Citizens of Earth (3DS) im Test – Schnellcheck des Vizepräsidenten für unterwegs

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Erinnert ihr euch noch an Pinky und Brain und was sie jeden Abend gesagt haben? “Und was machen wir morgen Abend?” “Wir versuchen die Weltherrschaft an uns zu nehmen!” Im Titel Citizens of Earth könnt ihr mehr oder weniger genau das tun, denn ihr schlüpft in die Rolle des Vizepräsidenten der Welt. Wir haben uns nun auch die 3DS-Version des Spiels angeschaut und verraten euch in unserem Test, ob wir es hier mit einem technischen Meisterwerk für unterwegs zu tun haben oder nicht.

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Ich muss nur noch kurz die Welt retten

Ganz so einfach ist es sicherlich nicht, denkt man zumindest, denn als Vizepräsident der Erde kann es noch nicht so schwierig sein, auf die Welt aufzupassen, oder? Denkt ihr! Denn zum einen sind nicht alle Einwohner sonderlich begeistert, dass ihr jetzt der Vizepräsident seid und zum anderen geschehen allerhand seltsame Dinge. Doch keine Sorge: Eure Mutter und euer Bruder schlüpfen problemlos in die Rolle von Healer und Tank und beschützen euch auf deinem Weg nach oben.

Citizens of Earth versetzt euch in eine Zeit zurück, an die ihr euch vielleicht nur noch vage erinnern könnt. Wisst ihr noch, wie euch die Figuren in früheren Rollenspielen hinterher gelaufen sind? Wie ihr verschiedene Quests absolvieren musstet, OHNE dass ein Pfeil auf der Karte die Richtung wies? Tjaha, Citizens of Earth ist in gewissen Punkten anspruchsvoll. Im Übrigen besteht eure Aufgabe nicht nur darin, der beste Vizepräsident der Welt zu werden, sondern auch verschiedene Leute zu rekrutieren. Mit deren Hilfe könnt ihr euch dann nach oben kämpfen.

Citizens of Earth präsentiert euch eine interessante Politsatire, die als rundenbasiertes Rollenspiel daherkommt. Vor allem die typischen kurzen Kämpfe sind sehr spaßig, aber auch die Sprüche an sich sind der Hammer. Und das Beste: Citizens of Earth ist auf Deutsch, nur die synchronisierten Stellen sind auf Englisch gehalten! Auch wenn da definitiv noch Überarbeitungszeit nötig gewesen wäre, gerade das Deutsche ist an sich keine einfache Sprache. So trifft man auf sehr viele Tippfehler und falsch gesetzte Apostrophe, sehr schade. Aber hier wird bestimmt noch nachgebessert.

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Buntes Retroabenteuer

Ganz im Stile alter Spiele sind auch die Kämpfe in Citizens of Earth rundenbasiert gehalten. Das bedeutet, dass ihr erst komplett alle Angriffe eurer Figuren wählt, bevor die Runde dann gestartet wird. Dabei könnt ihr auch das Touchpad des 3DS benutzen, so könnt ihr problemlos Angriffe und Ziele wählen. Wer ohne Touchpad agieren möchte, darf selbstverständlich auf dem üblichen Wege fortfahren. Gerade der 3DS kann hier auf einen Unterschied zu den anderen Versionen bauen, den alle Kommandos und Informationen befinden sich auf dem unteren Bildschirm, während der Kampf selbst oben ausgetragen wird. Das ist eine Geschmackssache, aber wir fanden diese Aufteilung eher unpraktisch, da man ständig zwischen beiden Bildschirmen wechseln muss.

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Zudem führt der Kampfbildschirm bei der 3DS-Fassung auch zu ein bisschen Verwirrung. Während bei den anderen Versionen auf der linken Seite der Vizepräsident angezeigt wird und er auch den Spruch „It’s time to protect me!“ bringt, fehlt das kleine blaue Männchen auf der 3DS-Version im Kampf. Er ruft zwar, dass man ihn beschützen soll, aber angezeigt wird er nicht. Das ist ein wenig unklug und ändert auch die Idee dahinter, da man ja nun keinen VP mehr hat zum Beschützen.

Übrigens könnt ihr sehr viele Stadtbewohner rekrutieren, um euer Team zu verstärken. Dafür müsst ihr nur verschiedene Aufgaben erfüllen. Der Lehrer beispielsweise verlangt von euch einen Test, bei dem ihr unter anderem wissen müsst, wie viele Haustüren die Hauptstadt hat oder wie viele Lebenspunkte eine Bubblebiene besitzt. Aber auch die anderen Aufgaben sind nicht gerade von schlechten Eltern, mal müsst ihr Katzen finden, mal einen bösen Gegner besiegen oder Hinweise aufspüren. Da waren die Jungs von Eden Industries wirklich kreativ.

