mir sogar einen sehr lecker klingenden Obstsalat, doch meine Arbeit als Heilfrosch ist noch nicht getan: Acorn geht es nicht gut, also besuche ich den Baum und entspanne neben ihm, um in seine Gedanken zu gelangen. Mein erster Kunde, dem ich direkt helfen kann, seine innere Welt wieder ins Reine zu bringen. Die Idee ist wirklich schön, die Umsetzung am PC ist jedoch teilweise wirklich grausig. Die Idee ist wirklich gut und wholesome, allerdings verbaut es sich durch die Steuerung diese guten Aspekte, was wirklich schade ist.

Am meisten hasste ich den Part, an dem mir meine Heilpistole gestohlen wurde und ich mit einem Schwert alles wegmetzeln musste. Immerhin: So richtige Gegner gibt es nicht, man braucht also wenigstens keine Angst zu haben, dass man durch die Steuerung noch in irgendwelche Gegnerhorden rennt. !B

Zu sehen ist eine gelbe Blume auf einer Wiese. Sie heißt Familiar und sagt "Tiered of being insignificant. Tired of being this fake happiness..."

Warum denn keine andere Steuerung?

PC Spiele am Laptop ohne Controller sind manchmal seltsam. Das ist in Ordnung, denn das war schon immer so. Dawngrown macht es für mich jedoch noch einmal eine ganze Ecke komplizierter. Zunächst steuert man Azure als Frosch ganz normal mit WASD. Das ist auch nicht hoch komplex und funktioniert sehr gut. Spannender wird es jedoch dann, wenn die Werkzeuge dazu kommen. Für die Heilpistole nutzt man die Maus, um zu zielen. Wenn man das so spielen will, sollte man unbedingt eine externe Maus anschließen, dann wird es sicherlich einfacher in der Steuerung.

Wenn man ein Gebiet gereinigt hat, wechselt man zum Pinsel, mit dem man die Welt wieder regeneriert. Das kannst du dir wie in Paint oder Photoshop vorstellen, wenn du eine bestimmte Farbe flächendeckend auftragen möchtest. Damit fährst du dann über das gesamte Gebiet. In der rechten unteren Ecke hast du eine Anzeige, wie viel Prozent vom Gebiet du bereits wieder mit Farbe versehen hast. Bei 100 % ist das Gebiet abgeschlossen und du kannst weiter gehen. Sonderlich spannend ist das nicht und irgendwie passiert dabei auch wenig. Immerhin produziert das die Währung im Spiel, mit der du dann weitere Werkzeuge oder Upgrades kaufen kannst.

Während ich schon die Steuerung der beiden „Schusswaffen“ anstrengend finde, ist das Schwert aber nochmal eine Ecke schwieriger zu händeln. Dieses schwingt man einfach mit einem Klick auf die linke Maustaste, aber sonderlich gut zielen kann ich damit nicht. Immerhin: Das Schwert braucht keine Munition, um gegen die dunklen Gedanken ankommen zu können. Herausfordernd waren jedoch alle Waffen im Wüstenlevel von Dawngrown, da es hier nur wenige Wasserstellen gab, um die Heilkanone aufzuladen.

Seltsam finde ich jedoch die Technik, die bei Steam hinterlegt ist. Ich brauche häufig drei Anläufe, damit sich Dawngrown überhaupt öffnet, sodass ich mich häufig frage, ob ich es nun überhaupt schon geöffnet habe oder nicht. Das verwirrt mich und ich weiß nicht so genau, ob das an Steam oder am Spiel liegt. Immerhin ist der Soundtrack wirklich gelungen und der Pixelartstil hat seinen ganz persönlichen, schönen Stil. !B

Auf dem Bild ist ein friedlicher See neben einem Feld, auf dem Pflanzen wachsen, zu sehen. Ein grauer Geist namens Bloko sagt: "I like to build stuff. Actually, I LOVE to build."

Fazit: Netter Versuch mit Frust

Ich mag die Idee hinter Dawngrown sehr, sodass man die negativen Gedanken anderer Charaktere zerstören und dafür sorgen kann, dass sich die Personen wieder glücklich fühlen. Manchmal wünsche ich mir ein solches Werkzeug auch im echten Leben. Mich hat persönlich die Steuerung aber gar nicht abgeholt, sodass es sehr anstrengend und frustrierend für mich war, mit Maus und Tastatur gleichzeitig irgendwas zu steuern. Hier hätte ich mir ein Remapping der Controls gewünscht, sodass ich es anpassen kann. Auch technisch fühlt es sich nicht so rund an, wie es sein könnte und so fehlt mir die Entspannung durch einige Elemente im Spiel, sodass es für mich eher zu einer frustigen Stresserfahrung. Schade, denn Potential ist definitiv vorhanden, zumal es auch kaum gefährliche Gegner im Spiel gibt. Allerdings und das finde ich gut, kostet es gar nicht so viel, sodass man durchaus einen Blick riskieren kann, auch wenn ich vom Spiel nicht sonderlich überzeugt bin.

ProContra
+ Passender Soundtrack– Steuerung sehr unschön
+ Schöner Pixelartstil– Technisch nicht rund
+ Wirklich gute Idee bei der Geschichte– Steuerung der Werkzeuge verwirrend
– Viele stressige Elemente, die es fast schon nervig machen

Offenlegung

Ich habe mir Dawngrown bei Steam selbst gekauft.

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Beatrice Eichhorn
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