Zum zweiten Mal ist Shin’en Multimedia aus München mit einem Launchtitel auf einer Nintendo Konsole vertreten: Für die Switch gab es Fast RMX, für die Switch 2 gab es pünktlich am 05.06.2025 den Nachfolger Fast Fusion. Damit liefert das Studio einen technischen Vorzeigetitel, der ganz nebenbei auch noch jede Menge Spaß macht. Bei einer Sache wünsche ich mir, dass Nintendo sie genauso in Mario Kart World pflanzt. Doch dazu mehr im Test zu Fast Fusion.
Rase einfach los
Fast Fusion ist eins dieser Spiele, in denen es erst mal nicht viel zu beachten gibt: Nach ultrakurzer Wartezeit präsentiert sich der Startbildschirm, nach Druck der beiden Schultertasten des Controllers geht es direkt ins Hauptmenü und dann kannst du dir aussuchen, was du tun möchtest: Meisterschaft, Super Hero-Modus, Zeitfahren, Mehrspieler sowie der namensgebende Fusion Shop stehen zur Verfügung.
Fast Fusion ist kein super umfangreiches Spiel, zumindest auf den ersten Blick. 12 Strecken gibt es, jeweils vier Meisterschaften in drei Stufen, alle Strecken im Super Hero-Modus und zunächst eine überschaubare Anzahl an Schiffen, also Fahrzeugen. Aber: Dank der Fusions-Funktion, die Fast Fusion den Namen gibt, kann man insgesamt maximal 210 Schiffe durch Kombinationen erschaffen.
Bevor ich damit angefangen habe, habe ich mich aber erst mal über den Meisterschaftsmodus herangetastet, um herauszufinden, was mich mit Fast Fusion überhaupt erwartet. Bei den ersten Geh- bzw. Fahrversuchen kam alles zusammen: Wow, ist das schön! Wow, läuft das flüssig. Und auch: Wow, ist das fies!
So geht hart, aber fair!
Fast Fusion ist wirklich kein einfaches Spiel – was gerade im Bereich der futuristischen Rennspiele so ja auch schon fast zu erwarten ist. Die Strecken haben es ziemlich in sich und du musst aufpassen, dass dein Schiff nach einer falsch genommenen Kurve, insbesondere aber nach einem zu gewagten Sprung, nicht irgendwo zerschellt. Vor allem aber hat es die KI in sich: Die legt manchmal irre Geschwindigkeiten vor, zieht einfach vorbei oder rammt dich von hinten von der Strecke. Doch es gibt eine Sache, die Fast Fusion dann doch besonders macht.
Vor allem im Vergleich zu Mario Kart World, das ich die ganze Zeit parallel spiele, bin ich Fast Fusion für eine Sache so unglaublich dankbar: Es ist hart, aber fair! Denn hier gewinnt nicht jedes Mal derselbe KI-Fahrer – und selbst wenn du in einem oder sogar zwei Rennen in einer Meisterschaft auf einem abgeschlagenen Platz ins Ziel fährst, kannst du am Ende der Meisterschaft doch Platz 2 oder 3 erreichen und auf dem Treppchen stehen. Dadurch sind die Rennen zwar manchmal etwas frustrierend, aber es kann doch ein befriedigendes Ergebnis am Ende stehen.
Um Fast Fusion dagegen zu meistern, sind zwei Dinge entscheidend: Erstens, dass du dir ein passendes Schiff fusionierst, was nach ein paar Versuchen ganz gut gelingt. Das Spiel gibt bei jeder Kombination schon eine Einschätzung ab, wie gut das Schiff werden wird, das du kreierst. Ein bisschen kommt für mich dazu, dass es sich einfach gut anfühlen muss. Für mich ist ein guter Turbo ausschlaggebend dafür, dass ich gut klarkomme. Und zweitens: Dass du lernst, die Strecken zu beherrschen.
Die mag ich, die mag ich nicht…
Die 12 Strecken von Fast Fusion haben es in sich: Optisch bieten sie jede Menge Abwechslung und auch beim Meistern der Strecken gibt es Einiges zu beachten. Manche verfügen über dynamische Elemente wie Wirbelstürme oder (teilweise rollende/bewegliche) Hindernisse auf den Strecken. Anderer verlangen ein bisschen Geschicklichkeit, weil Sprünge gut getimt und mit der richtigen Geschwindigkeit ausgeführt werden wollen. Insgesamt besteht dein Können dann daraus, den Turbo zu jeder möglichen Zeit auf der Strecke zu zünden, ohne dass es zu einem Unfall kommt oder der Sprung dadurch schiefgeht. Andere Sprünge werden aber genau durch den Turbo bereichert. Manche Besonderheiten der Strecken muss man sich also einfach einprägen.
