Ich mag keine Rätselspiele. Das sage ich immer wieder und immer öfter ertappe ich mich dabei, wie ich solche Spiele zwischendrin immer mal wieder spiele. Manchmal bin ich von Frust gebeutelt, manchmal verliebe ich mich in den Stil des Spiels und „quäle“ mich durch diese Rätsel. So wie in A Monster’s Expedition, das kürzlich für die Nintendo Switch erschien. Ob ich verzweifelte und trotzdem meinen Weg durch diese besondere Ausstellung fand, verrate ich in meiner Review zur Switch Version von A Monster’s Expedition. !B
Eine begehbare Ausstellung
In A Monster’s Expedition: Through Puzzling Exhibition, wie der vollständige Name dieses süßen Titels heißt, schlüpfe ich in die Rolle eines Monsters, das eine Ausstellung über Menschen besucht. Die Menschen selbst scheinen schon vor Jahren verschwunden zu sein, weswegen sich die Monster über die Überreste sehr freuen und so ihre ganz eigenen Forschungsschlüsse daraus ziehen.
Doch ich kann die Ausstellung nicht einfach so besuchen: Die ganze Ausstellung ist in viele, viele kleine Inseln unterteilt, die ich alle nur durch verschiedene Mechaniken erreichen kann. In den meisten Fällen bedeutet das, dass ich Bäume in irgendeiner Weise fällen und auf die freien Stücke zwischen den Inseln schieben darf, um auf das nächste Stück Land zu gelangen. Das ist nicht immer ganz einfach und manchmal auch nicht mit dem ersten Blick zu erkennen, aber das ist in den meisten Rätselspielen ja so.
In A Monster’s Expedition sind viele Rätsel relativ einfach, doch hin und wieder baut sich zwischendrin etwas ein, was wieder komplexer macht, sodass ich dann einige Minuten tüftle und knoble, bis ich eine Lösung gefunden habe – oder erst einmal eine Pause bei der Insel mache und eine andere besuche. Dennoch wünsche ich mir bei manchen Rätseln einen Knopf, mit dem ich einen kleinen Hinweis bekomme, wie ich vorgehen sollte, damit ich auch weiterkomme. Denn bei einigen Rätseln ist das Frustpotential doch relativ hoch.
A Monster’s Expedition ist kein lineares Rätselspiel, sondern gibt mir stets die Möglichkeit, zu anderen Rätseln zu gehen, um dort weiterzukommen. Diese Freiheit mag ich sehr am Spiel, denn so wird es nicht allzu frustrierend – und manchmal findet man auf diese Weise doch noch eine Insel, die man vorher noch nicht gesehen hat. Und wenn man dann noch verschiedene rote Briefkästen freigeschaltet hat, kann man auch noch zwischen den einzelnen Ausstellungsbereichen hin und her wechseln. Eine ziemlich coole Erfindung. !B
Ein zauberhafter Stil und viel Humor
Ich liebe in A Monster’s Expedition die Einfachheit und den niedlichen Grafikstil. Dieser ist sanft und überfordert nicht. Generell fordert das Spiel nicht immer viel von mir – außer bei einigen Rätseln. Die Inseln sind zudem auch nie riesig, sodass ich doch viele Rätsel schnell überblicken kann und das gefällt mir auch ziemlich gut. Lediglich die Steuerung mit dem Stick ist manchmal ein wenig nervig, weswegen ich doch relativ schnell vom Stick zum Steuerkreuz gewechselt habe, um ein bequemeres Spielerlebnis zu haben.
Worauf ich mich jedes Mal am meisten in diesem kleinen Rätselspiel von Draknek & Friends freue, sind die verschiedenen Ausstellungsstücke selbst – und ich erkenne hierbei die wunderbare Metapher, die sich hinter allem verbirgt: Die Menschen gibt es bereits nicht mehr, als die Monster die einzelnen Überbleibsel der Menschheit finden und sich eben selbst ihren Reim auf alles bilden, was sie so finden. So ein bisschen wie unserer Forscher auch, wenn sie etwas uraltes finden.
Ich liebe es beispielsweise, dass Postkarten aufgegriffen werden, die nur dazu da waren, anderen Menschen, die man nicht leiden konnte, zu sagen, wie sehr man sie vermisst und wie toll hier alles ist. Oder der Heimtrainer, der für die Menschen ein Wäscheständer war. Oder eine Kletteranlage, die laut den Monstern dazu gedacht war, um Menschen aufzuhängen, damit sie nicht verknittern. Ich liebe diesen Humor – und auch die große Idee dahinter. Deswegen macht es mir umso mehr Spaß, die einzelnen Inseln zu besuchen und zu hoffen, dass es dort ein neues Ausstellungsstück zu finden gibt.
Doch nicht nur das. Auch der Soundtrack ist in A Monster’s Expedition eine schöne Angelegenheit. Zudem kann man den Soundtrack unter anderem auch auf Deezer hören, wo er gerade nebenbei mitspielt. !B
Fazit: Diese Ausstellung macht Spaß
Ich hätte nie gedacht, dass ich mit einem Rätselspiel mal so viel Spaß haben werde wie mit A Monster’s Expedition. Es ist ein zauberhaftes Spiel, das mich mit seinem Grafikstil, den Rätseln und dem Soundtrack vollends überzeugt hat, auch wenn die Steuerung manchmal ein wenig seltsam ist. Vor allem werde ich jedoch die vielen Anspielungen auf die nicht mehr existierende Menschheit im Hinterkopf behalten und all das, was sich die Monster überlegt haben, was wir mit unseren Alltagsgegenständen angestellt haben. A Monster’s Expedition ist eine wunderbare Erfahrung, die ich auch mal problemlos zwischendurch spielen kann und die immer wieder für ein Lächeln in meinem Gesicht sorgt.
Pro | Contra |
---|---|
+ Wunderbarer Soundtrack | – Steuerung mit Stick manchmal seltsam |
+ Sanfter Grafikstil | – Manche Rätsel sorgen für ordentliches Frustpotential |
+ Die Ideen der Monster zur Menschheit sind grandios und sorgen immer für ein Lächeln | |
+ Offene Spielwelt, die mich immer wieder zu vorherigen Bereichen zurückkehren lässt | |
+ Sehr viele Inseln zu finden |
Technik: 87
Grafik: 90
Sound: 90
Umfang: 87
Gameplay: 80
Spielspaß: 92
- Story: A Monster’s Expedition: Through Puzzling Exhibition lässt mich in die Rolle eines Monsters schlüpfen, das eine Ausstellung besucht, in der es mehr über die Menschheit erfahren möchte.
- Frustfaktor: Manche Rätsel haben es wirklich in sich und fordern viel Geduld.
- Design/Stil: Ich liebe diesen Stil! Er ist sanft, hat nicht zu viel und genau passend. Mehr hätte ich gar nicht gebraucht.
- Musik und Sound: Die Melodien im Hintergrund sind sanft, wie der Grafikstil und passen super zur Museumsatmosphäre.
Offenlegung
Wir haben einen Review Key für die Switch kostenlos erhalten. Grüße gehen raus an die Freund/-innen von Future Friends Games.