Mehr als drei Jahre ist es her, dass ich mit der OPUS Reihe in Berührung kam. Damals, im Juni 2018, schrieb ich die Review zu OPUS: The Day We Found Earth und war von der Tragweite des Spiels begeistert. Nun ist mit OPUS: Echo of Starsong der dritte Teil der Reihe erschienen, die nur lose miteinander verknüpft sind. Ich habe mir den Weltraumtitel mit den Hexen auf Steam für euch angesehen, mich der Red Chamber angeschlossen und Eda, Remi und Jun auf ihrer Reise begleitet. Wie mich das Ganze begeistert hat, erfährst du in meiner Review zu OPUS: Echo of Starsong. !B
Eine mächtige Geschichte
Für mich haben alle OPUS Spiele von Beginn an eine sehr dichte Atmosphäre. Durch den Soundtrack und der Erzählweise war ich auch in OPUS: Echo of Starsong direkt verliebt. Ich begleite zunächst Jun, der seinem Clan aus Versehen alle Rechte genommen hat, und Kay, der Juns Wächter ist. Beide sind sogenannte Runner: Personen, die nach den Lumen Kriegen den Weltraum nach Ruinen durchsuchen, um mögliche Schätze zu finden und so wieder an Reichtum zu gelangen. Relativ schnell treffen die beiden auf Eda und Remi.
Eda ist eine Hexe, was in der Welt von Echo of Starsong bedeutet, dass ihre Stimme entfernte Lumen Höhlen finden kann. Die meisten Hexen wurden zur Zeit der Lumen Kriege als kleine Kinder an die Front geschickt, um gegnerische Aktivitäten zu lokalisieren. Viele Kinder kamen dabei um. Eda hatte mehr oder weniger Glück: Ihre Stimmbänder waren nicht stark genug, als dass sie direkt an die Front gehen konnte. Sie blieb zurück und lernte, ihre Stimme einzusetzen.
Jun und Eda sind die beiden Hauptfiguren in OPUS: Echo of Starsong und beide prägen ähnliche Ereignisse in der Vergangenheit: Beide sind von Zweifeln und Selbstmitleid zerfressen. Beide erkennen ihre wahren Potentiale erst später im Spiel, zuvor gibt es immer wieder Szenen, in denen sie sich nutzlos fühlen – und in denen sie sich gegenseitig wieder aufbauen. Gemeinsam schaffen sie Dinge, die andere zuvor nicht geschafft haben und gehen in die Geschichte ein. Oder? Hier höre ich auf von der Geschichte zu erzählen, schließlich möchtest du dir selbst ein Bild machen.
Die Geschichte von OPUS: Echo of Starsong ist voller Emotionen und Entwicklungen, die in anderen Spielen manchmal fehlen, auch wenn sich manches manchmal repetitiv anfühlt. !B
Ein ganzes Weltall zum Erforschen
Schon in den beiden Vorgängertiteln der Reihe ging es immer wieder darum, etwas zu finden oder zu erforschen. Und so ist es auch in OPUS: Echo of Starsong. Im Grunde geht es darum, in den Weiten des Weltalls verschiedene Höhlen und Orte zu finden, die mit ganz viel Glück dazu beitragen, dass Jun seinen Clan wieder zu Ruhm verhelfen kann und dass Eda ihre Meisterin findet. Das führt jedoch dazu, dass ich immer wieder zu Orten fliegen und diese erkunden darf, sodass es sich doch relativ schnell abnutzt und eintönig wird.
Glücklicherweise versucht sich OPUS: Echo of Starsong jedoch daran, dass es sich nicht ganz so eintönig anfühlt, denn zusätzlich zum Erkunden darf man sich auch der Aufgabe stellen, auf seine eigenen Ressourcen zu achten: Das Schiff des Red Chamber Teams hat nur eine gewisse Menge an Treibstoff an Bord, mit der man logischerweise nur eine gewisse Reichweite hat. Im Verlauf der Story kann man das Schiff jedoch aufwerten, sodass das mit dem Treibstoff nicht mehr ganz so dramatisch ist. Dann braucht man nur noch Geld, um regelmäßig „tanken“ zu können. Und wenn man nicht mehr genügend Treibstoff hat, treibt man nur im Weltall ziellos herum und wartet, dass ein anderes Schiff vorbeikommt, das hat mich manchmal doch sehr frustriert.
