Ich weiß, ich weiß, ich bin tatsächlich ein bisschen obsessed mit Desktop Games, aber ich kann nun mal nicht anders, denn sie sind für mich praktisch. Vor einigen Tagen bin ich auch Deskquarium gestoßen, dass es für 99 Cent bei Steam gibt und mich ein eigenes Aquarium haben lässt. Allein durch diese Beschreibung war ich hin und weg und hab einfach direkt zugeschlagen – nur um wirklich überrascht zu werden. Was dieses Idle Game alles kann und wieso ich es empfehle, findest du in meiner Review zu Deskquarium heraus.

Überraschend unlangweilig
Bis zuletzt hatte mein Papa Fische und ein Aquarium. Das fand ich schon immer sehr beruhigend, alleine davor zu sitzen und dem Lichtspiel und den Fischen zuzuschauen, hat mich beruhigt. Ein eigenes Aquarium wollte ich nie haben, das war mir zu viel Aufwand, doch nun hab ich mit Deskquarium ein virtuelles und freue mich wie Bolle. Als ich bei Steam über den Titel stolperte, habe ich mir nicht viel dabei gedacht. Was soll dieses Spiel schon groß haben? Ein Aquarium? Toll, wunderbar, vermutlich wird es langweilig.
Doch da hab ich mich gründlich getäuscht. Tatsächlich besteht die Aufgabe in Deskquarium darin, Aquarien zu bauen – entweder für dich oder für andere, denn hin und wieder erreichen die Wünsche verschiedener Kund:innen, die dann ganz besondere Bedürfnisse haben, wie ihr Aquarium auszusehen hat. Und da geht für mich der ganze Spaß erst wirklich los. Deskquarium kommt zu Beginn mit einer Handvoll Gegenständen, Fischen und Pflanzen her, wie du dein Aquarium einrichten kannst, doch es hat noch viel mehr, was man alles freischalten kann. Ich war ganz überrascht, wie viel Inhalt für einen knappen Euro im Spiel steckt und wie viel ich ganz nebenbei freischalten kann, wenn ich die Quests erledige.
Ich kann natürlich auch für mich selbst Aquarien gestalten und bauen – möglicherweise steht gerade eines meiner Kreationen direkt neben dem WordPressfeld, in das ich schreibe. Und dabei habe ich alle möglichen Dinge offen, um es so persönlich wie möglich zu gestalten: Ich wähle zunächst mein Wunschaquarium aus, anschließend kann ich es mit Fischen, Pflanzen, Steinen oder Ästen dekorieren und entscheide auch noch, welchen Boden, welche Wasserfarbe und welche Glasfarbe ich haben will. Das macht mir erstaunlich viel Spaß.

Und ohne Quest, was macht man da so?
Tatsächlich sind die Quests für mich sehr ablenkend: Immer mal wieder kommt ein Wunsch einer Kundin oder eines Kunden rein, dann möchte diese Person ein eigenes Aquarium haben. Diese Quest kündigt sich mit einem Klingeln an, das an das Klingeln einer Tür erinnert und dann muss ich unbedingt direkt gucken. Ich lasse bisher alles stehen und liegen und schaue mir dann die Quest an. Dann denke ich, nur fix das erledigen und hänge dann meistens doch bei meinen Fischen in Deskquarium ab, um zu beobachten, wie die kleinen Fische so im Wasser schwimmen, oder um die Pflanzen, die viel zu groß geworden sind, zu schneiden, oder um das dreckige Wasser auszutauschen oder das Glas zu putzen…
Deskquarium ist zwar wunderschön und wird auch mit hervorragenden Lo-Fi Beats und Plätschern von Wasser unterstützt, sorgt jedoch auch für jede Menge Ablenkung – was ich so tatsächlich bei noch keinem Desktop Game beobachten konnte und was mich fasziniert. Die meisten Games dieser Art hängen einfach nur am Bildschirmrand rum und machen ihr Ding, doch bei Deskquarium bin ich immer wieder geneigt, zu starren und zu gucken. Und das nicht mal, weil die Fische vielleicht miteinander interagieren oder so, nein, einfach nur, weil sich was entspannt auf meinem Desktop bewegt.
Übrigens kann ich jedes Aquarium, das ich hier besitze oder baue, wild auf meinem Desktop rumschieben, damit ich genügend Platz habe und mich das Aquarium nicht stört. Das finde ich ziemlich cool und hat mich auch schon bei Ropuka’s Idle Island begeistert. So ist man nicht auf den Rand des Bildschirms angewiesen oder muss gar auf ein Viertel oder Fünftel des Bildschirms verzichten.

