Seit nun ungefähr ziemlich genau einem Jahr begleitet mich das Realme GT6 im Alltag – es ist direkt nach seinem Release mein aktuelles Smartphone geworden, nachdem ich zuvor mit einem POCO F5 Pro aufgrund verschiedener Schwächen bei Kamera und Software recht unzufrieden war. Das GT6 schlägt sich bisher hervorragend – mit wenigen Schwächen. In einem „Langzeit-Kurztest“ möchte ich meine Erfahrungen schildern und darlegen, warum ich das GT6 nach wie vor empfehle – mittlerweile aber auch eher zum Nachfolger raten würde, der seit wenigen Wochen auf dem Markt ist.
Kurztest deswegen, weil ich keine ausführlichen Messwerte zu Display, Kamera und Co. darbieten werde, sondern meine persönlichen Eindrücke aus einem Jahr mit dem Telefon verwenden werde, um diesen übersichtlichen Testbericht zu schreiben. Einen Fokus lege ich dabei auf die Punkte, die für mich herausstechen.
Realme GT6 – Die Stärken
- Akku und Laden – Die größte Stärke des Realme GT6 ist für mich der Akku: Ich komme mit meiner Nutzung des Telefons über drei volle Tage und muss dann am nächsten Morgen wieder aufladen (und nein, ich bin alles andere als ein Heavy User mit max. 2-3 Stunden Bildschirmzeit am Tag und Nutzung für Internet, E-Mails, Messaging, Fotos und, ja, tatsächlich manchmal Telefonie sowie ggf. Telefonie über Microsoft Teams). Dank 120-Watt-Schnelladen mittels SuperVOOC ist das in gut 30 Minuten erledigt, und das bei der Akkukapazität von 5.500 mAh. Heißt: Ich stecke das Telefon nach dem Aufstehen an und bis ich das Haus verlasse wäre es auch zwei Mal vollgeladen.
- Bonus: Akkugesundheit – Laut Systemeinstellungen verfügt der Akku meines realme GT6 immer noch über 100% Akkugesundheit – wahrscheinlich, weil ich es eben auch nur im Schnitt alle 3 Tage auflade. Aus meiner Nutzungserfahrung her bestätige ich die Akkugesundheit, weil ich noch keinerlei Auswirkungen auf die Laufzeit feststelle.
- Performance: Das realme GT6 verfügt über einen Snapdragon 8s Gen 3, die letztjährige „Fast-Flaggschiff“-Version von Qualcomm. Ich habe die Version mit 12 GB RAM, die in jeder Situation absolut flüssig läuft. Bedenkzeiten bei der Nutzung der alltäglichen Apps wie Browser, WhatsApp, Instagram und Co. gibt es keine, auch müssen Apps niemals nachgeladen werden. Selbst im Energiesparmodus lässt sich das realme GT6 noch gut nutzen.
- Netzwerkverbindung, WiFi-Stabilität: Ich hatte noch nie ein Telefon, welches so reibungslos mit Netzwerken und Netzwerkwechseln umgehen konnte. Auch beim Reisen und beim Wechseln von Orten ist das realme GT6 super stabil. Die Empfangswerte egal ob WLAN oder Mobilfunk sind top – während auch beim Reisen nicht auffällig viel Akku gezogen wird. Ich bin im Vodafone-Netz mit dem Gerät unterwegs.
- Kameras: Die Kamers sind insgesamt eine Stärke des realme GT6 für mich. Mit einer 50 MP Hauptkamera, 50 MP Telefoto (2-fach optischer Zoom, kein Periskop) und der 8 MP Ultraweitwinkelkamera lassen sich jeweils ansehnliche Fotos schießen. Ich mag die Farbgebung und Darstellung der Bilder mit der realme Kamera sehr. Es gibt aber auch Schwächen an der Kamera, dazu nachher noch mehr im Abschnitt Schwächen.
- Software: Realme UI ist eine Stärke für mich, da ich die Software dezent gestaltet finde und sie in der Version für das GT Smartphone mich alles einstellen lässt, was ich einstellen möchte. Bugs gibt es keine, Hänger nur sehr selten – im Vergleich zum vorherigen Xiaomi / POCO Telefon, bei dem ich alle paar Wochen andere Herausforderungen hatte, ist die Software des Realme GT6 eine pure Wohltat für mich.


