Astralojia Episode 1 (Steam) im Test – Von Elementen und Egos

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Nicht immer ist unser Ziel in greifbarer Nähe, doch manchmal muss man auch die Zähne zusammen beißen, stürzen und wieder aufstehen. So wie Taku das in Astralojia tut, zu dem die erste Episode veröffentlicht wurde. Ich habe mir das Ganze auf Steam angeschaut und verrate euch im Test, was sich dahinter verbirgt.

Ich bin der Allerbeste

Nicht jeder Videospielcharakter ist mit einem kleinen Ego gesegnet, sodass sich die introvertierten Gamer in ihn hineinversetzen können. Taku, der Protagonist in Astralojia, hat tatsächlich kein sonderlich kleines Ego, sondern behauptet von sich stets der Allerbeste zu sein. Aus diesem Grund will er auch nicht mit den anderen Kindern in der normalen Schule lernen, wie man kämpft, sondern natürlich an der Raynwood Academy for Magic, eine der bekanntesten Akademien im Land. Leichter gesagt, als getan, denn Taku versucht jedes Jahr sein Glück – und fällt jedes Jahr auf die Nase, sodass sein gigantisches Ego eigentlich gar nicht nachvollziehbar ist.

Taku ist an sich wirklich ein interessanter Charakter, denn er hat nicht nur ein Ego, für das er allein schon eine eigene Akademie bräuchte, sondern ist auch sehr leicht reizbar. So gibt es zum Beispiel eine Stelle im Spiel, in der wir eventuell um einen Kampf drum herum gekommen wären, wenn Taku nicht hinter jedem Satz einen Angriff vermutet hätte. Aber auch so ist er wirklich leicht reizbar, so regt er sich auf, dass ihn ein NPC als „Kid“ bezeichnet Größtenteils ist er aber vermutlich einfach nur sauer auf sich selbst, dass er immer noch nicht stark genug ist, um an der Akademie angenommen zu werden.

So begebe ich mich zusammen mit Taku in der ersten Episode von Astralojia auf den Weg zur Akademie, lerne ein bisschen was über die Welt, sammle in Kämpfen mit anderen Schülern Erfahrungspunkte und lerne sehr viel über Takus Vergangenheit, die nicht sehr glimpflich ihren Weg nahm. Im späteren Verlauf der ersten Episode treffen wir auf Juno, den besten Freund von Taku und ich muss sagen, dass er vom Charakter her doch eher in meine Richtung schlug, während Taku wirklich ein Hitzkopf ist. Ein Wunder, dass ihm kein Feuer Element zugeordnet wurde.

Der Kampf der Elemente

In Astralojia verfügt man über bestimmte Kampfelemente. Taku gehört dem Windelement an, sodass seine Angriffe häufig mit dem Element verknüpft sind. Bisher ist noch nicht erkennbar, ob es ein Stärken-Schwächen-Prinzip geben wird und ob Taku vielleicht gegen bestimmte Gegner das Nachsehen haben wird oder Vorteile. Ich bin mir aber sicher, dass das im Laufe der nächsten Episoden geklärt wird.

Das Kampfsystem ist ziemlich interessant, auch wenn es Elemente gibt, die mir die Haare zu Berge stehen ließen. Prinzipiell funktioniert das Ganze mit ATB-Balken. Das bedeutet, dass ich warten muss, bis mein Balken voll ist, bevor ich eine Aktion durchführen kann. Auf die Geschwindigkeit des Balkens habe ich keinen Einfluss, sondern muss wie in klassischen Rollenspielen warten, bis ich dran bin. Habe ich dann einen Angriff gewählt, so legt sich ein Balken über das Spiel, den ich mit B aktiviere und warten muss, bis der Strich in einen gesonderten Bereich gelaufen ist. Dort kann ich dann A drücken, um einen Angriff zu aktivieren. Der Strich bewegt sich übrigens nicht immer gleich schnell, sondern ist mal lieb, mal ein ziemliches Arschloch, sodass es unmöglich ist, einen Angriff durchzuführen.

In normalen Kämpfen ist das soweit auch nicht weiter dramatisch, schlimmer wird es eher in Zeitkämpfen. Bei diesen hat man nicht nur einen bestimmten Zeitraum, in dem der Kampf entschieden werden muss, sondern auch noch einen Zeitbalken für jede Aktion. Bin ich zu langsam, ist meine Runde vorbei. Der Zeitbalken bezieht sich auch auf jede Aktion: Bin ich im Menü habe ich nur ein bisschen Zeit, um etwas zu wählen. Habe ich mich dann schnell für einen Angriff entschieden, läuft auch dann der Balken. Ist der Strich im Aktionsbalken lieb zu mir, kann ich den Angriff ausführen, bevor die Zeit abgelaufen ist. Wenn nicht, habe ich Pech. Das hat mich vor allem beim letzten Kampf der Episode wahnsinnig gemacht, sodass ich nur mit Müh und Not gewonnen habe.

