Cattails hatte ich irgendwie schon sehr lange auf dem Schirm, hatte es mir jedoch nie für den PC gekauft und dann war es plötzlich auf der Switch im Angebot. Warum ich eigentlich nur noch eine Katze sein möchte, verrate ich euch in meinem Test zur Switch Version von Cattails.
Einmal Katze sein!
Cattails beginnt mit der tragischen Geschichte unserer Katze. Nachdem ich mich für eine Fellfarbe entschieden habe und mir einen Namen gegeben habe, lande ich bei einem jungen Mädchen und ihrer Mutter. Wir spielen immer ganz gut zusammen, doch irgendwie mag das die Mutter nicht – und so lande ich wenig später alleine, einsam und hungrig mitten auf der Straße, ausgesetzt am Waldrand. Ich habe das nicht verdient. Ich bin traurig, ich mochte das Mädchen. Ich weiß nicht weiter, doch schon bald kommt eine andere Katze zu mir. Sie zeigt mir, was ich wissen muss, um zu überleben. Sie nimmt mich sogar mit zu ihrem Klan, um mir eine Heimat bieten zu können. So viel Freundlichkeit habe ich schon lange nicht mehr erfahren. Und dann bin ich ein Teil dieser neuen und für mich fremden Welt.
Cattails ist ein Spiel, das mich wirklich einmal in eine andere Welt mitnimmt. Diese Welt ist mir nicht immer freundlich gesinnt, aber sie gibt mir ein Zuhause. Sie hilft mir, wenn ich traurig bin. Das Gute an Cattails ist wirklich, dass ich das Gefühl habe, Teil einer wirklichen Gemeinschaft zu sein. Ich gehe mit den anderen Katzen freundlich um, freunde mich mit ihnen an, gebe ihnen Geschenke oder nehme an Festen statt. Das ist ziemlich cool und gibt mir das gleiche Gefühl, das ich damals bei Harvest Moon: Back to Nature verspürte. Ich liebe es, Teil von etwas zu sein und das fehlt mir manchmal in einigen Videospielen. Doch Cattails hat genau dieses Gefühl. Ich bin dankbar, eine Katze zu sein und verstehe in diesem Zusammenhang auch, warum ich jagen gehen muss, denn anders kann ich nicht überleben.
Nebenbei die Welt retten…
Ganz nebenbei gewöhne ich mich an das Katzenleben. Ich habe mich sogar in eine andere Katze verliebt und entdecke all die Geheimnisse dieser Welt. Für mich ganz zauberhaft. Vor allem, weil es ziemlich cool ist, dass es keine Geschlechter gibt, so steht mir fast jede Katze als Option zur Verfügung und ich muss nicht danach schauen, ob die Katze nun Lust auf mich hat oder nicht. Das ist cool und macht Cattails somit unglaublich divers, denn ich kann eine freie Wahl treffen, wen ich wirklich als Partner möchte. Und auch hier hebt sich Cattails vom Großteil der Spiele ab, was wirklich cool ist.
Und ganz nebenbei darf ich auch die Welt retten, denn der Waldwächter ist irgendwie verschwunden, doch alleine können die anderen Katzen nicht nach ihm suchen oder ihn wieder zum Leben erwecken, so ist das natürlich meine Aufgabe. Schließlich bin ich ja die neue Katze in da Hood. Ein bisschen doof finde ich hierbei nur, dass ich, um dem Wächter zu helfen, bestimmte Dinge opfern muss. Diese habe ich wiederum in meinem „Rucksack“, wo auch immer ich als Katze einen Rucksack habe, doch dieser Rucksack hat von Haus aus nur eine bestimmte Größe. Wenn ich also wirklich nach allen Dingen suchen möchte, muss ich genügend Nahrung dabei haben, um nicht zu verhungern und dabei aufpassen, dass ich nicht das esse, was ich eigentlich opfern muss. An sich ist es jedoch einfach, die Dinge zu sammeln, man muss nur darauf achten, dass bestimmte Tiere nur zu bestimmten Jahreszeiten zur Verfügung stehen.
Und dann sind wir irgendwie im Krieg.
Neben meinem Clan gibt es in Cattails noch zwei weitere Clans, mit denen mein eigener Clan irgendwie im Krieg ist. Mir ist nicht ganz klar, wieso. Einmal im Monat treffen wir uns jedoch alle und feiern friedlich miteinander. Das ist ganz cool und ich kann auf diese Weise sehen, wer noch alles so in der Katzenwelt umherstreift. Was ich jedoch gar nicht verstehe ist einfach der Streit zwischen den Clans. An diesem einen Tag im Monat, so erklärt man es mir, wird nicht gekämpft, sondern alle feiern zusammen. Das stimmt nur nicht, denn auch an diesen Tagen gibt es Kämpfe in den Gebieten, in denen es um die Vorherrschaft geht. Das ist irgendwie unlogisch und passt auch nicht zudem, was mir erzählt wurde. Das ist merkwürdig.
