Lone Ruin (Switch) im Test – Tode in einsamen Ruinen

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Kurz vor dem Jahresende überraschte mich in unserem Twitter Postfach die Nachfrage, ob wir nicht Lone Ruin testen wollten. Ich hatte das Spiel vorab im eShop auf der Nintendo Switch gesehen und war mir absolut sicher, dass es nicht mein Spiel ist. Doch da es momentan eher überschaubar ist, was Spiele zum Testen angeht, sagte ich dem Test zu, der Key kam für die gerade schon genannte Plattform Nintendo Switch. Warum Lone Ruin auch wirklich nicht mein Spiel geworden ist, ich aber durchaus denke, dass es dir Spaß machen kann, verrät mein Test zum Spiel von Cuddle Monster Games.

Willkommen in deiner einsamen Ruine

Lone Ruin zeigt dir bei jedem Start eines neuen Durchgangs dasselbe Intro, welches schon für sich genommen ziemlich sinnlos ist, und es jedes Mal zu sehen, erst recht. Wenn du dir das manuelle Überspringen sparen willst, kannst du das Intro im Hauptmenü komplett deaktivieren, was ich dir auch empfehle.

Lone Ruin ist ein Roguelike, wie es im Buche steht: Jeden Durchgang startest du frisch und lässt dich davon überraschen, was die Reise durch die Ruinen für dich bereithält. Letztlich geht es darum, immer weiter im Spiel voranzukommen und eine Bestpunktzahl für den jeweiligen Durchgang zu bekommen. Deine Punktzahl kannst du optional auch in die Rangliste hochladen und dich so mit anderen Spieler:innen weltweit vergleichen.

Ansonsten setzt Lone Ruin trotz seines Spielprinzips auf eine recht hohe Zugänglichkeit und macht dabei vor allem eine Sache anders als manch anderes Spiel: Deine erste Waffe, Fertigkeit bzw. Zauber darfst du dir aus einem gleichbleibenden Sortiment auswählen und somit zumindest den unmittelbaren Start an deinen individuellen Spielstil anpassen. !B

Spielfigur kämpft mit Feuerbällen gegen Gegner.
In den Ruinen wollen dir viele Gegner an den Kragen – du besiegst sie mit allerhand Zaubern und Waffen.

Ein Roguelike mit allen Vor- und Nachteilen

Die feste Auswahl einer Start-Fertigkeit zum Anfang eines Durchgangs fand ich eine gute Sache, denn nicht nur lädt das zum Experimentieren ein, sondern man kann auch eine gewisse „Sicherheit“ einplanen, da man ja mit manchen Attacken einfach besser klar kommt als mit anderen. Während ich bei anderen Roguelikes häufig das gefühlt habe, dass bestimmte Runs einfach von vornherein zum Scheitern verursacht waren, hatte ich dieses Gefühl in Lone Ruin nie ganz so stark, auch, weil das Spiel die Räume im Spiel berechenbarer gestaltet, als es in anderen Spielen der Fall ist.

Das bringt aber auch mit sich, dass sich Lone Ruin langfristig recht gleichförmig anfühlt: Du gehst in den nächsten Abschnitt, besiegst x Wellen von Gegnern dort und heimst deine Belohnung ein. Dann gehst du in den nächsten Raum, machst dort dasselbe, bis du irgendwann zu einem Boss gelangst und dann in den nächst größeren Abschnitt der Spielwelt.

Wenn du öfter meine Testberichte liest, weißt du ja, dass Roguelikes nicht mein Genre sind – ich sehe einfach nicht den Sinn darin, immer wieder dasselbe zu spielen und zu hoffen, dass ich weiterkomme. Lone Ruin hat daran nichts geändert, auch dieses Spiel ist knallhart, dennoch sehe ich hier doch eine gewisse Zugänglichkeit und kann mir gut vorstellen, dass es auch Leute, die bisher nicht so viel mit dem Genre anfangen konnten, ansprechen kann. Auch mir hat es für die eine oder andere Stunde durchaus Spaß gemacht.

