LEGO Harry Potter Collection (PS4) im Test – Reparo wirkt tatsächlich!

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Einst gab es eine finstere und grausame Zeit, vielleicht erinnern sich einige noch daran. Zu dieser Zeit strebte ein finsterer Mann nach Macht. Ein Mann, der nicht davor zurückschreckte all jene zu vernichten, die ihm in die Quere kamen. Doch eines Tages erfuhr eben dieser Mann, dass ein Kind geboren ward, das seinen Untergang herbeiführen würde. „Wie lächerlich“, dachte der finsterste Mann aller Zeiten. Warum sollte ihn ein kleines Kind vernichten? Und so machte er sich auf zum Hause der Potters und wir alle wissen, was in jener Nacht geschah. Der junge Harry Potter wurde über Nacht berühmt, die Zauberer in ganz Großbritannien drehten am Rad, einige ließen sogar Sternschnuppen regnen, sodass auch die Muggel wussten, dass etwas geschehen war. Über den jungen Harry Potter würden Bücher geschrieben werden, Filme gedreht werden und ganze Videospiele erschaffen werden. Und nun, kurz vor dem 20. Geburtstag der Harry-Potter-Romane beschert unser Warner Bros. in Zusammenarbeit mit der LEGO Gruppe und TT Games eine überarbeitete Fassung der LEGO Harry Potter Spiele auf der PlayStation 4. Wir verraten euch, dass es sich lohnt nach LEGO Hogwarts zurückzukehren und erneut den Fall von Ihr-wisst-schon-wem zu erleben.

Wie üblich werfen wir nun auch bei dieser „Remastered“ Version den Blick hauptsächlich auf die Überarbeitung und lassen den Großteil der Spiele unbewertet.

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Auf zum Bahngleis 9 3/4!

Vor einigen Jahren brachte Warner Bros. zwei Spiele auf den Markt, die sich mit den Abenteuern des jungen Zauberers beschäftigten. Zum einen schickte der Publisher LEGO Harry Potter: Die Jahre 1 – 4 ins Rennen, dass sich – wie es der Name schon vermuten lässt – um die ersten vier Jahre in Hogwarts drehen sollte. Hierbei erleben wir, wie sich Harry von Dursleys verabschiedet und in eine ganze andere Welt eintritt. Wir entdecken mit ihm die Winkelgasse, lassen Fluffy ein Nickerchen machen, finden Snape unheimlich böse, finden den Stein der Weißen, erkunden den Fuchsbau und die Nokturngasse, entdecken Ginnys Crush auf uns, vernichten einen bösen Basilisken, lernen den glorreichen Gilderoy Lockhart kennen, erfahren mehr über unsere Eltern und über unseren Paten, wir schicken Ihr-wisst-schon-wem seinen treuesten Diener zurück, beschädigen eine verdammt alte Weide und verlieren ein Auto im Verbotenen Wald, verlieben uns in Cho Chang, spielen jede Menge Quidditch und nehmen am Ende am Trimagischen Turnier teil, um Seine Auferstehung verfolgen zu können.

Das fasst im Grunde das erste Spiel zusammen, selbstverständlich geschah nicht alles in dieser Reihenfolge. In LEGO Harry Potter können die Figuren noch nicht sprechen, was aber genau den Charme ausmacht. Auf diese Weise muss sehr viel mit Bildern und Gesten gearbeitet werden, was immer noch sehr gut rüberkommt. Und das greifen wir nun einmal vorweg: LEGO Harry Potter: Die Jahre 1 – 4 macht immer noch jede Menge Spaß, weil wir genauso unschuldig und unerfahren sind wir Harry und seine Freunde und erst ganz langsam in die Welt der Zauberei eintauchen. Das Spiel hat genau denselben Charme wie die Bücher, doch kommen wir zum zweiten Teil.

