Galleria (PC) im Test – Kurzweiliger Zeitvertreib

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Mit Galleria ist vor kurzem bei Steam ein weiteres Desktop Game erschienen, das mir dieses Mal die Möglichkeit gibt, eine kleine Kunstgalerie zu betreiben. Da ich ein großer Fan dieser Games bin, konnte ich natürlich nicht vermeiden, das Spiel zu kaufen und erzähle dir mehr in meiner Review, ob sich Galleria wirklich lohnt oder ob man es lieber irgendwann im Sale mitnehmen sollte.

Galleria ist eine kleine Simulation, in der du deine eigene Kunstgalerie eröffnest. Das bedeutet, dass deine Hauptaufgabe im Grunde darin besteht, die passenden Künstler und Künstlerinnen einzustellen und sie permanent Bilder malen zu lassen, die du dann wieder in den Räumen deiner Galerie an Interessierte verkaufst. Das Prinzip ist relativ klar und auch gut erklärt.

Jede:r Kunstschaffende kommt dabei mit einer Vorauswahl an drei Bildern, von denen zufällig eins ausgewählt wird, das gemalt wird. Dabei orientieren sich die Bilder an großen Ideen: Der Schrei zum Beispiel von Munch taucht dabei auch auf, aber auch Bilder von Vincent Van Gogh. Doch keine Sorge, hier wurde nicht einfach virtueller Kunstdiebstahl betrieben, sondern die Bilder wurden abgewandelt. Hier punktet Galleria großartig, denn der grafische Stil ist sehr niedlich und im Tierdesign gehalten, sodass zum Beispiel auf Munchs Schrei eine schreiende Katze zu sehen ist. Das ist schon sehr niedlich und motiviert, verschiedene Künstler und Künstlerinnen einzustellen.

Schade ist jedoch, dass ich nicht entscheide, welche Bilder gemalt werden. Das entscheidet das kunstschaffende Tier und dann wird dieses Bild auch bis zur Unendlichkeit gemalt. Ich kann lediglich Einfluss auf das Bild haben, wenn ich den oder die Künstler:in von seiner Staffelei entferne und wieder neu zuweise. Dann habe ich vielleicht Glück, dass sich das bestimmte Bild ändert. Im Laufe der Zeit kann ich zusätzlich noch einen Manager, einen Verkäufer und eine Putzkraft einstellen, die sich um meine Verkäufe, Kunstwerke und die Sauberkeit in der Galerie kümmern.

Na ja, und viel mehr habe ich nicht zu tun. Ich kann noch selbstständig Müll einsammeln, was mir Erfahrungspunkte bringt. Je weiter im Level aufsteige, desto mehr Dinge schalte ich frei, jedoch ist das auch nicht sonderlich spannend. Nach 25 Level ist Schluss und es gibt nichts mehr zum Freischalten. Das macht die ganze Sache ein wenig doll belanglos. Andere Desktop Games kann ich stundenlang nebenbei laufen lassen, während ich andere Dinge am PC erledige, doch Galleria ist im Grunde nach etwa 2,5 Spielstunden erledigt. Dann gibt es nichts mehr zum Freischalten, dann hat man auch so gut wie jeden Charakter mal in der Galerie gehabt und im Grunde gibt es dann auch nichts mehr zu tun. Das ist sehr schade, denn die Atmosphäre im Spiel ist sehr schön.

Galleria lässt mich verschiedene Kunstschaffende einstellen, die alle unterschiedliche Attribute haben: Manche malen schneller, dafür bringen die Gemälde jedoch nicht viel ein, andere malen sehr langsam, dafür haben sie jedoch Legendenstatus und sichern viel Geld, wenn das Bild verkauft wird. Natürlich suche ich für meine Kunstgalerie nur diejenigen, die schnell und gut sind, sodass ich schnell genügend Geld zusammen habe. Doch ganz so einfach ist das nicht.

