When the Past Was Around (PC) im Test – Die Liebe zur Eule

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Ich liebe Liebesgeschichten, das ist vermutlich ein ziemlich offenes Geheimnis. Schade ist dabei nur, dass so wunderschöne und zarte Geschichten selten im Videospielbereich zu finden sind – bis ich auf When the Past Was Around stieß. Ob mich die Liebesgeschichte zwischen Eda und Owl mitreißen konnte, erfahrt ihr in meiner Review zur PC Version.

Eine Liebe so zart

When the Past Was Around erzählt die Geschichte von Eda und Owl. Einem Mädchen und einem Eulenmann, die sich finden und ineinander verlieben. Beide sind durch die tiefe Liebe zur Musik miteinander verbunden, sodass jedes Level von immer wiederkehrenden Tönen begleitet wird. Töne, die mich selbst nicht loslassen, obwohl ich mit Musik meistens wenig anfangen kann. When the Past Was Around hat einen fantastischen Soundtrack und es ist einer der ersten, den ich mir kaufen werde, damit ich von ihm jeden Morgen geweckt werde. Ich verstehe, warum sich Eda in Owl verliebt hat, denn allein dieser Soundtrack ist so liebevoll, zärtlich und traumhaft, dass jeder Mensch schwach geworden wäre.

Leider kann ich der Liebe selbst jedoch nicht allzu viel abgewinnen, denn sie ist irgendwie viel zu schnell vorbei und dann folgen wir tatsächlich dem Titel und schwelgen in der Vergangenheit: Wie Eda Owl getroffen hat, wie sie Zeit miteinander verbrachten, während ich dazwischen immer wieder eine Eda in schwarzer Robe sehe. Sie lebt mir viel zu sehr in der Vergangenheit und geht kaum einen eigenen Weg, obwohl sie selbst auch Musikerin ist. Gleichsam ist es naheliegend, dass sie eine Pause braucht, dass sie sich nicht gleich auf was Neues einlassen kann.

Die Geschichte in When the Past Was Around wird nur nebenbei und durch Bilder erzählt: Jedes Kapitel erzählt einen gewissen Abschnitt der Beziehung und endet damit, dass Eda eine Eulenfeder findet, die die Tür in einen neuen Part öffnet. Die Erzählweise ist an sich sehr schön gemacht, aber ich glaube, dass sie mich nicht annähernd so gut mitgenommen hätte, wenn nicht der Soundtrack so klangvoll wäre.

Generell hat When the Past Was Around für mich nur so eine tolle Atmosphäre, weil der Soundtrack wirklich hervorragend ist – und der Zeichenstil herausragend. Alles wurde per Hand gezeichnet und das merkt man an den verschiedenen Details. Dennoch hätte ich mir eine tiefere Bindung gewünscht, dass ich mehr mit beiden anfangen kann. Auch wenn die Liebesgeschichte an sich schön ist, fehlt es ihr doch an Tiefgang und das ist ein wenig sehr schade. Ich hätte mir ein bisschen mehr Present für When the Past Was Around gewünscht.

Eine Liebe so gebrechlich

So zart die Liebe zwischen Eda und Owl auch ist, so viele Mängel hat sie irgendwie. Bereits auf technischer Seite: Es gibt einen Button, der anzeigt, welche Dinge geklickt und angefasst werden können. Drückt man den Button, während sich das Spiel bewegt, friert es ein und lässt sich nicht mehr bewegen, es sei denn, man klickt etwas an. Das geht allerdings auch nur dann gut, wenn es etwas zum Anklicken gibt. Gibt es das nicht, kommt man um einen Neustart des Kapitels nicht drum herum.

Zudem ist When the Past Was Around ein Spiel mit Rätseln und Puzzles, die es zu lösen gilt, dabei ist der Schwierigkeitsgrad jedoch sehr schwankend. Während manche Rätsel sehr leicht zu lösen sind und auch von vielen logischen Hinweisen begleitet werden, gibt es einfach auch viele, die nicht ersichtlich sind und wo sogar der Hinweisbutton nicht mehr hilft, weil er nicht alles anzeigt. So was ist echt frustrierend und führt bei mir eher dazu, dass ich schneller die Flinte ins Korn werfe, weil die Erfolgserlebnisse klein und kaum vorhanden sind.

Auch das ist schade, obwohl die Puzzle dabei nicht unbedingt unlogisch sind. Allerdings dauert es häufig viel zu lange, um eine Lösung zu finden – viel zu häufig habe ich somit mehrere Gebiete immer und immer wieder abgegrast, um zu finden, wonach ich suchte. Deswegen meide ich normalerweise solche Spiele, doch nach Florence wollte ich noch einmal eine Liebesgeschichte erleben.

Fazit: Dädümm Dädümm dümm

Ich liebe Liebesgeschichten, doch When the Past Was Around hat mich nicht vollends auf die Reise in die Vergangenheit mitgenommen. Ich beobachte gerne, wie Eda und Owl in ihrem handgezeichneten Stil ihre Liebe finden, doch ich hasse es, wenn ich dabei selbst an den Puzzlen verzweifle, die viel zu sehr in der Schwierigkeit schwanken. Dafür ist der Soundtrack etwas, das mich noch lange begleiten wird. Er ist wie eine zarte Blüte: Schön, gefühlvoll und dennoch kraftvoll. Doch leider kann ein Spiel nicht nur durch den Soundtrack definiert werden. When the Past Was Around ist ein romantisches Point & Click Adventure, dem an einigen Stellen die Bindung zu den Charakteren verloren geht, das sich trotzdem mit einem hervorragenden Zeichenstil und einem herausragenden Soundtrack über Wasser hält. Für Fans von Point & Click Adventures und Romantiker geeignet.

ProContra
+ Schöne Liebesgeschichte– Schwierigkeit der Rätsel sehr wechselhaft
+ Hervorragender Soundtrack!– Bewegungshemmung nach Aktivierung der Hinweise
+ Schöner, handgezeichneter Zeichenstil– Bindung zu Charakteren fehlt ein wenig
– Nicht alle Hinweise sichtbar
– Liebesgeschichte fehlt es teilweise an Tiefgang

Technik: 76
Grafik: 87
Sound: 94
Umfang: 70
Gameplay: 54

Spielspaß: 68

  • Story: Ihr begleitet Eda und Owl auf ihrem Liebesabenteuer und schwelgt häufig in den Erinnerungen der Vergangenheit.
  • Nachhaltigkeitswert: So schön Soundtrack und Grafikstil auch sind, wird es vermutlich keine große Rolle spielen.
  • Frustpotential: Aufgrund der Puzzles durchaus vorhanden, denn diese sind sehr, sehr schwankend in ihrer Schwierigkeit.
  • Design/Stil: Wunderschön und von Hand gezeichnet.
  • Musik und Sound: Das beste Argument des Spiels und ein Soundtrack, der definitiv in Erinnerung bleibt.

Offenlegung

Wir haben einen Review Key zu When the Past Was Around vom Publisher erhalten.

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Beatrice Eichhorn
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