Sony und Bungie – Eine taktisch kluge Übernahme

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Das Gamingjahr geht spektakulär los – vor allen Dingen, was die Branchenentwicklungen betrifft. Mit der Bekanntgabe, dass Bungie Teil von Sony Interactive Entertainment wird, wurde die dritte große Übernahme im Gaming dieses Jahr bekannt. Natürlich bricht nun eine Fanboyschlacht aus, denn alles wirkt natürlich wie ein Konter seitens Sony nach dieser Hammerankündigung. Doch so einfach ist das nicht – Sony hat viel klüger gehandelt.

So schnell ginge das auch gar nicht, mal eben eine Übernahme einzufädeln. Der Deal zwischen Bungie und Sony war wohl circa fünf bis sechs Monate in der Mache. Eine realistische Zeit. Die erste Ankündigung, die für etwas Erstaunen sorgte, folgte auch schon: Bungie Spiele sollen auch in Zukunft nicht PlayStation exklusiv werden, stattdessen sei Bungie daran interessiert, auch weiterhin auf allen Plattformen vertreten zu sein und Cross-Play sogar weiter voranzutreiben.

Und daran sieht man, dass Sony mit dieser Übernahme klug handelt. Man hat längst angefangen, „Multi-Plattform“ zu werden: Einige Highlights aus dem Portfolio wurden bereits für PC veröffentlicht, wie God of War und Horizon: Zero Dawn. Das war erst der Anfang. Mit Bungie holt man sich ein Studio mit entsprechender Erfahrung ins Haus (übrigens hat man im letzten Jahr damit verbunden auch Nixxes übernommen). Und man baut seine Kompetenzen auch noch in einem weiteren Feld aus: Live-Service-Games.

Die sind meines Erachtens bisher wirklich keine Stärke von Sony gewesen und kommuniziert hat man ja auch immer wieder einen Fokus auf Erlebnisse für Einzelspieler:innen. Aber das kann nicht alles sein – auch Sony wird den lukrativen Markt von Live-Service-Games in Zukunft stärker erkunden. Sobald Destiny 2 richtig zur Familie gehört, tut man das bereits und sichert sich Einnahmen von allen Plattformen.

Bungie möchte Destiny außerdem noch größer machen und in Zukunft auch auf weitere Medien ausbreiten: Serien und Filme sind unter anderem damit gemeint. Noch mehr Umsatz und Gewinn für Sony und sicherlich nicht wenig davon.

Microsofts Übernahmen sind bisher vor allem in den Medien immer ein riesiges Thema – und dass sie wirklich riesig werden können, hat man mit einer Übernahme eines anderen Konzerns für fast 70 Milliarden Dollar wirklich bewiesen. Und natürlich bringt diese Übernahme jede Menge Vorteile: Viele neue IPs, starke IPs vor allen Dingen, und sogar Maskottchen, die ehemals PlayStation gehörten.

Im Vergleich dazu wirken Sonys Übernahme weniger pompös – aber sie machen einen sehr nachhaltig und langfristig gedachten Eindruck. Das finde ich sehr interessant. Ich glaube, dass sich die Übernahme von Bungie in Zukunft als sehr wertvoll für Sony erweisen wird – und vor allem Umsatz und Gewinn deutlich steigern wird. Ich bin gespannt.

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Manuel Eichhorn
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