Sky: Kinder des Lichts (Switch) im Test

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thatgamecompany ist für mich ein Entwickler/-innenstudio, das für interessante Gamingkonzepte steht, was sie für mich bereits eindrucksvoll in Spielen wie flower, Journey und flOw bewiesen haben. Nun ist auch Sky: Kinder des Lichts auf der Nintendo Switch erschienen, das zuvor lediglich auf mobilen Endgeräten zur Verfügung stand. Ich habe mir den kostenlosen Titel einmal genauer angesehen und verrate in meiner Review, ob die Switch Version einen Blick wert ist. !B

Zu sehen ist ein fliegendes Wesen, das durch Wolken fliegt.

Eine Reise zu dir selbst?

Ich liebte Journey von thatgamecompany und ich weiß gar nicht mehr so genau, wie oft ich den Titel alleine oder mit einerm Freund/-in durchgespielt habe. Es war eine fantastische Reise – von der ich auch viele Elemente eindeutig in Sky: Kinder des Lichts wiederentdecke. Teilweise fühlt es sich wie die kostenlose Variante von Journey an und doch hat es ganz eigene Elemente, die die Story zu etwas Besonderem machen können.

Sky: Kinder des Lichts erzählt – teilweise mit Texten, teilweise nur mit Bildern – die Geschichte von Sky, einem Land in den Wolken, und den gefallenen Sternen, denen wir wieder zurück in ihre Sternbilder helfen dürfen. Immer wieder entdeckst du dabei neue Gebiete, die unterschiedlicher nicht sein können: Mal ein finsterer Wald, mal eine weite Ebene, auf der leuchtende Wesen fliegen. Besonders im Design lässt sich Sky: Kinder des Lichts nicht lumpen und bietet dir wirklich schöne Welten zum Entdecken.

Für mich mangelt es allerdings in vielen Belangen in der Story oder eher in der Art, wie diese gespielt wird. Jeder Stern, den du auf deiner Reise findest, erzählt dir etwas mehr von seinem Leben. Du begleitest den Stern bei verschiedenen Abschnitten und beobachtest ihn anschließend, wie er seinen Platz wieder im Sternbild einnimmt. Doch es liegt ganz an dir, ob du das überhaupt tust. Sky: Kinder des Lichts nimmt dich nur ganz am Anfang an die Hand, um dir zu zeigen, wie alles funktioniert, lässt jedoch danach ziemlich schnell deine Hand wieder los und dich selbst fliegen. Wo dich Journey auf eine fantastische Reise zu dir selbst mitgenommen hat und deine Reise mit verschiedenen Abschnitten des Lebens assoziiert werden kann, bleibt Sky: Kinder des Lichts mit einem faden Beigeschmack zurück, denn ob ich die Sterne überhaupt suche, liegt an mir. Theoretisch kann ich auch einfach nur durch die Gebiete laufen und sie auf diese Weise „abschließen“, ohne einen Stern gefunden zu haben. Ich werde dafür weder belohnt, noch bestraft. !B

Dargestellt ist eine Art Steinpavillion, unter dessen Dach brennende Kerzen zu sehen sind.

Die Nähe zu Journey

Warum ich in dieser Review so häufige Vergleiche zu Journey vom gleichen Entwickler/-innenstudio ist für alle nachvollziehbar, die Journey und Sky: Kinder des Lichts gespielt haben. Sky fühlt sich an wie der Vorgänger zu Journey und zwar irgendwie auf allen Ebenen.

In Journey erlebe ich eine fantastische Reise zu einem Berg, aus dem Licht zum Himmel schießt, während ich nebenbei mehr über die Welt lerne und erfahre, was aus ihr geworden ist. In Sky spielt dieser Berg ebenfalls eine Rolle und die Geschichte, die nebenbei erzählt wird, erzählt von einer Gesellschaft im Aufbruch. Vielleicht ist es sogar dieselbe Gesellschaft, deren Niedergangsgeschichte in Journey erzählt wird – immerhin lassen sich auch die Wesen wiederfinden, mit denen man am Ende in Journey fliegen konnte, und viele Aspekte der Architektur sind identisch. Ebenso einige Passagen aus dem Spiel selbst, wie beispielsweise das Rutschen auf Sand.

Tatsächlich hatten die Entwickler/-innen vor, Journey ein bisschen offener zu gestalten, sodass man problemloser mit seinen Freund/-innen spielen konnte. Das war in Journey manchmal ein bisschen frustrierender, da man nie wusste, ob man nun wirklich mit derm gewünschten Freund/-in ins Spiel geworfen wurde oder nicht. In Sky: Kinder des Lichts ist das tatsächlich ein wenig einfacher. Zudem soll es ein soziales Abenteuerspiel sein, was es teilweise auch geworden ist.

Ich habe in meinen Reisen in Sky: Kindes des Lichts bereits einige Spieler/-innen getroffen, denn auf den Bänken kann man mit anderen Spieler/-innen interagieren und chatten, doch auf der Konsole ist es immer gar nicht so einfach, wirklich aussagekräftige Nachrichten zu schreiben. Dafür kann man an einigen Stellen im Spiel Botschaften hinterlassen und auf diese Weise anderen Spieler/-innen Nachrichten zukommen lassen, was ein sehr schönes Feature ist. !B

Auf dem Bild ist ein Wesen, das über eine Sandlandschaft surft. Im rechten unteren Bereich ist eine Höhle.

