Seit 2016 gibt es die DreamHack in Leipzig – die Ankündigung löste nicht umsonst viel Begeisterung aus, denn endlich gab und gibt es wieder ein „großes“ Gamingevent in Leipzig. Der Fokus auf E-Sports und Streaming ist klar, doch dennoch ist auch die DreamExpo angeschlossen. Wir waren dieses Jahr zu Besuch und haben euch einmal unsere Eindrücke aufgeschrieben.
Am anderen Ende der Messe
Wie schon in den letzten Jahren ist erst einmal auf dem Messegelände in Leipzig gar nicht groß erkennbar, dass überhaupt Messe ist. Der Eingang zur DreamHack Leipzig ist der Eingang Ost – wenn man angereist ist, steht einem damit nochmal eine Reise über praktisch das ganze Messegelände bevor, es gibt allerdings auch ein Messeshuttle von der Straßenbahnhaltestelle zum Messeeingang. Irgendwas ausschildern muss man ansonsten aber natürlich nicht, denn wir sind ja in Deutschland.
Die DreamHack ist nicht furchtbar groß und so geht es – zumindest am Freitag – recht entspannt auf dem Messegelände zu. Von Gedränge keine Spur! Die ganze Messe findet in zwei Hallen statt – in einer ist die große „LAN Party“ und die Presselounge ist dort angeschlossen, während sich in der anderen Halle die Fressmeile und die Expo befinden.
Organisatorisch Typisch Leipzig
Einen neuen Rekord hat die DreamHack Leipzig 2020 bei der Organisation aufgestellt – der Einlass und die ganze Messe war zwar völlig entspannt, doch völlige Überforderung lösten anscheinend Pressetickets aus. Beim Eingang händigte man uns auf Vorlage unserer Pressetickets das blaue „Visitor“ Bändchen und ein gelbes Bändchen aus, das bewies, das wir über 18 sind. Dann verabschiedete man uns mit der Info, dass wir jetzt noch zur Presselounge gehen müssten.
Wir dachten: Hey, vielleicht gibt es ja dort die Pressebändchen. Die Presselounge war kaum besucht, allerdings fragte man uns dort direkt, ob wir Pressebändchen hätten. Hatten wir nicht – wir durften trotzdem rein, allerdings teilte man uns mit, dass man Essen und Trinken nur mit einem Pressebändchen könne. Auf die Frage, wo man die denn bekommt, konnte man uns leider nicht antworten.
Im Endeffekt war es uns völlig egal, da wir eh nichts in der Presselounge haben wollten und keine Termine vereinbart hatten, doch während kleinere Messen generell etwas mit Pressetickets überfordert sind und in der Regel erstmal nach den passenden Bändchen kramen müssen, schien die Leipziger Messe darauf mal gleich keine Lust zu haben. Schade eigentlich. Auffällig dagegen ist die überaus große Präsenz von Security an allen Eingängen und in den Hallen.
Die Ausstellung: Klein und Fein?
Bei der ersten Leipziger DreamHack gab es vor allem für den Mainstream auf der Expo nicht viel zu sehen, was verständlich war. Ist das 2020 anders? Nun, sagen wir mal so: Als Mainstreamaussteller gibt es da im Großen und Ganzen Gillette und Knoppers, die gleichzeitig Sponsoren der Messe sind.
Anders gesagt: Die DreamHack hat es nicht geschafft, große Aussteller aus der Videospielebranche für die Messe in Leipzig zu begeistern, sodass man jetzt wirklich größere Titel zocken könnte. Der Indie Arena Booth bietet eine gute Auswahl verschiedener Indietitel, wo für mich persönlich allerdings auch nicht sooo viel Interessantes dabei war, weil sich doch alles recht ähnlich anfühlte. Ich bin aber froh, dass ich Soulborn gefunden habe.
Wenn ich mir die Ticketpreise so ansehe, muss man schon großer Fan der Streamarea oder irgendwelcher Veranstaltung auf der DreamHack bzw. des Cosplay-Wettbewerbs sein, damit es sich wirklich lohnt. Ein Tagesticket ab 12 Jahren kostet 9,50€, ab 16 Jahren aber schon 23,50€. Ganz ehrlich: Das sind gepfefferte Preise. Eine Tageskarte für die gamescom war im letzten Jahr übrigens günstiger – ja, tatsächlich, nicht gelogen, das hat maximal 19,50€ gekostet.
Da helfen dann auch die beiden kostenlosen Knoppers nicht wirklich weiter… Vorteil: Bei den Dingen, die man zocken kann, wird man nicht stundenlang in der Schlange stehen, nur gibt es halt auch nicht so viel.
Fazit: Ich weiß nicht so recht
Die DreamHack Leipzig 2020 ist eine kleine und feine Messe für E-Sportler, Streamingfans und Cosplay-Begeisterte. Mein Wunsch für die Messe ist wirklich, dass man mehr Aussteller für die Expo begeistern kann, denn viel Spannendes gibt es dort nicht und sieht man sich die Ticketpreise an, passt das Gebotene einfach nicht zum abgerufenen Preis. Das Leipziger Messegelände würde sich herausragend für ein kleines und richtig feines Gamingevent eignen. Vielleicht kommt da ja noch was.
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