Später brachte Warner Bros. dann LEGO Harry Potter: Die Jahre 5 – 7 auf den Markt. Wie auch hier der Name vermuten lässt, folgt dieses Spiel den restlichen Schuljahren, die allesamt weitaus düsterer waren. Da wir die Zaubererwelt nun schon kennen, hält sie nicht mehr ganz so viel für uns bereit, dennoch müssen wir uns vor einem Gremium verantworten, warum wir Dudley vor einem Dementor in Little Winging gerettet haben, entdecken den geheimen Orden des Phönix und die Mysteriumsabteilung, erfahren von einer Prophezeiung, sind doch wieder stark mit Ihr-wisst-schon-wem verbunden, finden Snape plötzlich gut, verlassen Hogwarts, treffen eine nette Frau namens Doloris Umbridge, suchen die Heiligtümer des Todes, verlieren Dumbledore und nehmen letzten Endes an der Schlacht um Hogwarts teil, um den Dunklen Lord ein für alle Mal zu vernichten. Ja, die Jahre in Hogwarts sind auch für uns aufregend und spannend.

Und auch diese Zusammenfassung trifft den Nagel in unterschiedlicher Reihenfolge auf den Kopf, allerdings wies LEGO Harry Potter: Die Jahre 5 – 7 schon damals gravierende Schwächen auf. Wir werden uns in den nachfolgenden Abschnitten anschauen, ob beide Spiele überarbeitet wurden oder ob alles noch beim Alten ist. Wie schon zuvor erwähnt: Der „Story-Abschnitt“ ist kein Bestandteil der Wertung (auch wenn wir verdammt gerne nach Hogwarts zurückgekehrt sind!).

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Reparo?

In den Ursprungsversionen der beiden LEGO Harry Potter Spiele gab es Bugs ohne Ende – aber das ist man zum Teil mittlerweile ja leider bei Spielen von TT Games gewohnt. In einigen Situationen war es zum Beispiel ein reines Glücksspiel, ob Wingardium Leviosa nun funktioniert oder man eben doch wieder von dem Objekt getroffen wird. Vieles hat vor allem die Jahre 5 – 7 zu einem wahren Krampf werden lassen, den wir damals nur mit Müh‘ und Not überstanden haben. Doch wir können euch sagen, dass Vieles in der PlayStation 4 Version der LEGO Harry Potter Collection überarbeitet wurde. Zum einen wurde die Grafik überarbeitet, sodass man dem Spiel nur an wenigen Stellen ansieht, dass es schon einige Jahre auf dem Buckel hat, zum anderen hat man Reparo wirklich auf die Technik angewendet.

In der LEGO Harry Potter Collection nun funktionieren fast alle Zauber so, wie sie sollen. Wingardium Leviosa macht zum Großteil keine Schwierigkeiten mehr, lediglich Lumos ist manchmal ein wenig tricky, so wird man im Verbotenen Wald doch eher mal von den bösen Pflanzen erwischt als es einem lieb wäre, obwohl wir Lumos dauerhaft an haben. Auch das Finden und Tragen von Gegenständen, die man zum Beispiel für die Zaubertränke braucht, wurde überarbeitet und scheint nun flüssiger und greifbarer zu sein. Auch hier hatten wir in der Ursprungsversion auf der PlayStation 3 einige Momente, in denen wir einfach nicht den Trank fertig brauen konnten. Generell wirkt die LEGO Harry Potter Collectionrundum poliert und überarbeitet, was uns zugegebenermaßen doch sehr überrascht hat, da die letzten LEGO Videospiele doch etwas in der Qualität zu wünschen übrigließen.

In anderen Tests zu anderen Spielen heißt es oft, dass diese Spiele schlecht gealtert sind – was auch immer das jedes Mal genau heißen mag. Doch davor braucht ihr euch bei der LEGO Harry Potter Collection kein bisschen zu fürchten. Das Spiel wurde so überarbeitet, dass man es als sehr gut gealtert sehen kann und das eben nicht nur grafisch. Das einzige Manko, was uns direkt aufgefallen ist, da wir den Titel zu zweit gespielt haben, ist lediglich der Split Screen, der kein Stück überarbeitet wurde. So ist das Spielen in einigen Leveln wie beispielsweise im ersten Schuljahr in Hogwarts, als Quirrel den Klatscher verrückt werden lässt, sehr schwierig, da die Kamera nicht das macht, was sie soll und der Split Screen noch weniger irgendwas Sinnvolles tut. Das ist ärgerlich und trübt den Spielspaß genau dann, wenn er eigentlich am höchsten sein soll. Aber sei’s drum.

