Die Absurdität von Guides

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Guides sind super. Sie helfen euch, an bestimmten Stellen in Spielen weiterzukommen oder geben euch eine Liste zum Beispiel mit Zutaten oder Rezepten. Ich selbst lese auch sehr gerne solche Guides und lasse mich so unterstützen und ich erstelle gerne auch welche. Meine Guides entstehen dabei auch wirklich immer aus eigener Hand, weswegen ich manchmal länger als nötig an einem sitze.

Was mir jedoch im Zuge von Fire Emblem: Three Houses aufgefallen ist, hat mich schon eher schockiert. Im Spiel selbst kann man mit den Charakteren auch Beziehungen eingehen. Das ist jetzt nichts sonderlich Neues in Videospielen. Neu sind dabei eher die Arten von Guides, die entstanden sind. Ich kann mich an viele Guides oder „Sammlungen von Informationen“ erinnern, die zum Beispiel zu Harvest Moon: Back to Nature auf der PlayStation 1 entstanden sind. Da gab es Sammlungen von Geburtstagen, Vorlieben und sogar Zeitpläne, wann die Love Interests sich wo und warum aufhalten. Alles sehr nützlich, vor allem, weil sich damit irgendwann mal jemand richtig beschäftigt hat. Heute verhält sich das jedoch alles ein bisschen anders.

Dies fiel mir jetzt schon eine kleine Weile lang auf, doch bei Fire Emblem: Three Houses wird es irgendwie von sehr vielen anderen Webseiten auf die Spitze getrieben. Guides sind heute einfach keine Guides mehr. Ganz einfaches Beispiel: Ich habe geschaut, ob es eine Strategie gibt, wie ich mit einem ganz bestimmten Charakter anbandeln kann. Es musste doch irgendwo eine Liste zu finden sein, die alles beinhaltet, was ich wissen muss: Die Themen für die Teestunde, die Vorlieben bei den Geschenken, die Verlorenen Items, das Geburtsdatum, sein Tagesablauf etc. Doch nichts in der Art konnte ich finden. Stattdessen fand ich Guides, die so klanghafte Namen tragen wie „S Rank in all Romances“. Klingt gut, richtig? Dahinter verbergen sich jedoch nur Guides, die aufzählen, dass man möglichst viel mit den Charakteren kämpfen, mit ihnen reden und sie um Tee einladen soll. Der Rest kommt dann schon von allein.

Aha.

Ja, ich gebe auch zu, dass Fire Emblem: Three Houses noch sehr neu ist und dass es deswegen noch nicht so viele vollständige Guides geben kann. Geh ich auch voll mit. Aber das sind keine Guides. Vor allem, weil sehr viele Webseiten solch nutzlose Guides aufweisen. Anderes Beispiel: Die Teestunde. Im Spiel gibt es verschiedene Teesorten, die verschiedene Beschreibungen haben. Ich wollte wissen, welcher Charakter welchen Tee am liebsten mag und bin erst durch viele nutzlose Guides gewandert. Die meisten „Guides“ erklärten mir, was ich ohnehin schon wusste: Jeder Charakter hat bestimmte Vorlieben und man muss die Teesorte wählen, die ihm wohl am besten schmeckt. Cool, so schlau war ich auch schon. Dass mir das in dem Fall aber nicht weitergeholfen hat, klingt logisch.

Aber vielleicht brauchen die Spieler das auch. Guides, die ihnen sagen, dass sie selbst nachdenken sollen. Anders kann ich mir das nicht erklären. Und dann gibt es auch wieder Guides, die das Ganze auf die Spitze treiben und den Spielern den Sinn des Mitdenkens nehmen. Das habe ich so in Final Fantasy XIV gesehen. Jeder Dungeon hat dort einen Guide. Eine ganze Weile wurde ich so ein wenig angepflaumt, wenn ich den Guide nicht kannte und somit den Dungeon – Gott bewahre! – auf eigene Faust entdecken und erkunden wollte. Dann bin ich eben mehrmals gestorben, dafür konnte ich am Ende wenigstens sagen, dass ich weiß, wie es funktioniert – ohne den Boss an einer Wand langzutanken.

Doch, was brauchen Spieler? Was wollt ihr? Ich persönlich möchte vollständige Listen, in denen ich alles finden kann, was ich zu einem Charakter oder einer bestimmten Tätigkeit wissen muss. Wenn ich nur halbfertige Guides, bzw. nutzlose Guides präsentiert bekomme, erfüllt das für mich keineswegs den Zweck eines Guides. Wie seht ihr das? Verlange ich zu viel – oder zu wenig?

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Beatrice Eichhorn
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