UMIDIGI Ubeats im Test – Günstig kabellos was auf die Ohren

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Der chinesische Hersteller UMIDIGI stellt schon längst nicht nur Smartphones her – und in diesem Jahr möchte man wahrscheinlich den Schritt gehen, sein Ökosystem rund um die eigenen Smartphones zu erweitern. Ganz frisch hat man die UMIDIGI Ubeats auf den Markt gebracht, kabellos Bluetooth-Kopfhörer, die zu einem günstigen Preis überzeugen sollen. Unser Test verrät, ob dem so ist.

Bei jedem seiner Produkte sucht sich UMIDIGI in der Regel ein besonderes Feature heraus, mit dem man gerne die „Flaggschiffe“ killen möchte. So auch hier: Bei den Ubeats legt UMIDIGI besonderen Wert auf das Qualcomm QCC3003 Chipset und die Bluetooth 5.0 Verbindung. Dadurch verspricht man eine stabilere Verbindung, top Sound, und alles bei 10 Meter Reichweite und geringem Energieverbrauch. Soweit, so gut.

Auf dem Papier sind die UMIDIGI Ubeats damit auch tatsächlich aktuell führend in der Preisklasse – die meisten anderen ähnlichen kabellosen Headsets, die man findet, setzen noch auf ältere Bluetooth-Versionen, werben allerdings teils dennoch mit ähnlichen Laufzeiten. Die Frage ist: Was können die UMIDIGI Ubeats wirklich, denn beispielsweise unser Test zum Smartphone UMIDIGI S3 Pro hat gezeigt, dass ausgerechent das vom Hersteller ausgesuchte Flaggschiff-Feature, die Kamera, eine Schwäche darstellt.

Lieferumfang der UMIDIGI Ubeats

Im Lieferumfang befindet sich hier das Nötigste und nichts außergewöhnliches. In der recht imposanten Packung befindet sich das Headset, eine Dankeskarte, ein kurzes Handbuch und zwei kleine Tütchen, in dem sich die Aufsätze in den S- und L-Größen für die Ohrhörer befinden (die Mainstream-Größe M ist vorinstalliert) bzw. ein kurzes Kabel zum Aufladen der UMIDIGI Ubeats befinden.

Bedienung und Klang der UMIDIGI Ubeats

Die Verbindung der UMIDIGI Ubeats funktioniert in Sekundenschnelle via Bluetooth – die Bedienung ist auch denkbar einfach und somit intuitiv zu handhaben, selbst wenn man die Knöpfe nicht sehen kann, sobald man die Kopfhörer angelegt hat. Es gibt einen Knopf zum An- bzw. Ausschalten und dann zwei miteinander verbundene Knöpfe zum Regeln der Lautstärke. Fertig.

Wenn dann die ersten Töne aus den Ubeats kommen, erschrickt man vielleicht zuerst, denn die typische weibliche Stimme, die das Anschalten oder das Zustandekommen einer Verbindung verkünden, ist wie üblich recht laut – ich werde es nie verstehen, warum das bei Bluetooth-Lautsprechern und -Kopfhörern so sein muss, vor allem, da sich die Lautstärke der Stimme nie der restlichen Lautstärke anpasst. Doof!

Spielt dann die erste Musik, war ich wirklich positiv überrascht. Ich hatte schon ein paar günstige Bluetooth Headsets im Gebrauch, auch zum Beispiel von Huawei, die für mich allerdings alle sehr platt klangen und mich vor allem mit einem Rauschen nervten. Die UMIDIGI Ubeats können das – ich finde sämtliche Musik klingt sehr ausgewogen, und sie haben auch nicht so einen übertriebenen Bass, sodass alles andere verlorengeht oder dumpf wird, allerdings ist er trotzdem vorhanden.

Es gibt viel Konkurrenz in der Kategorie Bluetooth Headset bis 30€, und ich möchte jetzt nicht behaupten, dass nicht irgendeins der Fabrikate ähnlich oder genauso gut klingt, aber ich sage einfach mal: Für 30€ bekommt ihr hier wahnsinnig viel. Die UMIDIGI Ubeats klingen wirklich gut, meines Erachtens ganz egal, was ihr hört.

Zum Telefonieren dagegen eignen sich die UMIDIGI Ubeats nicht wirklich. Zwar verspricht der Hersteller auch hier eine tolle Performance, allerdings wird man sehr dumpf und wie im Aquarium übertragen. Die Qualität ist nicht ganz ein Totalausfall, allerdings auch nicht das, was man von einem Headset erwarten würde.

Die Bedienung ist einfach und auch ohne die Knöpfe zu sehen zu handhaben.

