Seit Monaten schon schleppte ich Hard Land von Benedict Wells auf meiner Wunschliste mit mir herum – letzte Woche im Urlaub habe ich mich spontan dazu entschlossen, das Buch endlich zu kaufen und nahm es spontan in einem Buchladen mit. Der beste Spontankauf seit einer sehr langen Zeit – und eins der besten Bücher, die ich seit einer ganzen Weile gelesen habe.
Hard Land handelt vom Erwachsenwerden und behandelt es in allen Facetten, die man sich vorstellen kann. Schon der erste Satz im Buch macht das deutlich – ein ziemlich genialer erster Satz, und dann geht es auch noch später im Buch um erste Sätze aus diversen Büchern.
Sam, der Protagonist von Hard Land, ist fünfzehn und nimmt einen Job im alten Kino in seinem Heimatort an, um seinen Problemen zu Hause zu entfliehen – und um das erste Mal auch aus sich herauszukommen. Dort findet er endlich auch einmal richtige Freund:innen. Leider sind sie alle älter als er und es ist klar, dass sie bald weggehen werden.
Ich konnte mich so sehr mit Sam und seinen Gefühlen identifizieren, vor allem, wenn ich an meine eigene Jugend zurückdenke. Dass er sich richtigen Bartwuchs wünscht und endlich mal ein Mädchen zu küssen, sind nämlich seine kleinsten Themen. Dass seine Mutter todkrank ist, wiegt wesentlich schwieriger – vor allem, weil er nur zu ihr eine echte Bindung hat und sich Sorgen macht, dass sein Vater ihn nicht mag. Doch vor allem beschäftigt Sam, wie er mehr aus sich herauskommen kann, denn es liegt vor allem daran, dass er noch keinen Erfolg bei Mädchen hatte.
Hard Land vermischt meisterhaft einen Einblick in die Kultur der 80er in einer Kleinstadt in den USA mit einer Geschichte rund um Schicksalsschläge, das Erwachsenwerden und erste Male – und das alles mit Figuren, die herausragend nachvollziehbar sind. Zusammen ergibt sich ein Ensemble, das zwischen Mutproben und all den jugendlichen Gefühlen immer eine herausragende Figur macht.
Ich habe mich wirklich verliebt in Hard Land und seine viele gut durchdachten Aspekte und verbundene Geschichten – allein schon das fiktive Werk im Werk, ein Gedichtband namens Hard Land, der in die Geschichte eingewoben wird, macht alles doppelt so spannend. Und einmal mehr deutlich, wie viele Aspekte von Sams Leben Benedict Wells auf knapp 340 Seiten ausdrücken konnte.
Hard Land ist im Hardcover aus dem Diogenes Verlag erhältlich*, ein Taschenbuch erscheint* April 2023. Das Buch trägt mittlerweile den Sticker „Beststeller“ und hat den Preis der Jugendjury beim Deutschen Jugendliteraturpreis 2022 gewonnen. Was ich mir wünsche: Eine Verfilmung zum Buch. Mal sehen, ob es die geben wird.
*Als Amazon Partner verdienen wir unter Umständen an qualifizierten Einkäufen.
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