Was Nintendo, Sony und SEGA können, können wir auch, oder? Irgendwie entstand wohl so die Idee der ersten Xbox. Der Name setzt sich auf dem X aus DirectX und dem internen Projektnamen „Box“ zusammen. Anscheinend war der Name nur eine interne Idee, wurde dann aber doch genauso für den Markt verwendet. Ein bisschen steht das wohl auch für ein paar andere Entscheidungen in der bislang 20-jährigen Xbox Geschichte.
Erst einmal möchten wir herzlichen Glückwunsch sagen zur Xbox-Erfolgsgeschichte, und ich denke, so kann man es insgesamt durchaus nennen. Die Xbox 360 als gerade mal zweite Konsole der Reihe kam der direkten Konkurrentin PlayStation 3 bei den weltweiten Verkäufen erstaunlich nahe: 87,4 Millionen verkaufte PS3 Konsolen stehen 85,8 Millionen verkauften Xbox 360 Konsolen gegenüber.
Doch dann kam die Xbox One, mit der Microsoft deutlich zurückgeworfen wurde: Nicht mal halb so viele Xbox One Konsolen wie PS4 Konsolen konnte das Unternehmen absetzen. Warum? Na ja, man hatte einfach Höhe, als man die Xbox One präsentierte, und das merkte man überall. Man wollte die Xbox zur Zentrale des Wohnzimmers machen, eine Idee, die wohl vor allem auf den US-Markt zugeschnitten wurde. Doch bei all dem Fokus auf TV-Sender und Kinect hatte man eine Sache etwas aus den Augen verloren: Das Gaming.
Technisch zeigte sich die Xbox One deutlich schwächer als die PS4, zumindest repräsentierten das auch viele Spiele, die für beide Konsolen veröffentlicht wurden. Mit der Xbox One X lieferte Microsoft dann wieder eine Konsole, die technisch allen anderen überlegen sein sollte und setzte dies dann mit der Xbox Series Generation fort, denn zumindest bei CPU und GPU liefert die Xbox Series X eine moderne Architektur und mehr Leistung als die PS5, wobei man natürlich immer dazu sagen muss, dass Optimierung am meisten darüber entscheidet, wo ein Spiel am Ende besser aussieht.
Mit der Xbox Series jedenfalls ist Microsoft wieder in dem Bereich angekommen, den man mit der Xbox One niemals hätte verlassen sollen: Das Gaming steht im Mittelpunkt und mit dem Xbox Game Pass (Ultimate) hat man wohl das Spieleabo mit dem besten Preis-/Leistungs-Verhältnis überhaupt in petto. Ich bin gespannt, was die Verkaufszahlen zum Ende dieser Generation sagen, bisher scheint hier die PS5 die Nase deutlich vorn zu haben – natürlich auch eine sehr schöne Konsole. Doch hier soll es um die Xbox zu ihrem Jubiläum gehen. !B
Ich kann mich noch gut an meine ersten Gehversuche mit einer Xbox Konsole erinnern: Als es die Xbox 360 schon gab, holte ich mir eine Xbox der ersten Generation. Damals wohl für knapp 100€ bei Gamestop mit einer ganzen Handvoll Spiele dabei. Ich holte so Einiges nach, was mir interessant erschien: Halo, Forza Motorsport, Project Gotham Racing. Für mich war die Xbox damals genau das, wie sie immer bezeichnet wurde: Ein PC für den Fernseher.
Mit der Xbox fühlte sich irgendwie alles anders an als mit der PS2. Der Controller war auch in der S Variante ziemlich klobig und die Xbox wirkte wie so ein kleines Ungetüm unter dem Fernseher. Ich hatte mir damals noch viele Spiele für die erste Xbox geholt, die ich nie so richtig spielte.
Dafür zog nach der Veröffentlichung des Falcon Modells der Xbox 360, das die gröbsten Red Ring of Death Probleme gelöst hatte, eine solche bei mir ein – die schwarze Elite Version, da man die normale Konsole zu diesem Zeitpunkt nie bekommen konnte. Meine Güte, war das Ding laut. Ich hatte eins der lauten Laufwerke erwischt und lernte zum ersten Mal, dass sich nicht jedes Gerät gleich verhielt. Ich war froh, als die Funktion eingeführt wurde, dass man Spiele von der Disc auf die Festplatte installieren konnte. Alan Wake war ohne Laufwerk plötzlich so viel atmosphärischer.
Fun Fact: Auf der Xbox 360 Elite sah ich ein einziges Mal nach einem Absturz den Red Ring of Death. Doch nur ein einziges Mal – danach funktionierte die Xbox 360 für immer so, wie sie funktionieren sollte. Es war eine schöne Generation für mich. Burnout Paradise habe ich auf der Xbox 360 geliebt, Alan Wake hat mich sehr begeistert. Banjo-Kazooie: Nuts & Bolts hat mich auch sehr fasziniert.
Mit der Xbox One Generation hat die Xbox für mich tatsächlich etwas an Magie verloren, ich mochte den Controller sehr gern, aber die Konsolen eher weniger. Die Xbox One X konnte das etwas retten, allerdings war es nach meiner PS3 die bisher einzige Konsole, die ich nach recht kurzer Zeit reparieren lassen musste (aber der Reparaturservice war besser als bei der PS3!). !B
Verliebt habe ich mich nun aber tatsächlich wieder in die Xbox Series S*. Warum die S? Eigentlich ist die Wahl für mich in erster Linie auf diese Series Konsole gefallen, weil sie über kein Laufwerk verfügt. Ich möchte tatsächlich keine Konsole mehr mit einem Laufwerk haben, dafür habe ich die Laufwerke von PS4 und Xbox One auch einfach zu selten genutzt. Doch auch sonst ist die Xbox Series S eine sehr schöne Konsole, vom Design her gefällt sie mir deutlich besser als die Xbox Series X. Würde ich umsteigen, wenn es so was wie eine Series X ohne Laufwerk geben würde? Ja, wahrscheinlich. Aber bis dahin wird es noch etwas dauern.
Für mich hat sich die Xbox in den letzten Jahren und vor allem mit der neuen Generation deutlich weiterentwickelt. Ich finde den Game Pass wunderbar – und mit Titeln wie Forza Horizon 5 (unser Test kommt in Kürze) zeigt Microsoft, welch hochkarätigen Titel man liefern kann. Ich bin gespannt, was die Microsoft Studios in den nächsten Jahren noch alles bringen. Wichtig ist mir zu sagen, dass ich alle Konsolen mag – doch an der Xbox gibt es aktuell sehr wenig, dass mir nicht gefällt.
Alles Gute zu 20 Jahren, liebe Xbox! Ich bin gespannt, was die Zukunft bringt.
*Als Amazon Partner verdienen wir unter Umständen an qualifizierten Einkäufen.
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