Im Großen und Ganzen funktioniert alles etwas besser als noch in der Ursprungsversion. Hin und wieder gibt es kleinere Schwierigkeiten mit dem Anvisieren von Gegenständen, sodass wir eben doch den einen oder anderen Schüler durch die Schule fliegen ließen, anstatt die Ritterrüstung oder etwas ganz Anderes. Hier sollte unbedingt noch einmal geschaut wurden, doch im Vergleich zu vorher ist es schon wesentlich besser geworden. Im Grunde haben wir mit der LEGO Harry Potter Collection einen der solidesten und unterhaltsamsten LEGO Spiele auf der PlayStation 4, und genau diesen Charme sollten sich TT Games und Warner Bros eigentlich beibehalten, aber gut, der Zahn der Zeit und so, ihr wisst schon. Wir sind auf jeden Fall der Meinung, dass hier eine verdammt saubere Arbeit geleistet wurde, die sich kein Fan entgehen lassen sollte.

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Fazit: Ja, wir kehren nach Hogwarts zurück!

Wenn uns schon niemand vom deutschen Zaubereiministerium eine Einladung zur deutschen Schule für Hexerei und Zauberei geschickt hat, so müssen wir mit der berühmtesten Zaubererschule der Welt vorliebnehmen, oder wie seht ihr das? Als die beiden LEGO Harry Potter Videospiele vor einigen Jahren erschienen, waren wir schon Feuer und Flamme mit den Spielen, obwohl wir mit den ersten vier Jahren doch weitaus mehr Spaß hatten als mit den restlichen – hier hat einfach bei vielen Punkten die Technik nicht mehr gestimmt. Doch davor braucht ihr euch nicht zu fürchten, denn bei der Überarbeitung haben TT Games ganze Arbeit geleistet.

Die LEGO Harry Potter Collection sieht nicht nur aus wie ein Spiel aus der heutigen Zeit, sondern spielt sich auch so und stellt auf diese Weise die bisherigen LEGO Spiele in den Schatten, die für die „Nextgen“ erschienen sind. Vieles, was uns ursprünglich auf die Nerven ging, wurde überarbeitet. So funktionieren zum Teil viele Zauber so wie sie funktionieren sollen, nur bei einigen wenigen Dingen gibt es noch immer Schwierigkeiten. So zum Beispiel bei Lumos, der einfach noch nicht das macht, was er machen soll. Auch das Anvisieren von bestimmten Dingen geht noch nicht reibungslos und auch der Split Screen stellt uns manches Mal vor eine Herausforderung, doch im Großen und Ganzen sind wir mit der Überarbeitung durchaus zufrieden und verbringen gern unsere Zeit in LEGO Hogwarts. Wir können euch die LEGO Harry Potter Collection nicht nur inhaltlich, sondern auch technisch nur wärmstens empfehlen. Allerdings sollte gesagt sein, dass ihr wenigstens die Filme kennen solltet, um alles zu verstehen, da in diesem Spiel nicht gesprochen wird, sondern viel mit Bildern gemacht wird. Man muss einfach wissen, worum es geht, um auch darüber lachen zu können.

Unsere Empfehlung: Ab unter den Weihnachtsbaum damit!

Pro Contra
+ Hervorragende grafische Überarbeitung – Das Anvisieren klappt zum Teil noch immer nicht gut
+ Viele Zauber funktionieren besser – Der Split Screen wird manchmal zur Herausforderung
+ Technisch ist vieles runder – Einge Zauber sind ein klein bisschen langsam
+ Viele Stunden Spielspaß
+ Eine rundum gelungene Überarbeitung

Technik:

  • Grafik: 87
  • Sound: 80
  • Umfang: 92
  • Gameplay: 85
  • KI: 73

Spielspaß: 92

  • Story: Wir kehren nach Hogwarts zurück und erleben mit Harry Potter und seinen Freunden sieben vollgepackte Jahre auf der englischen Schule. Was will man eigentlich mehr?
  • Frustfaktor: Sehr gering, da doch auf der technischen Seite vieles überarbeitet wurde.
  • Wiederspielwert: Hoch, vor allem dann, wenn man alle Trophäen haben möchte.
  • Design/Stil: Typisches LEGO Videospiel.
  • Musik: Wer hier nicht mitsummt, hat die letzten Jahre definitiv verschlagen!

Information: Vielen Dank an Warner Bros. für das Pressemuster von der LEGO Harry Potter Collection.

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Beatrice Eichhorn
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