The Touryst (Xbox) im Test – Eine Reise der Rätsel

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The Touryst ist das bisher neuste Spiel des Münchner Studios Shin’en Multimedia, und das erste seit geraumer Zeit, das auch auf andere Plattformen als die Nintendo Switch kommt. Auf der Xbox ist es auch im Game Pass enthalten – Zeit für mich, mich auf die Reise einzulassen und für die Review herauszufinden, ob sich der Ausflug lohnt.

Genieße die Reise!

The Touryst beginnt so, wie ich es mag: Die Basics der Steuerung werden eingeblendet, doch sonst wird nicht allzu viel erklärt. Man kommt auf einer Insel an, die im Spielverlauf auch so etwas wie der Hub für alle Abenteuer bleiben wird, und fängt an zu erkunden. Und ganz wie bei einer echten Pauschalreise läuft auch The Touryst ab: Man kann sich dem Programm hingeben und alle Monumente auf den Inseln nach und nach erkunden, was The Touryst zu einem eher kurzen Erlebnis macht, oder aber die Welten gefallen einem so gut, dass man sich der Erkundung hingibt und sich auch anderen Aktivitäten widmet.

Na, was muss ich noch machen?

Fast alles, was man in The Touryst machen kann, hat entweder mit etwas Rätseln, einem wachsamen Auge oder aber Geschicklichkeit zu tun – und das alles wurde im Spiel so gut vermischt, dass man fast immer weiterkommt. Oder aber einfach auch nur mal entspannt. Die Gameplayelemente sind alle überschaubar und beinah selbsterklärend, Hinweise für die Rätsel teilweise subtil, teilweise offensichtlich versteckt, vergessen haben die Macher und Macherinnen glücklicherweise aber nicht, dass man als Tourist auch mal entspannt: Daher kann man jede Sitz- und Liegemöglichkeit auch nutzen, um einfach nur auszuspannen. In manchen Situationen zählt aber auch jede Sekunde – der Mix gefällt mir.

Etwa fünf, sechs Stunden wird man wohl mit The Touryst verbringen, je nach dem, wie fit man im Rätseln ist und wie geschickt man einige Passagen absolviert. Loben möchte ich das Spiel dafür, dass wirklich nichts abwegiges von einem verlangt wird: Wer sich auf die Spielwelt, die optischen Reize und die Dialoge einlässt, und sich etwas Zeit nimmt, wie man es für eine Reise immer tun sollte, wird immer zu seinem Ziel gelangen. Knifflig sind einige Dinge dabei aber durchaus.

Manchmal sollte man einfach entspannen.

Ich will gar nicht mehr zurück

Für ein Rätselspiel hat mir The Touryst vom Gameplay her überaus gut gefallen – oft kann ich damit gar nicht allzu viel anfangen. Was ich vermisst habe: Inhaltlich und storymäßig hätte man auf Dauer dem ganzen Erlebnis doch noch etwas mehr Gehalt und Tiefe spendieren können. Am Anfang tut das Mysteriöse noch gut, doch auf Dauer lässt das Fehlen einer Erzählung das kleine bisschen Nötige vermissen. Doch besonders optisch und atmosphärisch macht The Touryst Einiges her. Shin’en Multimedia hat das Spiel auf Basis seiner eigenen Engine entwickelt, und während sich manche über die Minecraft Optik freuen, freue ich mich besonders über die saubere Technik und die absolut scharfe Optik auf der Xbox One X.

Diese Monumente gilt es zu erkunden.

The Touryst läuft immer butterweich, überzeugt mit einer präzisen Steuerung, einer interessanten Kamerasteuerung, die verschiedene Perspektiven erlaubt, und generell mit einem hochpolierten Erscheinungsbild. Auch die Performance ist gleichbleibend zuverlässig: The Touryst ist auch technisch eine durchdachte Reise, die sich wirklich sehen lassen kann.

Auch bei der Musik braucht man sich nicht verstecken, alle Szenen werden passend untermalt und sind gut gelungen – damit werden die Inseln mit ihren verschiedenen Erscheinungsbildern gut abgerundet. Perfektionisten müssen sich dabei in The Touryst gegebenenfalls etwas gedulden: Nicht alles im Spiel kann man sofort erledigen, für manche Elemente muss man später zurückkehren, da man die nötigen Gegenstände oder gar Fertigkeiten erst kaufen muss. Zum passenden Zeitpunkt landen die im Laden, das nötige Kleingeld sollte man mitbringen: Doch entweder findet man es mit wachem Auge oder Geschick oder man erhält es aus den Nebenaktivitäten. Obwohl The Touryst aus heutiger Sicht wirklich zu den kleinen Spielen zählt, bietet es dahingehend jede Menge Vielfalt und Freiheiten. Die Monumente sollte man zwar schon erkunden, aber sonst bleibt Vieles dir selbst überlassen.

Hier ist ein waches Auge erforderlich.

Fazit: Eine milde Reise

The Touryst fasziniert mit seiner guten Gestaltung und einer butterweichen Darstellung – und während es für heutige Verhältnisse wirklich schon zu den winzigen Spielen gehört, bietet es dennoch einiges an Vielfalt und Freiheit. Weder Rätseln, noch Erkunden, noch die Geschicklichkeitspassagen werden jemals langweilig, sondern in einem ansprechenden Mix verpackt, der auf der Xbox One X vollkommen scharf auf den Bildschirm gezaubert wird. Im Endeffekt vermisst habe ich dann doch etwas erzählerische Tiefe, die den Orten noch mehr Bedeutung und damit dem Spiel mehr Gewicht verleiht. Viele Elemente von The Touryst erzählen zwar für sich, bleiben aber dennoch oberflächlich. Somit ist The Touryst mal entspannend, mal fordernd, immer wunderschön, aber nicht ganz mit dem narrativen Gehalt gefüllt, der den Inseln guttun würde.

ProContra
+ Wunderschöne Optik– Eine ausführlichere Erzählung fehlt
+ Vielfältige Inseln– Einige knifflige Stellen
+ Ansprechender Gameplaymix– Stellenweise Frustpotential
+ Entspannung und Anspruch
+ Große Freiheit

Technik: 84
Grafik: 95
Sound: 90
Umfang: 70
Gameplay: 85
KI: 80

Spielspaß: 77

  • Story: Viele Elemente erzählen für sich, bleiben aber oberflächlich. Ein narratives Ganzes würde The Touryst noch guttun.
  • Nachhaltigkeitswert: Man beschäftigt sich eine kleine Weile mit dem Spiel, vor allem, um es zu vervollständigen. Die optische Qualität bleibt sicher auch eine Weile in Erinnerung.
  • Frustpotential: Teilweise vorhanden.
  • Design/Stil: Sehr poliert und sehr gelungen.
  • Musik und Sound: Auch komplett passend.
  • Preis-Leistungs-Verhältnis: Ich finde die 19,99€ mit dem Spiel angemessen.

Offenlegung

Wir haben The Touryst im Rahmen des Xbox Game Pass gespielt. Gespielt wurde auf Xbox One X.

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Manuel Eichhorn
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