Als Alblune vor einiger Zeit Squeakross enthüllte, war ich zunächst skeptisch: Nonogramme hatte ich bislang nicht versucht und generell bin ich bei allem, was viele Zahlen beinhaltet, deutlich vorsichtiger. Na ja, und dann haben Alex und Luka auf Steam eine Demo zum Spiel veröffentlicht, die mir eine ganz neue Welt gezeigt hat und dafür sorgte, dass ich vor der Arbeit, nach der Arbeit und in jeder freien Sekunde Nonogramme gelöst habe. Nun ist das nagerfreundliche Rätselspiel auf der Nintendo Switch erschienen – Grund genug für mich, nochmal alle Rätsel anzugehen.
Mein eigener kleiner Nager
Bevor es in Squeakross losgeht, erstellst du dir in einem ziemlich coolen Editor deinen eigenen kleinen Nager und bestimmst dabei alles Mögliche: Von der Fellzeichnung über die Form der Ohren bis hin zur Verfügbarkeit aller Gliedmaßen oder Augen. Alblune stellt hier alle Möglichkeiten zur Verfügung, um im besten Fall den eigenen Nager, der im eigenen Haushalt lebt, nachzubauen. Auch Audie und Gundie, unsere beiden Rattenmädchen, haben somit ihr digitales Selbst gefunden. Der Editor bietet auf jeden Fall viele verschiedene Optionen an, um den Nager so detailgetreu wie möglich zu gestalten.
Hast du das geschafft, dann wartet Nini auf dich, die Chefin von Home Squeak Home – der perfekte Untertitel für Squeakross. Sie erklärt dir, wie du Nonogramme lösen kannst und was dabei für dich rausspringt: Jedes gelöste Rätsel bringt dir entweder ein Designerstück für dein Nagetier oder ein Möbelstück, um das zunächst kleine Zimmer deiner Fellnase zu dekorieren. Und dabei warten wirklich viele verschiedene Sachen auf dich: Ein voller Wäscheständer, eine Mondlampe oder eine Badewanne sind dabei nur einige Beispiele, wie du dein Reich dekorieren kannst.
Mehr als 600 Rätsel warten zum aktuellen Zeitpunkt darauf, von dir gelöst zu werden und dein Nagerheim zu erweitern. Jedes Rätsel hat zudem noch eine schwere Variante, die unterschiedliche Farboptionen freischaltet, sodass du dich wirklich vollends austoben kannst. Und die Rätsel haben es teilweise wirklich in sich.
Rätsel und Zahlen
Wer schon meine Preview zu Squeakross gelesen hat, weiß, dass ich normalerweise nicht gut mit Zahlen umgehen kann und auch zuvor wenig Berührungspunkte überhaupt mit Nonogrammen oder Picross-Rätseln hatte. Gut, dass dieses niedliche Indiespiel ein sehr ansprechendes und hilfreiches Tutorial zur Verfügung stellt und mir somit auch einige gute Tipps mit an die Hand gibt, sodass sogar ich keine Herausforderungen habe.
Das Spiel kommt mit mehr als 600 Rätseln daher, die alle unterschiedlich von der Struktur her sind, manche sind recht einfach und haben eine Größe von 10 x 10, andere fordern auch 12 x 18 Felder, die dann doch ein bisschen komplexer sind. Auf der Switch sind vor allem die großen Rätsel mit 20 x 25 Feldern ein wenig komplex, doch Alblune hat hier hervorragend mitgedacht und markiert die Zeile etwas größer, die ich gerade ausgewählt habe. So komme ich vom Spiel her nicht in Verwirrung – manchmal verwirre ich mir nur einfach selbst dabei.
Mir macht es sehr viel Spaß, die einzelnen Nonogramme zu lösen und mich auch an Ninis Herausforderungen zu versuchen, denn da merke ich, dass ich meine grauen Zellen doch noch ein bisschen anstrengen kann – zumal ich am Ende auch mit einem Möbel- oder Kleidungsstück belohnt werde. Zwar ist das nie so wirklich meine Intension, neue Möbel zu erhalten, aber es macht trotzdem Spaß. Ich bin einfach nicht die Art von Spielerin, die stundenlang irgendwas dekoriert und hinstellt. Dafür finde ich es umso spannender zu beobachten, wie mein kleiner Nager mit den unterschiedlichen Gegenständen interagiert und ob sie sie mag oder nicht. Das ist sehr gut und detailreich abgebildet.
Generell liebe ich die Details, die auf einen warten. So gibt es neben den verschiedenen Nonogrammen auch etwas namens Cheesemail. Dort landen regelmäßig Mails mit ganz verschiedenen Inhalten: Mal sind es einfach nur Tipps zu den Rätseln, manchmal aber auch Bilder von Nagern oder gar Wissenswertes über die kleinen Fellnasen. Und zwar auch mit ganz aktuellen Informationen aus der Forschung, so zum Beispiel, dass Ratten kitzelig sind und einiges mehr noch. Am spannendsten finde ich stets die Spammails, die mir erklären, dass ich ganz viele Sonnenblumenkerne erhalte, wenn ich dem Link folge. Großartig Arbeit, Alex und Luka!