In all diesen Kämpfen bin ich jedoch zu Beginn sehr im Nachteil, bis ich mich aufgelevelt habe und einfach deutlich mehr Schaden verursachen kann als noch zuvor. Trotzdem wünsche ich mir mehr Flexibilität in den Kämpfen – andererseits hat eine Katze an sich auch schon nicht so richtig viele Möglichkeiten, dennoch hat sie neben ihrer Kralle auch noch ihre Zähne, die in Cattails keinen Einsatz finden. Dennoch steht es mir frei, zu entscheiden, ob ich kämpfen will oder ob ich lieber einen Bogen um alles mache.
Das perfekte Abenteuer für unterwegs?
Cattails ist ein wunderbares Abenteuer für zwischendurch und unterwegs, denn es fordert nicht viel Zeit. Man kann zwar nicht immer und überall speichern, doch dafür kann man gut mal ein paar Minuten spielen und anschließend wieder zur Höhle zurückkehren, um dort zu speichern. Wenn man eine längere Reise plant, sollte man diese allerdings nicht dann beginnen, wenn man ohnehin nur ein paar Minuten zur Verfügung hat. Dennoch eignet sich Cattails sehr gut für unterwegs. Ich habe zudem geprüft, wie viel Akku verbraucht wird und so zieht Cattails etwa 21 % Akku pro Stunde, sodass ihr problemlos bis zu vier Stunden spielen könnt. Finde ich ein ganz gutes Gefühl dabei, denn so weiß ich, dass mein Akku nicht gleich wieder alle ist, nur weil ich gerade das Spiel gestartet habe.
Fazit: Ich will Fell und Krallen!
Ich liebe Cattails! Der Stil ist vielleicht nicht ganz passend und in 3D hätte es vielleicht noch einen besondereren Charme, aber ich mag es einfach. Es zeigt mir, wie ich als Katze leben könnte, welche Möglichkeiten mir offen stehen und ganz nebenbei kann ich noch die Welt retten, ohne dass ich dafür wirklich groß kämpfen muss. Es ist ein schönes Spiel, eines dass mir Freiheiten gibt. Und ganz nebenbei rette ich die Welt. Das ist ein schönes Gefühl. In Cattails erlebe ich auch unterwegs ein schönes Abenteuer, auch wenn sich einige Ungereimtheiten einschmuggeln – aber das ist bei einigen Videospielen ja der Fall. Ich finde, dass es ein gelungenes Abenteuer mit einigen Abstrichen ist, das sich vor allem für Katzenliebhaber eignet und mir ganz viele Freiheiten bietet.
Pro | Contra |
+ Ich entdecke die Welt aus den Augen einer Katze | – Begrenzter Platz im Rucksack |
+ Ich habe die freie Partnerwahl | – (Wieso habe ich als Katze einen Rucksack?) |
+ Wechselnde Jahreszeiten | – Krieg zwischen den Katzenclans nicht nachvollziehbar |
+ Schöne Umsetzung von Harvest Moon Elementen und Katzenleben | – Kampfsystem könnte strukturierter sein |
+ Ich kann selbst entscheiden, ob ich kämpfe | – „RPG Maker“ Grafik |
+ Viele verschiedene Fellfarben |
HINWEIS: Bitte setzt niemals ein Tier aus, wenn ihr es nicht mehr wollt, sondern bringt es zur Not ins Tierheim. Das Tier baut eine Beziehung zu euch auf und versteht nicht, warum ihr es jetzt aussetzt. Für dieses Tier seid ihr die Welt.
Technik: 77
Grafik: 69
Sound: 82
Umfang: 87
Gameplay: 71
Spielspaß: 86
- Story: Ich entdecke die Welt aus den Augen einer Katze und rette ganz nebenbei auch die besagte Welt und bringe sie ins Gleichgewicht zurück.
- Frustfaktor: An sich nicht vorhanden.
- Nachhaltigkeitswert: Cattails ist sehr nachhaltig, denn es zeigt die Welt aus einer besonderen Sichtweise. Es bietet die Möglichkeit, viel über den Titel zu sprechen und stellt auch diverse Dinge wie das Aussetzen von Tieren zur Debatte.
- Design/Stil: Niedlicher Stil, der nicht jedermanns Sache ist und an RPG Maker Spiele erinnert.
- Musik und Sound: Passt.
- Preis-Leistungs-Verhältnis: Ich selbst habe Cattails zwar auch zu einem rabattierten Preis gekauft, doch ich denke, dass ein Preis von etwa 10 € angemessen wäre für das, was man wirklich bekommt. Aus diesem Grund finde ich den normalen Preis etwas zu hoch angesetzt.
- Akkuverhalten: Pro Stunde werden im Handheldmodus rund 21 % des Akkus verbraucht, somit ist eine Spielzeit von knapp vier Stunden ohne Strom möglich. (Launchkonsole)
Offenlegung
Wir haben Cattails für die Nintendo Switch selbst gekauft.