Beach Buggy Racing (PS4) im Test – Der einsame Genreprimus

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Kennt ihr einen Fun-Racer für die PS4 bzw. Xbox One? Ja, eben. Vector Unit versucht diese Lücke nun zu füllen, und zwar mit Beach Buggy Racing, das eigentlich auf mobilen Plattformen heimisch ist. Für gerade mal 6,99€ (PS4) bzw. 9,99€ (Xbox One) könnt ihr in den Genuss des Spieles kommen. Ob das auch Spaß bedeutet, verrät unser Test.

Unerwartet vielfältig

In Beach Buggy Racing steckt sehr viel mehr, als es die Mobile-Herkunft und die ersten Spielminuten vermuten lassen würden: Keineswegs gibt es nämlich nur aneinandergereihte Rennevents, sondern im Laufe der Karriere schaltet ihr durch deren einmaliges Besiegen nicht nur neue Fahrer frei, sondern müsst auch euer Fahrzeug upgraden: Insgesamt gibt es vier PS-Klassen, von 100 bis 1.000. Und ja, Beach Buggy Racing wird verdammt schnell.

Die Upgrades für die Fahrzeuge müsst ihr mittels verdienter Münzen kaufen. Hier greift Beach Buggy Racing auch ein erfreulich klassisches Belohnungssystem zurück: Theoretisch können für jede Veranstaltung unbegrenzt Münzen verdient werden, indem man sie einfach wiederholt. Der Belohnungstopf ist also quasi nie erschöpft. Dafür ist der Münzhunger aber auch ganz schön groß, insbesondere dann, wenn ihr zwischendurch euer Fahrzeug wechselt. Jedes Fahrzeug muss nämlich einzeln gelevelt werden, und das bedeutet, dass ihr euch notfalls nochmal hinsetzen und das entsprechende Kleingeld verdienen müsst.

Auch die Fahrer, die ihr im Verlauf besiegen und freischalten könnt, haben ihren Sinn und Zweck: Alle haben eine bestimmte Fertigkeit, die einmal pro Rennen eingesetzt werden kann und euch gegebenenfalls ziemlich weiterhilft. Vom „einfachen“ Turbo bis hin zur Discokugel, die alle anderen Fahrer zu heißen Beats tanzen lässt, ist auch hier Vielfalt geboten.

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Das Freischalten ist eines der vielen motivierenden Elemente.

Es knallt gleich!

Vielfalt ist das richtige Stichwort für Beach Buggy Racing, denn auch die Power-Ups sind einfach cool und es mangelt wirklich nicht an Abwechslung. Es gibt gleich mehrere Objekte für indirekten oder direkten Angriff, Dinge, die auf der Strecke platziert werden und natürlich einen Schild, der vor sämtlichen Bedrohungen schützt. Besonders gut gefallen hat uns der Kniff, dass nicht alle „Waffen“ in Beach Buggy Racing Schaden für den Gegner und Nutzen für einen selbst bedeuten – Wenn’s dumm läuft, hilft man einem anderen Fahrer sogar weiter, beispielweise wenn in der ominösen Fragezeichen-Kiste dann doch mal ein nützliches Power-Up für ihn lauert.

Direkt ab der zweiten Meisterschaft geht es ziemlich explosiv auf den Strecken zu. Die Ausschüttung der Power-Ups ist erfreulicherweise sehr fair nach Stärke des Items und nach Position des Fahrers geregelt, aber dennoch zieht der Schwierigkeitsgrad nach der ersten ermüdend lahmen Meisterschaft viel zu schnell an, denn dann kommt die teilweise extrem nervige Gummiband-KI von Beach Buggy Racing zum Tragen: Alle KI-Fahrer bewegen sich fast immer auf einem Haufen und sind manchmal unberechenbar.

Das Frustpotential in Beach Buggy Racing liegt somit teilweise unnötig hoch. Gerade ganz kurz vor dem Ziel schlägt die KI manchmal noch gebündelt zu und holt dann sofort sämtlichen Vorsprung wieder problemlos ein. Auch die Bosswettkämpfe können manchmal ziemlich nervig sein, denn hier rauscht einem die KI sowieso gleich davon, macht aber glücklicherweise doch oft genug Fehler, damit man die Rennen irgendwann gewinnt. Einmal hatten wir auch mit einem besonders ärgerlichen KI-Bug zu kämpfen, denn ein KI-Fahrer schien sofort in Runde 2 des Rennens zu starten, wodurch wir natürlich keine Chance hatten, zu gewinnen – Ein Neustart hat’s geregelt.

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Die Strecken sind sehr stimmig gestaltet.

Spaß mit Freunden

Der Karriere in Beach Buggy Racing kann zwischenzeitlich durch die angesprochenen KI-Probleme und auch leichte Abwechslungsarmut ein wenig schnell die Puste ausgehen. Das ist etwas ärgerlich, da Beach Buggy Racing eigentlich über eine schöne Auswahl an Spielmodi und eine noch schönere Auswahl an Strecken verfügt. Die Spielmodi bieten deutlich mehr als einfache Rennen und Zeitrennen, nämlich zum Beispiel „Schießstand“-Rennen, in denen mittels Powerups möglichst viele Ziele zerstört werden müssen, oder „Anführer“-Rennen, in denen man einem anderen Fahrer liniengenau folgen muss.

