Alt-Frequencies (Switch) im Test – Zeitschleifen über Zeitschleifen

()

Stell dir vor, du könntest darüber entscheiden, ob dein Land in eine Zeitschleife rutscht. Du entscheidest, wie sich alles entwickelt und ob die Verschwörung aufgedeckt wird oder nicht. Ich habe mir für euch Alt-Frequencies auf der Switch angesehen und verrate euch in meiner Review, ob sich dieser Besuch gelohnt hat.

Ich höre zu

Alt-Frequencies nutzt eine für mich vollkommen andere Art des Geschichtenerzählens und ich bin schlichtweg begeistert; Im Grunde tue ich hierbei nichts anderes als in den einzelnen Kapiteln der Story Radio zu hören. Ich lausche also den Geschichten, die die Sender senden, und suche nach Hinweisen zur gesamten Story.

Die Welt von Alt-Frequencies ist voller Verschwörungen, denn das Land selbst soll an einer Wahl teilnehmen, ob es Teil einer Zeitschleife werden soll. Eine Zeitschleife, die schon längst aktiv ist und alle drei Minuten zurückgesetzt wird. Nur, dass die Bewohner des Landes noch nicht wissen, dass sie in genau dieser Zeitschleife festsitzen. Sie können es auch gar nicht wissen.

Mir hat die Art des Erzählens sehr viel Spaß gemacht, zumal ich Entscheidungen treffe, deren Auswirkungen ich direkt sehen kann. Denn ich höre nicht nur Radio, sondern suche relevante Informationen und teile sie mit anderen Sendungen, um die Wahl irgendwie zu verhindern. Erfolgreich war ich in meinem ersten Durchlauf nicht, generell war mein erster Durchlauf relativ schnell und in unter einer Stunde beendet. Schade irgendwie.

Ich mochte es, den angenehmen Stimmen von Alt-Frequencies zu lauschen, die alle auch deutsch vertont sind. Das hat mir wirklich sehr viel Spaß gemacht, der Großteil der Sprechenden legt hierbei auch einen wirklich guten Job hin. Manchen Charakteren fehlt es ein bisschen an Charakter und hin und wieder schleichen sich in die Texte auch Rechtschreibfehler.

Das Gute ist jedoch, dass jeder Text auch automatisch vertont ist und zwar auch mit sämtlichen Hintergrundgeräuschen, sodass Alt-Frequencies vermutlich auch gut für diejenigen, unter uns geeignet ist, die Herausforderungen beim Hören haben.

Ich teile Informationen

Jede Entscheidung, die ich treffe, hat direkte Konsequenzen, die ich sehe. So ruft beispielsweise der Campussender irgendwann dazu auf, Pizzen an die Wahllokale zu senden. Also nehme ich diese Information und teile sie mit einem anderen Sender – der spontan ebenfalls Pizzen zu diesem Wahllokal bestellt. Und das ist unheimlich spannend.

Ein bisschen schade finde ich jedoch bei der Umsetzung auf der Switch, dass auch Alt-Frequencies keine Errungenschaften gibt. So spielt im Durchschnitt der/die Spielende vermutlich einen Durchgang und legt das Spiel dann bei Seite, obwohl es laut den Steam Errungenschaften noch viele Geheimnisse aufzudecken gibt.

Ich finde es schade, dass Errungenschaften nur selten in die Spiele auf der Switch implementiert werden, obwohl es gerade bei Indies häufig dazu führen würde, dass die Leute prinzipiell länger spielen würden.

Ansonsten ist die Umsetzung gelungen. Ich kann viel mit dem Touchbildschirm steuern oder mit den Schultertasten. Ein bisschen verwirrend ist die Tastenbelegung für das Speichern und Abspielen von Tonstücken, doch das liegt vermutlich eher an mir. Die Umsetzung ist sauber, die Texte sind gut übersetzt und es läuft flüssig. Gut gemacht!

Kurze Zeitschleifen

Ich mag an Alt-Frequencies die Kurzweiligkeit, denn ich muss nicht erst eine ganze Weile warten, bis meine Entscheidungen wirklich Konsequenzen haben. Das macht es für mich zu etwas ganz Besonderem, dennoch war ich sehr überrascht als plötzlich schon die Credits über den Bildschirm flimmerten, das hatte ich nicht erwartet.