Es ist alles machbar – aber wahrscheinlich wirst du trotzdem Strecken haben, die du lieber magst, als andere. Bei manchen Strecken schaffe ich es immer wieder an derselben Stelle, dass mein Schiff zerschellt, wenn ich denke: „Jetzt bin ich mal mutig!“ Also entdeckst du in Fast Fusion wohl deinen eigenen Fahrstil. Was ich sagen kann: Alle Strecken sind wunderschön gestaltet und auf manche von ihnen freue ich mich immer wieder besonders, wenn ich sie fahren kann.
Die technische Seite von Fast Fusion tut ihr Übriges dazu: Das Spiel läuft auf der Switch 2 butterweich, verschiedene Grafikmodi stehen zur Auswahl. 4K und 60 Bilder waren bei mir auf dem TV gesetzt, dazu gibt es HDR, was das Spiel umso besser aussehen lässt. Tatsächlich mag ich Fast Fusion deutlich lieber auf meinem TV: Dem Switch 2 Bildschirm fehlt im Vergleich so ein kleines bisschen Power, um alles überzeugend auf den Bildschirm zu bringen. Abgerundet wird das Erlebnis durch einen wunderbaren Soundtrack – die Musikuntermalung auf den Strecken ist meines Erachtens perfekt. So wird Fast Fusion zu einem audiovisuellen Hochgenuss.


Superhelden gesucht
Ich möchte gleich sagen: Vom Zeitfahren-Modus habe ich bisher die Finger gelassen, das ist einfach nicht meins. Der Super Hero-Modus dagegen hat es mir ziemlich angetan neben den Meisterschaften, die ich immer noch versuche, mit Platz 1 zu perfektionieren: Im Modus für Superhelden geht es darum, mit Platz 1 ins Ziel zu kommen, ohne in der Zwischenzeit einen Totalschaden zu erleiden. Zudem gibt es eine Besonderheit: Die Turbo-Anzeige ist gleichzeitig auf der Schutzschild des Schiffes. Es ist also Vorsicht geboten – ist er aufgebraucht, kann jeder noch so kleine Unfall vor dem nächsten Aufladen zum Scheitern führen.
Unterm Strich hat man alle Inhalte von Fast Fusion recht schnell einmal gesehen, allerdings braucht es eine Weile, bis man das Spiel perfektioniert hat. Und so macht es immer wieder zumindest für eine kleinere Runde Spaß, um am nächsten Erfolg zu arbeiten. Wer gerne zusammen lokal spielt, kann Fast Fusion auch maximal zu viert an einer Konsole spielen. Einen Online-Modus gibt es nicht.
Fazit: Shin’en macht das

Fast Fusion ist eine echte Perle zum Start der Nintendo Switch 2 geworden. Shin’en Multimedia zeigt, dass man auch mit kleineren Spielen richtig, richtig gut abliefern kann. 12 wunderschöne, vielfältige und futuristische Strecken, die Möglichkeit, mit mehr als 200 Kombinationen dein eigenes Schiff zu fusionieren und ein anspruchsvolles, aber jederzeit absolut faires Gameplay: Das ist so ungefähr das Erfolgsrezept. Zudem ist Fast Fusion auf Nintendo Switch 2 wunderschön und aus meiner Sicht perfekt optimiert: Auf dem TV in 4K/60 und HDR macht das Spiel einfach Spaß, kann sich aber auch im Handheld-Modus sehen lassen. Als Kritikpunkt bleibt dann höchstens, dass ich vielleicht doch zu schnell alles erlebt habe. Und deshalb die Bitte zum Abschluss: Gerne mehr davon!
Preiseinschätzung: Der Preis von 14,99€ ist mehr als angemessen.
Pro | Contra |
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+ Anspruchsvolles, aber faires Gameplay | – Unterm Strich überschaubarer Umfang |
+ Schiffs-Fusionen machen Spaß | – Kein Online-Modus |
+ Abwechslungsreiche Strecken | |
+ Großartiger Soundtrack | |
+ Technisch auf Switch 2 einwandfrei (4K/60 + HDR) |
Offenlegung
Wir haben Fast Fusion selbst gekauft.