Die Steuerung auf der Nintendo Switch
Die Demo zu Squeakross gab und gibt es bei Steam, doch ich habe direkt auch zur Nintendo Switch Version gegriffen – und wurde nicht enttäuscht. Zuvor kannte ich nur die Steuerung per Maus, doch auf der Switch wird entsprechend mit dem Steuerungsmöglichkeiten gearbeitet, also mit Steuerkreuz oder Stick, und das ist ziemlich intuitiv. Generell ist die Steuerung auf der Switch sehr intuitiv für mich und zudem gut erklärt.
Generell fallen mir keine Unterschiede zwischen der PC- und Switch-Version auf, hier ist alles sehr identisch und gut umgesetzt. Ich habe keine Herausforderungen und auf der Switch läuft bisher auch alles ohne Fehler oder irgendwelche anderen Probleme, die mir einen Fortschritt verhindern könnten. Was ich besonders bei der von mir getesteten Version hervorheben möchte, ist die großartige Nutzung des Akkus. Ich habe meine Switch etwa ein halbes Jahr nach dem Launch gekauft und selbst wenn ich eine halbe Stunde am Stück spiele, sind oft nur wenige Prozente vom Akku weg – das ist großartig und stimmt mich optimistisch, dass mich Squeakross somit auch auf längeren Reisen bequem begleiten wird, ohne dass ich das Netzteil wirklich brauchen werde. Dsa hatte ich schon lange nicht mehr bei einem „mobilen“ Game.
Ich bin sehr zufrieden mit der Umsetzung. Der niedliche Stil und auch die gute Darstellung der Nonogramme sind somit hervorragend für Anfänger:innen als auch Profis bei den Rätseln hervorragend geeignet – auch für Kinder finde ich es eine gute Empfehlung. Einziges Manko, was hier beachtet werden sollte: Squeakross ist aktuell nur auf Englisch (Spanisch, Französisch, Japanisch oder Chinesisch sind ebenfalls auswählbar). Also ein paar Kenntnisse der Sprache sollte man schon mitbringen, um alles verstehen zu können.
Und dann gibt es da noch die Einstellungen
Im Gegensatz zur damaligen Demo kommt die Vollversion von Squeakross mit einigen coolen Dingen daher, so zum Beispiel erhalte ich nach einigen erfolgreichen Rätseln Sticker, mit denen ich die Menüs ganz nach meinem Geschmack anpassen kann, doch das ist nicht alles. Die Sticker sind übrigens alle auch LGBTQIA+-friendly, wer also Angst vor Regenbogenflaggen hat, sollte diese Sticker meiden. Für mich ist das ziemlich cool, denn auch durch Ninis Herausforderungen kann ich zum Beispiel meinem Nagetier einen Hut aufsetzen, der die Flagge der Asexualität trägt, das finde ich großartig und sollten viel mehr Spiele haben!
Es gibt diverseste Einstellungsmöglichkeiten, um das Spielerlebnis wirklich an einen selbst anzupassen. So kann man über die Einstellungen zum Beispiel aktivieren, dass Zeilen, in denen es keine Punkte gibt, automatisch ausgekreuzt werden. Man kann die Hinweise deaktivieren – oder im Cheat Modus sogar ziemlich viele Hinweise aktivieren. Oder man stellt den Nachtmodus ein, wenn man es lieber ein wenig dunkler mag. Zusätzlich kann sogar die Steuerung überarbeitet und alle Eingaben geremapped werden, also so angepasst werden, dass es für die Spielenden passt. Man kann so vieles Verschiedenes einstellen und ausprobieren, das schon allein das jede Menge Spaß macht.
Fazit: Ein Rätselhafen voller Käse

Squeakross hat es tatsächlich geschafft, aus eine Nonogramm-Skeptikerin eine begeisterte Rätselfreundin zu machen. Das Spiel überzeugt durch seinen unglaublich charmanten Stil, den liebevollen Nager-Editor, der sogar unsere Audie und Gundie digitalisiert hat, und die Fülle an Rätseln, die sowohl Einsteiger als auch Profis fordern. Die gelungene Portierung auf die Nintendo Switch, inklusive intuitiver Steuerung und bemerkenswert geringem Akkuverbrauch, macht es zu einem idealen Begleiter für unterwegs. Die vielen Anpassungsmöglichkeiten, die Sticker (die übrigens LGBTQIA+-friendly sind!) und die humorvollen „Cheesemails“ runden das positive Gesamtbild ab. Einzig die Sprachbarriere für Nicht-Englischsprachige ist ein kleiner Wermutstropfen, der den Spielspaß jedoch kaum trübt – ich persönlich kann es kaum aus der Hand legen.
Pro | Contra |
---|---|
+ Charmanter und detaillierter Nager-Editor | – Leichte Sprachbarriere: Derzeit gibt es keine deutsche Sprachausgabe |
+ Umfangreicher Rätselumfang mit mehr als 600 Nonogrammen | – Dekorieren von Räumen ist nicht unbedingt mein Ding (muss man aber auch nicht tun) |
+ Anfängerfreundliches Tutorial + viele verschiedene Einstellungsmöglichkeiten | |
+ Hervorragende Umsetzung auf der Switch, sowohl bei der Steuerung als auch bei der Akkunutzung | |
+ Unterhaltsame „Cheesemails“ | |
+ LGBTQIA+-freundliche Sticker zur Gestaltung der Menüs |
Offenlegung
Ich habe mir Squeakross auf der Nintendo Switch selbst gekauft.
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