BDSM: Big Drunk Satanic Massacre (PS4 Pro) im Test – Ein Ritt durch die Hölle

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Make Hell Great Again: Nachdem es sich der Mensch nicht hat nehmen lassen, auch dort noch seine Vorherrschaft zu beweisen, macht Luzifer (Lou) sich auf, sich seinen Posten zurückzuholen. Das geht nicht ohne Gewalt – und ohne Sex. BDSM ist ein ganz besonderes Spiel. Ob es überzeugt, erfahrt ihr im Test.

Nur für Erwachsene!

Nicht umsonst zeigt BDSM: Big Drunk Satanic Massacre zum Spielstart einen entsprechenden Hinweis an. Die Altersfreigabe ab 18 hat schon seinen Grund. Es gibt zum einen recht viel plumpe Gewalt inklusive Explosionen und herumfliegender Körperteile, zum anderen aber auch viel übertrieben dargestellten Sex, der, neben anderen Dingen, (bewusst) auch sehr sexistisch dargestellt ist. Lou ist selbstverständlich der mit dem mächtigsten Prügel und kommt innerhalb der nicht einmal dreistündigen Spielzeit sicherlich zehn Mal zum Schuss – eine beachtliche Leistung. Der Akt wird mit einer Art Minispiel illustriert, in dem ihr in der richtigen Geschwindigkeit mit dem rechten Stick des Controllers spielen müsst – und dann im richtigen Moment abschießen. Doch das ist noch längst nicht alles.

Schalterrätsel in BDSM: Big Drunk Satanic Massacre bestehen aus dem Finden und Drücken von „Titten“ (wird im Spiel so bezeichnet) – begleitet vom passenden Stöhngeräusch. Die Darstellung von Frauen ist sehr abwertend, und natürlich wollen alle Lou. Doch immerhin bringen wir gegen Ende des Spieles auch noch Tittlers … eh, Auspuff zum Qualmen. Tittler ist ein ziemlich totalitärer Typ mit zwielichtigen Gestalten um sich.

Anders formuliert: BDSM: Big Drunk Satanic Massacre tut nichts anderes, als die ziemlich verkorkste Menschheit überaus gut darzustellen. Immerhin hat sie nicht umsonst Lous Posten streitig gemacht. BDSM: Big Drunk Satanic Massacre spielt mit den Problemen der Gesellschaft wie Kapitalismus und Sexismus, auf eine grenzwertige, aber doch gekonnte Art.

Nicht nur die Kämpfe sind recht … intensiv.

Das Spiel dahinter

Dahinter verbirgt sich in BDSM: Big Drunk Satanic Massacre ein Twin-Stick-Shooter mit überschaubaren spielerischen Möglichkeiten. Viel mehr als Räume abzulaufen, die versiegelt werden, bis man alle Gegner besiegt hat, tut man im Großen und Ganzen nicht. Die Schalter“rätsel“ kommen noch hinzu, bestehen aber wirklich nur aus dem Finden der passenden „Titten“. Für das Erledigen von Gegnern greift man auf ein wachsendes Arsenal von Waffen und Fertigkeiten zurück.

Gegner lassen selbstverständlich Dollars fallen und mit diesen kann man sich neue Verbesserungen für Waffen und Fertigkeiten kaufen. Außerdem gibt es ein sehr oberflächliches Levelsystem. Regelmäßig darf man einen oder zwei Punkte in mehr Gesundheit, Munition, schnellere Füllung der Wutleiste oder ein größeres Inventar investieren – für Milch, die selbstverständlich Lous Heiltrank ist.

Im dritten Kapitel haben die Entwickler versucht, größere Gebiete in BDSM: Big Drunk Satanic Massacre zu integrieren, was allerdings nur bedingt gelingt. Letztlich gibt es fast doch nur einen Weg und man muss sich immer wieder den gleichen Gegnerhorden stellen, um alle Schalter zu finden und Tore zu öffnen. Die Gegnervielfalt ist leider nicht besonders groß und auch die Bosse im Spiel bringen keinerlei Herausforderungen mit sich. Der einzige Vorteil an den größeren Gebieten ist, dass die „Geheimnisse“ etwas besser versteckt sind. Dabei handelt es sich um optionale Quests, die meist im Töten oder Kommen enden und euch eine zusätzliche Trophäe spendieren.

Sammelkarten für … ihr wisst schon.

Die Technik macht’s…

Lou müsste das ja eigentlich wissen: Was bringt der größte… Na, lassen wir das. Doch so ähnlich ist das auch mit den Entwicklern bei Big Way Games und der PS4 Pro. Dass man auf dieser Konsole spielt, merkt man BDSM: Big Drunk Satanic Massacre nicht wirklich an. Optisch ist das Spiel jetzt schon nicht beeindruckend, begleitet wird das Höllenmassaker allerdings auch von vielen Bildrateneinbrüchen und unschönen Artefakten in der Darstellung.

