Necronator: Dead Wrong (PC) im Test – Unausgeglichene Taktikspielchen

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Mit dem Launch von Necronator: Dead Wrong in den Early Access hat mich Toge Productions Anfang des Jahres neugierig gemacht: So kurz nach Coffee Talk bereits den nächsten Titel am Start, weist dieser auch eine komplett andere Richtung auf. Nicht einmal ein halbes Jahr später ist die finale Version von Necronator: Dead Wrong erhältlich. Ob Toge Productions die Baustellen angegangen hat, verrät der Test.

Hinweis: Für mehr Infos zum Spiel und einen Blick aufs Spiel für Neulinge empfehle ich auch meine Vorschau zum Spiel.

Die Reise ist noch nicht vorbei

Necronator: Dead Wrong hat sich seit dem Launch in den Early Access gewandelt, aber gefühlt ist der Wandel noch nicht abgeschlossen: Das Studio hat bereits eine Roadmap für die weitere Entwicklung veröffentlicht und nur wenige Tage nach dem offiziellen Launch ist auch ein Patch erschienen, der einige Probleme und Ärgernisse löste, die schon vorher hätte gelöst werden können. Zum Beispiel: Die Kameraeinstellung, die ich bereits in meiner Preview bemängelt hatte. Endlich merkt sich Necronator: Dead Wrong nun auch zwischen den Matches die Kamera und zoomt zum Beginn der Schlachten nicht mehr viel zu nah heran – warum es die Lösung in dieser Form erst jetzt gab? Keine Ahnung.

In der Quintessenz ist Necronator: Dead Wrong immer noch das gleiche Spiel, doch genauer gesagt gibt es mehrere Spiele: Die Kommandaten, mit denen man sich den zufällig generierten Durchgängen stellen kann, spielen sich durch ihre völlig verschiedenen Decks gänzlich unterschiedlich. Während das gut ist, das so etwas Abwechslung im Spiel steckt, ist auffällig, dass das Deck der zweiten Kommandantin, Mirabella der Puppe, ungleich nützlicher ist.

Nur mit ihrem Deck entfaltet Necronator: Dead Wrong die komplette Mischung aus Strategie und Tower Defense, die es eigentlich sein könnte, da Mirabella über Einheiten verfügt, die auf dem Weg wirken und sinnvoll platziert werden können – sie verteidigen also direkt die eigene Basis, die nicht zerstört werden darf, denn sonst endet der Spieldurchgang sofort. Der Todesritter dagegen muss mit mobilen Einheiten und einigen Zaubersprüchen auskommen, was in den Schlachten ein beträchtlicher Nachteil ist.

Mit der Zerstörung meines Portals geht meine Reise gleich zu Ende…

Die Fairness verspielt

Während man also mit Mirabella besser aufgestellt ist, ist die Fairness ohnehin nicht unbedingt eine Stärke von Necronator: Dead Wrong. Zufällige Erstellung von Durchgängen ist hier in Bestform vertreten, denn manches Mal wird man ziemlich überraschend einfach überrannt, während die vorherige Schlacht noch sehr einfach war. Frustrierende Momente sind in Necronator: Dead Wrong ziemlich häufig, Erfolge vor allem bei den ersten Durchgängen selten.

Mirabella ist mit einem ungleich stärkeren Deck ausgestattet.

Auch die gegnerischen Kommandanten scheinen einen zunächst unhaltbar zu überrollen – bis man dann doch die passenden Kartenupgrades oder durch Levelaufstiege des Kommandanten einfach generell nützliche Hilfsmittel freigeschaltet hat. Während ein Durchgang von Necronator: Dead Wrong das Spiel beendet und man wieder von vorn anfängt, schaltet man dennoch Errungenschaften und Level für den jeweiligen Kommandanten frei – also Dinge, die einem im nächsten Durchgang prinzipiell nützlich werden oder zur Verfügung stehen können.

Necronator: Dead Wrong ist ein zufällig generiertes Roguelite aus dem Bilderbuch und bringt neben deren frustrierender Momente auch die Wiederholungen mit: Während der Chubat zunächst wie ein humorvoller Begleiter wirkt, wiederholen sich schon innerhalb eines Durchgangs die Dialoge ständig. Und spätestens nach zwei, drei Runden verkommt die Geschichte zu Necronator: Dead Wrong eher zum lästigen Beiwerk, welches man einfach nur wegklickt. Schade eigentlich.

Keine Chance!

