Wildermyth (Deck) im Test – Nochmal Abenteuer erleben

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Im Jahr 2021 wurde ich von Wildermyth überrascht: Mich erwarteten mehrere tolle Abenteuer in einer coolen Welt. Damals habe ich das Ganze noch auf meinem Laptop gespielt, doch seit einigen Wochen ist der Titel auch fürs Steam Deck verifiziert. Da ich bereits auf dem Laptop so viel Spaß mit Wildermyth hatte, konnte ich mir die Chance nicht entgehen lassen und einen Blick darauf werfen, wie sich dieses tiefgehende Rollenspiel auf Valves Handheld spielt. Nach gut sechs Stunden in einer Kampagne, habe ich einen guten Eindruck bekommen, was zum normalen PC Spielen anders ist.

Hinweis: Für diese Review wurde auf dem Steam Deck gespielt. Eine ausführliche Review zum Spiel findest du hier bereits zur Windows Version.

Versunken in einer Kampagne

Als ich im letzten Jahr Wildermyth auf dem PC spielte, passierte mir das auch schon: Ich spielte und spielte und merkte gar nicht, wie die Zeit verging. Nun auf dem Steam Deck habe ich exakt dasselbe erlebt. Zum Testen der Deck Version wollte ich einfach nur fix eine Kampagne spielen – und war die nächsten sechs Stunden beschäftigt, ohne wirklich zu merken, wie viel Zeit im Hintergrund verstrich. Stattdessen lief ich mit Eggum, Kyralina und Audiana durch die Gegend, befreite Gebiete von bösen Monstern, fand neue Fertigkeiten und Freundschaften, bekämpfte das Böse und ließ Frieden über das Land hereinbrechen – um nach wenigen Jahren wieder in die Schlacht zu ziehen.

Wildermyth ist ein strategisches Rollenspiel, bei dem du diverse Kampagnen spielen kannst, die sich über mehrere Spieljahre erstrecken. Hierbei greifst du auf verschiedene Held:innen zurück, die dich unterstützen und die im Laufe der Zeit auch altern, sich verlieben, Kinder bekommen oder ganz andere Dinge auf ihren Reisen entdecken. So kann es auch passieren, dass einer der Charaktere zu alt wird und sich im Laufe der Zeit zurückzieht und in Rente geht. Verlass dich also am besten nicht allzu sehr auf deine Held:innen, es kann sein, dass sie am Ende des Kapitels in den Ruhestand gehen.

Und das ist irgendwie wundervoll. Ich habe viel durch gemacht mit meinen Held:innen und in den rundenbasierten Kämpfen manchmal ganz schön gezittert, vor allem dann, wenn ich neue Charaktere mit dabei hatte, die noch nicht so weit waren und deren Fertigkeiten ich noch nicht so gut kannte. Dennoch ist Wildermyth für mich ein Spiel, bei dem man einfach versinken kann. Das Steam Deck hat das noch ein bisschen gefördert, da ich hier noch viel weniger bemerkt habe, wie die Zeit verging: Eingemummelt in meiner Decke, unterstützt von einem Bubbleteaplüschtier. Ein wunderbar motivierendes Spielkonzept. !B

Im oberen Abschnitt des Bildes sind zwei Frauen zu sehen, die sich unterhalten. Im unteren Abschnitt kann ich eine Klasse für Gyuri wählen, die ich zuvor mit den beiden anderen Frauen gefunden habe.

Die Steuerung auf dem Deck

Ich habe zuvor Wildermyth nur mit der Maus gespielt, als ich es auf dem PC testete, weswegen ich keine Einschätzung geben kann, ob die Steuerung durch einen Controller schon damals teilweise verwirrend war. Auf dem Steam Deck läuft es zunächst meistens flüssig: Neue, auftauchende Gegner auf der Map sorgen jedoch immer mal für kurze Hänger, während auch die Ladezeiten noch immer relativ lang sind, um einen Kampf oder eine neue Karte zu laden. Unabhängig davon läuft es wunderbar auf dem Deck und ist auch grafisch gut umgesetzt worden.

Die Steuerung hingegen ist sehr gewöhnungsbedürftig. Ich war am Anfang verwirrt von der Tastenbelegung, während ich mich mittlerweile manchmal auf den einzelnen Maps frustriere. Nicht immer ist klar erkennbar, welches Feld auf dem Boden gerade markiert ist, manchmal sehe ich auch nicht, wohin ich eine Figur setzen kann, wenn sie direkt hinter einem Objekt oder einem Gegner steht. Dann fehlt mir durch die Steuerung mit dem Steuerkreuz und des doch in dem Fall kleinen Bildschirms die Übersicht, um gut entscheiden zu können. Das ist schade, denn normalerweise finde ich die Größe des Bildschirms voll ausreichend, doch hier fehlt mir dadurch manchmal der Überblick.

Ebenso ist es manchmal seltsam: Markiere ich einen Gegner im Kampf, greift mein Charakter in der Regel an. Nicht immer. Manchmal macht er auch nur einen Schritt nach vorne. Mit viel Glück kann ich diesen Schritt rückgängig machen, in den meisten Fällen habe ich jedoch eine verschenkte Aktion pro Runde.

Dafür punktet Wildermyth mit vielen neuen Nebenquests und Aktivitäten, die im Laufe der Zeit hinzugefügt wurden, sodass es gar nicht mehr so häufig zu Wiederholungen kommt. Ein bisschen schade ist nur immer noch, dass sich trotz all der verschiedenen Held:innen und den unterschiedlichen Aktivitäten doch jede Kampagne ein bisschen gleich spielt: Jedes Mal besiegt man Monster, jedes Mal baut man die Städte mit auf. Das ist zwar schön und macht mir Spaß, kann aber vermutlich schnell zu Eintönigkeit führen, wenn man mehrere Kampagnen nacheinander spielt.

Fazit: Auf ins (erneute) Abenteuer!

Ich habe Wildermyth auf dem Laptop geliebt und auch auf dem Steam Deck ist es eine würdige Umsetzung: Erneut versinke ich für viele Stunden in dieser für mich magischen und familiären Spielwelt, begebe mich auf Abenteuer und weise das Böse in seine Schranken. Die Umsetzung ist gut, auch wenn der Titel noch immer mit langen Ladezeiten kämpft und die Bildrate leicht hängt, wenn neue Monster erscheinen. Auch ist die Steuerung auf dem Deck ein wenig gewöhnungsbedürftig und sorgt manchmal eher für Frust als für Spaß, dennoch ist die Umsetzung meiner Meinung nach gelungen und ich kann nun dieses fantastische Rollenspiel, das 2021 zu meinen Highlights gehörte, auch unterwegs spielen.

ProContra
+ Viele Zufallsereignisse– Lange Ladezeiten vor der Kampagne und vor den Kämpfen
+ Viele verschiedene Fertigkeiten und Fähigkeiten– Hänger, wenn ein neues Monster auftaucht
+ Viele verschiedene Missionen und Szenarien…– … die jedoch größtenteils ähnlich ablaufen
+ Humorvolle Texte und Geschichten– Steuerung teilweise sehr unübersichtlich und manchmal frustrierend
+ Ruhiger, passender Soundtrack

Offenlegung

Ich hatte im letzten Jahr einen Key für Steam vom Publisher erhalten und habe diesen verwendet.

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Beatrice Eichhorn
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