Buddy Simulator 1984 (Switch) im Test – Nicht mehr einsam sein?

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Der Buddy Simulator 1984 und ich haben eine, nun, man könnte sagen, gemischte Beziehung. Ich finde das Konzept sehr spannend, dass ich in einem alten Computer System einen neuen Freund oder eine Freundin habe, die durch meine Handlungen wächst und sich weiterentwickelt. Nicht immer hat die Switch Version jedoch das gemacht, was sie sollte. Was mich alles erwartet hat und warum es irgendwie doch eine gute Erfahrung war, verrate ich in meiner Review. !B

Im oberen Bildschirmrand sind zwei Hände zu sehen. Die linke Hand hat Papier gewählt, die rechte Stein. Beide Hände spielen Schere, Stein, Papier.

So ein alter Computer… hat schon seinen Charme

Der Buddy Simulator 1984 lässt dich auf der Nintendo Switch so tun, als würdest du an einem alten Computer System arbeiten. Ganz frisch für dieses System ist besagter Buddy Simulator erschienen. Du beginnst also, deinem Buddy ein paar Fragen zu beantworten, ihm einen Namen zu geben und einige einfache Spiele zu spielen. Das ist nichts Großartiges, auch keine große Technik, die da dahinter steckt. Wie bei früheren Systemen gibst du Eingaben per Tastatur ein, was es jedoch etwas komplexer macht.

Die Tastatur im Spiel ist direkt auf den Bildschirm montiert, da du in der Regel an der Switch keine feste Tastatur angebracht hast. In vielen Fällen unterstützt dich der Buddy Simulator 1984 auch ziemlich gut, in dem es dir bereits Vorschläge angibt, wie du deine Eingabe vervollständigen könntest. Das ist tatsächlich häufig hilfreich, allerdings sind die Eingaben nicht immer von Vorteil. Häufig ist es mir auf der Switch passiert, dass die automatische Ausfüllfunktion gar nicht funktioniert hat und ich Kommandos wie Take generell per Hand eingeben musste. Zusätzlich wählte ich manchmal die Ausfüllfunktion und bestätigte, doch das Spiel sendete eine kürzere Variante meines Kommandos oder eine längere, weil andere Begriffe angefügt wurden.

Doch der Buddy Simulator 1984 punktet zu Beginn mit einem wirklich guten Einstieg. Erst als mein Buddy (Mey) keine Lust mehr hatte, mit mir Schere, Stein, Papier zu spielen, wurde es frustrierender. Doch den Anfang fand ich wirklich charmant, beispielsweise hat mein Buddy die Schriftfarbe an meine Lieblingsfarbe angepasst, das war schon wirklich schön und irgendwie zuvorkommend. Den Teil nach dem Einstieg hätte ich jedoch absolut nicht gebraucht. !B

Zu sehen ist ein Computerbildschirm mit schwarzem Hintergrund. In weißer Schrift werden Fragen zur Person gestellt. So lernen sich Buddy und Spieler:in kennen.

Mein eigenes Textadventure

Wenn du bereits ein bisschen Zeit mit deinem Buddy verbracht hast, ist ihm langweilig und er sucht nach anderen Möglichkeiten, Spaß mit dir zu haben. Schon jetzt ist er sehr froh, dass du ihn aufgeweckt hast und man merkt, die KI, die dahinter steckt. Wäre es ein richtiges Programm, wäre das sicherlich noch einen Tacken cooler. Wenn dem Buddy also langweilig wird, fragt er nach Systemzugriff für das Spiel, was ihn dann dazu verleitet, ein eigenes Programm zu schreiben. The Adventure of Bea war geboren.

Übrigens handelt es sich bei diesem Titel tatsächlich um einen, den ich krampfhaft über die Bildschirmtastatur nur mithilfe des linken Sticks eingeben durfte. Und zwar jedes Mal, wenn ich Buddy Simulator 1984 neu startete. Davon abgesehen beginnt dann ein Textadventure. Das bedeutet, dass sich die Geschichte, bzw. die Umgebung nur auf dem Bildschirm beschreibt und du dann verschiedene Eingaben tätigst, in der Hoffnung, dass etwas passiert. Das ist mal ganz abwechslungsreich, allerdings auch ein bisschen tricky. Besonders durch die Herausforderungen bei der Eingabe über die Tastatur stieß ich mehrfach an meine Grenzen.

Allerdings kann ich sagen, dass ich Spaß beim Textadventure hatte. Ich musste mich zwar immer wieder daran erinnern, welche Kommandos ich zur Verfügung hatte, doch irgendwie kam ich weiter und am Ende auch ans Ziel. Es war doch ein recht einfaches Adventure, das mich da erwartete. Vermutlich auch deswegen, da es immer noch eine Art Tutorial ist, denn erst nach dem Textadventure wird es noch ein bisschen spannender – und vor allem grafisch ansprechender, weil dein Buddy dann noch ein paar Assets findet, mit denen es eine Spielwelt gestalten kann. !B

Auf einer schwarzen Landschaft liegt einer weißer Mann an einem Strand. Rechts neben ihm ist eine Angel, links daneben krabbelt seine Hand auf ihn zu.