Verbindungsqualität der UMIDIGI Ubeats

Sehr schwankend ist die Verbindungsqualität der UMIDIGI Ubeats. So richtig folgt alles, was ich dazu beobachten konnte, auch nicht wirklich einem Muster. Eins vorab: Wenn ihr Smartphone mit Bluetooth 5.0 habt, profitiert ihr nach meinem Test von leicht besserer Verbindung und auch einem etwas volleren Klang. Witzigerweise hat UMIDIGI selbst derzeit kein Smartphone mit Bluetooth 5.0 im Sortiment – auch das S3 Pro unterstützt nur 4.2.

Leider ist die Verbindung mit den UMIDIGI Ubeats nicht mal ganz stabil, wenn das Telefon direkt neben oder vor einem liegt. Im Großen und Ganzen spielen die Kopfhörer dann zwar gut, aber es kommt immer mal zufällig zu Aussetzern – mal, wenn man sich bewegt, mal einfach so.

Mit der Zeit findet man dann heraus, dass man den UMIDGI Ubeats ganz einfach den Empfang abdrehen kann – indem man das Bedienteil mit der Hand und dem Hals oder beiden Händen umschließt. Das klappt nicht immer in der Nähe des Telefons, aber wenn ihr euch einige Meter entfernt und das Empfangsteil umschließt, sind die Ubeats abgekapselt, verstummen und werden nach einigen Sekunden die Verbindung verlieren. Bei mir klappt es allerdings sogar in der Nähe des Telefons, wenn ich das Bedienteil zwischen Kinn/Kopf und Schulter einklemme…

Ansonsten kann ich mich, wenn das Bedienteil frei ist, in unserer knapp 50 Quadratmeter großen Wohnung komplett bewegen, ohne, dass die Verbindung abbricht – das ist soweit in Ordnung, mit einem Bluetooth 5.0 Gerät ist die Verbindung an den Rändern etwas stabiler als mit dem S3 Pro mit BT 4.2.

Alles in allem ist die Verbindung der UMIDIGI Ubeats eine sehr zickige Angelegenheit – wenn alles funktioniert, klingen sie sooo gut, aber es funktioniert eben nicht immer alles – schade.

Sonstiges zu den UMIDIGI Ubeats

  • UMIDIGI verspricht Wasserschutz der Ubeats nach IPX5 und dementsprechend auch gegen Schweiß.
  • Beim Auspacken riechen die Kopfhörer ziemlich stark nach Chemie, was sich allerdings schnell legt.
  • Das Tragen der UMIDIGI Ubeats ist sehr angenehm. Man fühlt sie nur in den Ohren, aber das Nackenband spürt man kaum.
  • Die Verarbeitung hinterlässt insgesamt einen guten Eindruck und es macht nicht den Eindruck, dass so schnell etwas kaputt geht.
  • Die Akkulaufzeit der UMIDIGI Ubeats ist großartig – die vom Hersteller angegebenen 12 Stunden Spielzeit sind auf jeden Fall real.

Fazit: Großartiger Klang mit Schwächen

Meine neu gewonnene kabellose Freiheit möchte ich an sich nicht mehr missen, denn die UMIDIGI Ubeats sind für mich das erste Bluetooth-Headset, das mich klanglich überzeugt. Es gibt kein Rauschen, der Klang ist ausgewogen, klar, deutlich und dennoch mit etwas Bass ausgestattet. Auch die Akkulaufzeit ist großartig. Es gibt allerdings Schwächen, die die UMIDIGI Ubeats zwar nicht unbrauchbar machen, aber dennoch für Frust sorgen: Die Verbindung ist insgesamt zickig. In der Nähe des Smartphones lassen sich die Ubeats zwar nicht einfach abtrennen, allerdings kommt es dennoch immer wieder zu Aussetzern in der Verbindung. Außerdem ist die Übertragungsqualität beim Telefonieren nicht besonders gut – ihr versteht euren Gesprächspartner zwar gut, aber eure eigene Stimme wird ziemlich dumpf übertragen und es ist oft schwierig, euch zu verstehen. Ein Update für die Ubeats dürfte unwahrscheinlich sein – daher gilt die Empfehlung nur für die, die ein günstiges Bluetooth-Headset für sportliche Aktivitäten suchen und nicht damit rechnen, währenddessen angerufen zu werden.

ProContra
+ Tolle Klangqualität– Verbindung nicht stabil, teils krasse Aussetzer
+ Gute Verarbeitung– Qualität beim Telefonieren schlecht
+ Herausragende Akkulaufzeit– Chemiegeruch am Anfang
+ Gutes Tragegefühl– Computerstimme beim An-/Ausschalten etc. zu laut
+ Einfache Bedienung

Offenlegung

Wir haben das UMIDIGI Ubeats selbst gekauft.

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Manuel Eichhorn
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