Quench (Switch) im Test – Herdenrettung mit Einfluss der Elemente

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Die Welt steht am Abgrund und die Herde der Elefanten ist auf der größten Reise ihres Lebens: Quench interessierte mich nicht nur aufgrund der Geschichte oder des interessanten grafischen Stils, sondern vor allem auch mit dem guten Hintergrund, denn für jeden Verkauf von Quench im Monat August spendet der Entwickler 1 $ an die Organisation Charity: Water. Ich habe mir für euch Quench auf der Switch angesehen und verrate euch, ob es sich lohnt.

Der Herr der Elemente

Die Herde der Elefanten bittet dich um Hilfe: Du bist der Shepherd, ein Kind des mächtigen Elder Trees und deine Aufgabe ist es, die Elefanten auf ihrer unendlich langen Reise zu führen. Auf eurer Reise werdet ihr anderen Herden begegnen, die sich euch anschließen sollen, doch dieses Mal ist etwas anders. Die Dunkelheit greift um sich, überall lauern gefahren, doch dafür gibt es ja dich. Du als Shepherd hast in der Vogelperspektive den Überblick und kannst mithilfe der Elemente die Wege schaffen und die Gefahren umgehen, die die anderen Tiere nicht sehen konnten.

Quench ist eher eine Art Puzzle-Survival-Game, wenn ich es so ausdrücken darf, denn ich leite die Herden durch verschiedene Gebiete, muss jedoch gleichzeitig auch aufpassen, dass sie genug Nahrung haben und mir nicht in Flüssen verloren gehen. Hierfür kann ich glücklicherweise auch die Elemente nutzen und durch Regen dafür sorgen, dass genug Nahrung wächst oder die sterben Flussüberquerer mit einem gut gesetzten Blitz davon überzeugen, dass es noch weitergeht. Das ist zum einen gut, zum anderen habe ich damit jedoch auch meine Herausforderungen.

Dunkelheit und Verschmutzung

Wie schon angesprochen, ist dieses Mal bei der großen Reise etwas anders als sonst, denn die Dunkelheit greift um sich, dargestellt als Verschmutzung. Ich habe mithilfe der Elemente die Möglichkeit, meine Herden zu schützen. So kann ich zum Beispiel die verschmutzten Tiere mit Wind in eine andere Richtung lenken oder sie mit Regen beruhigen. Diese Möglichkeiten habe ich jedoch nur dann, wenn sie meine Herde noch nicht gesehen haben. Wurden meine Tiere erst einmal gesehen und sind die verschmutzten Tiere im Angriffsmodus, komme ich nicht mehr so wirklich zu irgendwas. Ich fühle mich direkt machtlos und kann nur hoffen, dass es meine Herde rechtzeitig zum nächsten sicheren Checkpoint schafft. Und obwohl ich der mächtige Shepherd, Kind des Elder Trees bin, fühle ich mich schwach als hätte ich tatsächlich keinen Einfluss auf irgendwas.

Trotz allem loben mich die Herden am Ende jedes Levels, dass ich doch die Erlösung sei, ganz gleich, wie viele Tiere der Herde es am Ende wirklich geschafft haben. Das ist ein bisschen absurd, da ich mir wünschen würde, dass auf meine Leistungen direkt eingegangen würde. Und wenn ich am Ende nur drei Tiere zum Ziel geschafft habe, dann will ich auch hören, dass meine Fertigkeiten noch nicht ausgereift sind. Zumal das Ganze sowieso ad absurdum geführt wird, wenn ich mit nur drei Tieren am Ende eines Levels ankomme und im nächsten Level wieder 18 Elefanten in meiner Herde habe. Mit fehlt bei Quench ein wenig der Zusammenhang zwischen allem.

Zudem mir auch das Hintergrundwissen fehlt, warum die Tiere nun eigentlich der Dunkelheit anheim fallen: Wenn man die dunklen Tiere mit Blitzen tötet, so hinterlassen sie einen verschmutzten Bereich. Ich nehme auch an, dass die Tiere generell verschmutzt sind und sie deswegen böse wurden. Sehr schade finde ich nur, dass ich das der restlichen Welt nicht abnehme.

Die Umwelt

Es gibt viele Stellen im Spiel, die benötigen ein wenig Hilfe: Ein bisschen Wasser hier, ein kleines Erdbeben da und der eine oder andere Wind noch an der Stelle. Dennoch ist die Welt so hübsch designt, dass ich nicht weiß, was geschehen sein soll, warum die verschmutzten Tiere böse sind. Mir fehlt ein bisschen mehr die Verschmutzung, sodass ich nachvollziehen kann, was hier wirklich passiert ist. Versteht mich nicht falsch, die Welt in Quench ist wunderschön und ich liebe das Design sehr, doch es ist zu hübsch für die Thematik.