Schade ist hier nur, dass es von überall her Erfahrungspunkte für eure Rekruten hagelt. Wenn ihr beispielsweise Dinge anschaut, kann es schon mal bis zu 10 Erfahrungspunkte für jedes aktive Gruppenmitglied geben. Ebenso gibt es auch EXP für das Erledigen diverser Herausforderungen, wie beispielsweise 50 Feinde besiegen oder 5 Bewohner rekrutieren. Das ist schade und führt zu relativ schnellem Leveln der einzelnen Figuren.

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Technisch unrunde 3DS-Version

So schön das alles klingen mag und so viel Spaß Citizens of Earth auch macht, so leidet das Spiel doch sehr unter dem Nintendo 3DS, denn so ganz rund läuft das Ganze leider nicht. Die Map wird beispielsweise auf dem unteren Bildschirm angezeigt, jedes Mal, wenn ihr eure Figuren bewegt, bewegt sich auch die Karte mit, was wiederum ein äußerst unschönes Kantenflimmern hervorruft. Das ist fürs Auge nicht sonderlich schön und hätte überarbeitet werden können.

Gleichzeitig werden Figuren und Häuser unscharf, wenn sich entweder die NPCs oder die eigenen Figuren bewegen. Farblich scheint der 3DS auch die blassesten Farben zu haben, was zwar kein großartiger Kritikpunkt ist, uns aber auffiel. Zudem zuckeln sich die eigenen Figuren auch alle paar Schritte mal einen gewaltigen Sprung nach vorn. Das ist was, was nicht hätte sein müssen.

Außerdem empfanden wir die Schrift auf dem normalen 3DS als viel zu klein, besonders im unteren Bildschirm. Ebenfalls fiel uns auf, dass die Bezeichnungen innerhalb der Menüs fehlten. Bei anderen Versionen wird zum Beispiel “Talent” angezeigt, wenn man mit dem Cursor auf den entsprechenden Menüpunkt geht, hier leider nicht. Schade, denn Citizens of Earth hat so viel Potential, verschenkt jedoch unheimlich viel vor allem auf den Handhelds der aktuellen Generation.

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3DS-Vizepräsident?

Citizens of Earth kommt mit einem unheimlich witzigen Setting daher und punktet vor allem unterwegs, doch leider muss sich der Retrotitel den Macken des Nintendo 3DS stellen, was wiederum den Spielspaß ungemein schmälern kann. So stürzte die Software zwar auf dem 3DS nicht ab, präsentierte uns jedoch ziemlich viele unscharfe bewegende Objekte, was fürs Auge wirklich kein Augenschmaus war.

An sich ist Citizens of Earth auf jeden Fall einen Blick wert, wer keine andere Möglichkeit hat auch auf dem 3DS, wir würden jedoch eher zur Wii U Fassung raten, bzw. unterwegs zur PlayStation Vita Fassung. Citizens of Earth ist vor allem für jene geeignet, die auf der Suche nach einem witzigen RPG sind, das einen vor viele Aufgaben setzt und viele Stunden an den Handheld fesselt. Wer mit den technischen Macken leben kann, darf selbstverständlich auch gern zur 3DS-Fassung greifen.

Pro Contra
+ Äußerst interessantes Setting – Kann zu Abstürzen der Software führen
+ Witzige Geschichte – Schrift im unteren Bildschirm zu klein
+ Textmäßig komplett auf Deutsch – Sehr starkes Kantenflimmern auf unterem Bildschirm
+ Einbindung des Touchpads – Figuren ruckeln sich beim Laufen nach vorn
+ Kurze Kämpfe – Rechtschreib- und Tippfehler in der deutschen Übersetzung
+ Witzige Fertigkeiten und Fähigkeiten – Figuren und Häuser sind beim Bewegen unscharf
+ Kreative Quests – Fehlende Menütexte
– Es gibt häufig Ladebildschirme
– Kampfmenü wurde auf beide Bildschirme verteilt

Technik: 65

  • Grafik: 42
  • Sound: 80
  • Umfang: 84
  • Gameplay: 60
  • KI: 58

Spielspaß: 81

  • Story: Eine witzige Geschichte, die in einem neuen und frischen Setting daherkommt. Äußerst gelungen und spaßig.
  • Wiederspielwert: Sofern man alle Bürger rekrutieren möchte, wird man den Titel mehrmals spielen. Ansonsten wird man ihn immer wieder einlegen, da das Konzept süchtig machen kann.
  • Frustfaktor: Der ist so gut wie nicht vorhanden, wenn mal ausreichend seine Figuren trainiert.
  • Design/Stil: Vom Stil her orientiert man sich an lustigen Zeichentrickfilmen, schade dass viele Objekte unscharf dargestellt werden.
  • Musik: Musikalisch ist Citizens of Earth sehr ansprechend unterlegt.

Information: Das Testmuster zu Citizens of Earth für den 3DS wurde uns von Nintendo zur Verfügung gestellt.

Informationen zum Testgerät
Plattform: Nintendo 3DS
Version: Standard
Hardware: Standard, ohne ausgetauschte Hardware
Alter des Geräts zum Testzeitpunkt: 4 Jahre

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Beatrice Eichhorn
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