Woran du dich natürlich gewöhnen musst: Jeder Run in Lone Ruin wird prozedural generiert und somit erwartet dich jedes Mal eine andere Reihenfolge, in der du Upgrades und Zauber bekommen kannst. Du triffst zwar am Anfang eine Auswahl einer Fähigkeit, doch die sagt nicht so viel darüber aus, wie es einige Minuten später im Run aussieht und hier ist das Bild durchaus sehr unterschiedlicher. Auch in Lone Ruin habe ich mich also manches Mal wesentlich mächtiger gefühlt als ich vielleicht sollte – und bei anderen Durchgängen schwächer. Was du wo bekommen kannst, zeigt Lone Ruin vor dem Betreten eines Raums an. Da du meist zwei davon zur Auswahl hast, kannst du dein Voranschreiten in Lone Ruin durchaus steuern – aber eben doch nur in einem engen Rahmen.

Was dagegen jedes Mal gleich bleibt: Die Gegner inklusive der Bosse, gegen die du antrittst. Am Anfang ist die Gegnervielfalt nicht besonders groß und so fühlt sich Vieles dann doch sehr vertraut an mit der Zeit und es gibt auch immer wieder die gleichen frustrierende Momente. Alternativ zum normalen Spielmodus ist auch direkt ein Überlebens-Modus an Bord, in dem du, wie der Name schon sagt, möglichst lange gegen immer neue Wellen von Gegnern überleben musst. Beides kannst du in drei Schwierigkeitsgraden spielen. !B

Lone Ruin zeigt nach einem Run einen Score von 4145.
Ups! Kein besonders guter Score, das war einer meiner ersten Runs, wo ich noch alles ausprobierte.

Cooler Stil, recht runde Technik

Lone Ruin ist recht unkompliziert, wenn es um sein Spieldesign und seine Technik geht. Das Gameplay ist in Form eines Twin-Stick-Shooters umgesetzt und lässt sich auf der Switch problemlos spielen. Der Stil von Lone Ruin gefällt mir recht gut, bei der Grafik gibt es im düsteren Stil einen recht Fokus auf rote, pinke und lila Farbtöne.

Im Handheld-Modus habe ich die technische Seite von Lone Ruin tatsächlich als runder empfunden als im TV-Modus, was daran liegt, dass es im TV-Modus immer wieder kleine Einbrüche der Bildrate gibt, die mir im Handheld-Modus mit meiner Nintendo Switch nicht aufgefallen sind.

Was für mich gemischte Eindrücke hinterlässt: Die Musikuntermalung. Die ist nicht wirklich schlecht, aber ich hatte nie das Gefühl, dass die recht schnelle, elektronische Musik wirklich zum Spielgeschehen passt und damit hatte die Musik für mich ein bisschen was Generisches. Ich kann es nicht so ganz genauer beschreiben, aber ein großer Fan wurde ich davon nicht. !B

Lone Ruin zeigt mehrere Schadenszahlen an, Spielfigur steht auf einem Podest inmitten eines roten Effekts.
An Bildeffekten mangelt es Lone Ruin wirklich nicht.

Fazit: Ruinen, die in den Tod locken

Gamer's Palace Score: 68 von 100

Lone Ruin ist ein in seinen Grundlagen einfach gestricktes Roguelike, welches im Detail aber selbstverständlich versucht, dich mit jedem Ingame-Tod tiefer in seine Ruinen zu locken. Die Einstiegsschwelle ist dabei nicht besonders groß und mit der Auswahl einer festen Fähigkeit am Anfang ist es möglich, recht unkompliziert seinen eigenen Spielstil zu finden. Das restliche Spiel bringt die typischen Vor- und Nachteile eines Rogulikes mit sich: Lone Ruin bietet Motivation, Frust und irgendwie auch jede Menge Gleichförmigkeit, denn es fühlt sich doch alles immer wieder sehr ähnlich an. Was mir bei Lone Ruin fehlt: Irgendein echtes Alleinstellungsmerkmal, damit ich dir das Spiel wirklich ans Herzen legen kann. Den grafischen Stil fand ich sehr nett, die Musik dagegen konnte mich nicht überzeugen. Was ich aber glaube: Auch Roguelike-Verschmäher wie ich könnten mit Lone Ruin eventuell auf ihre Kosten kommen, da ich es etwas zugänglicher empfunden habe als andere Spiele.

ProContra
+ Ansprechender Grafikstil– Kann schnell frustrierend sein
+ Für ein Roguelike recht zugänglich– Wird schnell gleichförmig
+ Drei Schwierigkeitsgrade– Musik kann nicht überzeugen
+ Einfach zu lernen, hart zu meistern– Leichte Bildratenprobleme im TV-Modus
+ Individueller Spielstil möglich

Offenlegung

Wir haben einen Reviewkey für Lone Ruin erhalten.

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Manuel Eichhorn
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