Submerged (Xbox One) im Test – Atmosphärische Rettungsmission

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Ein Mädchen und ihr kleiner Bruder finden mit ihrem Boot die Ruinen einer überfluteten Stadt. Der Junge ist krank und benötigt dringend Versorgung. Auf diese Rettungsmission schickt euch Submerged. Ob uns das Erstlingswerk des australischen Entwicklerstudios Uppercut Games überzeugt hat, verrät unser Test zur Xbox One Fassung.

Fürsorgliche Güterkisten

„Ich brauche etwas, um Takus Wunde zu verbinden.“ So lautet der erste Auftrag in Submerged. In allen der Hauptmissionen geht es darum, ein neues Versorgungsmittel für den kleinen Jungen zu finden: Erst den Verband, dann etwas zu trinken, zu essen, dann etwas zur Desinfektion. Zehn solcher Aufträge gibt es und alle laufen ungefähr gleich ab.

Submerged nimmt euch bei der Erledigung der Aufträge nicht an die Hand. Es liegt an euch, die frei mit dem Boot befahrbare, gleichwohl aber recht kompakte Spielwelt zu erkunden. Mit dem Fernglas – oder dem bloßen Auge, denn das Fernglas ist ein reines Komfortmittel, welches Ziele schon aus der Ferne erkennt und auf der Karte markiert – gilt es, wichtige Objekte ausfindig zu machen. Die Gebäude der Stadt, auf denen die Versorgungskisten lagern, sind auch aus einem guten Stück Entfernung an ihren roten Flaggen zu erkennen. Diese zeigen, dass es dort Güter zu holen gibt.

Praktischerweise lagert in jeder Kiste immer genau das, was man gerade besorgen soll. Genau zehn Kisten gibt es, passend zu den zehn Aufträgen. Welche ihr aber wann öffnet, ist vollkommen egal: Die Protagonistin sammelt immer genau das heraus, was sie gerade für Taku benötigt. Ein kluges Skript, um Linearität aus dem Spiel zu nehmen und Freiheit zu schaffen. Gleichwohl macht das die Rettungsmission auch ein klein wenig unrealistisch, aber darüber sollte man einfach hinwegsehen können.

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Der sichere Hafen

Ebenso sicher wie dass in der Kiste genau das richtige Item lagert ist auch, dass euch in Submerged rein gar nichts passieren kann. Die Spielwelt ist eine wunderschöne Kulisse, die auch von diversen Kreaturen bewohnt wird, die zu Wasser oder an Land wohnen, diese werden euch aber niemals bedrohen. Ihr kassiert lediglich einen Erfolg bzw. eine Trophäe, wenn ihr alle Kreaturen gesichtet habt.

Die Atmosphäre in der recht kleinen Spielwelt ist die ganz große Stärke von Submerged. Denn auch wenn sich das Umherfahren mit dem Boot wirklich ein wenig zu sicher anfühlt, so hält die Erkundung der Spielwelt zahlreiche schöne Momente bereit, die insbesondere durch den Tag- und Nachtwechsel sowie die Wettereffekte wunderschön untermalt werden. Zwischendurch bricht in Submerged die Framerate gerne mal deutlich ein. Überhaupt gibt es rein grafisch und technisch durchaus stärkere Spiele. Der großartigen Atmosphäre, die vor allem durch die tolle Spielwelt und die großartige Musikuntermalung entsteht, tut das aber kaum Abbruch.

Nebenbei gibt es genügend in Submerged Anlass, Dinge zu sammeln: Auf kleineren Gebäuden ebenso wie auf den großen, auf denen sich auch die Güterkisten befinden, gibt es zahlreiche Sammelobjekte, die nach und nach die Geschichte der Stadt enthüllen und es dazu kam, dass wir es nun mit einer überfluteten Gegend zu tun haben, in der aus den Fluten nur noch einige Gebäude herausragen. Darüber hinaus gibt es auch Monumente und zahlreiche Upgrades für das Boot zu finden. Letztere sind im Endeffekt ziemlich nutzlos, da sie nur die Dauer des Boosts erhöhen, den man in der kompakten Welt ohnehin nicht allzu oft einsetzt oder einsetzen kann, gerade, wenn man durch die eng verschlungenen Ruinen in der „Innenstadt“ kurvt.

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Bewegende Geschichte, kletterintensives Gameplay

Mit jeder gesammelten Kiste für Taku vergeht auch ein Tag in Submerged und mit jedem Tag wird ein Teil der Geschichte der beiden Protagonisten offen gelegt. Die insgesamt zehn Kapitel erzählen eine bewegende und vollkommen menschliche, am Ende aber relativ unspektakuläre Geschichte, die fast vollkommen ohne Überraschungen daherkommt. Wir hätten uns nach dem Abspann eine etwas aussagekräftigere Story gewünscht. Übrigens verzichtet Submerged bei allen Geschichten vollkommen auf Sprache – Erzählt wird nur in Form kleiner Zeichnungen.

