Acer Swift 3X im Test – Das soll ein 999€-Notebook sein?

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Im letzten Jahr kaufte ich mir einen Honor Laptop, allerdings ersetzte ich ihn diesen Mai durch ein neues Gerät. Meine Erfahrungen mit dem Honor MagicBook 14 schrieb ich in dieser Review nieder. Da ich zuvor relativ gute Erfahrungen mit Acer Notebooks gemacht habe, entschied ich mich erneut für einen aus diesem Hause. Immerhin hat Acer nun mal die Notebooks mit dem besten Farbkonzept. Der Acer Swift 3X in Gold mit Intel Prozessor und 16 GB RAM zuzüglich 4GB RAM für die Grafik sollte es sein. Immerhin: Ein Laptop für 999 €. Ob sich dieser Kauf für mich gelohnt hat, verrate ich in meinem Test.

Das Gehäuse des Acer Swift 3X

Als ich den Laptop damals auspackte, war ich von der Farbe fast ein wenig enttäuscht. An sich wird das Acer Swift 3X mit Gold ausgewiesen, doch farblich geht er eher in Richtung Silber. Zwar kein klassisches Silber, sondern schon ein bisschen matter, aber als komplett Gold würde ich die Farbe jetzt nicht einstufen. Dafür ist der farbliche Aspekt auf der Rückseite ziemlich cool: da ist ein türkisfarbener Streifen, der wirklich einiges hermacht.

Die ersten Tage waren mit dem Gehäuse auch echt ganz okay. Doch jetzt, nach etwa fünf Monaten im fast täglichen Gebrauch, beginnt es hier und da zu knacken. Besonders beim Aufklappen des Acer Swift 3X knackt und knirscht es im oberen Bildschirmbereich, also da, wo ich den Deckel öffne. Und manchmal, wenn ich nichts mit dem Laptop mache, knackt er auch. Nein, dann kühlt er nicht etwa ab oder so, sondern knackt einfach nur vor sich hin. Das sollte bei einem so jungen und teuren Notebook nicht unbedingt der Fall sein.

Ansonsten ist die Verarbeitung gut. Nirgendwo waren Kratzer drauf und der silberne Acer Schriftzug auf dem Deckel ist wirklich nett und fügt sich auch gut in die matt-silber-goldene Farbgebung ein. !B

Zu sehen ist ein Stück von einem Laptop. Im oberen Bildschirmbereich ist eine deutsche Tastatur zu sehen, rechts ein Touchpad. Die Farbe des Laptops ist eher silber-golden.

Acer Swift 3X – So viel Akkuleistung hatte ich wirklich

Beworben wurde das Acer Swift 3X mit einer phänomenalen Akkulaufzeit von 17,5 Stunden. Sodass man super lange arbeiten und ganz bequem durch den Tag kommt. Das war einer der Gründe, warum ich mich für diesen Laptop entschied. Nachdem ich das Notebook im Mai erhalten habe, war das auch das erste, was ich ausprobiert habe. Natürlich ordentlich aufgeladen und so weiter, bevor es los ging. Am 24. Mai 2021 schrieb ich auf Twitter, dass die angegebene Stundenanzahl nicht einmal ansatzweise erreicht wird. In der Regel schaffe ich fünf oder sechs Stunden, bevor ich ihn wieder aufladen muss. Manchmal sogar deutlich weniger. Und manchmal sogar noch weniger, wenn ich ein Spiel spiele, dann habe ich manchmal nur zwei oder drei Stunden zur Verfügung. Auf 17 Stunden kam ich nicht an einem einzigen Tag.

