TOEM (Switch) im Test – Mein persönliches Foto-Abenteuer

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Nicht immer bin ich begeistert von Spielen, in denen Fotografie eine Rolle spielen. Manchmal fehlt mir irgendwie auch ein bisschen der Sinn, doch das zauberhafte schwarz-weiße Foto-Abenteuer namens TOEM hat mich schon begeistert, da konnte man es nur bei Steam auf die Wunschliste setzen. Ich habe mich nun ein bisschen in der Nintendo Switch Version verloren und verrate in diese Review, warum es eine für mich sehr bedeutungsvolle Reise war, um mir eines der schönsten Naturspektakel des digitalen Jahres anzusehen. !B

Das Bild zeigt einen Bus, der auf einer Straße fährt. Am Straßenrand sind Pfeiler und einige Nadelbäume zu sehen.

Ein magisches Ziel

TOEM erzählt die Geschichte eines jungen Wanderers oder einer jungen Wanderin, die zu einem phänomenalen Naturereignis reisen möchte. Ich beginne meine Reise damit, dass ich mir Rucksack und Kamera schnappe, meine Oma und mein Zuhause hinter mir lasse und mich zum größten Abenteuer meines Lebens mache. Kurz zuvor zeigt mir Oma nochmal ihr Foto von Toem: Es funkelt, mehr wird mir jedoch nicht gezeigt. Ich bin gespannt.

Wenige Minuten später sitze ich im Bus nach Oaklaville und besuche den ersten Ort auf meiner Reise. Doch ich kann nicht einfach so zum Ziel reisen, denn zuvor brauche ich Stempel, um den Bus kostenfrei nutzen zu können. Die Stempel sammle ich, in dem ich Quests von den verschiedenen Bewohner/-innen annehme und erledige. Die meisten Quests hängen damit zusammen, dass ich Fotos von etwas schieße und mich so als Teil der Gemeinschaft sehe. Sind diejenigen, die mir die Quests gegeben haben, zufrieden mit meiner Arbeit, so bekomme ich einen Stempel. Habe ich genug, kann ich weiterreisen.

Ich habe schon einige Spiele gespielt, in denen Fotografie eine Rolle spielte, doch noch keines hat mich dabei wirklich so sehr motiviert wie TOEM. Im diesjährigen New Pokemon Snap, das ebenfalls auf der Nintendo Switch erschien, fehlte mir beispielsweise auf Dauer die Motivation. Doch TOEM hat mich fest in seinem Bann: Durch die humorvollen Quests und abwechslungsreichen Orte habe ich den Titel fast in einer Spielsitzung abgeschlossen, was ich auch selten habe. Die Reise, die mich zum gleichnamigen Ereignis Toem bringt, ist eine Magische und Motivierende.

Doch nicht nur ist TOEM besonders motivierend, sondern kommt auch mit einer wunderbaren Spielwelt in Schwarz-Weiß daher, die voll mit niedlichen und interessanten Details ist. Es macht Spaß, die einzelnen Orte zu besuchen und hinter jeder Ecke nach spannenden Motiven oder Überraschungen zu suchen, die mich weiterbringen. Und davon gibt es auch jede Menge, was es für mich noch einmal motivierender macht. Es fühlt sich nicht nutzlos an, wenn ich eine Quest erledige, sondern wirklich so, als würde ich wirklich einen Teil der Welt sein und hier wirklich Gefallen erledigen, statt einfach nur irgendwelche sinnlosen Quests. Das Storytelling der einzelnen Aufgaben ist ziemlich gut und glaubwürdig, was ich auch schon lange nicht mehr so erlebt habe. !B

Zu sehen ist das Innere eines Hauses: Links oben ist ein Kamin, rechts daneben eine klassische Küche. In der Mitte steht eine Oma und die Hauptfigur. Die Oma sagt: "Der Tag, an dem du dich ins Abenteuer stürzt, um das magische Phänomen zu sehen."

Eine magische Reise

Ich wusste nicht, was mich mit TOEM auf der Switch erwarten würde, da ich bislang nur die Demo auf dem PC spielte und da schon recht begeistert war. Auf der Switch war die Steuerung noch ein bisschen intuitiver und besser umgesetzt. Auch wenn ich trotzdem am Anfang immer wieder A gedrückt habe, um ein Foto zu schießen und nicht die rechte Schultertaste, aber das liegt eher an mir, und dass ich mir Steuerungen nicht immer gleich merken kann. Dennoch finde ich die Steuerung sehr intuitiv und wirklich gut umgesetzt. Ein bisschen schade finde ich jedoch, dass der Touchscreen der Nintendo Switch nicht genutzt wurde, denn ein paar Mal habe ich mich dabei ertappt, statt mit dem Steuerkreuz zu steuern, auf dem Bildschirm herumzutippen.

