GRID Legends (Xbox) angespielt – Zugängliches Arcaderacing

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Ich habe eine Weile überlegt, ob ich GRID Legends kaufen soll oder nicht. Schließlich ist mir dann eingefallen, dass man ja eine Probeversion über EA Play und somit den Game Pass zur Verfügung hat. Genau diese Probeversion habe ich auf Xbox Series S genutzt, um ein paar Stunden Einblick in GRID Legends zu bekommen. Für einen vollständigen Test des Spieles reicht es nicht, da zum Beispiel die Story in der Probeversion begrenzt ist. Da es so einen vollständigen Test aber auch erst einmal nicht geben wird, möchte ich hier die bisherigen Eindrücke mit dir teilen.

Beinah ungewohnte Arcade

GRID Legends ist für mich der erste GRID Ableger, den ich so lange gespielt habe. Bisher bin ich über Demos oder kurzes Anspielen nicht hinausgekommen, vor allem, weil mir das Handling der Fahrzeuge und die teils aggressiven KI-Fahrer:innen nicht zugesagt haben. Bei GRID Legends scheint Codemasters die Formel insofern etwas abgewandelt zu haben, als dass mir GRID Legends deutlich zugänglicher vorkommt als die Vorgänger.

Das Handling ist vermutlich gleich geblieben und fühlt sich beinahe etwas wie aus der Zeit gefallen an: In den letzten Jahren geht der Trend ja deutlich in Richtung Realismus und auch Arcaderacer setzen auf eine immer realistischere Physik. GRID Legends tut das nicht: Die Physik, das „Rumrutschen“ der Fahrzeuge und auch insgesamt die Kontrolle über sie fühlt sich nicht mehr besonders an. Das bedeutet aber auch, dass ich hier kein Problem mit Hecktrieblern habe – mit Unter- oder Übersteuern muss man hier kaum rechnen, auch wenn die KI allzu oft lustige Wendemanöver auf gerader Strecke hinlegt.

Das Handling ist also eine Seite der Zugänglichkeit, da sich wirklich alle Fahrzeuge sehr gut kontrollieren lassen. Doch mit den KI-Fahrer:innen wird das Ganze noch abgerundet. Der Schwierigkeitsgrad von GRID Legends scheint wirklich sehr moderat zu sein. Selbst auf höheren Schwierigkeitsstufen sind die Rennen relativ einfach zu gewinnen, und das, obwohl man meist nicht mal erster in den Events werden muss. Auf den höheren Stufen neigt die KI aber dennoch wieder zu dem Rempeln, was ich von vorherigen GRID Ablegern kenne. Ulkig, weil man sich auf „Widersacher“ schaffen kann, indem man andere Fahrer:innen rammt. Allzu oft fahren sie mir hinten rein und ich höre dann vom Teamchef: „Dieses Auto hast du einmal zu oft gerammt…“ !B

Rennen bei Sonnenuntergang, bewertet wird gerade ein "Slingshot".
Wie in mittlerweile allen Racern gibt’s Punkte für die Dinge, die man auf der Strecke anstellt.

Racing „für alle“

GRID Legends ist ein sehr zugängliches Rennspiel „für alle“. Vielleicht ist es da auch genau passend mit einem ähnlichen Release zu Gran Turismo 7 platziert. Auch die Upgrades der Fahrzeuge sind sehr einfach gehalten, Beschleunigung, Geschwindigkeit, Handling zum Beispiel können sich einzeln auf Knopfdruck verbessern lassen, wenn man das nötige Kleingeld hat und genügend Kilometer mit dem Fahrzeug gefahren ist. Fühlt sich auch fast ein wenig aus der Zeit gefallen an.

Erstaunlich gut inszeniert ist die Story, die mit echten Schauspieler:innen und Filmsequenzen daherkommt und zeigt, wie „du“ zu dem Rennfahrer wirst und wie deine Karriere abläuft. Das Team, das gezeigt wird, mischt man nämlich ganz schön auf. Der Storymodus scheint mir das Ganze ganz gut zu erzählen, und parallel gibt es für Singleplayer auch noch die Karriere, wo man sich in verschiedenen Fahrzeugklassen und Disziplinen beweisen kann.

Die gebotenen Renntypen sind kaum eine Überraschung, die verschiedenen Wagenklassen schon, wobei das durch die angesprochene arcadige Steuerung auch gar nicht so aufregend ist, wie es vielleicht sein könnte. Durchaus steuern sich die Boliden aber leicht unterschiedlich und man bekommt zumindest etwas Gefühl für das Gewicht – aber tendenziell wirken normale Autos etwas zu leicht. Das Geschwindigkeitsgefühl in GRID Legends dagegen kann auf jeden Fall überzeugen – und die Ausarbeitung der Modelle ebenso wie die Cockpitansicht gefallen auch. !B

Rennen in der Cockpitansicht bei Regen auf der Strecke.
Die Cockpitansicht ist ziemlich beeindruckend – wie auch die Wettereffekte.

Technisch rund auf Xbox Series S

Besonders überrascht war ich vom technischen Auftritt von GRID Legends auf Xbox Series S: Dirt 5 ist dort nicht besonders gut gelungen, doch beim neuen GRID sieht das ganz anders aus. Das Spiel sieht auf der Series S erstaunlich gut aus und spielt sich absolut flüssig. Ich habe keinen Vergleich zu anderen Plattformen, aber ich war mit der grafischen Leistung und der Performance wirklich sehr zufrieden.

Ab und zu gibt es aber kleine Probleme mit Pop-Ups, besonders stark auf einer der San Francisco Strecken, wo die Häuser in einigen Meter Entfernung nochmal ihr komplettes Aussehen ändern – irgendwie etwas seltsam. Doch das fällt im Alltag der Rennen auch kaum auf, da man sich ja doch eher auf die Strecken konzentrieren muss.

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Fazit: Gelungener Arcaderacer

GRID Legends ist ein solider Arcaderacer, mit dem ich im Rahmen der EA Play Trial viel Spaß hatte. Früher oder später werde ich mir das Spiel auch kaufen, aber vielleicht warte ich auf den Eintritt in den Game Pass und kaufe dann nur die Erweiterung zur Deluxe Edition. Hier kommst du auf deine Kosten, wenn du einen technisch gelungenen Arcaderacer suchst, den man wirklich auch mal eine Runde zwischendurch spielen kann und wenn du nicht viel Tiefgang erwartest. Zudem liefert GRID Legends eine nett inszenierte Story und eine gute Auswahl von Fahrzeugen und Strecken, die sehr gut ausschauen. Daher spreche ich dem Spiel eine Empfehlung aus – wenn du aber auf der Suche nach mehr Simulation oder Anspruch bist, solltest du dich bei anderen Rennspielen umsehen.

Offenlegung

Wir haben GRID Legends im Rahmen von EA Play ausprobiert.

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Manuel Eichhorn
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