Captain Toad und Toadette gehen auf Schatzsuche. Was als Nebenbeschäftigung in Super Mario 3D World begann, hat Nintendo nun zu einem vollständigen Wii U Titel ausgebaut. Captain Toad: Treasure Tracker geht nun gleichzeitig bekannte wie auch neue Wege. Immerhin ist der Titel auch Toads erstes ganz eigenes Abenteuer. Hat Nintendo damit auch einen echten Spieleschatz ans Tageslicht befördert?
Greif nach den Sternen
Die Aufgaben eines jeden Levels in Captain Toad: Treasure Tracker klingen denkbar einfach: Abschließen könnt ihr das Level schlicht und einfach, in dem ihr euch den Weg zum Stern bahnt. Doch in jedem Level gibt es auch noch drei Kristalle und darüber hinaus noch eine geheime Aufgabe, die ihr beim ersten Spielen des Levels noch nicht kennt. Wenn ihr sie trotzdem erfüllen könnt, umso besser!
Nun sind die Levels in Captain Toad: Treasure Tracker wahrlich nicht groß. Und dennoch kann der Weg zum Ziel schwieriger sein, als man denkt, zumal Toad nur auf begrenzte Fertigkeiten zurückgreifen kann: Kein Springen, kein Angreifen. Nur Dinge aus dem Boden ziehen, Objekte werfen und hin und wieder auf ein Power-Up zurückgreifen geht. Doch Captain Toad: Treasure Tracker braucht auch keine Action, denn es macht genau deshalb so viel Spaß, weil es ist, wie es ist.
In Captain Toad: Treasure Tracker kommt es nicht nur auf euer Geschick an, sondern ihr müsst auch kleinere Rätsel lösen, puzzeln können und hin und wieder eure Stealth-Künste unter Beweis stellen. Denkt daran, auch einzelne Gumbas sind ernstzunehmende Gegner. Einfach auf die springen ist nicht, es sei denn, ihr stürzt euch extra irgendwo runter.
Der Fernseher kann ausbleiben
Captain Toad: Treasure Tracker ist in unserem Test das erste Wii U Spiel, das wir tatsächlich lieber auf dem GamePad als auf dem Fernseher spielen. Mit anderen Controllern kommt ihr bei dem Spiel nicht weit. In der Regel sind die dargestellten Bilder auf dem TV und dem GamePad identisch. Ausnahme sind zum Beispiel einige Level, in denen man in Loren unterwegs ist oder in denen gezielt werden muss: Hier bleibt auf dem TV die Umgebung sichtbar, während auf dem GamePad in Egosicht geschaltet wird, damit man direkt zielen kann.
Auch sonst ist das Wii U GamePad direkt ins Gameplay von Captain Toad: Treasure Tracker mit einbezogen: Wer möchte, kann es bewegen, um sich in den Arealen umzuschauen. Gründliches Untersuchen ist alles, um sämtliche Geheimnisse entdecken zu können. Alternativ kann man das aber auch einfach per Stick erledigen. Nur wenn das Mikrofon zum Einsatz kommt, um durch Pusten Plattformen zu bewegen oder aber der Touchscreen zum Auslösen diverser Mechanismen gebraucht wird, kommt ihr nicht drumherum, die Funktionalitäten des GamePads zu verwenden. Diese werden aber in angenehmen Maßen verwendet und sind nie störend, sondern wirken jederzeit sinnvoll.
Eine runde Sache
Spielern von Super Mario 3D World dürften Level und insbesondere Optik von Captain Toad: Treasure Tracker an vielen Stellen bekannt vorkommen. Das ist auch gut so, denn sie wissen: Das Ganze hat einen unglaublichen Charme und ist sehr liebevoll gemacht. Jedem einzelnen Level merkt man an, dass viele Überlegungen und Liebe hineingeflossen sind, zumal sie auch auf Dauer mit Abwechslung bestechen. Ab und zu fällt der etwas unausgeglichene Schwierigkeitsgrad auf: Während bis zum Ende hin die meisten Level sehr gut machbar sind, versteckt sich zwischenzeitlich ab und zu ein etwas fieserer Kandidat in deren Mitte.
Auf dem GamePad schaut Captain Toad: Treasure Tracker hervorragend aus. Auf dem TV stören teils unschöne Kanten den guten optischen Gesamteindruck. Und während Captain Toad: Treasure Tracker technisch ansonsten völlig rund und auf Hochglanz poliert ist und keine spürbaren Fehler aufweist, so gibt es an einigen Stellen sehr unschöne Einbrüche der Bildwiederholrate: Sie treten nie an beiden Ausgabeorten gleichzeitig auf, das heißt: Wenn es ruckelt, dann entweder auf dem TV oder dem GamePad. Einmal passierte es uns, dass ein Level scheiterte, da das Bild einfror, wir jedoch zwischenzeitlich von einem Gumba angerempelt wurden. Pech gehabt!
Fazit: Ein kleiner Schatz zum Jahresauftakt
Nintendo startet das Spielejahr 2015 mit einem wirklich starken Titel. Captain Toad: Treasure Tracker hat es uns angetan und macht Toad und Toadette zu extrem sympathischen Helden, die sich in einem ebenso angenehmen Abenteuer wiederfinden. Captain Toad: Treasure Tracker kann (und will) nicht mit großen Open-World Abenteuern mitmischen, aber sorgt für einige Stunden spannender Schatzsuchen, die man, wenn man möchte, auch nur mit dem GamePad bequem im Bett absolvieren kann. Die Level sind abwechslungsreich und mit viel Liebe gemacht. Und insgesamt haben wir schon lange keinen so runden Titel mehr gespielt, von den ärgerlichen Framerateeinbrüchen einmal abgesehen. Jetzt aber los, wir müssen noch ein paar Zusatzaufgaben erfüllen!
Pro | Contra | ||
+ Insgesamt ein sehr sympathisches Abenteuer | – Starkes Kantenflimmern (TV-Bildschirm) | ||
+ Angenehmes Bedienkonzept | – Stellenweise Framerateeinbrüche(TV oder GamePad) | ||
+ Liebevolle und abwechslungsreiche Levels | – Leicht unausbalancierter Schwierigkeitsgrad | ||
+ Unkompliziert und dennoch fordernd | |||
- Grafik: 78
- Sound: 80
- Gameplay: 90
- Umfang: 83
- KI: 80
Spielspaß: 85
Einzelspieler:
- Story: Ahja, die gibt es auch. Wir müssen Toadette als Toad und Toad als Toadette finden!
- Wiederspielwert: Hoch, sofern man noch nicht alle Geheimnisse aufgedeckt hat.
- Frustfaktor: Außer in einigen wenigen Levels sehr gering.
- Design/Stil: Sehr gelungen. Die Levels sind liebevoll gestaltet und strotzen nur so vor Abwechslung, auch wenn man einige natürlich schon kennt. Störend sind nur Kantenflimmern (TV) und gelegentliche Einbrüche der Bildwiederholrate.
- Musik/Sound: Ohne viele Worte – Aber natürlich gelungen.
Information: Ein Testmuster von Captain Toad: Treasure Tracker wurde uns von Nintendo zur Verfügung gestellt.
Testgerät: Wii U
Version: Premium 32GB
Hardware: Standard, Spiel auf Disc
Alter des Geräts zum Testzeitpunkt: 6 Monate
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