Realme GT6 – Neutrales
- Updateversorgung: Realme verspricht für das GT6 vier Android-Updates und vier Jahre Sicherheitspatches, Updates gibt es also bis 2028. Das ist okay, mittlerweile aber überholt, alleine schon durch die neue EU-Richtlinie für Smartphones müssen sie mindestens fünf Jahre nach Verkaufsende mit Updates versorgt werden. Der Nachfolger, das Realme GT7, bekommt also sechs Jahre für die Sicherheit.
- Die Updates für das GT6 kommen im Zwei-Monats-Takt, wobei dann nicht immer der aktuelle Sicherheitspatch ausgerollt wird. Vor wenigen Tagen, um den 20. Juni herum, kam wieder ein Update mit dem Sicherheitsupdate vom Mai 2025. Es hätte dann gern schon der Juni sein dürfen. Das nächste Update kommt jetzt vermutlich im August, und dann ist die Frage, welcher Sicherheitspatch dann an Bord ist. Positiv an den Updates: Bisher war jedes Update stabil.
Realme GT6 – Die Schwächen
- Vorinstallierter Displayschutz – Wie viele chinesische Handys kommt das GT6 mit einer vorinstallierten Displayschutzfolie. Die ist aber von billiger Qualität und begann bei mir nach einem guten halben Jahr, sich zu lösen. Ich habe sie dann ganz entfernt. Ausgestatte ist das Realme GT6 mit Gorilla Glass Victus 2 – warum dann also nicht ganz auf die Schutzfolie verzichten?
- Display(-design): Tatsächlich werte ich das Display allgemein als eine Schwäche des Realme GT6 – nicht wegen des Displays an sich, das ist okay, gut sogar. Ich mag aber das Design nicht. Die abgerundeten Ecken (Samsung nannte das mal Edge-Display) sorgen für einen grünen Schimmer in vielen Momenten an diesen Rändern – finde ich nicht schön. Nach Entfernen der Schutzfolie ist mir das Handy dann auch noch runtergefallen und seitdem habe ich in der rechten Rundung einen kleinen Riss/Kratzer im Display. Der ist kaum auffällig und wird auch nicht größer, aber ärgert mich sehr – mit einem flachen Display wäre das nicht passiert, schätze ich. Ansonsten sieht das Display einwandfrei aus – keinerlei Kratzer oder Ähnliches sind zu sehen.
- Kameranachbearbeitung („AI“): Was mich an der Kamera, auch wenn die Ergebnisse unter dem Strich meistens gut sind, nervt: Jedes Foto wird nach dem Knipsen noch einmal nachbearbeitet, um es zu „optimieren“. Das dauert 1-2 Sekunden und wenn man direkt nach dem Schießen eines Fotos in die Ansicht der Aufnahme geht, so sieht man noch das original Foto vor der Bearbeitung. Meistens ist die Nachbearbeitung auch besser, aber es gibt viele Beispiele, in denen das optimierte Foto einfach schlechter wird. Das trifft vor allem in Low-Light-Szenarien zu: Zunächst habe ich ein ansehnliches, realistisches Foto meines Motivs, nach der Bearbeitung ist plötzlich alles überbelichtet, unscharf und es rauscht. So was ist ärgerlich. Leider gibt es nicht so richtig eine Möglichkeit, in den Standardmodi dieses Thema einfach abzustellen.
- Konsistenz der Kamera und KI-Szenenerkennung: Ein weiteres Detail nervt mich auch etwas, es gibt so was wie eine KI-Szenenerkennung, aber die löst gefühlt bei fünf von 100 Motiven aus. Wenn ich mich an mein Huawei P20 Pro von vor acht Jahren erinnere, das hat bei jedem Foto sauber eine Szene erkannt und das Foto entsprechend optimiert – und zwar wirklich! Auf Knopfdruck konnte man die Erkennung zudem deaktivieren, um das Foto natürlicher erscheinen zu lassen. So wünsche ich mir das auch jetzt.
Fazit: Gutes Telefon, besserer Nachfolger (?)

Das Realme GT6 ist ein tolles Telefon für den Alltag – die Kombination aus guter Performance, stabiler Software und für mich hervorragender Akkulaufzeit überzeugt mich nach einem Jahr immer noch. Bei den Updates ist Realme zwar zuverlässig, aber nicht immer topaktuell. Für mich macht aber das aber die Tatsache wett, dass ich mir mit dem GT6 auch auf Reisen keine Gedanken über die Akkulaufzeit machen muss – selbst dann komme ich locker über zwei Tage. Das Display mit seinen Rundungen zu beiden Seiten ist für mich die einzige nennenswerte Schwäche. Ich bin froh, dass dieser Trend jetzt vorbei ist und es wieder zu flacheren Displays zurückgeht. Aus jetziger Sicht ist u.a. dadurch vermutlich das Realme GT7* die bessere Wahl – das kommt auch mit einem moderneren Prozessor und einem 7.000 mAh Akku (statt 5.500 im GT6) – damit sind dann laut offiziellen Angaben auch sicher die drei Tage moderater Nutzung drin. Das GT7 bekommt auch länger Updates, weil es bereits in die Ökodesign-Richtlinie für Smartphones fällt. So oder so: Auch das GT6 ist noch ein tolles Telefon und bereits für ca. 400€* zu bekommen wenn Akkulaufzeit und Leistung deine Top-Kriterien für ein Smartphone sind.
Realme GT6 – Galerie Kamerafotos






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