Und technisch?
Tatsächlich bin ich bei Deskquarium auf ein paar Dinge gestoßen, die nicht so praktisch sind. Habe ich beispielsweise mehrere Aquarien, die ich übereinander gestapelt habe, um sie nach und nach zu bestücken, kann es sein, dass das Menü meines aktiven Aquariums mit dem oben drüber überlappt und dieses dann auch noch aktiviert. Dann kann ich nur in meinem Aktiven nichts machen, weil das Spiel nicht weiß, welches Menü es nun verwenden muss. Das ist ein wenig frustrierend, gerade wenn man mehrere Aquarien haben und gestalten möchte. Dann lieber doch Stück für Stück.
Auch bei den Quests gibt es hin und wieder Herausforderungen: Habe ich ein Aquarium fertig gebaut und möchte die Quest abschließen, klicke ich auf einen Lieferbutton, doch dieser ist nur am rechten oberen Rand des Buttons aktivierbar, ansonsten ignoriert er meine Eingabe einfach. Das hat auch ein bisschen gedauert, bis ich das herausgefunden habe. Und wenn ich gerade bei den Quests bin. Manchmal werden da Dinge verlangt, die ich noch nicht freigeschaltet habe. Das ist ein wenig frustrierend, da nicht bei allen freischaltbaren Gegenständen steht, was die Grundvoraussetzung ist, um sie freizuschalten – und auch nicht immer klappt das mit dem Freischalten. Eine Quest kann ich momentan nicht abschließen, weil mir Deskquarium einfach nicht die Voraussetzungen abnimmt.
Ansonsten habe ich beobachtet, dass die Fische manchmal mit dem Schwanz außerhalb des Aquariums sind, das ist aber weniger dramatisch. Ich mag den Pixelartstil des Spiels und der Fische sehr, da kann ich über herausschauende Fischschwänze hinwegsehen. Außerdem ist die Vielfalt an Fischen und Pflanzen wirklich sehr groß, was ich sehr positiv und überraschend finde.

Fazit: Ich mag mein Aquarium, trotz der Fehler

Deskquarium ist für mich eine überraschend unterhaltsame und entspannende Desktop-Simulation, die mit ihrer liebevollen Pixelgrafik und der beruhigenden Lo-Fi-Musik überzeugt. Die Möglichkeit, Aquarien nach eigenen Vorstellungen zu gestalten und zu dekorieren, bietet viel kreative Freiheit und sorgt sogar bei mir für Unterhaltung, obwohl ich sonst nicht so die Freundin von Dekorieren bin. Trotz einiger technischer Mängel, wie überlappender Menüs und ungenauer Button-Aktivierung, sowie frustrierender Quest-Bugs, bietet Deskquarium ein charmantes und beruhigendes Spielerlebnis. Die Möglichkeit, die Aquarien frei auf dem Desktop zu platzieren, ist ein weiteres Plus. Für 99 Cent kann man mit Deskquarium nicht viel falsch machen, man erhält überraschend viel Inhalt und eine angenehme Atmosphäre, um nebenbei arbeiten zu können – doch Vorsicht, das Ablenkungspotential kann hoch sein.
Pro | Contra |
---|---|
+ Aquarien können frei auf dem Desktop platziert und verschoben werden | – Quests können manchmal nicht abgeschlossen werden |
+ Überraschend viele freischaltbare Gegenstände und Fische | – Nicht alles lässt sich freischalten (trotz erfüllter Bedingungen blockiert das Spiel) |
+ Es gibt viele anpassbare Elemente wie Fische, Pflanzen, Böden und Wasserfarben | – Überlappende Menüs bei mehreren Aquarien |
+ Die Lo-Fi-Musik und Wasserplätschern tragen zur entspannenden Atmosphäre bei | – Lieferbutton bei den Quests ist schwierig zu aktivieren |
+ Wunderbarer Pixelartstil für Fische und Pflanzen | – Leichtere Grafikfehler |
+ Beruhigende Wirkung, ähnlich wie ein echtes Aquarium | – Zu starkes Ablenkungspotential |
Offenlegung
Ich habe mir Deskquarium bei Steam selbst gekauft.