Das Gameplay in Submerged im Rahmen sämtlicher Aufträge ist gelungen, aber ebenso wenig überraschend oder spektakulär: Sobald man das Boot verlässt, um eines der Gebäude zu erkunden, weiß man genau, was einen erwartet. Die Hauptaufgabe besteht darin, den richtigen Weg zur Versorgungskiste und unterwegs zu allen Sammelobjekten zu finden. Hin und wieder ist das gar nicht so leicht, jedoch muss man nur die Augen offen halten um sämtliche verfügbaren Wege zu entdecken. Lauf- oder Sprungkünste muss man in Submerged nämlich nicht unter Beweis stellen.

Sobald man mit der Protagonistin an Land unterwegs sind, ist Submerged quasi vollständig mit dem linken Stick des Controllers spielbar – Laufen, Klettern, Herunterspringen, alles funktioniert durch die Bewegung des Sticks. Herunterfallen oder Stürzen ist nicht möglich. Wirklichen Anspruch sucht man in Submerged also vergebens – Jedoch soll das wie gesagt nicht davon ablenken, dass man sich auf dem einen oder anderen Haus durchaus verirren kann.

Wie erwartet ist Submerged im Übrigen kein Spiel für lange Zockernächte: Die Kampagne lässt sich in rund zwei Stunden abschließen, wer sämtliche Sammelobjekte, Monumente und Bootsteile finden möchte, kann noch ungefähr eine Stunde draufrechnen. Ob einem das der Verkaufspreis von 19,99€ auf den Konsolen wert ist, muss jeder selbst entscheiden, wir finden den Preis ein wenig happig.

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Fazit: Rettungsmissionen ohne Überraschungen

Submerged ist eine gut spielbare und emotional bewegende Rettungsmission, die letztendlich aber ein klein wenig zu gewöhnlich ausfällt. Sowohl bei der Geschichte als auch im Gameplay gibt es zu wenige Überraschungen. Der Umfang von rund drei Stunden ist damit letztlich angemessen. In dieser Zeit erwartet euch eine wunderschöne und atmosphärisch unheimlich starke Spielwelt, die frei mit dem Boot befahren werden darf und nicht nur viele hübsche Kulissen, sondern auch genügend Anlässe zum Erkunden bietet. Unterm Strich ist man mit Submerged eine gute Spielerfahrung reicher – Sie hätte aber ruhig ein wenig aufregender, vielfältiger und anspruchsvoller ausfallen dürfen.

Pro Contra
+ Wunderschöne Spielwelt – Insgesamt wenig Überraschungen
+ Starke Atmosphäre – Framerate bricht öfter ein & kleinere Darstellungsfehler
+ Großartige Musikuntermalung – Gameplay insgesamt sehr anspruchslos und etwas eintönig
+ Emotionale und menschliche Geschichte… – … die insgesamt eher unspektakulär ist
+ Ausreichende Freiheit
+ Gelungene Erkundung der Spielwelt (Fernglas)

Technik: 74

  • Grafik: 74
  • Sound: 85
  • Umfang: 62
  • Gameplay: 68
  • KI: 80

Spielspaß: 77

Einzelspieler:

  • Story: Die erzählte Geschichte ist emotional bewegend und sehr menschlich, gleichwohl aber eher unspektakulär.
  • Wiederspielwert: Der Umfang der Kampagne ist mit rund zwei Stunden überschaubar. Danach darf man im „Erkunden“ Modus noch die restlichen Sammelobjekte sammeln, die dann auch alle Erfolge/Trophäen einbringen. Letztlich ist der Wiederspielwert also gering.
  • Frustfaktor: Nicht vorhanden. In Submerged kann man sich durchgehend sicher fühlen.
  • Design/Stil: Submerged bietet eine wunderschöne Spielwelt, die mit schönen Lichteffekten, Tag- und Nachtwechseln sowie Wettereffekten aufwartet.
  • Musik/Sound: Die Musikuntermalung wiederholt sich zwar öfter, ist aber dafür unheimlich gut gelungen und passt super zur Atmosphäre.

Informationen zum Testgerät
Plattform: Xbox One
Hardware: Titel installiert auf externer USB 3.0 Festplatte (2 TB)
Alter des Geräts zum Testzeitpunkt: 8 Monate

Wir bedanken uns bei Uppercut Games für die Bereitstellung der Review- und Early Access Keys zu Submerged!

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Manuel Eichhorn
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