Dafür gefällt mir richtig gut, was die Entwickler im Zuge des Launchmonats August 2019 auf die Beine stellen: Für jeden Verkauf wird 1 $ an die Organisation Charity: Water gespendet. Das ist in der heutigen Zeit genau das richtige Zeichen. Ich bin mir nur nicht ganz sicher, wie viele Verkäufe hier wirklich zusammenkommen, denn aktuell kostet Quench knappe 18 €, was ich ein bisschen viel für den Inhalt finde. 14 oder gar 12 € hätten bestimmt auch gereicht und so die Verkäufe bestimmt etwas mehr in die Höhe getrieben.

Entspannung mit Zeitdruck

Quench ist an sich ein sehr schönes und entspannendes Spiel, bei dem ich im Grunde so viel Zeit habe wie ich brauche und dennoch fühle ich mich, als würde ich unter Druck stehen. Ich will, dass meine Herde sicher und wohlbehalten am Ziel ankommt, doch durch meine Machtlosigkeit habe ich keine Chance und stehe unter Zeitdruck. Und das ist ein Gefühl, was nicht sein muss. Vor allem liebe ich in Quench die entspannten Level, in denen ich nur dafür sorgen muss, dass zum Beispiel die Quellen wieder fließen. Die sind wunderschön und sehr entspannt. Ich habe kaum Herausforderungen, kaum verschmutzte Tiere, die meine Herde angreifen wollen. Sobald jedoch in den anderen Leveln die Gegner dazukommen, fühle ich mich unter Druck gesetzt. Als müsste ich jetzt mega was reißen, ohne dass mich jedoch meine Tiere dabei unterstützen.

Zudem sorgt die Steuerung von Quench auf der Switch auch nicht wirklich dafür, dass ich weniger unter Zeitdruck stehe. Sie ist eingängig, aber nicht unbedingt intuitiv. Häufig verdrücke ich mich und tue Dinge, die ich nicht möchte. Ich kann mir immer wieder das Tutorial durchlesen, aber wenn ich das tue, muss ich es immer wieder komplett anschauen und kann nicht nach einer Information wieder schließen. Zusätzlich ist die KI der Tiere wirklich seltsam. Meine eigene Herde läuft wie ihr der Schnabel gewachsen ist, lässt sich so gut wie nicht lenken und greifen die gegnerischen Tiere einmal an, kann ich im Grunde nur abwarten. Dafür, dass ich der mächtige Shepherd sein soll, fehlt es mir hier wirklich an Zusammenhängen. Quench ist ein wunderschönes Spiel, dem es jedoch noch sehr an Zusammenhängen und Spielerlebnissen fehlt.

Fazit: Kann man schon mal machen…

Quench ist ein Spiel, bei dem ihr den Elefanten auf ihrer großen Reise helft. Euch stehen dabei die Elemente zur Verfügung, sodass ihr die Rätsel auf dem Weg zum Ziel gut lösen und eure Herde beschützen können solltet. Doch nicht immer lässt es das Spiel zu, nicht immer habe ich die Macht, meine Herde zu schützen, denn sind die gegnerischen Tiere einmal bockig, habe ich nur noch die Möglichkeit, abzuwarten. Quench ist ein Spiel zwischen entspannenden und sehr schönen Momenten und einem Zeitdruck und fehlenden Zusammenhängen, was Vieles im Spiel ad absurdum führt und das ist richtig schade, denn es könnte auf der Switch ein wunderschönes Puzzlespiel sein, wenn da nicht die Technik und die Spielmechanik wäre. Quench ist definitiv ein nettes Spiel, jedoch für fast 18 € ein bisschen hoch gegriffen.

Pro Contra
+ Wunderschöner Grafikstil – Herde läuft manchmal quer
+ Sehr passender Soundtrack – Ich fühle mich machtlos
+ Interessante Spielidee – Die Steuerung ist nicht immer gut ausgereift
– Greifen die Gegner einmal an, kann ich nur abwarten
– Welt wirkt zu sauber, dafür dass sie so kaputt sein soll

Technik: 72
Grafik: 81
Sound: 78
Umfang: 70
Gameplay: 61

Spielspaß: 67

  • Story: Ihr helft der Elefantenherde auf ihrer großen Reise und kontrolliert dabei Regen, Blitz, Wind und Erde.
  • Frustfaktor: Sehr hoch, da es zwischenzeitlich entspannende Level gibt, andere fühlen sich jedoch sehr Zeitdruckmäßig an und lassen mich machtlos sein.
  • Wiederspielwert: Eher gering.
  • Design/Stil: Das Design ist sehr hübsch und gibt dem ganzen Spiel einen ganz besonderen Charme. Gefällt mir.
  • Musik: Passend im Hintergrund.

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Beatrice Eichhorn
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