Preis-Leistung?

Ich hatte mit Astralojia Schwierigkeiten an meinem Laptop, weil es dort dauerhaft abgestürzt ist. Theoretisch ist mein Laptop in der Lage, Astralojia abspielen zu können, doch vermutlich war es ihm heute zu heiß. Deswegen bin ich zu Manuels Computer gewechselt und hatte hier durchaus mehr Glück. Nach knapp 2 Stunden Spielzeit war die Episode bereits vorbei, was ich sehr interessant finde. Für einen Preis von 4 € bei Steam finde ich die Spielzeit in Ordnung und sehr angemessen. Ich fand nur, dass es sich sehr kurz angefühlt hat – was jedoch ein gutes Zeichen ist und somit zeigt, dass ich Spaß am Titel hatte und gar nicht merkte, wie die Zeit verging. Das ist wirklich gut und ich bin gespannt, ob Astralojia das auch in der zweiten Episode hinbekommt. Ich hätte mir ein bisschen mehr Abwechslung im Spiel gewünscht, aber sonst bin ich bisher sehr zu frieden.

Kamera vs. Soundtrack

Ich kann mich, ehrlich gesagt, gar nicht entscheiden, welches Element mir in Astralojia am besten gefallen hat: Die individuelle Kamerasteuerung oder doch der gelungene Soundtrack? Die Kamera ist wirklich innovativ und erfrischend, denn sie ist fest installiert. Ich kann sie nicht frei bewegen, dafür kann ich die Kameraansicht aber drehen, um herauszufinden, wo sich Taku gerade befindet. Habe ich ihn gefunden und auch herausgefunden, wohin ich möchte, um weiterzukommen, kann ich ihn steuern. Das finde ich ziemlich cool und ist wirklich eine große Abwechslung zu sonstigen Spielen.

Doch auch der Soundtrack braucht sich nicht zu verstecken. Das Lied im Intro ist der Hammer, aber auch die Kampfmusik ist wirklich ein „Hingucker“. Ich höre Musik in Spielen irgendwie selten, doch in Astralojia konnte ich sie gar nicht überhören. Sehr schön, sehr passend, hervorragend!

Fazit: Ich bin sehr auf die zweite Episode gespannt!

Ich wusste nicht so richtig, was mich mit Astralojia erwartet. Vom Namen her hätte es alles sein können, doch tatsächlich ist es ein kleines und spannendes Spiel, das vor allem mit der Kamera spielt. Taku ist für meine Verhältnisse sehr gewöhnungsbedürftig und eher nicht so mein Favorit, doch die Idee ist gut. Denn die wichtigste Botschaft im Spiel ist definitiv: Du kannst 100 mal hinfallen, doch wichtig ist, dass du 101 mal wieder aufstehst. Astralojia erzählt in der ersten Episode die Geschichte von Takus Reise zur Akademie, an der er wieder einmal sein Glück versuchen möchte. Ob er das schafft, werden wir erst in der nächsten Episode herausfinden. Das Kampfsystem ist in Ordnung und innovativ, lediglich die Zeitkämpfe sind schlecht optimiert und haben eher etwas mit Glück statt mit Geschick oder Können zu tun. Ich kann euch Astralojia für 4 € definitiv an die Hand geben, denn es ist eine interessante Geschichte, die mit knapp zwei Stunden Spielzeit für genügend Spielspaß sorgt.

Hinweis: Astralojia ist nur mit einem Controller steuerbar, Maus und Tastatur werden nicht unterstützt.

Pro Contra
+ Hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis – Taku verfügt über ein sehr großes Ego
+ Schöne Botschaft im Spiel – Zeitkämpfe sind fast schon unfair
+ Hammermäßiger Soundtrack! – Grafikstil gewöhnungsbedürftig
+ Innovative Kamerasteuerung und Darstellung an sich – Recht wenig „Umfang“ im Sinne von Minispielen oder irgendwas in der Art

Technik: 78
Grafik: 78
Sound: 92
Umfang: 75
Gameplay: 67

Spielspaß: 84

  • Story: Taku ist auf dem Weg zur Raynwood Academy of Magic und will an der Aufnahmezeremonie teilnehmen.
  • Frustfaktor: Relativ gering, es sei denn, man ist mitten in einem Zeitkampf drin. Die sind größtenteils einfach nur unfair.
  • Wiederspielwert: Relativ gering, da wiederum keine sonderlichen Überraschungen Teil der Story sind und sich auch keine Geheimnisse oder dergleichen verbergen.
  • Design/Stil: Interessanter Grafikstil, jedoch noch bessere Kamerasteuerung. Allerdings muss man sich an den grafischen Stil noch gewöhnen.
  • Musik: Wooohoooo! Sehr gelungen und passend und überhaupt!

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Beatrice Eichhorn
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