Schlüpfe in Wanderstop in Alta, eine gescheiterte Kriegerin, die es ins Nichts verschlagen hat, um dort einen zauberhaften und magischen Teeladen zu übernehmen. Klingt interessant? Ist es für mich auch, doch Alta möchte eigentlich gar nicht dort sein und schon gar nicht lange im Teeladen verweilen.
Wanderstop wirkt auf den ersten Blick wie ein ganz entspanntes Spiel über einen Teeladen: Pflanze Tee an, bereite ihn zu und finde wieder zu dir selbst, doch ganz so einfach, wie uns das einige der Spiele vorgaukeln wollen, ist das gar nicht. Wenn du schon mal selbst in deinem Leben mit geistigen Gesundheitsproblemen zu tun hast, wirst du genau wissen, in welcher Lage sich Alta befindet. Es ist nicht getan mit einer Tasse Tee oder gar einer Runde spazieren zu gehen. Die Heilung der Seele ist ein Prozess, der lange Zeit dauern kann und der sich nicht einfach mit gutgemeinten Ratschlägen lösen lässt. Wanderstop schaut sich genau diesen Weg an, denn es braucht lange, bis „spazieren gehen“ auch wirklich einen Effekt hat.
Entwickelt wird das Spiel von Ivy Road, deren entwickelnden Personen bereits an Titeln wie The Stanley Parable oder The Beginner’s Guide gearbeitet haben. Wanderstop ist nun das Erstlingswerk des neuen Studios, das sich direkt an einem recht schwierigen Thema versucht, denn die geistige Gesundheit ist nicht ganz leicht. So muss auch Alta ihren Weg finden und den Teeladen irgendwie zum Laufen bringen.
Während Alta sich mit dem Gedanken anfreundet, einen Teeladen zu betreiben, pflanzt sie Tee an, unterhält sich mit Kund:innen, bereitet Tee zu und trinkt selbst die eine oder andere Tasse zwischendurch. Ihr könnt zudem gemeinsam den Teeladen dekorieren oder aufräumen oder einfach nur ganz entspannt auf einer Bank sitzen. Wanderstop erzählt dabei die Grunde die Geschichte einer Seele, die fast zum Zerbersten bereit war, und zur Heilung gezwungen wird.
Ich kenne dieses Gefühl selbst sehr gut. Leidet man, so kann selbst der ruhigste Moment, die schönste Blume, der entspannteste Sonnenuntergang zu einer negativen Erfahrung werden. Man findet nur noch das Negative an allem, statt sich auf das Schöne zu konzentrieren. Und ja, das ist wirklich ein Prozess, der im Kopf beginnt – zumindest wenn man es selbst unter Kontrolle hat – bis die Welt wieder schön ist und sich nicht alles negativ und belastend anfühlt. Da ich das selbst erlebt habe, bin ich froh, dass es nun auch mal in einem Videospiel thematisiert wird.
Wanderstop erscheint heute für die PlayStation 5, die Xbox Series und den PC und kann zum Beispiel bei Steam direkt erworben werden.
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