Digimon Story: Cyber Sleuth (PS4) im Test – Einmal die Digital World und zurück

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Es war ein langer Weg, bis Digimon Story: Cyber Sleuth auch den Weg nach Europa fand, denn es brauchte erst eine sehr gut unterstützte Petition, damit sich Bandai Namco bewusst wird, dass auch wir in Europa wahre Digimon-Fans sind. Erschienen ist das digitale Abenteuer, das eine Schnittstelle zwischen realer und Digitaler Welt darstellt, sowohl für die PlayStation 4 als auch die PlayStation Vita. In unserem Test zu PlayStation 4 Version von Digimon Story: Cyber Sleuth verraten wir euch, was der Titel mit Pokemon gemein hat und warum ihr euch die Story dennoch nicht entgehen lassen solltet.

Wir werden zum Hacker

Alles beginnt mit einem Chat in der virtuellen Realität EDEN, die wie ein soziales Netzwerk fungiert, in der man jedoch auch große Unternehmen antrifft und Geschäfte abwickeln kann. In diesem Chat taucht plötzlich ein anderer User auf, der uns zu einem mysteriösen Treffen einlädt. Im Gespräch fällt auch der Begriff Digimon, bei dem es sich aber angeblich um seltsame Programme handelt, die Hacker zum Arbeiten benutzen. Woher sie kommen, weiß keiner, alle wissen nur, dass sie unglaublich gefährlich sein können. Aber wir gehören zusammen mit zwei anderen Usern der Gruppe zu den Mutigeren und entschlossen, uns dem Ganzen doch mal auf den Grund zu gehen – Hätten wir es nicht getan, würde uns nicht das größte Abenteuer unseres Lebens bevorstehen.

Um euch die ganze Tragweite zu erklären, müssen wir leider einen längeren Ausflug in die Story unternehmen als üblich. Bei besagtem Treffen in EDEN stoßen wir das erste Mal auf Digimon, kleine digitale Wesen, die sowohl ihr Unwesen treiben als uns aber auch aus gefährlichen Situationen zu retten. Relativ zu Beginn habt ihr die Wahl zwischen Terriermon, Palmon und Hagurumon. Ihr entscheidet euch so, welches Digimon euer erster Begleiter wird. Aufgrund des Niedlichkeitsfaktors haben wir uns selbstverständlich für Terriermon entschieden. Wenig später müsst ihr euren Freunden zu Hilfe eilen, werdet jedoch von einem großen Digimon angegriffen. Das Ende dieser Geschichte: Eure Freunde schaffen es sicher aus EDEN, bzw. dem Gebiet Knowloon heraus, während ihr nur als ein Haufen Daten mitten in Shibuya ankommt. Und genau ab hier beginnt euer Abenteuer als sogenannter Cyber Sleuth, was übersetzt so viel wie Detektiv oder Spürhund bedeutet.

Im Verlauf der Story werdet ihr also vor allem verschiedenen Fällen auf den Grund gehen, aber auch eine Verschmelzung zwischen der normalen und der digitalen Welt erleben, die es zu verhindern gilt. Zur Seite stehen euch dabei über 200 verschiedene Digimon, die es zu entdecken gibt, denn euer erstes Digimon ist hierbei nur der Anfang. Apropos Anfang: Etwas Zeit zum Warmwerden braucht die Story an sich schon, da vor allem der Einstieg ein wenig holprig ist und man mit vielen Informationen zugeschüttet wird, die man so noch gar nicht einordnen kann. Später jedoch wird das besser, vor allem dann, wenn man sich immer seltsameren Fällen annehmen muss und man das Grauen der digitalen Welt erlebt. Einziger Manko an der ganzen Sache ist hierbei die japanische Tonspur und die englischen Untertitel, die das Verfolgen der Story manches Mal verzögern können, doch nach einigen Spielstunden gewöhnt man sich ganz gut daran.

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Pokemon lässt grüßen

Digimon Story: Cyber Sleuth folgt zudem einem ganz klassischen Kampfsystem, sodass man sich doch ein kleines bisschen an Pokemon erinnert fühlt. Zum einen könnt ihr eure Digimon digitieren lassen – ihnen also eine andere, stärkere Form geben. Ihr könnt dabei jedoch im Grunde so digitieren wie ihr wollt: Ob nach vorn oder nach hinten ist lediglich vom jeweiligen Level des Digimon abhängig. Als Beispiel: Ihr habt ein Agumon so weit, dass es sich schon zu einem Greymon digitieren könnte, ihr wollt aber lieber zurück zu Koromon wechseln, so ist das überhaupt kein Problem. Allerdings sei gesagt, dass jede Digitation zurück auf Level 1 führt. Das System an sich gefällt uns ziemlich gut, weil es so viele Möglichkeiten bietet, um sein Team zu stärken.