Ich weiß, dass es sehr aufwendig sein muss, alles in Alt-Frequencies zu berücksichtigen und für alles auch die richtigen Tonaufnahmen zur Hand zu haben, dennoch habe ich mir ein bisschen mehr Umfang gewünscht. Vor allem für den Preis von knapp 8 € ist es doch zu wenig – vor allem da auf der Switch die Errungenschaften fehlen und nicht jeder das Spiel beliebig oft startet.

Dass die Zeitschleifen an sich jedes Mal nur knapp 3 Minuten gehen, ist in Ordnung, allerdings sollte die Story an sich deutlich länger andauern, damit sich der Preis auch wirklich lohnt.

Fazit: Verschwörungen sind genau mein Ding

Noch nie hatte ich so viel Spaß mit einem Radio wie in Alt-Frequencies. Während ich den Sendern und ihren Geschichten lausche, entfaltet sich vor meinen Ohren eine kurzweilige Verschwörungsgeschichte, die ich maßgeblich beeinflussen kann. Schade ist nur, dass der Spaß viel zu schnell vorbei ist, auch wenn es verschiedene Enden und Wege gibt – doch die Switch Version hat wieder einmal keine Errungenschaften spendiert bekommen, was wohl eher dazu führt, dass wenige Spieler:innen weitere Durchläufe probieren.

Das ist schade, denn Alt-Frequencies hat jede Menge Potential und auch die technischen Voraussetzungen. Trotz der Kürze mag ich das Spiel jedoch sehr, ich fühle mich mit der Geschichte und auch den Protagonist:innen sehr verbunden, hätte nur wirklich gerne mehr Zeit mit ihnen verbracht. Wer auf der Suche nach einem kurzen Puzzlespiel mit dem gewissen Extra – denn hier wird sehr viel Radio gehört, um die Geschichte zu erleben – ist, der ist mit Alt-Frequencies auf jeden Fall an der richtigen Adresse. Nur am Preis sollte noch etwas gedreht werden.

ProContra
+ Äußerst interessante Story– Sehr kurze Spielzeit
+ Gute Umsetzung auf der Switch– Keine Errungenschaften, somit vermutlich geringerer Wiederspielwert
+ Entscheidungen haben direkten Einfluss auf die Geschichte– Leichte Rechtschreibfehler
+ Sympathische, passende, gute Synchronsprecher
+ Texte für Vertonungen vorhanden

Technik: 77
Grafik: 80
Sound: 86
Umfang: 56
Gameplay: 86

Spielspaß: 86

  • Story: Das Land soll wählen, ob es in eine Zeitschleife möchte – ist nur schon mitten drin in dieser und es ist an der Zeit, das Ganze aufzudecken.
  • Frustpotential: Nicht vorhanden.
  • Design/Stil: Ein Radio. Mehr gibt es nicht, was aber ganz passend ist.
  • Nachhaltigkeitswert: Alt-Frequencies ist sehr kurz und wird eher weniger dafür sorgen, dass sich etwas ändert.
  • Musik und Sound: Der Sound ist sehr gut, auch wenn manche Synchronsprecher nicht ganz motiviert wirken, dennoch ist das wirklich gelungen.
  • Preis-Leistungs-Verhältnis: Alt-Frequencies kostet 7,99 €, was ich zu hoch angesetzt finde. 4 oder 5 € hätten auch ausgereicht.

Offenlegung

Ich habe einen Review Key zu Alt-Frequencies kostenlos vom Publisher erhalten.

Wie gut hat dir der Beitrag gefallen?

Durchschnittsdaumen: / 5. Bisher abgegebene Daumen:

Bis jetzt gibt es noch keine Daumen! Sei dier erste, der einen abgibt.

Du findest uns nützlich?

Dann folge uns doch in den sozialen Netzwerken!

Erzähl anderen von diesem Beitrag
Beatrice Eichhorn
Neugierig?
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Kommentare
älteste
neueste meiste Bewertungen
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anzeigen