Bea: „Lies of P wird kein Spiel für mich“

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Seit dem letzten Trailer zu Lies of P dachte ich, dass mich der Titel interessieren könnte. Immerhin greift es einen wichtigen literarischen Klassiker, auf der unter anderem Disney davon überzeugte, einen Zeichentrickfilm daraus zu machen. Dass es sich dabei wieder nur um einen generischen Soulslike-Titel handelt, hatte ich irgendwie nicht auf dem Schirm.

Im Zuge des ID@Xbox Demo Fest wurden viele verschiedene Spiele mitsamt Demos für Xbox One und Xbox Series S|X vorgestellt. Da ich persönlich die Geschichte rund um Pinocchio sehr mag und die Idee sehr schön finde, dass eine Holzpuppe zum Leben erweckt und den Traum hat, ein richtiger Junge zu werden, hatte ich das simple Gefühl, dass mich Lies of P ansprechen könnte. Also lud ich die Demo herunter. Nun ja, das wird definitiv kein Spiel für mich. Meine Eindrücke teile ich hier mit dir.

„Ich brauche dich“

Die Demo zu Lies of P beginnt ganz unspektakulär: Die blaue Fee in Form eines blauen Schmetterlings erweckt mich zum Leben und sagt, dass ich eine der Puppen von Gepetto bin, die jetzt gebraucht wird. Immerhin: eine meiner Hände scheint aus Holz zu sein, der Rest sieht doch mehr als menschlich auch. Ich erwache in einem Zug, in dem vermutlich nur ich war und sonst nichts, zumindest wirkt es in diesem Schlauchbereich so. Immerhin reiste auch ein wenig Gepäck mit mir.

Auf dem Weg nach draußen kann ich meine Waffe und somit auch meinen Kampfstil wählen, ein paar Erklärungen zu den Bewegungen, und dann soll ich auch schon raus aus dem Zugabteil. Der Bahnhof ist verlassen, überall liegen Leichen und verwaiste Koffer – und ganz am Ende des Bahnsteigs läuft ein wackeliger Holzsoldat, dem offensichtlich meine Nase nicht passt, da er mich direkt angreift. Warum er das tut, weiß ich nicht. Vielleicht ist auch nur der Einstieg der Demo komisch, aber ich habe nicht das Gefühl, das mich Lies of P willkommen heißt.

Vielleicht liegt das aber auch am Stil der Spiele: Du bist irgendwie die letzte Hoffnung, aber trotzdem gebe ich dir kaum Story mit. Braucht man ja auch nicht. In so einem Soulslike geht es ja auch nur um das Schlachten von großen Gegnern und die Hoffnung, dabei nicht drauf zu gehen. Übrigens: Bis zu meinem ersten großen Gegner war der Titel gar nicht so schwierig. Nur ein bisschen langweilig, weil ich die einzige lebendige Person war und ansonsten nur Spielzeugsoldaten ein Problem mit mir haben. Bestimmt wird im Hauptspiel erklärt, was wirklich Phase ist.

Der Stil kommt mir bekannt vor

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich wirklich von Lies of P halten soll. Dass ich Pinocchio bin, weiß ich auch nur, weil ich im Literaturunterricht aufgepasst habe. Was mir generell fehlte, waren Interaktionen und Erklärungen – nein, damit meine ich nicht, die schick gestalteten Textfelder mit ihren kleinen Texten, deren Sinn ich teilweise gar nicht verstanden habe. Ich meine damit, ein Narrativ, das mir Teile der Welt und vor allem meinen Sinn erklärt.

Aber gut, schaue ich mir ähnliche Spiele des Genre an, ist das für mich generell etwas, was mir fehlt. Vergleiche ich es mit Spielen wie Bloodborne fällt mir sogar die Nähe zum Detailgrad auf: Die Spielzeugsoldaten haben so flatternde Stoffdinger an, die mir auch aus anderen Spielen von großen Entwicklungsstudios aufgefallen sind. Irgendwie hat mich die Atmosphäre eh sehr stark an Spiele von From Software erinnert. Mein persönlicher Stil ist das jedenfalls nicht.

Unabhängig von meinem persönlichen Empfinden lief Lies of P sehr gut auf der Xbox Series S und es sah auch sehr gut aus. Hier bekommen wir definitiv ein Spiel, das auf der aktuellen Konsolengeneration zu Hause sein kann. Da ist es fast ein bisschen schade, dass es auch für die PS4 und die Xbox One entwickelt wurde – andererseits: Hut ab, wenn das auf der Last Gen auch noch so aussieht wie auf der Current Gen. Von der Steuerung war ich auch ziemlich angetan, denn der Charakter ließ sich sehr gut und recht einfach steuern, auch wenn das Ausweichen nicht immer wollte, wenn ich wollte, aber das hat vielleicht weniger mit mir zu tun.

Das wird kein Spiel für mich

Übrigens habe ich die Demo nicht zu Ende gespielt. Dass mich dieses Vieh in der großen Halle mit den ganz vielen Leichen mit nur zwei Schlägen getötet hat, habe ich nicht eingesehen, stattdessen habe ich die Demo beendet. Es gibt da draußen Spieler:innen, die diese Art von Spiel brauchen, mich selbst befriedigt das nicht im Geringsten. Doch ich kann sagen, für alle, die gerne diese Art von Genre spielen, wird Lies of P ein ziemlich guter Titel: Die Grafik und auch die Steuerung passt. Mir persönlich fehlte bei der Demo der Hintergrund des Ganzen und irgendwie hoffe ich doch sehr, dass das Hauptspiel ein paar Erklärungen liefert.

Lies of P soll im September 2023 für PC, PlayStation 4, PlayStation 5, Xbox One und Xbox Series S|X erscheinen.

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Beatrice Eichhorn
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