Isle of Jura (PC) im Test – Die eigenen Mitte finden

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Nach Videospielen, in denen ich Pakete und Briefe ausliefern kann, finde ich Gefallen an Spielen, in denen ich nichts anderes mache außer zu angeln. So langsam beschleicht mich das Gefühl, dass ich in Videospielen war ganz anderes cool finde als im richtigen Leben. In Isle of Jura, das bei Steam verfügbar ist, beispielsweise, angle ich für meine Biologiearbeit, damit diese fertig wird. Wie mir Isle of Jura gefallen hat und ob du auch einen Blick reinwerfen solltest, verrate ich dir in meiner Review. !B

Zu sehen ist ein Mädchen mit schwarzen Haaren, das in einem Teich steht und einen Frosch in die Kamera hält.

Entspannung beim Fischen

Mir war bis zu diesem Zeitpunkt nicht so ganz klar, dass ich Angelspiele wirklich faszinierend und entspannend finden würde, doch Isle of Jura hat mich eines Besseren belehrt. Ich schlüpfe in diesem kleinen Spiel in die Rolle von Alex, die bei ihrer Biologiearbeit nicht weiterkommt. Ihre Mama empfiehlt ihr, auf die Insel Jura zu fahren, um dort ein bisschen den Kopf freizubekommen, an der Biologiearbeit zu arbeiten und nebenbei den einen oder anderen Fisch zu fangen. Also packen wir unsere Sachen und reisen zur kleinen, ruhigen und friedlichen Insel.

Dort angekommen, werden wir erstmal zum Kumpel von Alex‘ Opa geschickt, der uns mit einem Kescher ausstattet, mit dem Alex und ich unsere ersten Fische, Frösche und Süßwasserschnecken fangen können. Auf der Insel selbst treffe ich auf verschiedene Menschen, die dort entweder ein Museum führen, campen oder ein kleines Café führen. Letzteres dürfen wir übrigens mit den gefangenen Tieren beglücken, im Gegenzug bekommen wir Geld. Ein ziemlich cooler Deal, wie ich finde. Ein bisschen weniger cool finde ich nur, dass mir nicht jeder sagt, was seine Aufgabe ist.

Beispielsweise gibt das Don, der mir den Kescher gibt. Ohne, dass er mir das sagt, kann ich später bei ihm aber auch noch andere Ausrüstungen wie Angelruten kaufen. Und irgendwie sieht er aber auch nicht so aus, als könne ich etwas kaufen. Aber wie auch immer: Im Café kann ich wiederum nichts kaufen, sondern nur meine gefangenen Tiere verkaufen, um Geld zu bekommen. Und dann gibt es da noch das Museum, das einfach so meine gefundenen Artefakte nimmt und bei sich ausstellt, ohne mich wirklich danach zu fragen. Ein bisschen seltsam sind die Interaktionen schon, doch das ist irgendwie nur zweitrangig.

Isle of Jura überrascht mich jedoch mit seiner ruhigen Art und dem teilweise entspannten Angeln. Insgesamt habe ich drei verschiedene Möglichkeiten, um zu fischen. Mit dem Kescher ist es relativ einfach. Hier stelle ich mich nur hin und warte, dass ich was finde, anschließend drücke ich im richtigen Moment eine Taste. Mit der einfachen Angelrute ist es schon ein bisschen komplexer, denn hier werfe ich die Angel aus, warte bis was anbeißt und drücke dann dauerhaft auf eine Taste, ohne dass die Schnur dabei reißt. Und vom Fliegenfischen will ich einfach nicht anfangen. Das ist mir zu unausgereift und zu frustrierend, denn hier die ist Gefahr am größten, einfach alles wieder zu verlieren. Dennoch kann ich sagen, dass mich alles sehr entspannt hat. !B

Auf dem Bild ist ein Mädchen, das auf einer Brücke steht. Sie hat die Angel ausgeworfen, der Köder hängt jetzt im Wasserfall.
Ich KANN im Wasserfall fischen 😉

Lausche den Wellen

Isle of Jura überrascht zudem auch mit einem tollen Soundtrack, der sich zwischen Wind, Wellen und einer angenehmen Melodie abwechselt, um für die nötige Ruhe zwischendrin zu sorgen. Das ist sehr schön und erholsam. Lediglich das Gebrabbel der Inselbewohner/-innen nervt und ich weiß auch immer noch nicht, warum das eigentlich alle seit Banjo & Kazooie cool finden. Das ging mir damals schon auf den Keks, zumal sich hier die Geräusche kaum unterscheiden. Zudem gefällt mir in Isle of Jura, der schöne, minimalistische Grafikstil und der Wassershader, das ist irgendwie beides sehr hübsch und angenehm. Auch sehr schön finde ich die Art der Fische, die ich fangen kann. Sie erinnern mich an diese wehenden bunten Papierfische, die häufig in den Läden an der Küste zu finden sind.