Nicht jede Schlacht ist gleich

Abgesehen davon, dass es manchmal unfair zugeht, sind die eigentlichen Schlachten die Stärke von Necronator: Dead Wrong. Die Spielfelder bleiben jederzeit überschaubar, und sind auch ansehnlich gestaltet. Furchtbar abwechslungsreich sind sie auf Dauer nicht, und auch die taktischen Möglichkeiten sind begrenzt: Wegweiser können in ihrer Anzahl wachsen und verlangen von euch ab, wo es nun am nützlichsten ist, die Einheiten entlangzuschicken.

Überraschungen gibt es auf den Spielfeldern jedoch nicht – außer feindlichen Festungen, die man übernehmen kann. Dennoch halten die Schlachten immer mal wieder etwas anderes bereit, allein schon durch die verschiedenen feindlichen Einheiten. Klar sagen muss man aber auch: Die Möglichkeiten dessen nutzt Toge Productions in Necronator: Dead Wrong nicht wirklich. Gefühlt gibt es am Ende stärkere und schwächere Einheiten, Vor- und Nachteile bestimmter Typen gegeneinander gibt es nicht. Irgendwo hätte dem Spiel mehr taktische Tiefe also gutgetan.

Ein paar Dinge auf den Schlachtfeldern hätten sich die Entwickler auch nochmal genauer anschauen sollen. Glücklicherweise haben die Entwickler den Bug gefixt, dass die Einheiten an Ecken und Kanten der Karte steckenbleiben, oder zumindest tritt das Problem jetzt nicht mehr auf. Und während die Musikuntermalung überzeugt, tun das Bedienung und Kamera auch weiterhin weniger. Der Überblick über die Karte am Anfang schwenkt oft so herum, dass er eher verwirrt als etwas bringt, und allzu oft muss man während des Spieles die Kamera korrigieren, da man sonst Karten oder Einheiten nicht richtig ausspielen kann, oder aber man muss sie ganz genau auf dem Weg platzieren, damit sie wirklich dort landen, wo sie hinsollen.

Die Karten überzeugen mit ihrer Gestaltun.

Fazit: Irgendwie halbgar

Necronator: Dead Wrong hat sich nicht so weiterentwickelt, wie ich es mir gewünscht hätte: Mit Mirabella als zweiter, direkt von Anfang an verfügbarer Kommandantin macht das Spiel zwar wesentlich mehr Spaß, da ihr Deck ungleich nützlicher ist als das des anderen Protagonisten, doch da sind wir auch schon beim entscheidenden Punkt: Die Fairness in Necronator: Dead Wrong ist nicht immer gegeben und das Spiel bringt all die Frustrationen zufällig generierter Spiele mit sich. Zudem entfaltet es seine taktischen Möglichkeiten nur oberflächlich, und technisch ist auch nicht alles so zufriedenstellend, wie es für eine finale Version sein sollte: Die Bedienung ist hakelig und die Kamera nervig. Necronator: Dead Wrong macht mir für kurze Runden wirklich Spaß, doch auch der Frust kehrt regelmäßig zurück, und in mehr als ein paar Tagen sehe ich mich den Titel nicht mehr spielen.

ProContra
+ Mit Mirabellas Deck sehr erfrischendes Prinzip– Viele frustrierende Momente
+ Schön gestaltete Maps– Nervige Kamera
+ Der Chubat ist eine gelungene Figur– Hakelige Bedienung
– Story wird schnell irrelevant
– Taktische Möglichkeiten werden nicht genutzt

Technik: 69
Grafik: 67
Sound: 82
Umfang: 75
Gameplay: 56
KI: 65

Spielspaß: 52

  • Story: Beim ersten Durchgang ist die Geschichte noch humorvoll, danach nur noch repetitiv und man klickt sie einfach weg.
  • Frustfaktor: Stellenweise sehr hoch – durch frustrierende Momente und all die Zufälle – und Schlachten, in denen man einfach nur überrannt wird.
  • Nachhaltigkeitswert: Prinzipiell kann einen Necronator: Dead Wrong länger beschäftigen. Doch ich sehe nicht wirklich, dass es passiert.
  • Design/Stil: Stilistisch sicher und gelungen.
  • Musik und Sound: Die Musik ist gut, die Soundeffekte nur mäßig.
  • Preis-Leistungs-Verhältnis: Der veranschlagte Preis von knapp 17€ ist angemessen.

Offenlegung & Unterstützung

Ein Reviewkey wurde uns für Necronator: Dead Wrong zur Verfügung gestellt.

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Manuel Eichhorn
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