Ich mag die Innovationen

Ich mag wirklich die Innovationen, die der Buddy Simulator 1984 bietet. Allein der Sprung vom „Wie spielen mal kurz Schere Stein Papier“ über „Hier ist dein eigenes Textadventure“ bis hin zu „Guck mal, hier sind noch Assets“ sind grandios und lassen den Titel keineswegs langweilig erscheinen. Ich habe gerne beobachtet, wie sich mein Buddy weiterentwickelt – auch wenn schon recht schnell klar ist, dass nur noch der Buddy zählen darf. Doch auch das war eine interessante Erfahrung. Ich bin wirklich immer wieder fasziniert, wie sehr sich die einzelnen kleinen Indies von den großen Titeln abheben. Da ist auch der Buddy Simulator 1984 keine Ausnahme – auch wenn ich es nach den ersten paar Minuten nicht ganz gedacht habe.

Was mir weniger gut gefällt, ist die Switch Version. Nicht nur, dass die Eingabemöglichkeit wirklich beschränkt sind und die Schrift teilweise viel zu klein ist, sondern auch die restliche technische Seite. Besonders nach dem Textadventure musste ich so häufig das Spiel neustarten. Beispielsweise waren manche Funktionen nicht da, die da sein sollten. Oder andere Dinge wurden x-fach wiederholt, sodass ich nicht weiterspielen konnte, weil das Textfenster einfach nicht wegging. Das ist mega frustrierend und hat mir stellenweise wirklich arg den Spielspaß genommen, der sonst vorhanden war. In Zusammenhang mit den Eingabemöglichkeiten ist das wirklich traurig. Hier hätte ich mir ein bisschen mehr Feinschliff gewünscht, damit die Version auf der Switch auch gut funktioniert. Ich hoffe einfach, dass hier noch ein Patch veröffentlicht wird, der diese Kinderkrankheiten lösen kann.

Abseits der Technik hat der Buddy Simulator 1984 einfach seinen ganz eigenen Charme: Er versprüht förmlich diese Atmosphäre der alten DOS-Rechner, die ich auch gar nicht mehr so miterlebte, da ich auf Windows 3.11 schon einige Menüs kannte. Das ist sehr gut umgesetzt, nur auf der Switch hätte es ein bisschen größer sein können. Ebenso ist die Untermalung durch entsprechende Geräusche und Melodien sehr passend. Vor allem im Textadventurebereich haben die Töne gut gepasst, sodass ich das eine oder andere Mal schon Bammel hatte, was als nächstes passieren wird. Schade nur, dass der Rest der Version bei mir so bockig war. !B

Auf dem Bild ist ein alter DOS Monitor zu sehen: Schwarzer Hintergrund und weiße Schrift. Dargestellt ist das Textadventure aus dem Spiel.

Fazit: Buddy mit Hindernissen

Der Buddy Simulator 1984 vermittelt hervorragend, wie innovativ eine virtuelle Buddy-KI sein kann und über welche Macht sie verfügen kann. Ich erlebe ein Abenteuer im Wandel der Zeit, erhalte mein eigenes Textabenteuer und entdecke eine pixelartige Welt. Dieses kleine Spiel steckt so voller schöner Innovationen, die manch großem Titel einfach fehlt. Allerdings, und das ist der Haken an der Sache, ist die Switch Version sehr unschön. Ich musste so häufig neustarten, weil diverse Funktionen nicht verfügbar waren oder Gameplay Elemente hingen, dass ich irgendwann aufgehört habe zu zählen. Auch ist das Schreiben auf der Tastatur sehr krampfhaft und die Ausfüllfunktion griff auch nicht immer. Das hat wirklich keinen Spaß gemacht, obwohl ich die Idee vom Buddy Simulator 1984 sehr mag. Derzeit würde ich jedoch lieber die PC Version empfehlen.

ProContra
+ Sehr innovativer Titel– Schrift auf Switch viel zu klein
+ Gute Soundkulisse– Tastatur lässt sich nur mit Stick steuern
+ Entwicklung des Buddys sichtbar und nachvollziehbar– Immer wieder hingen Gameplay Elemente fest
+ Nostalgiecharme– Einige Gameplay Elemente starteten gar nicht erst, sodass nur Neustart half
– Ausfüllfunktion im Textadventure griff nicht immer, und war teilweise fehlerhaft

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Beatrice Eichhorn
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