Der Rekrutierungsprozess gibt mir drei Möglichkeiten, dass ich Künstler:innen finde. Ich kann eine normale Suche für 100 Taler machen, eine erweiterte für 250 Taler oder eine Premiumrekrutierung für 500 Taler. In der Regel kenne ich es von anderen Spielen so, dass die teureren Suchen auch bessere Charaktere bringen, doch in Galleria ist das nicht so. Ich erhalte bei allen drei Suchen im Grunde genau die gleichen Figuren, nur dass ich eben unterschiedlich viel Geld ausgebe. Da frage ich mich, wozu es denn dann diese unterschiedlichen Suchen gibt. Zudem kann ich meine Künstler auch nicht entwickeln und zum Beispiel mal auf die Kunstschule schicken, sie bleiben auf ewig auf der Kunststufe, die das Spiel mal festgelegt hat.

Auch ist die Galerie recht klein, wie gesagt, ich habe nach zweieinhalb Stunden alles freigeschaltet. Es gibt auch keine Errungenschaften, die mich weiter motivieren würden. Zudem finde ich es schade, dass man beim Starten des Spiels bereits gefragt wird, ob man Galleria oder Poteria spielen möchte, wobei es sich bei letzterem um einen DLC handelt. Da ich bei Steam nichts finden konnte, weiß ich nicht, ob beide Aspekte mal miteinander verknüpft werden oder ob dann beide „Spiele“ separat genutzt werden. Ich hoffe jedoch, dass hier in Zukunft noch Updates kommen, denn aktuell ist die Spielzeit nicht sonderlich lang – was ungewöhnlich für ein Desktop Game ist, dessen Nutzen darin besteht, an meinem Bildschirmrand Zeit zu fristen.

Immerhin kann ich neben dem Grafikstil noch den Soundtrack loben, jedoch sind die Geräusche (SFX) standardmäßig zu laut eingestellt, sodass ich hier erstmal an den Einstellungen drehen musste. Was ich gut finde, ist dass Galleria auch gleich mit einer deutschen Übersetzung daherkommt, doch hätte ich mir einfach vom Spiel her mehr gewünscht, sodass ich den Titel auch so noch nebenbei spielen kann, ohne nur sinnlos viele Taler zu sammeln, mit denen ich im Endeffekt nichts mehr anfangen kann, außer meine Galerie mit vorgegebenen Böden, Wänden oder Rahmen zu gestalten.

Galleria ist eine Simulation, die zwar mit einem niedlichen Grafikstil und einer entspannten Atmosphäre punktet, aber am fundamentalen Mangel an Spieltiefe scheitert. Die charmante Idee der tierischen Kunstgalerie ist im Kern vorhanden, aber die Umsetzung ist rudimentär. Es fehlt schlichtweg an Inhalt und Langzeitmotivation.

Mit einer Spielzeit von nur etwa zweieinhalb Stunden sind alle Freischaltungen erreicht, ohne dass danach eine Motivation oder Funktion übrig bliebe – ein Fehler für ein „Desktop Game“, das zur Langzeitbeschäftigung dienen soll. Dazu kommt die Beliebigkeit im Management: Ob teure oder billige Rekrutierung, die Ergebnisse sind gleich, und die fehlende Entwicklungsmöglichkeit der Künstler untergräbt jegliche strategische Planung. Galleria fühlt sich in diesem Zustand an wie eine etwas längere Demo zu einem größeren Projekt. Trotz der schönen Optik ist es nur bedingt empfehlenswert und wird seinem Anspruch nicht gerecht. Es fühlt sich leider nur wie eine leere Leinwand an, auf der nur ein Pinselstrich den Anfang machte.

ProContra
+ Sehr charmantes Tierdesign für Künstler und Bilder– Extrem kurze Spielzeit/wenig Inhalt
+ Die allgemeine Stimmung in der Galerie ist sehr schön– Außer Müll sammeln und Mitarbeiter einstellen gibt es kaum aktive Aufgaben
+ Das Spiel kommt direkt mit einer deutschen Lokalisierung– Keine Kontrolle über Kunstwerke
+ Schöner Soundtrack– Sinnfreie Rekrutierung
– Keine Errungenschaften oder Entwicklungsmöglichkeiten für Künstler

Ich habe mir Galleria bei Steam selbst gekauft.

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Beatrice Eichhorn
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