Jährlich einen neuen Ableger einer Reihe herauszubringen ist nicht leicht, das hat sich im Falle von Need for Speed schon längst bewiesen. Nachdem EA Black Box nach langen Jahren der Need for Speed Entwicklung aufgelöst wurde und die Reihe erst 2012 komplett in die Verantwortung von Criterion Games überging, gründete EA bereits 2011 ein Studio, welches sich voll und ganz dem traditionsreichen Rennspielfranchise widmen sollte. Zunächst als „EA Gothenburg“ gegründet, ist nun Ghost Games verantwortlich für die Zukunft der Reihe.
Zusammengestellt wurde Ghost Games aus vielen Veteranen des Rennspielgenre – Mitarbeiter hatten zuvor an anderen Need for Speed Spielen oder auch an der Forza Reihe mitgewirkt. Ghost Games gab sein Debüt 2013 mit dem Erscheinen von Need for Speed Rivals, das noch in Zusammenarbeit mit Criterion Games entwickelt wurde, die zuvor zwei Need for Speed Ableger entwickelt hatten. Mit Need for Speed Rivals wollte man die Reihe nicht nur im Hinblick auf Onlinefeatures weiterentwickeln, sondern war auch pünktlich zum Start der neuen Konsolengeneration im November 2013 im Launch Lineup vertreten.
Need for Speed Rivals konnte sich zwar solider Pressebewertungen freuen, doch im Nachhinein sagte sogar Ghost Games selbst, dass man wohl die wichtigste Gruppe nicht ganz zufriedenstellen konnte: Den Spielern ging mit Rivals etwas zu viel der typischen Need for Speed Rezeptur verloren. Aus diesem Grund nahm man sich 2014 eine Auszeit – Zum ersten Mal seit 13 Jahren erschien kein neuer Ableger von Need for Speed. Im gleichen Jahr wurde bei Ghost Games UK, das zuvor einen Großteil der Criterion-Mitarbeiter übernommen hatte, ein Großteil der Belegschaft entlassen und ein Spiel zumindest vorerst auf Eis gelegt. 2015 verkündete man dann das Reboot der Reihe, und brachte mit dem neuen Titel, der schlichtweg auf den Namen Need for Speed hörte, einen Titel heraus, der von der Art her wohl die meisten aller Need for Speed Fans neu versammeln konnte: Nachtrennen und umfassendes Tuning der Fahrzeuge standen auf dem Programm – Nicht umsonst wurde der Titel vorher häufig als Need for Speed Underground 3 bezeichnet.
Ob Need for Speed die Erwartungen der Fans wirklich erfüllt hat, lässt sich schwer abschätzen. Bei Kritikern wurde der Titel eher weniger gefeiert – Die metascores für die Konsolenversionen liegen in Bereich Mitte Sechzig, wobei insbesondere der knappe Umfang und die unnötigen Onlinefeatures auf Kritik stießen. Einiges konnten die Entwickler aber durch Updates und weitere Inhalte bei den Spielern wiedergutmachen. Der zwei Jahre später erschienene Nachfolger Need for Speed Payback konnte den Ruf der Reihe nicht unbedingt besser erhalten, vor allem Mikrotransaktionen sorgten da für viel Kritik. Mit Need for Speed Heat für 2019 sorgte Ghost Games für Abhilfe und schuf eine Art Best of bisheriger Serienteile. Es ist und bleibt spannend zu sehen, wie es mit der Reihe und dem Entwickler weitergeht. Ob Need for Speed dabei jemals wieder zu einem jährlichen Erscheinungszyklus zurückkehrt, ist aktuell sehr fraglich. Die Reihe gehört zu den ersten unter den Großen, die lernen musste, dass jährliche Releases schwer zu meistern sind.
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