Miraculous: Rise of the Sphinx (Switch) im Test – Von Bugs und Katzen

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Zugegeben: Ich bin seit einiger Fan großer Miraculous Fan. Das führt nicht unbedingt dazu, dass ich hier Shirts oder Taschen mit Ladybug drauf habe, aber ich mag die Serie eben. Umso erfreulicher war es, als Ende 2022 das Action Adventure Miraculous: Rise of the Sphinx erschienen ist. Ob sich der Besuch des digitalen Paris mit all seinen bekannten Personen aus der beliebten Serie lohnt, erfährst du in meiner Review zur Switch Version. !B

Zu sehen ist Ladybug mit ihrem Jojo in der Hand kurz bevor sie entweder einen Akuma fängt oder den Glücksbringer ruft.

Auf dem Papier eine gute Idee

Ein Spiel rund um die Serie Miraculous ist an sich eine großartige Idee, und auch auf dem Papier macht Miraculous: Rise of the Sphinx an sich eine gute Figur. Aufgeteilt ist das Game so ähnlich wie auch die Serie. Es gibt stets ein Level, in dem ich als Marinette oder Adrien Paris erkunden und mich mit meinen Freund:innen und Bekannten unterhalten kann. Auf diese Weise kann ich zum Beispiel das Freundschaftslevel zu allen steigern und bestimmte Dinge in der Galerie freischalten. Außerdem erzählt sich so die Geschichte ganz nebenbei: Beispielsweise ist Marinettes Papa von dem ganzen Papierkram überfordert oder Max stellt sein neues Spiel vor und angeblich machen es alle schlecht.

Wer die Serie kennt, weiß, was als nächstes passiert, denn Paris wird von Hawk Moth heimgesucht, der unbedingt die beiden Zaubergegenstände von Adrien und Marinette haben will. Das sind die sogenannten Miraculous, die aus ihnen die Held:innen Cat Noir und Ladybug machen. Und immer dann, wenn Hawk Moth jemanden mit negativen Gedanken findet, schickt er einen kleinen dunklen Schmetterling, einen Akuma, los, um die Person zu akumatisieren. Er verleiht ihnen dadurch finstere Mächte und verlangt als Gegenleistung die Miraculous.

In Miraculous: Rise of the Sphinx treffen wir auf diese Weise auf viele verschiedene bekannte Schurken und Schurkinnen wie beispielsweise Gamer oder Weredad, die uns in ganz unterschiedlichen Endkämpfen ganz schön zu schaffen machen. Wie gesagt, auf dem Papier klingt dieses Game mit Ladybug und Cat Noir schon ziemlich cool, teilweise hat es fast so was wie Persona Vibes, in dem ich die Freundschaftslevel steigern kann, aber der Teufel liegt bei Miraculous: Rise of the Sphinx definitiv in der Technik und im restlichen Gameplay. !B

Ist mir egal, wohin du springst

Prinzipiell befindest du dich, nachdem jemand akumatisiert wurde, in einem neuen Level, das aus verschiedenen Teilen von Paris besteht und in der Regel auf teilweise unmöglich, meist jedoch frustrierenden Sprungelementen besteht. Miraculous: Rise of the Sphinx macht es nicht sonderlich leicht, diese Passagen zu mögen, denn häufig sind die einzelnen Plattformen so bescheuert abgepasst, dass man gar nicht richtig abschätzen kann, wie man springen muss. Zusätzlich macht einem die Kamera einen ziemlichen Strich durch die Rechnung. Diese lässt sich nämlich nicht steuern, sondern fokussiert einfach irgendwelche Bereiche oder schwenkt in irgendwelche Richtungen, in die du dann gehen sollst. Meistens schwenkt sie schon dann, wenn du noch gar nicht weiß, wohin du springen sollst. Das ist eines der nervigsten Elemente im ganzen Spiel.

Neben zusätzlich noch sehr langen Ladezeiten, werden somit die eigentlich wichtigen Elemente des Spiels zu einer reinen Tortur. Gerade für die entsprechende Zielgruppe sehe ich schon ganze Tränenbäche, die Miraculous: Rise of the Sphinx untermauern. Schade. Und wenn dann noch alles mit schwammigen und falschen deutschen Übersetzungen geschmückt ist, geht der Spielspaß teilweise vollends flöten. Und dabei ist das Konzept so schön und könnte eine wirklich sinnvolle Erweiterung für die Serie sein.

Doch nicht nur in den einzelnen Leveln ist es schwierig, den Überblick zu behalten. Auch in Paris fällt es oft nicht leicht, herauszufinden, wohin man möchte. Zumal es abseits der Story auch nichts zu entdecken gibt, außer den Meister der Miraculous, bei dem man Ladybug und Cat Noir noch ausbauen und verbessern kann. Wenn es keine Schnellreise über die linke Schultertaste geben würde, wüsste ich jedoch nicht, wie ich den jemals in Paris wiederfinden sollte. !B

Hast du was gesagt?

Miraculous: Rise of the Sphinx kommt auch im Deutschen leider nur mit einer teilweise englischen Vertonung daher. Aus diese Weise kann man immerhin bekannte Sprüche auf Englisch genießen, zumal es auch die Stimmen aus der englischen Serie sind. Schade jedoch, dass nicht alles vertont ist und eigentlich nur Cutscenes und die Gameplay Level mit den Akumas Stimmen haben. Der Rest ist schlecht übersetzt und tonlos.