Im Kampf selbst greift man dann auf das klassische Rundensystem zurück, das auch ganz klassisch funktioniert. Auch das ist spaßig und gut ausbalanciert. Und wer keine Lust darauf hat, selbst zu kämpfen, kann über die Options-Taste der PlayStation 4 auch das Autokämpfen einstellen, bei dem dann die Digimon selbst das auswählen, was ihnen am besten erscheint. In den meisten Fällen ist das in Ordnung, jedoch verhält es sich da eher so, dass die Digimon im Automodus fast nur auf Spezialangriffe zurückgreifen, solange sie genügend SP haben. Das ist jedoch in einigen Fällen nicht immer angebracht, da so viele SP verschwendet werden, die vielleicht später für eine Heilung hätten verwendet werden können. ABER das ist jetzt mal dahingestellt, da zu jedem Level-Up der Digimon sowohl HP als auch SP wieder auf den vollen Stand gesetzt werden. Auch ziemlich praktisch.

Was uns jedoch sehr stark auffiel, ist die Einfachheit der Gegner. Die meisten Gegner innerhalb der Story sind sehr einfach zu besiegen – und das können wir sagen, da wir nebenbei unseren Digivolve-Guide geschrieben haben und somit immer und immer wieder mit Level 1 Digimon unterwegs waren. Wir hatten keine Probleme innerhalb der Story, der Endgegner im Goldcup ist da schon eine ganz andere Hausnummer…

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Sherlock Agumon

Neben unserer Aufgabe die Digimon zu ergründen und diese digitieren zu lassen, besteht unsere Hauptaufgabe eigentlich darin, Fälle zu lösen. Dafür greifen wir auf unsere Fähigkeit zurück, einfach im Datenstrom zu reisen und so von Ort zu Ort wechseln zu können. Auf diese Weise gibt es dann mehrere Aufgaben, die euch erwarten. Zum einen gibt es Fälle, die euch pro Kapitel der Story zur Verfügung stehen, zum anderen könnt ihr aber auch eure Digimon darum bitten, sich in der Digiwelt nach weiteren Fällen umzusehen. Das könnt ihr ganz einfach über die sogenannte Digifarm in eurem DigiLab auswählen, allerdings besteht das Problem hierbei eher darin, dass sich eure Digimon dann auch eine dreiviertel Stunde auf der Suche danach begeben und dabei nicht leveln können.

Die Digifarm an sich ist nämlich ziemlich praktisch, da ihr dort zum Beispiel nach Fällen oder Gegenständen suchen könnt. Gleichermaßen könnt ihr eure Digimon aber auch trainieren lassen, sodass ihr nach erfolgreichen Abenteuern nur zurückkehren müsst und sie dann digitieren lassen könnt oder in Daten verwandeln oder oder oder. Im Grunde könnt ihr dort jede Menge machen. Zum Beispiel auch neue Digimon kreieren, da ihr diese nicht fangen könnt. Ihr müsst im Grunde erst die Daten zu einem Digimon sammeln, bevor ihr es in eurem Labor erschaffen könnt. Habt ihr jedoch erst einmal das Digimon, so könnt ihr es dann digitieren lassen, wie ihr lustig seid.

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Ach ja… das Kolosseum

Wem das normale Leben als Cyber Sleuth zu langweilig ist, der kann in Digimon Story: Cyber Sleuth auch in einem Kolosseum sein Glück versuchen. Im vierten Stock des Nakano Broadway findet ihr dazu einen Bereich, bei dem ihr zunächst gegen Offlinegegner antreten könnt. Hier erwarten euch drei verschiedene Cups, wobei es der letzte, also der Goldcup ganz schön in sich hat. Ihr werdet hier also sehr lange eure Zähne ausbeißen. Und wenn ihr das gemacht habt, wünschen wir euch viel Verzweiflung im Kolosseum.

Zunächst einmal das Gute: Alle Digimon im Kolosseum haben dasselbe Level, da alle auf Level 50 gesetzt werden. An sich faire Voraussetzungen. Doch die Rechnung wurde mal wieder ohne unsere lieben Japaner gemacht, die natürlich jedes Digimon ohne Ausnahme auswendig kennen. Ja, wir haben eine sehr unschöne Runde im Kolosseum zugebracht: Wir so mit unserer Handvoll Ultimate-Digimon „Hach, das wird ja kein Problem sein“. Denkste! Unser Gegner so „So, wollen doch mal sehen, ich hab ein Agumon und ein Gabumon und mach die olle Deutsche platt.“ Tja, das war unsere kürzeste Runde, die wir je im Kolosseum gespielt haben. Aber selbstverständlich kommt alles so ein bisschen auf Glück an, da das Auswählen der Gegner nach Zufallsprinzip funktioniert. Spaß hat es uns allerdings trotzdem keinen gemacht.

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Technik digitiert zu….

