Klassische Göttersimulationen sind seit einiger Zeit eher in diversen Nischen u finden. Viel eher haben sich Göttersimulationen so gewandelt, dass man mit seiner Figur einen direkten Einfluss auf seine Umgebung hat. Dennoch gibt es immer wieder Spiele, die sich klassisch als Göttersimulationen bezeichnen lassen. Das kleine Spiel Awe bietet allerdings noch einen kleinen Gameplayzusatz. Wir haben einen Blick auf den Titel geworfen und verraten euch in unserem Test zu Awe, warum auch ihr einmal Gott spielen solltet.
Ein Leben voller Dreiecke
Awe ist in verschiedene Level unterteilt und folgt einem recht simplen und gleichen Aufbau: Jedes Level beginnt mit einem mehr oder weniger leeren Planeten. In den meisten Fällen werden zu Beginn zwei Farben dominieren. Und genau hier setzen wir an. Diese beiden Farben ergeben in einer bestimmten Kombination eine dritte Farbe, bzw. ein weiteres Objekt für einen Planeten. So könnt ihr beispielsweise Felsen oder Bäume freischalten. Ihr dürft euch das Ganze so ein bisschen wie in verschiedenen Alchemiesimulationen vorstellen. Eine bestimmte Kombination aus beispielsweise Blau und Braun (Wasser und Erde) ergibt dann Grün, also die Bäume.
Habt ihr die neue Kombination einmal freigeschalten, so solltet ihr diese auf eurem Planeten platzieren. Am besten so, dass ihr immer mindestens zwei dieser farbigen Felder seht, während sich euer Planet dreht. Glaubt uns, das erleichtert euch das Spielen später sehr. Das Ziel jedes Planeten ist es, einen Lichtschrein oder Lichttempel auf dem Planeten zu platzieren und ihm so das Licht wieder zu bringen. Das klingt an sich eintönig, doch Awe ist kein Spiel der Abwechslung, es geht dabei um viel mehr.
Ruhe und Entspannung
Awe ist neben einer Göttersimulation mit Puzzleaspekt in erster Linie ein Zen-Spiel: Es setzt auf Ruhe, möchte euch Entspannung bieten. Dabei setzt das Spiel auf einfache Abläufe. Es gibt keinen Zeitdruck, ihr müsst also die Level nicht in einer bestimmten Zeit schaffen, ihr müsst auch keine bestimmte Punktzahl erreichen, da die sogenannten Awe, also die leuchtenden Kristalle, nur als Währung dienen, sodass ihr mithilfe dieser Kristalle euren Planeten bestücken könnt. Ihr braucht euch im Grunde nur dem Spielfluss hingeben, da es auch keinerlei Beschränkungen hinsichtlich des Aufbaus des Planeten gibt.
Unterstützt wird das Ganze von schönen melodischen Klängen, die erklingen, sobald ihr eine Farbe anwählt oder wenn Awe auf dem Planeten landen. Die Farben sind ebenso passend, könnten aber zu Problemen führen. Beispielsweise ist die Hauptfarbe im zweiten Planeten-Level-System Blau, so dass die Farben zum größten Teil an dieses Schema angepasst sind. Auf diese Weise gibt es jedoch wenige Unterschiede zwischen dem Flugobjekt, das auf ein sehr helles Blau zurückgreift, und dem Wasser, das nur unwesentlich heller ist. Das ist ein wenig frustrierend, da man sehr darauf achten muss, auch die richtigen Farben zu treffen. Wenn man dann generell noch ein Problem mit Farben hat, so ist das Ganze gleich noch eine ganze Ecke schwieriger.
Schade ist allerdings, dass sich die Awe nicht immer einsammeln lassen. Mal stecken sie in einem Felsen fest oder die Maus akzeptiert sie einfach nicht. Einsammeln könnt ihr die Kristalle übrigens, in dem ihr mit der Maus über sie fahrt oder die entsprechende Fläche anklickt. Sammelt ihr viele Awe hintereinander ein, könnt ihr zudem eine Kombo schaffen und euch Bonuspunkte sichern, was ziemlich gut ist. Allerdings funkt einem da manchmal eben doch die Steuerung dazwischen, sodass ihr zwar eigentlich eine hohe Kombo geschafft hättet, aber die Maus auf Biegen und Brechen nicht den einen Awe einsammeln möchte.
Das alles für einen Euro?
Awe hat einen recht großen Umfang, wenn man bedenkt, dass der Titel bei Steam lediglich 0,99 € kostet. Für diesen einen Euro erhaltet ihr fünf verschiedene Planetensysteme mit unterschiedlichen Herausforderungen und je fünf Leveln. Das bedeutet, ihr erhaltet insgesamt 25 verschiedene Level mit unterschiedlichen Herangehensweisen.
Zudem sind die Level vom Schwierigkeitsgrad her auch ziemlich angemessen, es geht eben tatsächlich darum, sich zu entspannen und die Atmosphäre zu genießen. Und das funktioniert sogar, das können wir euch versprechen. Nachdem man nämlich den Gamer in sich ausgeschaltet hat und man nicht mehr irgendwelchen Punktzahlen hinterherjagt, ist die Entspannung vorprogrammiert.
Fazit: Entspannung pur mit Awe
Awe ist ein kleines Spiel, das nicht viel kostet, euch aber sehr viel bringt. Für einen knappen Euro erhaltet ihr nicht nur 25 verschiedene Level, sondern auch die Möglichkeit vollster Entspannung, sofern ihr euch auf den Titel einlasst. Beim Titel selbst handelt es sich um eine Art Göttersimulation, allerdings hat euer Einfluss auf den Planeten keinen direkten Einfluss auf die Welt. Ihr bastelt euch den Planeten so wie ihr ihn braucht, um eure Puzzle-Aufgaben zu erfüllen. Aber Spaß macht das trotzdem und entspannend ist Awe dank den passenden Klängen und den schönen Farben auch noch.
Wir können Awe allen empfehlen, die auf der Suche nach einem ruhigen Spiel sind, bei dem man sein Gehirn doch ein kleines bisschen anstrengen muss und dennoch Entspannung und Ruhe findet. Wer auf der Suche nach einem actionlastigen Spiel ist, ist mit Awe logischerweise falsch.
Pro | Contra | ||
+ Entspannender Titel | – Farbgebung könnte zu Problemen führen | ||
+ Ruhige und melodische Klänge | – Kristalle sind nicht immer zum Einsammeln verfügbar | ||
+ Interessantes Gameplay | |||
+ Kein Zeitdruck |
Technik: 82
- Grafik: 87
- Sound: 93
- Umfang: 90
- Gameplay: 73
- KI: 65
Spielspaß: 87
- Story: Eine richtige Story gibt es nicht. Ihr versucht Kristalle zu sammeln und den Planeten das Licht zu bringen.
- Frustfaktor: Der ist nur vorhanden, wenn die Maus nicht alle Kristalle einsammelt, weil sie wieder irgendwo feststecken.
- Wiederspielwert: Der Wiederspielwert ist relativ hoch, wenn ihr die einzelnen Level schaffen wollt.
- Design/Stil: Awe greift auf entspannende Farben und die Einfachheit von Dreiecken zurück.
- Musik: Die Musik ist melodisch und hilft dabei, abzuschalten und zu entspannen.