Außerdem wird das Gameplay noch ein bisschen damit abgerundet, dass man manche Ziele betreten und darin herumlaufen kann. Meistens sind das jedoch nur storygebundene Orte – aber immerhin. An diesen Orten gibt es dann auch kleinere Rätsel, die mit Eda Starsong (deswegen auch der Name des Spiels) gelöst werden können. Vor jedem größeren Ziel nimmt Eda ihre Stimme auf, damit man die Tore in den Orten öffnen kann. Das sind jedes Mal kleinere Rätsel, sodass man Punkte steuern muss und wenn Edas Stimme am lautesten ist, kann man sie aufzeichnen. Ich mag die Leichtigkeit dieser Rätsel, da sie nicht sonderlich fordernd sind und mich nicht vor schwierigere Herausforderungen stellen. !B
Dichte Atmosphäre
OPUS: Echo of Starsong folgt den beiden Vorgängern jedoch nicht nur im Gameplay, sondern auch mit der dichten Atmosphäre: Soundtrack und Storytelling tragen hervorragend dazu bei, dass ich direkt ein Teil der Welt wurde. Die Melodien untermalen die Geschichte an jeder Stelle perfekt und auch die Geschichte selbst, die erzählt wird, ist wundervoll. Viele unabhängige Spiele haben das großen Spielen voraus, meiner Meinung nach, denn sie wissen noch, wie man etwas erzählt, bzw. hören sie selbst ihren eigenen Geschichten zu und haben direkten Einfluss darauf.
Mit OPUS: Echo of Starsong habe ich das erste Mal einen Teil der Reihe, die nur lose miteinander verbunden ist, auf dem Laptop gespielt – und dabei herausgefunden, dass mein Laptop so etwas wie einen Gamingmodus hat. Das hat die ganze Performance von OPUS: Echo of Starsong nach oben getrieben, sodass ich kaum etwas zu bemängeln habe. Lediglich die Laufanimationen finde ich nicht glücklich, sie wirken eher unrund, als ob dazwischen ein Stück Animation fehlt. Zudem fällt auf, wann die Melodien des Soundtracks enden. Manchmal sind diese auch unschön abgeschnitten, sodass es wie einen Sprung in der Musik gibt.
Das sind jedoch zwei Dinge, die keinen wirklichen Einfluss auf das Spielerlebnis haben, das zwar eintönig sein kann, aber dafür viel Tiefgang präsentiert, der manchmal in anderen Spielen fehlt. !B
Fazit: Eine emotionale Weltraumreise
OPUS: Echo of Starsong ist eine emotionale Weltraumreise, auf der Eda und Jun zu sich selbst und zueinander finden, auf der wir trauern und lieben, lachen und weinen, ängstlich sind und uns gegenseitig Mut machen. Auch wenn sich manche Dinge wiederholen und das Gameplay ein bisschen abwechslungsreicher sein könnten, so ist es eine der emotionalsten Reisen durch den Weltraum, die ich dieses Jahr gemacht habe. Untermalt wird OPUS: Echo of Starsong von einem fantastischen Soundtrack, der an den richtigen Stellen weiß, wie man sein Publikum mitnimmt. Wenn du schon OPUS: The Day We Found Earth und OPUS: Rocket of Whispers gemocht hast, solltest du OPUS: Echo of Starsong auf jeden Fall einen Blick schenken. Und wenn du ganz neu bei der Reihe bist, ist Echo of Starsong ein wunderbarer Start, um die Reihe kennenzulernen.
Pro | Contra |
---|---|
+ Sehr emotionale Story | – Einige Elemente wiederholen sich sehr häufig |
+ Gelungener Soundtrack, der hervorragend zur Atmosphäre beiträgt | – Laufanimation nicht rund |
+ Viel zu erkunden | – Soundtrack wird immer mal unterbrochen |
+ Einfache Rätsel | – Gameplay nicht wirklich abwechslungsreich |
+ Sehr dichte Atmosphäre, gute Charakterentwicklung |
Technik: 79
Grafik: 84
Sound: 93
Umfang: 83
Gameplay: 57
Spielspaß: 92
- Story: OPUS: Echo of Starsong erzählt die Geschichte von Jun und Eda, die unterschiedliche Ziele haben, aber gemeinsam weiterkommen.
- Frustfaktor: Wenn mein Treibstoff zu Ende geht und ich keine Möglichkeit habe, ihn wieder aufzufüllen, ist das manchmal sehr nervig und frustrierend.
- Nachhaltigkeitswert: Echo of Starsong gehört zur OPUS Reihe, die bislang eher als Geheimtipp gilt. Ich hoffe, dass sie irgendwann mehr in den Fokus rutscht.
- Design/Stil: Der Stil lässt sich schlecht beschreiben, er passt jedoch hervorragend ins generelle Setting.
- Musik und Sound: Der Soundtrack untermalt die Atmosphäre im Spiel hervorragend. Schade, dass er an manchen Stellen einfach unterbrochen wird.
- Preis-Leistungs-Verhältnis: Für 14,99 € erhält man eine umfangreiche, emotionale Weltraumreise, die sich lohnt.
Offenlegung
Wir haben einen Steam Key kostenlos von Future Friends erhalten.
OPUS: Echo of Starsong gibt es bei Steam für Windows und macOS für 14,99 €.