Auf der technischen Seite kann sich Digimon Story: Cyber Sleuth sehen lassen. Klar, es hat keine mega Grafik, sondern greift auf einen simplen und dennoch schönen Animestil zurück, aber das ist gar nicht schlimm. Auf diese Weise treten die typischen PS4-Macken wie Kantenflimmern oder dergleichen gar nicht so sehr in den Vordergrund. Einzig die Framerate bricht manchmal ein, sodass ihr euch dann etwas ruckartig bewegt. Das tritt bei uns jedoch immer nur außerhalb der Kämpfe zu, scheint also nicht mit der Überlastung durch Kampfsituationen aufzutreten.

Zusätzlich meckern wir noch ein bisschen über die Struktur der Fälle: Oft weiß man gar nicht so genau, was man nun tun soll oder wohin man gehen soll. Wenn man nicht weiter weiß, kann man unter anderem Mirei im DigiLab nach Hilfe fragen, doch deren Antworten sind manches Mal mehr als nur kryptisch. Zudem kann man immer nur einen Fall gleichzeitig bearbeiten, sodass man sich nicht gleich die ganze Backe vollladen und das abarbeiten kann. Das ist manchmal ein wenig nervig, vor allem wenn man nur so Dinge hat wie „Finde das und das wieder“. Aber gut, das ist schon Meckern auf hohem Niveau.

An sich macht Digimon Story: Cyber Sleuth eine richtig gute Figur, auch wenn die japanische Tonspur manchmal sehr nervig ausfallen kann – wir werfen hierbei ganz gerne den Begriff „kreischende Japanerinnen“ ein – und auch die englischen Untertitel nicht immer sonderlich spannend oder vielsagend sind. Dafür kann der Titel auf einen sehr gelungenen Soundtrack zurückgreifen, der uns das eine oder andere Mal zum Mitsummen anregte. Das geht einfach ins Ohr und bleibt da auch. Gut gemacht!

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Fazit: Auf in die Digiworld!

Uns hat Digimon Story: Cyber Sleuth auf der PlayStation 4 sehr gut gefallen. Wir hatten sehr viel Spaß mit dem Titel und werden diesen auch noch weiterhin haben. Die Story ist zwar nicht sonderlich berauschend, aber die Welt an sich schon und das Erforschen der Digimon sowie einmal mehr die Rettung der Welt haben dann schon einen ganz gewissen Reiz. Besonders gut gefallen uns die Vielfalt der Digimon und der Soundtrack an sich, ebenso wie das Kampfsystem und die Grafik. Wenn so mal wieder ein kommender sogenannter Triple-A-Titel wäre, wäre die Welt eigentlich mal wieder in Ordnung. Aber gut, für uns ist Digimon Story: Cyber Sleuth auf jeden Fall ein sehr gelungener japanischer AAA-Titel, der nur einige Macken besitzt, die wir uns für den europäischen Raum nicht gewünscht hätten. So gefällt uns zum Beispiel die japanische Tonspur nicht, aber das ist wirklich eher eine Ansichtssache und das muss jeder für sich entscheiden.

Wir können Digimon Story: Cyber Sleuth übrigens denen ans Herz legen, die mal wieder auf ein Pokemon-Spiel für die Konsole warten und hoffen. Es gibt ziemlich viele Ähnlichkeiten zwischen den beiden Spielen, weswegen man hier beherzt zugreifen sollte.

Pro Contra
+ Interessante Geschichte – Relativ einfach
+ Gelungener Soundtrack – Japanisch Tonspur/Englische Untertitel
+ Super Kampf- und Levelsystem – Leichte Einbrüche der Framerate
+ Viele Digimon, viel zu tun – Man kann immer nur einen Fall bearbeiten
+ Digitale Weltrettung
+ Nachvollziehbare Entwicklung der Figuren

Technik: 84

  • Grafik: 83
  • Sound: 87
  • Umfang: 92
  • Gameplay: 86
  • KI: 73

Spielspaß: 92

  • Story: Ein Abenteuer im Cyberspace, mit Digimon, bei dem wir auch noch ein Detektiv sind und die Welt retten! Müssen wir wirklich mehr sagen?
  • Frustfaktor: Den gibt es eigentlich nicht, da das Spiel an sich sehr leicht ist.
  • Wiederspielwert: Der Widerspielwert dürfte für die Story selbst recht gering sein, jedoch macht es süchtig, den Titel immer mal wieder für ein paar Stunden anzumachen. Vor allem dann, wenn man noch nicht alle Trophäen oder Digimon hat.
  • Design/Stil: Der Stil ist in einem simplen Anime-Look gehalten, was jedoch sehr gut zum Setting und zur Idee selbst passt.
  • Musik: Die musikalische Untermalung ist sehr gelungen und bietet genügend Ohrwurmpotential.

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Beatrice Eichhorn
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