Was mich zudem vor allem an der Story stört, ist nicht nur, dass sie nicht vertont ist, sondern auch, dass viele Elemente einfach nach kurzen Gesprächen überblendet werden mit einem schwarzen Bildschirm, der dann anzeigt, dass nun einige Zeit vergangen ist. Das ist schade, da geht so viel Flair aus der Serie verloren. Möglicherweise hätte man mit mehr Zeit, Mühe und vor allem Budget was richtig Schönes auf die Beine stellen können, was nicht nach rund dreieinhalb Stunden zu Ende ist.

Weniger nervig, aber trotzdem da: Es ist sehr schwierig, die einzelnen Charaktere anzuwählen, mit denen man sich unterhalten möchte. Es braucht schon mehrere Anläufe, bis man wirklich so weit ist, alle richtig anzusprechen. Doch, wenn ich einmal dabei bin: Auch die Grafik ist eher unscharf. Einige Menüs zum Beispiel sind nicht scharf, sondern wirken eher so, als ob ein Bild auf größer skaliert wurde. Auch die Ladebildschirme sind unscharf, der Rest ist dabei ganz okay. !B

Cat Noir springt mit dem Glücksbringer in der Hand über einen Papierhaufen.

Ich hab geschlagen, wirklich

Miraculous: Rise of the Sphinx lässt sich übrigens voller Frust auch im Zweispielermodus spielen: Einfach einen zweiten Controller anknüpfen und los geht’s dann als Cat Noir oder Ladybug in den einzelnen Leveln, jedoch nicht gemeinsam in Paris. Ich schrieb bereits von der Kamerasteuerung, die im Einzelspieler frustrierend ist, doch im Mehrspielermodus sorgt sie für noch mehr graue Haare. Natürlich schwenkt die Kamera nicht dahin, wo die Charaktere laufen – läuft einer von beiden Spieler:innen aus dem Bildschirm, war’s das in der Regel für den Charakter. Dieser ist dann schlichtweg K.O. Es gibt in der heutigen Zeit Möglichkeiten, das besser zu lösen, beispielsweise durch einen Splitscreen.

Zu guter Letzt verfügt Miraculous: Rise of the Sphinx noch über ein Kampfsystem, das vielleicht nur aus Versehen im Spiel gelandet ist. Beim Hüter der Miraculous kann man die beiden Hauptcharaktere ausbauen und ihnen andere Fertigkeiten beibringen, die dann theoretisch im Kampf ganz nützlich sind. Doch das Kampfsystem ist so unpräzise und frustrierend, dass ich gar nicht weiß, wie sinnvoll es wirklich ist, die Held:innen auszubauen. Ob du nämlich triffst oder nicht, ist eher ein Glücksgriff – immerhin geht es den KI Gegnern genauso, die im Übrigen nur auf unterschiedliche Designs setzen, ansonsten aber alle gleich funktionieren.

Zusätzlich sorgt jeder Treffer der Gegner natürlich dafür, dass meine Herzen weniger werden. Im Laufe der Zeit kann ich meine Anzahl der Herzen erweitern, dennoch hält jedes Herz nur einen Treffer aus. Im Spiel selbst kann ich zwischen Ladybug und Cat Noir hin und herwechseln, was die Herzen ein bisschen regeneriert – doch ob Miraculous: Rise of the Sphinx auch darauf reagiert, dass ich gerade wechseln möchte, steht auf einem anderen Blatt Papier. !B

Hawk Moth bespricht mit Max, dass dieser nun akumatisiert wird und als Game Master über das Spiel herrschen kann.

Fazit: Lieber nur die Serie gucken

Es ist wirklich schade, denn auf dem Papier klingt Miraculous: Rise of the Sphinx ziemlich cool: Als Marinette und Adrien kann ich Paris erkunden, mich mit meinen Freund:innen unterhalten und die Geschichte rund um Hawk Moths lächerliche Versuche, die Miraculous zu erhalten, als Ladybug und Cat Noir erleben. In der Realität leidet das Spiel jedoch an so vielen Bugs, einem unpräzisen Kampfsystem, schlechten Übersetzungen, einer bockigen Kamera und nervigen und fehlerbehafteten Sprungeinlagen, dass es mir schlichtweg keinen Spaß macht. Da kann Miraculous: Rise of the Sphinx noch so sehr versuchen, mir Paris schmackhaft zu machen, doch hier fehlte es schlichtweg an Budget und vermutlich Zeit bei der Umsetzung. Schade.

ProContra
+ Deutsche Texte– Nur englische Vertonung und das auch nur teilweise, schlechte Übersetzungen
+ Abenteuer als Marinette, Adrien, Ladybug und Cat Noir erleben– Sehr lange Ladezeiten
+ Viele bekannte Charaktere aus der Serie– Kamerasteuerung katastrophal, sodass Sprungeinlagen für Frust sorgen
+ Ausbaumöglichkeiten von Ladybug und Cat Noir– Orientierung in Paris schwierig
+ Freundschaftslevel für die Galerie– Zweispielermodus ohne Splitscreen ein Graus
– Teilweise unscharfe Grafiken
– Unpräzises Kampfsystem

Offenlegung

Wir haben uns die Nintendo Switch Version von Miraculous: Rise of the Sphinx selbst gekauft.

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Beatrice Eichhorn
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