Dennoch…

Sky: Kinder des Lichts ist ein soziales Abenteuerspiel, dessen Spieler/-innen diesen Aspekt nicht immer verstanden haben, sodass es nicht immer nur ums Geben geht. Die Entwickler/-innen bezeichnen das Spiel als altruistische Erfahrung, da man als Spieler/-in in die Rolle eines selbstlosen Wesens schlüpft, das den gefallenen Sternen helfen möchte, ohne dafür etwas zu verlangen. Dadurch, dass das Spiel jedoch vorsieht, dass ich Lichter sammle, um Kerzen zu erhalten, um Dinge freizuschalten, finde ich nicht, dass dieser Aspekt wirklich gegeben ist. Denn so bin ich nicht selbstlos, wenn ich dafür etwas bekomme. Ich suche regelrecht nach etwas, damit ich mehr Lichter sammle, um mehr Kerzen zu erhalten.

Allerdings gibt es mir auch die Freiheit, das zu tun, was ich will. Sodass ich beispielsweise durch die Gebiete durchrenne, ohne sie mir anzusehen, weil ich auf den ersten Blick nichts finde, was mich immer animiert, mich auch weiter umzugucken. Und da die Übersichtswelt, in der ich in die einzelnen Level gelange, nicht auf den ersten Blick anzeigt, wie viele Sterne mir noch in jedem Level fehlen, fehlt mir hierbei die Motivation, um nochmal in die Welten zurückzukehren.

Sky: Kinder des Lichts ist auf der anderen Seite jedoch wunderschön gestaltet und voller Details, die wiederum einen Teil der Story erzählen, ohne dass das vermutlich vielen Spieler/-innen auffällt. Allerdings kommt es auf der Nintendo Switch nicht ohne Macken aus. Häufig flackern die Hintergründe, manchmal verschwinden sie auch ganz und zeigen für einen kurzen Moment nur eine weiße Fläche an. Außerdem finde ich das Fliegen nicht gut durchdacht, es verwirrt mich an vielen Stellen und fordert mich, sodass ich mich gar nicht auf das Fliegen selbst und die Schönheit der Wolken konzentrieren kann.

Zudem ist Sky: Kinder des Lichts eine kostenlose Erfahrung, die jedoch mit mehreren Kaufaspekten daherkommt, die gar nicht mal immer so günstig sind und manchmal nur kosmetische Anpassungen mit sich bringen. Hier wäre vielleicht doch ein Titel für 5 oder 10 € die optimalere Wahl gewesen – aber vermutlich wollten die Entwickler/-innen diese Erfahrung einfach so vielen Menschen wie möglich näherbringen können. !B

Fazit: Mir fehlt etwas

Ich mag Spiele, die auch mal abseits vom normalen „Ich schieß mich durch die Gegend“-Mainstream sind, die auch mal andere Wege gehen und andere Aspekte des Gamings beleuchten. So ein Spiel ist Sky: Kinder des Lichts für die Nintendo Switch geworden, denn es geht um altruistische Weisen, um eine Reise und das Geben. Dennoch bleibt das Spiel für mich irgendwie flach. Es lässt mich verschiedene, wunderbare und detailreiche Level erkunden, doch lockt mich nicht, diese Welten auch wirklich entdecken. Irgendwie bleiben für mich genau die Aspekte, auf die das Spiel hinaus möchte, eher flach. Zudem kommen noch einige Mängel in der Switch Version hinzu, sodass es zwar eine nette Erfahrung bleibt, an deren Welt ich Dank der Nähe zu Journey zwar noch eine Weile denken werde, die Erfahrung selbst wird jedoch vermutlich schon sehr bald verblassen.

ProContra
+ Wunderschöne, detailreiche Welten– Grafische Mängel auf der Nintendo Switch
+ Kostenlos– Steuerung beim Fliegen nicht optimal gelöst
+ Schöne Geschichten, die auf verschiedene Weisen erzählt werden– Level laden nicht immer zum Erkunden ein
+ Aspekte des Gebens– Keine „Spielführung“, man ist komplett auf sich allein gestellt
+ Gemeinsames Spielen recht einfach möglich– Aspekte des „Gebens“ und „Altruismus'“ bleiben teilweise auf der Strecke
+ Toller Soundtrack
Auf dem Bild ist eine 71 als Gamer's Palace Score zu sehen.

Technik: 82
Grafik: 87
Sound: 90
Umfang: 84
Gameplay: 65

Spielspaß: 60

  • Story: Im Grunde ist Sky: Kinder des Lichts ein soziales Abenteuer, bei dem du gefallenen Sternen hilfst, ihren Platz im Sternbild wieder einzunehmen.
  • Frustfaktor: Nicht unbedingt. Lediglich die Übersicht in der Anfangswelt ist ein bisschen unübersichtlich und bietet quasi keine Übersicht.
  • Design/Stil: Die einzelnen Level sind sehr schön und detailreich gestaltet, da kann ich nicht meckern.
  • Musik und Sound: thatgamecompany arbeitet immer mit den richtigen Leuten zusammen, um einen sensationellen Soundtrack abzuliefern.
  • Preis-Leistungs-Verhältnis: Sky: Kinder des Lichts ist kostenlos auf der Nintendo Switch, kommt jedoch mit recht teuren Käufen daher, um beispielsweise Kerzen oder optische Verschönerungen zu erwerben.

Offenlegung

Sky: Kinder des Lichts ist ein Spiel, das kostenlos auf der Nintendo Switch erschienen ist.

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Beatrice Eichhorn
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