Acer schrieb übrigens auf meinen Tweet, dass die Angabe lediglich die Idle Time betrifft. Also um Grunde nur die folgende Zeit: Laptop hochfahren und dann nichts mit ihm machen, dann würde er 17 Stunden halten. Da stellt sich mir die Frage, wer kauft denn einen Laptop, um dann auf 17 Stunden Idle Time zurückgreifen zu können? Vielleicht so als Deko-Laptop, wenn man sich keinen digitalen Bilderrahmen leisten kann oder so? Von der versprochenen Meldung auf der Webseite, dass mich „das Notebook nicht im Stich lassen würde“, kann ich jetzt nicht unbedingt sprechen.

Übrigens nutze ich meine Laptops immer mit sehr dunklen Displays, weil ich die Helligkeit der Bildschirme oft nicht ausstehen kann und dann Kopfschmerzen erhalten. Zudem fiel mir noch auf, dass der Laptop immer mal wieder vergisst, dass er einen Akku überhaupt angeschlossen hat. Dann bekomme ich den Hinweis, dass ich doch bitte einen Akku anschließen soll.

Touchpad, Tastatur und Fingerabdruckscanner

Ziemlich begeistert bin ich von Anfang an jedoch von der Griffigkeit der Tastatur. Manchmal merke ich gar nicht, wie meine Finger über die Buchstaben fliegen. Hier hat Acer wirklich mal gute Arbeit geleistet. Allerdings quietscht die Tastatur seit einigen Tagen, was mich immer wieder beim Schreiben innehalten und mich überlegen lässt, ob ich gerade Musik an habe oder nicht. Das sollte nach so einer kurzen Zeit auch nicht sein. Heute hatte ich zudem plötzlich, dass eine der beiden STRG-Tasten festhing und ich statt zu scrollen, immer wieder gezoomt habe. Mit dem Drücken beider Tasten hat es dann irgendwann wieder normal funktioniert. Wenn das Quietschen nicht wäre, wäre es wirklich eine gute und griffige Tastatur.

Das Touchpad funktioniert meistens wie ein Touchpad so funktioniert, auch wenn es manchmal wirklich seltsame Dinge macht und nicht mehr reagiert oder doppelt reagiert.

Spannender ist das der klassische Fingerabdruckscanner, den ich zu allen anderen Methoden, um Windows zu entsperren, bevorzuge. Dieser lustige Acer Swift 3X vergisst jedoch in regelmäßigen Abständen, dass es überhaupt einen Scanner für Fingerabdrücke hat – und das, obwohl ich regelmäßig prüfe, ob Treiber aktuell sind. Dennoch reagiert der Scanner nicht, und wenn ich dann im System nachschaue, hat er auch gar keinen, sodass ich relativ regelmäßig den Scanner neu installieren darf. Das finde ich unmöglich und unnötig. !B

Zu sehen ist ein Laptop. Im oberen Bildbereich ist ein Stück deutscher Tastatur zu sehen, darunter ein schwarzer Fingerabdruckscanner.

Bildschirm und Sound

Jedes mal, wenn ich Kopfhörer anstecke, fragt mich das Acer Swift 3X zu erst, was ich da jetzt angeschlossen habe. Wähle ich nichts aus, akzeptiert es die Kopfhörer auch nicht. Das ist zwar nur eine kurze Abfrage, jedoch stört sie mich gewaltig. Jeder Laptop, den ich davor hatte, hat stets erkannt, was ich angeschlossen habe und wollte nicht noch wissen, was ich damit jetzt genau tun möchte. Ansonsten ist der Sound soweit in Ordnung, jetzt nicht bahnbrechend, aber okay.

Dann hat das Acer Swift 3X noch einen Bildschirm mit dabei, wie in der Regel alle Laptops. Der Bildschirm ist an sich sehr klar und auch schön. Praktischerweise kommt so ein Acer Laptop mit einer Software daher, sodass ich selbstständig einen bestimmten Modus wählen kann, um das Blau aus dem Bildschirm zu filtern. Unabhängig, ob ich diese Einstellung aktiviert habe oder nicht, flackert der Bildschirm immer mal wieder in der Helligkeit und schwankt hin und her. Mein Microsoft Surface macht das übrigens auch, und hier habe ich nicht so ein cooles Programm fürs Filtern. Deswegen stellt sich mir die Frage: Liegt das am Laptop oder an Windows?

