Dank des Xbox Game Pass kamen wir Ende des letzten Jahres schon einmal in den Genuss eines PAW Patrol Videospieles. PAW Patrol: Mächtige Fellfreunde retten Abenteuer Bay (zu unserem Testbericht) war ein erträgliches Spiel für Kinder, das man als erwachsene:r Spieler:in zumindest schnell auf 1.000 Gamerscore bringen konnte. Ende letzten Jahres ist erst PAW Patrol – Der Kinofilm Abenteuerstadt ruft erschienen, wie es der eingängige Titel schon sagt, ein Spiel zum PAW Patrol Kinofilm. Hier machen die Fellfreunde eindeutig ein paar Schritte zurück. Warum, verrate ich im Test zur Xbox Version, gespielt auf der Xbox Series S.
Wie spannend der Film wohl ist…
… fragte ich mich öfter beim Spielen von PAW Patrol – Der Kinofilm Abenteuerstadt ruft. Ich habe mir zur Sicherheit grade mal den Trailer angeschaut und kann sagen, dass er definitiv deutlich spannender sein wird als das Videospiel. Den Humor, die zusammenhängende Handlung, die Action oder auch nur die Stimmung in der Stadt, die von Bürgermeister Besserwisser heraufbeschworen wird, kann das Spiel nämlich nicht einfangen.
Ähnlich wie schon im vorherigen PAW Patrol Videospiel gibt es in PAW Patrol – Der Kinofilm Abenteuerstadt ruft acht Haupteinsätze und mehrere Minispiele. Die Haupteinsätze sind diesmal aber noch linearer und das Leveldesign für ein Spiel aus dem Jahr 2021 wirklich nur noch peinlich: Fast durchgehend wird man durch wenige Meter breite Straßen gelotst, in denen es genau eine Richtung gibt.
Die Spezialkräfte der Hunde werden allein dadurch teilweise schon ad absurdum gezogen, Libertys Spürsinn zum Beispiel. Total hilfreich, dass mir auf einer graden Strecke angezeigt wird, in welche Richtung ich gehen soll. Ja, natürlich biegt man irgendwo mal ab, aber es ist überhaupt nicht nötig, dass Liberty diese Fähigkeit hat: Es gibt sowieso immer nur eine Möglichkeit, wo man langgehen sollte. Und wenn nicht, sind dort weitere Leckerli oder ein Wappen zum Sammeln versteckt. Es ist also völlig absurd, diese Fähigkeit zu haben. !B
Die Helfer auf vier Pfoten sind fast alle gleich
Die Einsätze scheinen natürlich etwas vom PAW Kinofilm inspiriert zu sein, so geht es im letzten Einsatz um einen Sturm, den Besserwissers Wettermaschine heraufbeschworen hat. Doch von eben jenem Sturm merkt man in der Mission nichts: Die Level sind nicht nur linear, sondern auch ziemlich steril. Absurd ist teilweise auch, dass wir unsere Fahrzeuge erst mal stehen lassen, minutenlang über Dächer springen, um dann wieder in die Fahrzeuge zu steigen und zum Ziel fahren. Es ist in PAW Patrol – Der Kinofilm Abenteuerstadt ruft alles ziemlich sinnbefreit.
Genauso verstehe ich zwar sehr gut, dass PAW Patrol – Der Kinofilm Abenteuerstadt ruft für eine möglichst junge Zielgruppe entworfen wurde und somit sehr einfach gehalten ist. Dem ist auch nichts gegenüber einzuwenden, allerdings kommt im Spiel auch kaum zur Geltung, dass man tatsächlich die verschiedenen Hunde spielt. Durch den knappen Umfang kommt jeder sowieso nur ein, zwei Mal zum Einsatz, doch bei den Sprungpassagen spielen sie sich alle gleich, während ihre Fähigkeiten nur in sehr, sehr einfachen Minispielen umgesetzt sind, in denen quasi nur der linke Stick des Controllers und der A-Knopf zum Einsatz kommen.