Ich glaube, dass zum Spiel noch ein paar Patches kommen werden, doch den einen oder anderen Fehler habe ich noch gefunden, obwohl Isle of Jura bereits offiziell erschienen ist. Beispielsweise hat sich bei mir das Inventar geleert, bevor ich die Angelrute hatte, wenn ich das Spiel verlassen habe. Das war am Anfang ziemlich uncool. Außerdem finde ich es nicht gut, dass ich keinen Einfluss auf die Kamera habe. Diese steuert sich von allein, sodass es gerade zu Beginn ganz schön verwirrend ist, auf der Insel herumzulaufen. Irgendwann konnte ich mir dann merken, wie sich die Kamera wann dreht, um zu meinem Ziel zu kommen. Doch das hat ein bisschen gedauert.

Ein bisschen meckern die Leute auf Steam, dass es ihnen zu lange dauert, bis man nach einem Fang wieder angeln kann. Doch ich sehe das nicht als Problem an, sondern ein bisschen hilft es mir dabei, noch weiter zu entschleunigen. Isle of Jura ist kein Spiel, das man fix in einer halben Stunde durch hat. Du benötigst Zeit und Geduld, wenn du alle 50 Tiere finden und fangen möchtest. Und jede/-r, dier schonmal geangelt hat, weiß vielleicht auch, dass es manchmal ein bisschen dauert, bis ein Fisch wirklich anbeißt. Diese Zeit bringt auch Isle of Jura mit sich und wirkt deswegen auf mich super entschleunigend. Ich habe jetzt gut drei Stunden im Spiel verbracht und noch fehlen mir immer noch einige Fische. Das ist für mich Entspannung pur. !B

Fazit: Ich wusste nicht, dass ich angeln mag

Isle of Jura schickt dich auf eine ruhige, minimalistische Insel zum Angeln. Mit Kescher und Angelrute bewaffnet, warten 50 verschiedene Tiere auf dich, die du bei einem ruhigen Soundtrack voller Wasserrauschen und wehenden Winden genießen kannst. Für mich ist Isle of Jura ein durchaus entschleunigendes Spiel, das mit genau der richtigen Geschwindigkeit für ruhige Spielstunden sorgt, in denen ich wieder zu mir selbst finden kann. Ein bisschen nervig sind dabei die Kamera, die sich nicht selbst steuern lässt und die somit für genügend Verwirrung sorgt, das Gebrabbel der Bewohner/-innen und einige kleinere Fehler. Dennoch gibt es eine entspannende Empfehlung meinerseits, wenn du Eins mit der Natur werden möchtest.

ProContra
+ Ruhige, entspannende Atmosphäre– Fliegenfischen ist ein bisschen nervig
+ Passender Soundtrack mit Wind, Wellen und Melodien– Kamera lässt sich nicht selbst steuern
+ Angenehmes Angeln, meistens mit einfachem Gameplay– Inventar geht zu Beginn des Spiels häufiger verloren
+ Schöner, minimalistischer Grafikstil mit wehenden Fischen– Gebrabbel der Bewohner/-innen

Technik: 76
Grafik: 84
Sound: 82
Umfang: 80
Gameplay: 58

Spielspaß: 86

  • Story: Isle of Jura schickt dich auf die Insel Jura und lässt dich mehr als 50 verschiedene Tiere fangen, die du für deine Biologiearbeit brauchst. Super entschleunigend und entspannend.
  • Design/Stil: Der Grafikstil ist minimalistisch und die bunten Fische überzeugen in ihrer wehenden Brillanz.
  • Musik und Sound: Ein wunderbarer Soundtrack mit einer Mischung aus wehenden Winden, platschenden Wellen und einer schönen, entspannenden Melodie.
  • Frustpotential: Die Angelarten sind einfach zu erlernen, doch schwierig zu meistern. Besonders das Fliegenfischen sorgt für Frustpotential.
  • Preis-Leistungs-Verhältnis: Isle of Jura kostet zwischen 4 und 5 €, was absolut angemessen ist.

Offenlegung

Wir haben einen Key vom Publisher zu Isle of Jura auf Steam erhalten.

Isle of Jura ist aktuell nur für den PC (Windows, Linux, MaCOS) via Steam zu erwerben.

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Beatrice Eichhorn
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