TOEM ist ein durchgängig entspannendes Abenteuer, denn es fordert an den wenigsten Stellen wirklich heraus, kommt nie mit einem Zeitlimit daher und unterstützt mit einem sehr entspannenden und ruhigen Soundtrack, der hervorragend zu jeder einzelnen Situation im Spiel passt. Es gibt zwar relativ viel zu tun, dennoch kommt es mir nie so vor, als müsste ich zwischen Quests hin und her hetzen, sondern alles passt harmonisch in einander und lädt sogar dazu ein, sich wirklich die Zeit zu nehmen. TOEM fühlt sich für mich entschleunigend an, obwohl es das an sich nicht ist. Es ist eine gelungene Mischung aus allem, ein bisschen wie letztens bei Kena: Bridge of Spirits.

Doch auch wenn ich hier ein Loblied auf TOEM singe, gibt es doch ein bisschen, was mich irritiert hat. Beispielsweise ist das Anvisieren außerhalb des Kameramodus‘ ein bisschen komplizierter. Besonders dann, wenn es mehrere Charaktere gibt, die man auf einer Fläche gleichzeitig ansprechen kann. Da ist es manchmal ein bisschen komplexer, die Figuren anzusprechen, doch das lässt sich meistens lösen, in dem ich einfach noch ein bisschen um den Charakter herumgehe, dann geht es meistens schon. Das ist an sich das, was mich am meisten am Spiel gestört hat, ebenso wie die manchmal langen Laufwege zwischen den einzelnen Motiven und Quests, wenn ich nicht sortiert vorgehe.

Allerdings finde ich TOEM doch ein bisschen kurz. In diesen beiden Spielsitzungen, in denen ich das Spiel gespielt habe, habe ich nebenbei zwei Guides geschrieben und somit innerhalb von 8 Spielstunden 100 % des Spiels erreicht. Wenn ich keine Guides geschrieben hätte, hätte ich vermutlich weniger Zeit gebraucht. Ein bisschen länger hätte mir doch sehr gefallen, zumal man etwa nur drei oder vier Stunden braucht, um Toem zu erreichen. Schade. !B

Man sieht in der Mitte einen Laufsteg und eine Modeschöpferin, um den Laufsteg stehen schwarze Figuren, die Reporter darstellen. Die Modeschöpferin sagt: "Wenn man sich selbst nicht liebt, wie will man dann jemand anderen lieben?"

Fazit: Ein magisches Erlebnis

Als ich dieses Jahr die Demo zu TOEM auf dem PC spielte, war ich begeistert von der starken Atmosphäre des Spiels. In der richten Vollversion auf der Nintendo Switch wurde ich nicht enttäuscht: Die Atmosphäre ist grandios, die Spielwelt ein in sich geschlossener Genuss und ein vollkommenes Gesamtpaket. Mich hat TOEM die ganze Zeit über motiviert, obwohl es jede Menge Quests und Fotografieaufgaben gibt, dennoch überfordert der Titel an keiner Stelle, sondern punktet mit logischen Aufgaben und einer fantastischen Welt, die mit einem stets passendem Soundtrack untermal wird. Ein bisschen schade ist, dass es ein recht kurzes Spielerlebnis ist. TOEM ist nicht nur irgendein Foto-Abenteuer, sondern es ist mein Foto-Abenteuer und eines der wenigen Spiele, die ich dieses Jahr in fast nur einer Spielsitzung durchgespielt habe. Eine ganz klar Empfehlung für Fans von Fotografie und Abenteuerspielen.

ProContra
+ Soundtrack zum Mitpfeifen– Anvisieren außerhalb der Kamera manchmal tricky
+ Sehr motivierendes Spielkonzept– Manchmal lange Laufwege
+ Amüsante und gut geschriebene Quests– Ein bisschen kurz
+ Gelungene Komposition der Spielwelt
+ Viel zu tun
+ Intuitive Steuerung
Die Bewertung zeigt einen Score von 89 an.

Technik: 84
Grafik: 92
Sound: 93
Umfang: 70
Gameplay: 82

Spielspaß: 95

  • Story: TOEM erzählt die Geschichte einer Wanderin, die zum Naturspektakel Toem aufbricht und dabei verschiedene Orte besucht und Quests erledigt.
  • Frustfaktor: An sich gibt es nichts, was Frust im Spiel auslösen könnte.
  • Nachhaltigkeitswert: Ich liebe TOEM und kann mir gut vorstellen, dass ich diese Atmosphäre irgendwann nochmal erleben möchte – und dass es am Ende mehr Spielenden so geht wie mir.
  • Design/Stil: TOEM hat seinen ganz eigenen grafischen Stil, kommt jedoch in den meisten Fällen in Schwarz-Weiß daher und punktet mit skandinavischem Charme.
  • Musik und Sound: Ich liebe den Soundtrack! Er passt hervorragend zu jeder Situation, wirkt an keiner Stelle übertrieben, sondern unterstützt meine Reise mit leichten und passenden Klängen.
  • Preis- und Leistungsverhältnis: Ich finde knapp 17 € fast ein bisschen hochgegriffen für die Spielzeit, die man am Ende rausbekommt.

Offenlegung

Ich habe mir TOEM für die Nintendo Switch selbst gekauft.

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Beatrice Eichhorn
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