Schon das letzte PAW Patrol Spiel war ziemlich gleichförmig, doch in PAW Patrol – Der Kinofilm Abenteuerstadt ruft wird das noch auf die Spitze getrieben. Die Missionen fühlen sich einfach fast gleich an und die Level sehen alle auch noch fast gleich aus, nicht mal abwechslungsreiche Umgebungen gibt es. Schade! !B
Zurück in die PS2 Ära
Ich kann mir nicht vorstellen, dass PAW Patrol – Der Kinofilm Abenteuerstadt ruft für Kinder besonders spannend ist. Und vor allem, wenn man den Kinofilm gesehen hat, ist das Spiel bestimmt eine Enttäuschung. Nun denkt man sich als erwachsene:r Spieler:in vielleicht: Okay, cool, nochmal 1.000 leicht verdiente Gamerscore, oder? Prinzipiell ja, doch etwas komplizierte als im Abenteuerbucht Spiel ist es geworden. Diesmal muss man nämlich mehr Minispiele spielen, die alle exakt gleich sind. Mit allen Hunden muss nämlich zumindest ein Minispiel gespielt werden, in dem man mit den jeweiligen Fahrzeugen unterwegs ist und im richtigen Moment die Spuren wechseln muss, um Hindernissen auszuweichen und um alle Leckerli einzusammeln, was generell in allen Leveln eine große Rolle spielt. Die acht Haupteinsätze können übrigens in zwei bis maximal drei Stunden durchgespielt werden.
Doch egal ob jünger, älter oder dazwischen, eine Sache macht PAW Patrol – Der Kinofilm Abenteuerstadt ruft für alle ziemlich frustrierend, insbesondere, was das erwähnte Minispiel betrifft: Die Steuerung funktioniert einfach nicht richtig. Kaum zu glauben, Tonspuren hat man dieses Mal richtig gut hinbekommen, diese werden nicht abgehakt, doch dafür wurde die Steuerung diesmal richtig verbockt. Knöpfe reagieren ganz oft einfach nicht. Das ist schon im Menü so, in den Haupteinsätzen, aber auch in den Minispielen. Manchmal reagiert PAW Patrol – Der Kinofilm Abenteuerstadt ruft einfach nicht auf Eingaben, und zwar in einem Maße, wie ich es schon seit der PS2 nicht mehr kenne.
Auch die restliche Technik ist nicht berauschend: Grafisch ist PAW Patrol – Der Kinofilm Abenteuerstadt ruft deutlich unsauberer als sein Vorläufer. Manche Texturen kommen gar direkt aus längst vergangenen Konsolengenerationen. Obwohl die Level so überschaubar sind, gibt es immer wieder unsaubere Kollisionen mit bestimmten Objekten, sodass sich die Hunde verhaken. Auch hier fühlt sich PAW Patrol – Der Kinofilm Abenteuerstadt ruft wie ein weiterer Schritt zurück für die Fellfreunde an. !B
Fazit: Die Helfer auf vier Pfoten machen drei Schritte zurück
Gut vorstellen hätte ich mir bei PAW Patrol – Der Kinofilm Abenteuerstadt ruft ein Spiel mit einer kleinen Open World, in dem man mit den Fellfreunden tatsächlich die Handlung des Kinofilms und Zusatzaufgaben nachspielt. Drakhar Studio setzt hier aber erneut auf ein lineares Abenteuer mit acht Haupteinsätzen, die keine wirklich zusammenhängende Handlung zusammenbringen. Während andere Schwächen des vorherigen PAW Patrol Videospiels blieben, machen die Fellfreunde hier ärgerliche Schritte zurück: Die acht Haupteinsätze sind nicht nur überaus simpel, sondern auch fast noch komplett gleich, vom schwachen Leveldesign bis hin zu den eingesetzten Fähigkeiten. Erneut spielen die Hunde eigentlich kaum eine Rolle. Technisch ist PAW Patrol – Der Kinofilm Abenteuerstadt ruft weit abgeschlagen von anderen modernen Spielen und vor allem die Steuerung nervt, da Eingaben häufig nicht erkannt oder umgesetzt werden. Schade – hier wurde viel Potential verschenkt und dieses PAW Patrol Spiel können wir leider gar nicht mehr empfehlen, auch nicht für Trophäen/Erfolgejäger:innen.
Pro | Contra |
---|---|
+ Ordentliche Tonspuren | – Nervige Steuerung, Eingaben werden nicht umgesetzt |
+ Einige Einsätze an den Kinofilm angelehnt | – Schwaches, ausschließlich lineares Leveldesign |
+ Auch für sehr junge Spieler:innen geeignet | – Die Hunde spielen kaum eine Rolle |
– Keine zusammenhängende, teils sinnbefreite Handlung | |
– Schwache Optik, Texturen aus PS2-Zeiten |
Offenlegung
Wir haben PAW Patrol – Der Kinofilm Abenteuerstadt ruft im Rahmen des Xbox Game Pass heruntergeladen.
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