Im Grunde bin ich jedoch mit beiden Dingen zufrieden. Dennoch habe ich das Gefühl, dass die ganze Software und die einzelnen Elemente nicht gut aufeinander abgestimmt sind und dass hier keine Optimierung erfolgte. Das ist schade, denn ich habe immer 999 € für ein Gerät ausgegeben, dass ich nun nach fünf Monaten am liebsten wieder zurückgeben möchte.

Zusätzlich verkündet Acer noch groß, dass man den Lüfter entsprechend steuern kann: Je nach Leistung kann die Lüfterleistung angepasst werden. Na ja, nein. Immer, wenn ich den Lüfter anpassen will, passiert einfach gar nichts. Ich weiß nicht, ob das nur ein Dekomenü ist oder ob doch irgendwo irgendwas passiert. Ich hier draußen merke jedoch nie, dass sich am Lüftergeräusch irgendwas ändert.

Fazit: Definitiv nicht für lange

In meiner Review zum Honor MagicBook 14 schrieb ich, dass das kein Laptop für die Ewigkeit ist. Das Acer Swift 3X mit 16 GB RAM ist nicht mal ein Laptop für ein Jahr. Schon jetzt, nach gut fünf Monaten, habe ich das Gefühl, ein Modell vor mir zu haben, das dringend in die Reparatur gehört oder ersetzt werden sollte. All die kleinen und großen Macken, die es ausweist, machen mich nicht glücklich und sorgen dafür, dass ich schon jetzt immer wieder nach einem anderen Gerät schaue. Es ist schön, dass wir in der EU das Recht auf Reparatur haben, aber Unternehmen sollten die Pflicht auf Optimierung haben, denn wir haben nichts gekonnt, wenn es zigtausend verschiedene Geräte gibt, die alle so mau sind, dass wir sie nach einem halben Jahr ersetzen. Vor allem bei einem Preis von 999 € erwarte ich, ein Gerät vor mir zu haben, das mich viele Jahre begleitet, dass diesen Preis auch wert ist.

Doch das Acer Swift 3X hat mich auf voller Breitseite enttäuscht. Es liefert schlichtweg nicht die Leistung, die es verspricht. Hier wurde nichts optimiert, die versprochene Akkuleistung wird nicht einmal im Entferntesten erreicht (niemand braucht einen Laptop, der 17 Stunden Idle Time aufweist), Maus, Tastatur und Software spacken schon nach wenigen Monaten herum. Hätte ich doch lieber zu einem anderen Gerät gegriffen.

ProContra
+ Türkisfarbener Streifen auf Rückseite ist hübsch– Akkuleistung nicht im entferntesten erreicht, oder Akku wird ganz vergessen
+ Tastatur schön griffig– Tastatur quietscht und macht seltsame Dinge
+ Bildschirm klar– … flackert jedoch regelmäßig
+ Sound in Ordnung– Touchpad reagiert nicht immer, manchmal doppelt
– Fingerabdruckscanner wird regelmäßig vergessen
– Lüftungsmenü macht nichts
– Gehäuse knarzt und knackt

Offenlegung & technische Daten

ProzessorCore™ i5, i5-1135G7 mit 2,40 GHz
Gewicht1,4 kg
BatterielaufzeitLithium-Ionen (Li-Ionen), 3.815 mAh, 65 W
AkkulaufzeitBis zu 17.5 Stunden (Systemangabe) / ca. 5 Stunden (Realität)
USB2 x USB 3.2
1 x USB C
HDMI1 x HDMI Anschluss
Installierter RAM16 GB RAM
Systemtyp64-bit, Windows 10 Home

Ich hatte das Acer Swift 3X im Mai 2021 direkt im Acer Store Germany bestellt.

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Beatrice Eichhorn
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