Die 12 Strecken in Beach Buggy Racing sind sehr abwechslungsreich und wunderschön gestaltet und bieten sogar Geheimnisse, die man entdecken kann. Wer auf deren Spur kommen will, sollte die Trophäen von Beach Buggy Racing unter die Lupe nehmen. Umso erfreulicher, dass man das alles auch mit Freunden erleben kann. Beach Buggy Racing bietet tatsächlich einen Splitscreen für bis zu vier Spieler. Leider kann man zu diesen Rennen keine KI zuschalten, aber bereits zu zweit ist der völlig flüssige Splitscreen ein riesen Spaß!

Über Online-Funktionen verfügt Beach Buggy Racing indes leider nicht. Ein Online-Multiplayer hätte dem Ganzen nämlich nochmal einen größeren Spaßfaktor und noch mehr Langzeitmotivation verpasst. Die PS4-Version hat einen kleinen Vorteil, denn hier könnt ihr per SharePlay zumindest mit einem Freund online im Splitscreen spielen – Das ist ein guter Anfang. Zum Thema Langzeitmotivation: Es lohnt sich übrigens, jeden Tag inBeach Buggy Racing zu schauen, zumindest, bis ihr alle Upgrades gekauft habt, denn es gibt sog. „Tägliche Herausforderungen“: Eventtyp, Fahrer und Strecke werden hier vorgegeben, doch schafft ihr die Herausforderung, winkt eine jeden Tag steigende Geldbelohnung. Das ist ein sehr cooles Element, wie wir finden.

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Achtung – Pop-Up voraus!

Technisch macht Beach Buggy Racing auf der PS4 eine überraschend gute Figur für eine Mobile-Umsetzung. Sicherlich sieht man Texturen und Objekten an, dass der Titel definitiv nicht für die Heimkonsole entwickelt wurde, doch insbesondere durch die wunderschöne Streckengestaltung fallen diese Makel nicht besonders stark auf. Ärgerlich sind nur die Pop-Ups, die regelmäßig auf der Strecke passieren. Wahrscheinlich konnte man nur so die flüssige Framerate gewährleisten, die aber mit ein wenig Optimierungsarbeit sicherlich auch anders erreichbar gewesen wäre. Dennoch sind wir mit der technischen Umsetzung von Beach Buggy Racing wirklich zufrieden. Die wichtige Controlleranpassung ist gut gelungen, sodass man für den kleinen Preis eigentlich nicht mehr meckern kann.

Fazit: Großer Spaß für Zwischendurch

Beach Buggy Racing sollte ganz oben auf der Einkaufsliste aller Spieler stehen, die auf der Suche nach einem ordentlichen Funracer für PS4 sind. Denn tatsächlich kann man mit dem Spiel sowohl alleine als auch mit Freunden viele Stunden Spaß haben, und das beim kleinen Preis von gerade mal sieben Euro. Von der Umsetzung her haben die Mannen von Vector Unit abgesehen von den Pop-Up-Problemen alles richtig gemacht. Schwächen lauern im Spiel an sich: Der Frustfaktor ist insbesondere durch die Gummiband-KI teilweise arg hoch, der Karriere kann zwischenzeitlich die Puste ausgehen und zudem schreit Beach Buggy Racing nach Onlinefeatures, über die es leider nicht verfügt. Doch wer weiß, vielleicht denken die Entwickler ja mal über einen „großen“ Ableger der Reihe nach. Wir würden uns freuen.

Pro Contra
+ Tolle Strecken – Schnell anziehender Schwierigkeitsgrad
+ Abwechslungsreiche Power-Ups – Teilweise hohes Frustpotential
+ Verschiedene Fahrzeuge + Deren Aufrüstung – Pop-Ups auf der Strecke
+ 4 PS-Klassen – Von gemütlich bis wahnsinnig schnell – Hin und wieder mehr Abwechslung in der Karriere wünschenswert
+ Fahrer mit Eigenschaften – Abgesehen von SharePlay keine Online-Funktionalität
+ Flüssiger lokaler Splitscreen
+ Tägliche Herausforderungen mit Belohnungscharakter

Technik: 80

  • Grafik: 73
  • Sound: 85
  • Gameplay: 87
  • Umfang: 85
  • KI: 70

Spielspaß: 85

Einzelspieler/Mehrspieler (offline):

  • Wiederspielwert: Sehr groß. Beach Buggy Racing ist perfekt für eine Runde zwischendurch – Auch mit Freunden. Doch auch der Umfang ist sehr ordentlich, zudem sorgen die täglichen Herausforderungen für Langzeitmotivation.
  • Frustfaktor: Stellen sehr hoch, zumal der Schwierigkeitsgrad stark anzieht bzw. schwankt.
  • Design/Stil: Sehr cool – Die Strecken sind wunderbar gestaltet, und auch die Fahrer sind witzig und passend gut ins Gesamtbild.
  • Musik/Sound: Eine passende Musikuntermalung und solide Soundeffekte, so muss das sein. Insbesondere für eine Mobile-Umsetzung sehr gelungen!

Danke an Vector Unit für die Bereitstellung des Reviewcodes zu Beach Buggy Racing!

Informationen zum Testgerät
Plattform: PlayStation 4
Hardware: Standard, ohne ausgetauschte Hardware
Alter des Geräts zum Testzeitpunkt: 1 Jahr, 6 Monate (PS4 Launchkonsole)

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Manuel Eichhorn
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