A Toad’s Trip (PC) im Test – Opa zur Hand gehen für Pillen

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CN: Drogen

Auf twitter teilte die Indiegames Plattform itch.io kürzlich ein Spiel, auf das ich aufmerksam wurde: In A Toad’s Trip bin ich ein Frosch und sammle bunte Pillen. Da es mich von der Thematik her angesprochen hat, einfach aussah und es simpel zu steuern ist, habe ich einen Blick riskiert. Ob sich der kleine Titel lohnt, ob das schwierige Thema auch abgehandelt wird und warum ich es mehrfach starten musste, erfährst du in meinem Spieletest zu A Toad’s Trip.

Ein paar bunte Pillen

A Toad’s Trip erzählt die Geschichte eines Frosches namens Toad, der mit einem älteren Herren beim Camping ist. Zu Beginn des Spiels gibt uns der Herr direkt eine bunte Pille, die ziemlich gut schmeckt und die Toad und mich animiert, dem Mann bei seinen Aufgaben zu helfen. Er verspricht auch mehr Pillen, wenn wir alles für ihn erledigen. Warum also nicht? Also begeben sich Toad und ich auf den Weg: Wir sammeln ein bisschen Müll ein und werfen ihn weg, schmeißen Schildkröten in Teiche, suchen ein paar Gegenstände für den alten Mann und schießen am Ende ein paar Tore. Für jede erledigte Aufgabe bekommen wir eine dieser bunten Pillen, die irgendwie unsere Wahrnehmung verändern.

Ja, A Toad’s Trip erzählt nicht nur von Toads Reise, sondern eben auch von Toads Trip, denn so ganz richtig sind die Pillen eben nicht: Die Welt verändert sich und irgendwann spricht auch der Briefkasten mit uns. Das ist auf der einen Seite witzig, auf der anderen Seite gibt es jedoch keine Lehre. Der Umgang mit den bunten Pillen wird fast verharmlost, da es lediglich darum geht, Spaß zu haben. Im Spiel esse ich fünf bunte Pillen und bin mir ziemlich sicher, dass es in einer Art psychotischen Episode endet, was ich nicht cool finde. Ich weiß, dass es ein kleines Spiel ist, das für eine Game Jam entstanden ist, dennoch wünsche ich mir mehr Verantwortung bei dem Thema.

Mir hat das Erledigen der Aufgaben zwar Spaß gemacht, und alles war auch in rund 20 Minuten erledigt, dennoch sollte der Umgang mit Drogen nicht so verharmlost werden. Besonders wenn man sich so viele bunte Pillen am Stück einwirft, kann das ernsthafte Folgen haben und darauf wird nicht eingegangen. Das finde ich mehr als schade. Ich will hier kein Moralapostel sein, aber dennoch darauf hinweisen, dass zu viele Substanzen gefährlich sind und dass der Einsatz dieser geregelt sein sollte. Sei kein Toad und pfeif‘ dir so viele Pillen ein. !B

Zu sehen ist ein Mann, der vor einem einfachen Zelt steht. Vor dem Mann liegt eine Pille in Rot und Blau, links daneben hüpft ein grüner Frosch. Der Mann sagt: "In my younger days I was a great soccer player."

Die technische Umsetzung

A Toad’s Trip ist auf itch.io und somit für den Windows PC verfügbar. Gesteuert wird hierbei mit Maus und Tastatur, obwohl die Steuerung zu keinem Zeitpunkt erklärt wird, lediglich M für die Aufgabenliste wird erklärt, doch dass ich auch mit der Maus meine Froschzunge einsetzen kann, habe ich nur durch einen dummen Zufall herausgefunden. Hier wäre eine kleine Steuerungsübersicht definitiv wünschenswert gewesen. Soweit so gut, wenn denn der Rest in A Toad’s Trip funktionieren würde.