Doch auch sonstige Bugs plagen das nicht gerade üppige Paket: In meinem Durchgang wurde das erste Kapitel ohne Vorwarnung beendet. Ich war mitten im Kampf, plötzlich schaltete BDSM: Big Drunk Satanic Massacre auf einen Ladebildschirm um und warf mich ohne Übergang ins zweite Kapitel – ohne erkennbaren Grund. Direkt zu Beginn desselben gab es den nächsten Bug: Ein falscher Knopf im Akt sorgte dafür, dass im Grunde das ganze Spiel kaputtging. Ich stolperte in den nächsten Bosskampf, Lou war vom unterbrochenen Akt offenbar so mitgenommen, dass er einfach einfror und der Boss immer wieder die gleichen Animationen abspielte. Ich musste neu laden, den Spaß zu Ende bringen und dann ging’s weiter…

Auch die Bedienung der Menüs ist etwas hakelig, denn man sieht nicht immer, wo sich gerade eigentlich die Markierung befindet und welche Taste man drückt. Sehr seltsam. Auch die Ladezeiten in BDSM: Big Drunk Satanic Massacre sind für die überschaubaren Gebiete ziemlich lang. Einer der witzigen Tipps auf den Ladebildschirmen sagt: „Du kannst spielen, wenn zu Ende geladen ist.“ Stimmt.

Ein sogenanntes Wiki ist auch mit an Bord.

Fazit: Einmal kurz die Hölle „retten“

Ich denke, die Hölle vom Menschen bzw. seiner Herrschaft über sie zu befreien ist eine gute Sache und BDSM: Big Drunk Satanic Massacre spielt gekonnt mit den Abgründen der Menschheit – ja, das meine ich ernst. Dem einen oder anderen wird der Titel womöglich als übertrieben sexistisch in Erinnerung bleiben, aber ja, man spielt ganz absichtlich mit diesen Dingen. Noch mehr Durchschlagskraft hätte BDSM: Big Drunk Satanic Massacre, wenn das Spiel drumherum besser wäre: Ich hatte zwar Spaß mit der „Rettung“ der Hölle, die sich flink und unkompliziert spielt, allerdings ist der Umfang recht knapp und in die weniger als drei Stunden haben sich doch einige Bugs und viele Bildratenprobleme eingeschlichen. Selbst kaufen würde ich BDSM: Big Drunk Satanic Massacre für einen günstigen Preis im Angebot – denn die Trophäen kommen schnell. Für die aktuellen 30€ bekommt man einfach zu wenig fürs Geld – Inhalt oder zumindest technischen Feinschliff.

ProContra
+ Interessante Geschichte, in der übertriebene Darstellungen ein Plus sind– Einige Bugs, die das Spiel unterbrechen
+ Abwechslungsreiches Waffenarsenal– Immer gleicher Ablauf gegen Ende eher lahm
+ Mehrere integrierte Enden im Spielverlauf– Kurze Spielzeit, wenig Wiederspielwert
+ Recht unkomplizierte Action– Wenig Gegnervielfalt
+ Recht viel Witz und Humor– Starke Framerateprobleme
+ Schnelle Trophäen

Technik: 64
Grafik: 49
Sound: 75
Umfang: 62
Gameplay: 66
KI: 70

Spielspaß: 69

  • Story: Übertrieben dargestellt, aber doch clever: Die Menschheit ist einfach scheiße.
  • Frustfaktor: Stellenweise vorhanden, einige Kämpfe sind etwas schwieriger, und technische Probleme nerven.
  • Nachhaltigkeitswert: Wiederspielwert ist eingeschränkt vorhanden. Es gibt noch Resttrophäen und zusätzliche Enden, die sich allerdings im Spielverlauf ergeben. Insgesamt hinterlässt BDSM schon einen bleibenden Eindruck, aber nichts, was man wirklich in einigen Jahren nochmal wiederspielen würde oder noch ernsthaft darüber spricht.
  • Design/Stil: Insgesamt stimmig.
  • Musik und Sound: Der Soundtrack passt, ist von der Qualität durchschnittlich.
  • Preis-Leistungs-Verhältnis: Für 30€ bietet das Spiel zu wenig, im Angebot für 10€-15€ kann man darüber nachdenken.

Offenlegung

Wir bedanken uns bei Big Way Games für das Pressemuster von BDSM: Big Drunk Satanic Massacre!

BDSM: Big Drunk Satanic Massacre Screenshots

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Manuel Eichhorn
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