Ich habe mehrmals anfangen müssen. Beispielsweise hing sich bei mir fast immer der Frosch auf, wenn ich die zweite Aufgabe erledigt und die Pille geschluckt hatte. Alleine dafür habe ich bestimmt drei oder vier Anläufe gebraucht. Vermutlich habe ich auch dafür einen Workaround gefunden: Wenn man die Pille aus einiger Entfernung mit der Zunge isst, ist meistens alles gut verlaufen. Super nervig war in A Toad’s Trip jedoch das sammeln der Gegenstände, gerade die Clownsnase, die sich oben am Ende eines Pfades versteckte, war ein Graus. Häufig ist sie mir unter die Baumkronen geschwuppt und dann habe ich sie partout nicht mehr gefunden, weswegen ich auch hier neustarten musste. Ich weiß am Ende gar nicht mehr genau, wie häufig ich dieses kleine schwarz-weiße Abenteuer mit bunten Lichteffekten von vorne beginnen sollte.

Die meisten Dinge funktionierten dann schon fehlerfrei, aber gerade diese beiden Dinge haben mich wirklich kirre gemacht. Spannend fand ich neben den Lichteffekten, die mich auch wahnsinnig gemacht haben, die angepasste Musik im Spiel, die sich veränderte je nachdem, wie viele Pillen ich eingeworfen hatte. Das war ein netter Effekt, der ganz gut zu A Toad’s Trip gepasst hat. !B

Ein Mann steht vor einem schwarzen, einfachen Zelt. Die Welt ist generell schwarz, während die Umgebung mit weißen Strichen dargestellt ist. Ein blau-grüner Frosch steht vor einem Briefkasten. Der Briefkasten sagt: "Send out a piece of your thoughts, made into matter by pen and paper..."

Fazit: Vorsicht beim Einsatz von Pillen

Auch wenn A Toad’s Trip nicht davon gebraucht macht, ich mache es auf jeden Fall: Bitte pass bei der Nutzung von diversen Substanzen auf dich und andere auf. Das ist kein Spaß und sollte auch nicht missbraucht werden. Ich wünsche mir, dass das Spiel darauf mehr eingegangen wäre.

A Toad’s Trip ist ein kleines Spiel, das dich für jede erledigte Aufgabe mit einer bunten Pille „belohnt“, die deine Wahrnehmung ein bisschen verändert. Die Aufgaben sind dabei allesamt relativ einfach zu erledigen, auch wenn mir das Spiel immer mal wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht hat, in dem es sich aufhing oder die Gegenstände, die ich finden musste irgendwo unter den Bäumen verschwanden. Das war teilweise ein frustrierendes Erlebnis, wenn es das getan hat und hat bei mir zu mehreren Neustarts gefehlt. A Toad’s Trip dauert etwa zwanzig Minuten, wenn es mitspielt, wie es mitspielen sollte und ist als kleiner Trip von Toad zu sehen. Schade, dass es absolut nicht auf den Missbrauch von Drogen eingeht oder wenigstens eine Content Warnung schreibt. Das Erledigen der Aufgaben hat mir jedoch viel Spaß gemacht und auch der Soundtrack ist passend.

ProContra
+ Netter Soundtrack– Drogen werden verharmlost
+ Einfache Aufgaben in kurzer Spielzeit (ca. 20 Minuten)– Titel hängt sich häufig selbst auf
+ An sich netter Grafikstil– Gegenstände verschwinden manchmal unter Bäumen und sind dann verloren
– Steuerung wird nicht erklärt
Gamer's Palace Score 65.

Technik: 70
Grafik: 80
Sound: 84
Umfang: 73
Gameplay: 45

Spielspaß: 60

  • Story: Du spielst Toad, der kleinere Aufgaben erledigt, um bunte Pillen zu erhalten
  • Frustpotential: Die Technik macht es manchmal nicht leicht, hängt sich auf und verschluckt Gegenstände.
  • Design/Stil: Es ist ein kleines schwarz-weißes Spiel mit einem grünen Frosch und bunten Lichteffekten. Passt zur Thematik.
  • Musik und Sound: Es ist ein passender Soundtrack, der sich je nach Pilleneinwurf verändert.
  • Preis-Leistungsverhältnis: A Toad’s Trip ist kostenlos.

Offenlegung

A Toad’s Trip steht kostenfrei auf itch.io zur Verfügung.

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Beatrice Eichhorn
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